#1 Mit Digitalisierung, Open Source und Kreislaufwirtschaft Deine Klimaziele erreichen - Hubert Rhomberg
Shownotes
Diese Folge ist für alle, die sich fragen, wie sie ihr Unternehmen auf den Weg zur Klimakompatibilität und Kreislaufwirtschaft bringen. Der Familienunternehmer Hubert Rhomberg erzählt mir, wie er es geschafft hat sein Unternehmen, in einer der CO2-intensivsten Branchen überhaupt, entscheidend zu transformieren.
Ein faszinierender Einblick in das weitsichtige Denken und Handeln eines absoluten Pioniers, Disruptors und Transformators.
✅ Welche Rolle spielen die Werte der Menschen an der Spitze eines Unternehmens? ✅ Wie kann digitale Disruption ein wichtiger Hebel zur effektiven Resourcennutzung werden? ✅ Warum gewinnen Unternehmen, wenn sie auf radikale Transparenz und Open Source setzen?
Hubert Rhomberg ist Bauunternehmer in vierter Generation und Gründer des innovation Spin-Offs CREE. Er nimmt mich mit auf eine faszinierende Reise durch die digitale Disruption und nachhaltige Transformation seines eigenen Unternehmens. Je länger unser Gespräch dauert, um so klarer wird: der Weg zur Klimakompatibilität beginnt mit den Werten, Überzeugungen und Entscheidungen des Menschen an der Spitze des Unternehmens.
📣 Mein Shout-Out der Folge geht an das Impact Festival. Europas größte B2B-Veranstaltung für nachhaltige Unternehmen. Hier triffst Du das Who-is-Who der europäischen Impact und Greentech Startups und tauschst Dich mit anderen Corporate Executives über die Nachhaltigkeitstransformation Deines Unternehmens aus. Prädikat: Höchst empfehlenswert!https://impact-festival.earth
Über Hubert Rhomberg: Hubert Rhomberg ist CEO und Mitinhaber der Rhomberg Gruppe. Ein international agierendes Bauunternehmen in Familienbesitz. Die Unternehmensgruppe ist spezialisiert auf die Bereiche Bau, Ressourcen sowie Bahntechnik. Zudem ist er CEO und Gründer des Spin-Offs CREE. Ein Unternehmen, das mit einer innovativen, modularen Holz-Hybridbauweise den CO2-effizienten Bau von Holzhochhäusern ermöglicht. Dabei kommt eine digitale, Open Source Plattform zum Einsatz, die weltweit eingesetzt werden kann und bereits über 500.000 Nutzer hat.
Über 'Gewinne Zukunft': In diesem Podcast spricht Zackes Brustik alle zwei Wochen mit den Pionieren und Wegbereiterinnen der unternehmerischen Nachhaltigkeit. Was braucht es, um als Unternehmen nicht nur klimaneutral zu werden, sondern wirklich kompatibel mit den Klimazielen, der Kreislaufwirtschaft oder den SDGs als solches zu werden? Jeder Mensch, der hier zu Gast ist, hat eine einzigartige Geschichte zu erzählen und wertvolles und praktisches Wissen für Dich in petto. Dieser Podcast motiviert und befähigt Dich als CEO, Sustainability Managerin oder Entscheider*in Nachhaltigkeit praktisch und wirtschaftlich umzusetzen. Schließ Dich den Nachhaltigkeitspionieren an und trage mit Deinem Unternehmen erfolgreich zu einer lebenswerten Zukunft bei!
Regelmässige Update und viele weitere Insights bekommst Du von Zackes auf LinkedIn: ➡️ https://www.linkedin.com/in/moderator-zackes-brustik/
Transkript anzeigen
Hubert Rhomberg [00:00:04]:
Hubert Rhomberg [00:00:04]: Das war für mich so der Auslöser, wo ich sage, ich möchte etwas tun, das eben natürlich langfristig Erfolg haben muss, weil es gebraucht wird und damit auch ökonomisch relevant werden wird. Aber in erster Linie möchte ich einen Beitrag leisten, wie wir aus diesem Wahnsinn rauskommen, den die Baubranche veranstaltet. Und das geht nur, wenn ich zeige, dass es anders geht.
Hubert Rhomberg [00:00:04]:
Zackes Brustik [00:00:23]:
Zackes Brustik [00:00:23]: Gewinne Zukunft, der Podcast, der dich dabei unterstützt, erfolgreich einen klimapositiven Impact zu erzielen. Hier lernst du die Menschen kennen, die die Nachhaltigkeitstransformation an der Schnittstelle von Sustainability, Technologie und Digitalisierung entscheidend vorantreiben. Mit ihrem Wissen steigerst du deine unternehmerische Climate Literacy und verwandelst das kleine aber entscheidende Transformationsfenster der kommenden Jahre in unsere bestmöglichste Zukunft. Mein Name ist Zakas und ich freue mich, dass du mit an Bord bist. Herzlich willkommen zur premieren Folge von Gewinnen Zukunft. Ich freue mich unglaublich, dass ihr mit an Bord seid und ich freue mich unfassbar über den Menschen in der ersten Folge. Denn er hat geschafft, was nicht allzu viele Menschen schaffen. Er hat mich mit seiner Keynote und vor allem seiner unternehmerischen Weitsicht wortwörtlich vom Hocker gehauen.
Zackes Brustik [00:00:23]:
Zackes Brustik [00:01:18]:
Zackes Brustik [00:01:18]: Das war vor knapp fünf Jahren in Berlin bei einer PropTech-Konferenz, also Property and Buildings Konferenz. Nach der Anmoderation saß ich in der ersten Reihe und dann kam ein Unternehmer auf die Bühne, der ein Bauunternehmen, eine Baugruppe in vierter Generation leitet. Und er hat darüber gesprochen, was für eine gewaltige Aufgabe es ist, ein Unternehmen in einer der CO2-intensivsten Branchen überhaupt auf einen klimakompatiblen Weg zu bringen. Und er hat uns einen Einblick gegeben, wie er es mit digitaler Disruption von außen, konsequenter Transformation von innen und einem radikalen Open Source-Ansatz dennoch versucht. Und hier kommt der Punkt, mit dem er mich aus dem Sessel gehauen hat. Er hat erzählt, dass er nicht nur Beton mit einer Holzhybrid-Bauweise ersetzt, Sondern er hat gesagt, dass dieses Holz im Bauprojekt, im Firmenbesitz bleibt, damit in 80 Jahren, wenn das Gebäude abgebaut wird, seine Nachfahren zur Baustelle fahren können und dann nicht nur das Holz abholen, es wieder in den Kreislauf zurückzuführen, sondern es in einer Zeit einsammeln, in der es eine unfassbar wertvolle Ressource sein wird. Mehr dazu gleich, aber erstmal der Mensch an sich. Sein Name ist Hubert Romberg.
Zackes Brustik [00:01:18]:
Zackes Brustik [00:02:21]:
Zackes Brustik [00:02:21]: Herzlich willkommen.
Zackes Brustik [00:02:21]:
Hubert Rhomberg [00:02:22]:
Hubert Rhomberg [00:02:22]: Herzlich willkommen. Danke auch.
Hubert Rhomberg [00:02:22]:
Zackes Brustik [00:02:24]:
Zackes Brustik [00:02:24]: Hubert, wenn ich meine Lobeshymne noch kurz fortführen darf. Ich finde, in deiner Person, deiner Geschichte finden sich ganz viele Aspekte wieder, die für diesen Podcast unglaublich wertvoll sind. Und gleichzeitig bist du in einer Situation, in der sich wahrscheinlich auch ganz viele der HörerInnen wiederfinden. Nämlich mit der Aufgabe konfrontiert, ein großes Unternehmen auf den Weg zur Klimakompatibilität zu bringen. Und du hast dabei in meinen Augen gleich drei Hüte auf. Du hast es geschafft, dein eigenes Businessmodell von außen mit einer digitalen Plattform wirklich zu disruptieren, vorbildhaft im Sinne der Digitalisierung. Hast es geschafft, dass diese Digitalisierung ganz konkret auf Sustainability und Klimakompatibilität einzahlt und bist aber gleichzeitig auch dabei, die Kerngruppe mit über 3000 Mitarbeitern von Grund auf zu transformieren. Das heißt, in meinen Augen bist du Disruptor, du bist Transformator und Pionier.
Zackes Brustik [00:02:24]:
Zackes Brustik [00:03:18]:
Zackes Brustik [00:03:18]: Wenn du morgens aufstehst und in den Spiegel guckst, sind das so die Hüte, die du dir aufsetzt? Siehst du dich selber so?
Zackes Brustik [00:03:18]:
Hubert Rhomberg [00:03:25]:
Hubert Rhomberg [00:03:25]: Ja, interessante Frage, weil interessant ist ja, wenn wir aufstehen, dann reiben wir uns mal die Augen, dann laufen wir ins Bad, jeder von uns und dann schauen wir in den Spiegel, ja, und dann sehen wir da die Jemanden. Und das ist total interessant, weil wir, dann setzen wir uns eigentlich zusammen. Was wissen wir über uns, wer sind wir? Und dann entsteht eigentlich jeden Morgen diese Person, die wir sind, eigentlich neu. Drum ist die Frage so spannend, weil in erster Linie versuche ich einfach in der Früh einfach nur mal dankbar zu sein, dass es mir gut geht und dass ich so viele Leute habe, die mich lieb haben und die ich lieb habe. Und dann startet der Tag schon mal ganz anders. Aber ich frage mich doch manchmal, was liegt heute an, wo sind meine Prioritäten? Und das führt automatisch zu der von dir gestellten Frage, wer bin ich eigentlich, was von diesen Rollen muss ich heute sein? Und dann kommt mir eigentlich immer das in den Sinn, was ist mein wirklicher Treiber, meine Energie ist das Potenzial Dinge zu verändern. Und zwar nicht indem wir weggehen, irgendwo anders hingehen, weil es hier nicht gut ist, sondern genau dort, wo ich jetzt bin. Und ich bin in der Mitte einer Industrie und ein Spieler, vielleicht nicht der größte, aber ein Spieler einer Industrie, die so einen gigantischen Impact hat auf die ganze Ressourcenströme, auf den Energieverbrauch, auf so wie wir unsere Städte bauen, auf die Kühlungsfähigkeit der Städte.
Hubert Rhomberg [00:03:25]:
Hubert Rhomberg [00:04:56]:
Hubert Rhomberg [00:04:56]: Also mittlerweile hat es so viele Dimensionen, was wir tun, auf die ganze Gesellschaft und die Ökologie, dass einfach die Verantwortung dir bewusst wird, wenn du Entscheidungsträger bist in dieser Branche, hast du die Verantwortung dich mit diesen Themen zu beschäftigen und jetzt ist ganz wichtig auch in dein tägliches Geschäft sofort zu integrieren. Ja was müssen wir irgendwann mal tun, was können wir in 10 Jahren machen oder in 15, sondern was kann ich jetzt schon tun. Und du hast vorher gesagt, Transformation. Du hast ein bestehendes Unternehmen, das natürlich gewachsen ist, das erfolgreich war mit allem, was wir bis jetzt gemacht haben. Und wir wollen das ja auch weiterhin tun, aber wir müssen es eben anders tun. Und das ist schon eine Herausforderung, eine bestehende Organisation zu transformieren, andere Sichtweisen zu entwickeln. Und das ist sicher eine der Hauptaufgaben, dort wo man heute ist, Organisationen, die man führt, die einfach weiterzuentwickeln und Freude für die Veränderung zu einer positiven Zukunft überall zu sehen. Nicht immer nur, wir hören ja immer nur, alles ganz schrecklich, die Erde geht unter, Es geht sich nicht mehr aus und ich muss leider an der Stelle mitteilen, wir sind wirklich über ein, zwei Tipping-Points vielleicht schon drüber.
Hubert Rhomberg [00:04:56]:
Hubert Rhomberg [00:06:08]:
Hubert Rhomberg [00:06:08]: Es nützt aber nichts. Wir werden das Beste jetzt tun, können etwas tun und wollen etwas tun. Ich glaube, das ist das, was ich mir jeden Morgen immer wieder sage und was mich auch sehr motiviert.
Hubert Rhomberg [00:06:08]:
Zackes Brustik [00:06:18]:
Zackes Brustik [00:06:18]: Kann ich mir so den Moment, so den inneren Dialog vorstellen, als du das Unternehmen von deinem Vater übergeben bekommen hast? Wann war das und wie war das für dich? Weil ich glaube, du hast ja erst als Manager deine Sporen so im Gleisbau und der Gleisbausparte verdient. Aber irgendwann kam der Moment, wo du wirklich zum ersten Mal die alleinige Verantwortung für die gesamte Gruppe hattest.
Zackes Brustik [00:06:18]:
Hubert Rhomberg [00:06:38]:
Hubert Rhomberg [00:06:38]: 2003 war es, glaube ich, hat mein Vater dann das operative Geschäft abgegeben, hat sich zurückgezogen in die Holding und hat gesagt, Hubert, mach du das operative Geschäft. Ich war dann zum ersten Mal wirklich konfrontiert, mich mit der Strategie der Gruppe zu beschäftigen. Und dann ist mir eigentlich aufgefallen, dass ich eigentlich nicht mal eine Strategie für mein eigenes Leben hab. Also Nachdem wir Familienunternehmen immer ja auch ganz extrem mit der Familie und mit der persönlichen Verbindung zu tun haben, hab ich mir gedacht, wäre es wichtig, zuerst einmal herauszufinden, was will eigentlich Hubert mit seinem Leben. Und wenn ich die Frage beantwortet habe, dann kann man sagen, was möchte man mit der Unternehmung, die ja de facto eigentlich das Lebenswerk darstellt, tun. Und just zu dem Zeitpunkt habe ich einen Professor getroffen, damals noch mir unbekannt, von Freunden zusammengebracht, Professor Schmidt-Blick, der mittlerweile verstorben ist, leider, vor zweieinhalb Jahren, und der mich in einer Diskussion herausgefordert hat, indem er gesagt hat, Bahnbau ist ja ganz nett und ganz toll und so, aber das ist nicht so nachhaltig wie jetzt andere Verkehrsträger. Da sag ich ja, wie, wie geht das? Man hat ja mal vom Hyperloop erzählt, das ist eigentlich viel nachhaltiger, weil der verbraucht viel weniger Fläche, der fährt in der Luft, der ist im Vakuum, verbraucht viel weniger... Also, long story short, ich habe begonnen mich mit dem Thema, ja wie kann das sein, Ressourcen, Rucksäcke, wie viel Material verbraucht man, wie viel Energie zu beschäftigen und das war wirklich, da bin ich auf die Welt gekommen, dass ich erkannt habe, dass 40% der Ressourcen und Energie und Abfall und eigentlich von unserer Branche verursacht wird.
Hubert Rhomberg [00:06:38]:
Hubert Rhomberg [00:08:18]:
Hubert Rhomberg [00:08:18]: Infrastruktur, Betrieb, Bau, also alles was damit zusammenhängt. Und gleichzeitig war ich mit der Frage konfrontiert, ich übernehme jetzt das Unternehmen und mache eine Strategie für das Unternehmen. Und diese zwei Dinge, glaube ich, waren es, die zusammengekommen sind. Ich möchte eine andere Welt bauen, weil wir müssen das ändern, was als Bauwirtschaft wir für eine Verantwortung tragen und verursachen. Und gleichzeitig, ich mache eine Strategie für eine ganze Baugruppe. Und die zwei Dinge waren klar. Teil der Strategie war, wir müssen nachhaltiger werden. Wir müssen anders bauen.
Hubert Rhomberg [00:08:18]:
Hubert Rhomberg [00:08:52]:
Hubert Rhomberg [00:08:52]: Wir müssen die Rucksäcke reduzieren. Und das war der Moment, wo die zwei Dinge zusammengekommen sind und ich dann einen großen Strategieprozess in der Firma hatte. Und das war natürlich alles ganz, ganz, ganz schwierig am Schluss. Also ich habe so viel gelernt. Man kann in seinem Kopf sich alles wünschen und vorstellen, es ist aber nichts, wenn es dir nicht gelingt, die anderen davon zu überzeugen und sie mitzunehmen. Wenn man es nicht schafft, genug Menschen mitzunehmen und die Geschwindigkeit so zu reduzieren, dass auch Menschen mitkommen können, Ist es ganz schwierig. Und die haben mir natürlich ein bisschen angeschaut, da das ganze Management, und gesagt, ja was will er irgendwie, der träumt ja, keine Ahnung, Ökologie, wen interessiert das? Es war einfach Anfang der 2000er Jahre, da gab es andere, andere Themen.
Hubert Rhomberg [00:08:52]:
Zackes Brustik [00:09:29]:
Zackes Brustik [00:09:29]: Kann ich mir natürlich auch vorstellen, du kommst neu rein, übernimmst von deinem Vater das Unternehmen, dann gucken wahrscheinlich die Leute, die länger dabei sind, vielleicht sind ja sogar ein paar, viele der Führungskräfte sogar älter als du und dann kommt ein Junge mit ganz neuen Kästen Ideen, muss man sich wahrscheinlich erst mal bewähren. Das meinst du wahrscheinlich mit schwierig und das hat ja bei dir dazu geführt, dass du deine Vision erstmal tatsächlich als Spin-Off oder als Start-Up hochgezogen hast und nicht direkt im Unternehmen. Und vielleicht magst du uns mal noch, weil, schon verraten wir, ihr seid schon längst etabliert, alles was du dir vorgenommen hast ist quasi eigentlich auch schon Realität geworden, aber die ZuhörerInnen abzuholen. Was hast du dir damals vorgenommen und wo steht der jetzt mit Cree?
Zackes Brustik [00:09:29]:
Hubert Rhomberg [00:10:09]:
Hubert Rhomberg [00:10:09]: Ja, es war so, dass wir natürlich gesucht haben nach einer Dematerialisierung unserer Produkte. Unsere Produkte sind Gebäude, Die Gebäude sind sehr aufwendig zu planen, aber vor allem stehen die hundert und mehr Jahre in der Landschaft rum. Das heißt, wir haben schon einen Anspruch, was die Architektur betrifft. Das muss ich immer dazu sagen, weil gute Architektur ist eines der nachhaltigsten Dinge, weil die Menschen wollen das Gebäude nie mehr hergeben, wenn es schön ist. Damit steht es ewig und damit ist es nachhaltig. Also das muss man ganz klar sagen. Aber wir haben über die Baustoffe, die wir uns angeschaut haben, festgestellt, dass die Rucksäcke hinter jedem Material extrem groß sind. Außer bei Holz.
Hubert Rhomberg [00:10:09]:
Hubert Rhomberg [00:10:42]:
Hubert Rhomberg [00:10:42]: Holz hat einfach einen viel kleineren ökologischen Rucksack. Muss man sich vorstellen, Beton hat Faktor 5. Ein Kubikmeter Beton braucht 5 Kubikmeter an Natur zusätzlich.
Hubert Rhomberg [00:10:42]:
Zackes Brustik [00:10:53]:
Zackes Brustik [00:10:53]: Das hast du in einem TED-Talk, den du glaube ich 2012 schon gehalten hast. Ich habe mir den gestern zur Vorbereitung angeschaut und war wieder komplett, wirklich nochmal weggeblasen, weil ich mir dachte, krass, dieser TEDxTalk ist 10 Jahre alt und er knallt immer noch mit den Ideen. Und damals hast du schon darüber gerichtet, was ihr umgesetzt habt. Nicht, was du vorhast, sondern was ihr schon auf der Straße habt. Das hat mich gestern nochmal wirklich weggeblasen. Aber du hast es da so schön formuliert. Du hast nämlich gesagt, was wiegt ein Kilo Stahl? Ein Kilo Stahl wiegt eigentlich fünf Kilo.
Zackes Brustik [00:10:53]:
Hubert Rhomberg [00:11:23]:
Hubert Rhomberg [00:11:23]: Na, acht. Beim Stahl ist es acht.
Hubert Rhomberg [00:11:23]:
Zackes Brustik [00:11:25]:
Zackes Brustik [00:11:25]: Ein Kilo Kupfer wiegt bis zu 500 Kilo, weil eben so viel Erde, so viele Ressourcen bewegt werden müssen. Die müssen mit Maschinen bewegt werden. Diese Maschinen werden mit Diesel betrieben, höchstwahrscheinlich. Und dadurch wird das, so potenziert sich das und hat so einen enormen, dreckigen Fußabdruck.
Zackes Brustik [00:11:25]:
Hubert Rhomberg [00:11:42]:
Hubert Rhomberg [00:11:42]: Genau. Und wenn man das einmal verstanden hat, und das hat mir Bio Schmidt-Blake eben gezeigt. Und dann habe ich ab dem Zeitpunkt nur mehr hinter alle Materialien geschaut, bei jedem Gebäude, bei jeder Planung. Da hab ich mir gesagt, okay, wir müssen, wenn wir nachhaltig gebaut haben, müssen wir Holz als zentrales Element nehmen, andere Dinge zu ersetzen und wahrscheinlich in Kombination. Drum ist es ja ein Holzhybrid geworden, wo wir sehr wenig Beton auch noch dazu verwenden. Das zweite ist, wir müssen in die Höhe gehen, weil Städtebau, die urbanen Zentren wachsen. 50 Prozent der Bevölkerung leben heute in Städten. Es werden irgendwann 75 sein.
Hubert Rhomberg [00:11:42]:
Hubert Rhomberg [00:12:17]:
Hubert Rhomberg [00:12:17]: Das heißt, die Städte wachsen. Das heißt, wir brauchen vielgeschossige Lösungen für urbane Stadtentwicklung, sonst bringt das auch nichts. Das heißt mit Holz bauen und in die Höhe bauen. Und das dritte war, das geht nur wenn es super effizient ist, weil sonst wird das nie was werden. Wenn das Ding doppelt so viel kostet und wenn wir eigentlich hier keine Effizienz haben, dann wird es nichts. Und wir haben gesagt, es muss systematisierbar, industrialisierbar sein, wie es die Automotive macht oder sonst was. Es muss hocheffiziente Systeme geben zur Produktion, Montage dieser Gebäude. Das heißt mit Holz in die Höhe, industriell.
Hubert Rhomberg [00:12:17]:
Hubert Rhomberg [00:12:49]:
Hubert Rhomberg [00:12:49]: Und das war der Auslöser, wo ich gesagt habe, das müssen wir tun. Wir wollen beweisen, dass wir 20 oder sogar 30 Stockwerke hochbauen können. Und nachdem dieser Beweis gelungen ist, habe ich gesagt, ich gründe jetzt ein Unternehmen. Und das Unternehmen heißt Cree.
Hubert Rhomberg [00:12:49]:
Zackes Brustik [00:13:02]:
Zackes Brustik [00:13:02]: Cree wie in C-R-E-E. Und das Spannende an dem Namen ist, dass er auch wieder sehr viel über dich aussagt, an das was du glaubst und was du umsetzen willst. Magst du uns nochmal kurz die Geschichte dahinter erzählen?
Zackes Brustik [00:13:02]:
Hubert Rhomberg [00:13:12]:
Hubert Rhomberg [00:13:12]: Es gibt jetzt hier zwei Varianten. Es gibt immer, Jede Medaille hat ja zwei Seiten und jeder schaut sich wahrscheinlich die an die er möchte. Und für mich war Cree deswegen, weil mich das natürliche Leben und die Verbundenheit mit der Natur der amerikanischen Ureinwohner immer schon fasziniert hat. Und die Cree ist ein sehr großer Stamm, der in Nordamerika gelebt hat, also USA und Kanada, wo der immer noch lebt natürlich. Und der Hauptding der Cree, sagt man, vielleicht ist es auch nur ihm zugeschrieben, aber das war der Auslöser für mich, hat gesagt, zu den Weißen, die immer mehr wollten und immer mehr und Geld und die Gier und das Wachstum, das haben die einfach nicht verstanden. Wieso kann man mehr brauchen wollen, als man hat? Und er hat nur gesagt, wenn ihr den letzten Baum gefällt, den letzten Fluss vergiftet und den letzten Fisch gefangen habt, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann. Und das war für mich so der Auslöser, wo ich sage, ich möchte etwas tun, das eben natürlich langfristig Erfolg haben muss, weil es gebraucht wird und damit auch ökonomisch relevant werden wird, aber in erster Linie möchte ich einen Beitrag leisten, wie wir aus diesem Wahnsinn rauskommen, den die Baubranche veranstaltet. Und das geht nur, wenn ich zeige, dass es anders geht.
Hubert Rhomberg [00:13:12]:
Hubert Rhomberg [00:14:24]:
Hubert Rhomberg [00:14:24]: Weil Konzepte gibt es da draußen tausende und Ideen, unglaublich. Und jeder glaubt, dass die Baubranche ein bisschen besser macht und gibt so viel PropTechs und Contechs. Aber jeder löst immer nur ein Teilproblem. Wenn du nicht grundsätzlich an die Sache hingehst und sagst, wir wollen Gebäude, die eben diesen Inhalt haben, und dann überlegen wir uns, wie wir sie besonders effizient bauen. Das wollte ich zeigen mit einem Unternehmen, das erfolgreich ist, weil wenn ein Unternehmen erfolgreich ist, dann werden es viele nachmachen und dann habe ich einen großen Impact. Die zweite Erklärung, dann bist du fertig. Es gibt ja Leute, die nicht ganz so esoterisch und spirituell unterwegs sind wie ich vielleicht. Und für die haben wir eine andere Erklärung.
Hubert Rhomberg [00:14:24]:
Hubert Rhomberg [00:14:57]:
Hubert Rhomberg [00:14:57]: CREE heißt Creative Resource and energy efficiency. Das ist extrem spannend,
Hubert Rhomberg [00:14:57]:
Zackes Brustik [00:15:04]:
Zackes Brustik [00:15:04]: weil wir reden gleich noch darüber, wie krass erfolgreich euch das gelungen ist und was sich daraus ableitet. Aber genau das ist ja mega spannend. Ich sehe auch in deinem LinkedIn-Profil sagst du auch conscious leadership in der Baubranche. Du hast selber gesagt, du begeisterst dich eben auch quasi für die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner. Und ich glaube, gerade wenn du jetzt auch sagst, conscious leadership und das in der Baubranche, ich kann mir gut vorstellen, da ächzt du an. Also ich kann mir gut vorstellen, so die Kollegen, die dich vielleicht auch noch kennen aus Vorarlberg, denken sie so, was reitet denn den Hubert da jetzt? Jetzt kommt er schon wieder mit seinen Indianergeschichten und dann auch noch conscious und spirituell. Machst du das bewusst? Das ein bisschen zu reizen, in einer, wie ich vermutlich meine, sehr traditionellen Branche, weiß nicht, ob da alle so direkt mit dabei sind, oder?
Zackes Brustik [00:15:04]:
Hubert Rhomberg [00:15:53]:
Hubert Rhomberg [00:15:53]: Ja, es ist so bewusst, ich zeig's jetzt einfach viel mehr wie früher. Also ich mach das nicht bewusst, wie es viele Künstler machen, aufzuregen und Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern ich bin jetzt einfach viel mehr bei mir selber. Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich sage, ich muss jetzt hier niemandem mehr irgendwas vormachen. Und ich bin davon überzeugt, dass die Verbundenheit, die wir leider ein bisschen verloren haben, mit allen Dingen, mit der Natur, mit unserer Umwelt, mit anderen Menschen. Deswegen auch meine Philosophie des Teilens und der Verbundenheit, die eigentlich viel, viel stärker und zukunftsfähiger ist, wie diese reine Wettbewerbslogik, jeder gegen jeden, das ist einfach vorbei. Und das verträgt sich auch nicht mit unserem Selbstverständnis, mit unserem Gefühl. Also da kommt einmal grundsätzlich das Gefühl her. Und natürlich spricht man jetzt eher darüber wie noch vor zehn Jahren.
Hubert Rhomberg [00:15:53]:
Hubert Rhomberg [00:16:41]:
Hubert Rhomberg [00:16:41]: Ja, weil jetzt ist es irgendwie auch ein bisschen hip. Ja, alle machen so Achtsamkeitsgeschichten.
Hubert Rhomberg [00:16:41]:
Zackes Brustik [00:16:47]:
Zackes Brustik [00:16:47]: Auch in ManagerInnenkreisen sozusagen sind die Achtsamkeitsworkshops angekommen. Teilweise auch der Verdienst von, jetzt entfällt mir gerade der Name vom MIT Otto Schama, der das Thema wirklich mit dem MIT im Rücken natürlich auf wissenschaftliche Art und Weise auch etabliert hat. Aber was ich spannend finde, ist, klar kann man jetzt sagen, der Hubert, der ist ein bisschen esoterisch und so, aber das Ding ist, was er macht, hat er wirklich Hand und Fuß. Und das, was du meinst, wir müssen die Wirtschaft neu denken, es kann nicht nur Profit und Gier geben. Klar, das ist natürlich auch plakativ. Aber die Frage ist, geht es anders? Und ihr seid da ja schon sehr konsequent vorgegangen. Weil ich hab's vorhin gemeint, du disruptierst dein eigenes Businessmodell. Ähm, Kern von Cree ist ja, dass ihr eine digitale Plattform habt und ganz viel von dem, was ihr macht, open source zur Verfügung stellt.
Zackes Brustik [00:16:47]:
Zackes Brustik [00:17:35]:
Zackes Brustik [00:17:35]: Weil ja dein Gedanke war, es ist ja schön, wenn wir Holzhochhäuser bauen und nicht nur, dass wir eben nicht nur zwei Stöcke, sondern wirklich Hochhäuser bauen, dass wir Industriegebäude bauen, sondern das Cree oder Romwehr kann ja jetzt nicht alle Hochhäuser der Welt bauen. Und euer Ziel war wirklich, wir stellen das der Welt, der Bauprosche zur Verfügung, damit die das gleiche Prinzip wiederholen können. Ich glaube, ihr habt mittlerweile eine halbe Million Menschen auf dieser Plattform. Und das ist ja krass. Also ihr seid ja nicht ein soziales Netzwerk wie Facebook, wo sich schnell viele finden, sondern in der Bauprosche so viele Menschen auf eine Plattform zu holen, das ist glaube ich schon eine Hausnummer. Magst du denn mal kurz uns ein Update geben, was dahinter steckt und wie sich das bewährt?
Zackes Brustik [00:17:35]:
Hubert Rhomberg [00:18:11]:
Hubert Rhomberg [00:18:11]: Ja, also es ist so, dass grundsätzlich ich der Meinung bin, kann ich mir jetzt aufertiefen, über das Konzept G vs. AI. Und ich finde AI nicht schlecht, weil es ist sehr hilfreich, wir verwenden es ja beim Handy tagtäglich, aber ich halte G für das größte Potential, das heißt collective human intelligence. Das heißt, was wissen wir eigentlich gemeinsam? Und was ist, wenn wir in Resonanz gehen? Wenn wir zwei jetzt hier ein Gespräch haben über irgendein Thema, das uns beide interessiert, wo wir beide Erfahrungen mitbringen, werden wir unglaublich viel voneinander lernen und in der Sache eigentlich am Schluss mehr wissen, ohne dass irgendjemandem von uns was fehlt. Das ist eigentlich total logisch. Das heißt die Frage ist immer, wie können wir mehr schaffen, und sind wir da beim Wachstumsparadigma, wie können wir mehr schaffen, ohne dass wir eigentlich mehr von irgendwas verbrauchen. Ja, drum ist bei mir natürlich das Thema teilen, teilen, teilen. Und jetzt kann man sagen, ja, aber das ist ja ein bisschen schwierig, weil im Bau, da gibt es ja total unterschiedliche Anforderungen, unterschiedliche Genehmigungsthemen und so weiter.
Hubert Rhomberg [00:18:11]:
Hubert Rhomberg [00:19:09]:
Hubert Rhomberg [00:19:09]: Also man könnte ja sowieso sagen, die ganze Bauwirtschaft soll einfach alles teilen, was sie macht, aber das bringt nicht viel, weil jeder ein Prototyp baut. Und es ist nicht wahnsinnig interessant, etwas nicht in den Kontext zu setzen, das zu sehen. Darum haben wir uns sehr stark begrenzt auf eine schmale Nische und die heißt nachhaltig, industriell effizient bauen mit Holz plus. Holz plus Stahl, Holz plus Beton, Holz hybride, aber in erster Linie Holz. Und das ist schon sehr wichtig, weil man braucht ein schmales Thema, wo es viele gibt, die das interessiert, dann funktioniert ein Austausch. Wenn du ein Thema hast, wo es tausend Dinge gibt, wo tausend Leute über alles mögliche reden, dann hast du keinen Mehrwert, weil du nicht wirklich das Gefühl hast, du entwickelst dich weiter. Wenn du aber sagst, okay, wir haben ja damals gesetzt, schon vor zehn Jahren waren wir noch nicht eine Plattform. Wir haben jahrelang versucht, einfach nur Gebäude zu bauen und verkaufen und als GU zu arbeiten und hin und her, bis wir festgestellt haben, das ist alles viel zu langsam, da verändern wir nichts und überhaupt schwierig.
Hubert Rhomberg [00:19:09]:
Hubert Rhomberg [00:20:09]:
Hubert Rhomberg [00:20:09]: Bis ich entschieden habe, wir werden jetzt eine Plattform 2016, in dem wir sagen, hey, lass uns doch helfen, allen anderen helfen, wie sie es machen. Wir bauen selber weiter und teilen mit ihnen, was sie wollen. Und jetzt komme ich zum Thema, was haben wir davon? Jeder Architekt kann sich das Konzept nehmen, kann damit sogar an einem Wettbewerb mitmachen, kann sagen, hey, hier habe ich alle Daten, wir haben ein CO2-neutrales Gebäude, grün, so kann man es bauen. Und sogar einen Wettbewerbsbeitrag einreichen, ohne dass wir das wissen oder genehmigen müssen. Aber, wenn er gewinnt oder wenn jemand das bauen möchte, ja dann muss man schon ein bisschen intensiver an dem Thema arbeiten, es auch zu ermöglichen und dann kommen wir schon ins Spiel. Und dann kommen wir eigentlich mit unserem Modell, dass wir sagen, wir helfen dem anderen es zu tun. Dafür haben wir halt ein Skalierungsmodell, wo wir sagen, wir kriegen einfach pro Quadratmeter gebauter Fläche, kriegen wir einfach circa 20 Euro und helfen halt dem anderen es zu tun und das Know-how bleibt bei allen.
Hubert Rhomberg [00:20:09]:
Zackes Brustik [00:21:06]:
Zackes Brustik [00:21:06]: Die Transformation zu einer klimakompatiblen Industrie gelingt uns nur, wenn wir alle gemeinsam daran arbeiten. Und daher nutze ich diesen Podcast auch immer für einen spannenden Hinweis auf eine Initiative, ein Tool oder ein Report, der uns alle weiterbringt. Wie gelingt uns der nachhaltige Wandel? Eine der spannendsten Events, Antworten darauf zu finden, findet am 5. Und 6. Oktober in Frankfurt statt. Auf dem Impact Festival, Europas größter B2B-Veranstaltung für nachhaltige Technologien, kannst du mit Entrepreneuren aus dem Bereich Social Business und Impact Business, mit CEOs und EntscheiderInnen etablierter Unternehmen, mit PolitikerInnen diskutieren, wie uns der nachhaltige Wandel gelingt. Mara Steinbrenner vom Impact Festival Team hat mir bereits verraten, wen sie dieses Jahr alles im Line-Up haben. Und ich sag nur so viel, mit dieser Liste an Menschen und Pionieren aus dem Bereich der Nachhaltigkeitstransformation könnte ich locker die nächsten drei Jahre meines Podcasts füllen.
Zackes Brustik [00:21:06]:
Zackes Brustik [00:22:04]:
Zackes Brustik [00:22:04]: Besonders spannend finde ich, dass es dieses Jahr einen ganz speziellen Bereich für die Corporate Sustainability Transformation geben wird. Treffe hier Miriam Pütz, CEO der WM-Gruppe oder Sandra Wolf aus dem Vorstand des Bundesverbandes Nachhaltige Wirtschaft und CEO von Riese und Müller und diskutiere mit Ihnen den Weg zu einer klimakompatiblen Industrie. Alle Informationen über den Event am 5. Und 6. Oktober in Frankfurt findet ihr auf impact-festival.earth oder über den Link in den Shownotes. Du hast gemeint, ihr habt einen sehr spitzen Fokus. Und auch, Zahlen dahinter zu packen. Weil die Holz-Hybrid-Bauweise, die du schon angesprochen hast, wo es eben schafft, Beton zu ersetzen, spart de facto zum Beispiel, sagst du, so ein Holz-Hybrid-Bau, wenn es klassischer Betonbau ist, dann hätte er zum Beispiel 10.000 Tonnen Kohlstoffdioxid als Rucksack.
Zackes Brustik [00:22:04]:
Zackes Brustik [00:22:56]:
Zackes Brustik [00:22:56]: In der Mischung, in der Hybridbauweise, sind es nur 1.000. Und dann ist wirklich nur noch ein Zehntel und das ist unglaublich relevant. Auf dieses Zehntel runterzukommen ist krass effektiv, das ist genau das, was wir brauchen. Da könnte man natürlich sagen, lass ich mir schützen, das Eigentum der Cree oder der Homburg-Gruppe, da können wir jetzt richtig schön verdienen und den Preis abholen und sowas. Aber dass ihr euch getraut habt, quasi wirklich auf das Plattformmodell zu setzen, wirklich, würde ich mal sagen, vorbildhaft im Bereich der Digitalisierung sozusagen, so mustergültig, ist ja schon bemerkenswert. Aber wie setzt ihr das dann auch durch? Also, ich meine, können ja viele auf die Plattform Und dann sagen, vielen Dank für die Infos, aber dass ich die Ausschreibung gefunden habe, das wird der Hubert nie mitbekommen.
Zackes Brustik [00:22:56]:
Hubert Rhomberg [00:23:35]:
Hubert Rhomberg [00:23:35]: Ja, das ist aber richtig die Frage. Erstens muss man ganz offen sagen, die Dinge kann man gar nicht schützen. Also es gibt dann schon Leute, wenn du im Startup-Modus bist, da erklärst du, Das ist unsere IP und wir werden dann alleine das grünste Produkt der Welt und wir werden ein Unicorn, aber das hilft ja keinem. Das nützt ja nichts, weil auch ein Unicorn kann nur einen kleinen Teil lösen des Problems. Wir müssen die Dinge einfach teilen und wenn jemand wirklich bauen will, dann hat das so viele Probleme zu lösen. Brandschutzthemen, baufysikalische Themen, statische Themen. Dinge, die wir eigentlich alle schon bei verschiedenen Projekten gelöst haben und ganz leicht Lösungen anbieten können, damit das auch realistischerweise umgesetzt wird, weil jede Genehmigungsbehörde will das alles sehen. Und dann würdest du immer eher zu uns kommen und sagen, weißt du was, gib uns das Know-How, oder wir machen das auf eurer Plattform, damit das funktioniert.
Hubert Rhomberg [00:23:35]:
Hubert Rhomberg [00:24:25]:
Hubert Rhomberg [00:24:25]: Und ich habe ein kleines Beispiel, das ich immer wieder bringe, das ist die, die in Kalifornien haben mich gefragt, da gibt es ja mal ein Projekt, und gesagt, ja, aber das System muss erdbebensicher sein, das ist bei uns ganz wichtig. Wie stellt ihr das sicher? Dann sag ich, einer unserer 14 Partner, die wir haben in verschiedenen Ländern, sind die Japaner. Die haben das Ding jetzt gerade Taifun- und erdbebenproof gemacht und haben alle Nachweise dazu. Ah ja, dann ist alles okay. Thema erledigt. Und das ist etwas, das Know-how, das wächst permanent. Und jeder, der neu dazusteigt, hat sofort das gesamte Know-how von allen. Und alle profitieren davon, wenn einer zusteigt, weil er baut ja wieder neue Projekte und gibt sein Wissen hinein.
Hubert Rhomberg [00:24:25]:
Hubert Rhomberg [00:25:02]:
Hubert Rhomberg [00:25:02]: Also es ist eigentlich das Logischste der Welt, wie jedes Netzwerk oder Plattform funktioniert. Und der Auslöser dafür, das geht manchmal ein bisschen unter, Cree hat ja vier Buchstaben und eigentlich wollte ich am Anfang auch, habe ich überlegt, ob ich es Cree oder Borg nenne. Das muss ich erklären. Ich weiß nicht, wer die Borg... Wer kennt die Borg?
Hubert Rhomberg [00:25:02]:
Zackes Brustik [00:25:21]:
Zackes Brustik [00:25:21]: Oder? Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab's gelesen, aber ich wär da raus gewesen. Ich bin tatsächlich gar nicht so der Science-Fiction-Nerd.
Zackes Brustik [00:25:21]:
Hubert Rhomberg [00:25:29]:
Hubert Rhomberg [00:25:29]: Aber ich erklär's vielleicht trotzdem kurz, weil's gut erklärt, weil der Hintergrund ist, Die Borg ist eine Spezies in Star Trek und die sind natürlich nicht sehr sympathisch, aber die haben eine total geniale Eigenschaft. Die hat mich fasziniert in den 90ern schon. Das heißt, die sind ein Kollektiv, das alles Wissen teilt. Und wenn jemand neu dazu kommt, der wird in der Regel assimiliert, sie sagen ja Widerstand ist zwecklos, der wird einfach ins Kollektiv assimiliert, dann weiß der vom ersten Moment an alles, was alle anderen wissen und alle wissen, was er weiß zusätzlich. Das muss ich vorstellen und das war für mich So faszinierend. Die Probleme, die wir auf der Welt haben, Herausforderungen, Biodiversität, Klima, es ist wurscht, was wir alles sehen. Da entwickelt jetzt jeder ein bisschen Technologie und sagt, da bauen wir jetzt ein Startup, da machen wir mehr Grün und so weiter. Aber das wissen, was wir auf der Welt schon alle hätten, die Probleme zu lösen.
Hubert Rhomberg [00:25:29]:
Hubert Rhomberg [00:26:17]:
Hubert Rhomberg [00:26:17]: Wenn wir das jetzt teilen, problembezogen, weltweit, dann hätten wir so eine Power auf dem Planeten und wir müssen es einfach nur tun. Und das versuche ich mit Cree zu beweisen.
Hubert Rhomberg [00:26:17]:
Zackes Brustik [00:26:29]:
Zackes Brustik [00:26:29]: Genau dazu habe ich eine Frage. Aber erstmal finde ich es faszinierend, weil was du erzählt hast, ist einer der wichtigsten Punkte, wie ich finde. Du hast nämlich was umgesetzt, du hast wie gesagt mustergültig im Bereich der Digitalisierung gestartet. Du hast eine Plattform gebaut, aggregierst die Leute, hast ein neues Produkt, was vorher nicht da war und daraus erzielst du deine Wertschöpfung anstatt einfach nur deinen eigenen Prozess zu digitalisieren. Gleichzeitig sorgt das aber unglaublich dafür, dass es genau das Potenzial von Digitalisierung für mehr Klimakompatibilität ausschöpft. Nämlich erst wenn das Wissen wirklich geteilt ist, lässt sich dein Ansatz von krass ressourceneffektiv zu bauen, wirklich in der Masse so einsetzen, dass es einen Impact generiert, jenseits dessen, was du mit Cree oder mit der Romberg-Gruppe umsetzen kannst. Aber die Frage, auf die ich hinaus will, jetzt hast du das Borg-Beispiel. Hilft es dir, dass die Romberg-Gruppe einfach dein Unternehmen ist? Also wärst du jetzt irgendwo ein CEO oder ein Manager, ganz normal, hättest du da mit der Borg-Geschichte, mit der Geschichte der Cree, der amerikanischen Ureinwohner die Ecke kommen können? Wie sehr spielt dir das in die Karten?
Zackes Brustik [00:26:29]:
Hubert Rhomberg [00:27:32]:
Hubert Rhomberg [00:27:32]: Ja, also das sind zwei Dinge. Erstens, ich habe das auch damals hier keinem erzählt. Punkt eins. Okay, aber mittlerweile muss man sagen, es hilft natürlich enorm. Es ist natürlich die letzten zehn Jahre extrem wichtig, dass ich CEO und CSO in einem bin, sage ich immer. Ich bin Chief Sustainability Officer in dieser Gruppe. Ich kann natürlich ganz anders agieren wie andere. Ich kann auch mal sagen dem Kunden, ja das ist super, ihr Projekt ist total toll und vielleicht könnte man auch ein paar Prozent Rendite machen, aber das passt so überhaupt nicht in unsere Philosophie und ich will meine Bauleiter nicht mit einem Projekt beschäftigen, das einfach null nachhaltig ist und darum interessiert es mich nicht.
Hubert Rhomberg [00:27:32]:
Hubert Rhomberg [00:28:13]:
Hubert Rhomberg [00:28:13]: Danke, oder? Das tue ich mir leichter, als vielleicht jetzt jemand, der glaubt, der muss ja aber hier für die Firma natürlich ausschließlich ökonomisch denken, oder? Das gibt einem schon diese Freiheit. Untertitel von Stephanie Geiges Ja, das ist ja genau das Thema. Das alles, was wir lernen jetzt, ist ja nicht nur Cree. Wir haben ja andere. Wir haben Woodrocks, also wir haben ganz viele so Töchter-Spin-offs, Beteiligungen, Partnerschaften. Drum sind ja, wenn man ein Raumwerk sucht, wir haben glaube ich 30 verschiedene Marken und sind 70 operative Töchter, aber in der Gruppe halt unter einem Dach gemanagt in einer Form, dass wir das, was wesentlich ist vom Know-how, auch zwischen denen teilen.
Hubert Rhomberg [00:28:13]:
Zackes Brustik [00:29:25]:
Zackes Brustik [00:29:25]: Und ist das da, du hast ja vorhin gesagt, du bist da erst mal so ein bisschen auf traube Ohren gestoßen und hast gedacht, das ist zu viel Reibung, das machst du lieber draußen. Hat sich das verändert dann in den letzten Jahren?
Zackes Brustik [00:29:25]:
Hubert Rhomberg [00:29:36]:
Hubert Rhomberg [00:29:36]: Ja, mittlerweile natürlich schon, weil der Markt sich auch verändert und das Umfeld. Ich glaube, heute brauchst du keiner mehr klären, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn das Gebäude nachhaltig ist, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn man über das CO2 Bescheid weiß und über andere Dinge. Das war ja vor zehn Jahren, hat die jeder angeschaut wie ein Omnibus. Was soll das? Und was uns sehr geholfen hat, ist die Digitalisierung. Die ganzen BIM-Modelle, die jetzt gekommen sind und die Möglichkeiten, die wir haben, ermöglichen uns heute wirklich ein Gebäude als einen Satz, eigentlich einen Satz von Lego-Bausteinen zu sehen, wo jeder Baustein aber mit einem Datensatz hinterlegt ist. Was ist das für ein Bauteil, was für Materialien sind drin, was für einen Rucksack hat das, woher kommt das, wann muss es da sein, was kostet es. Das heißt, Treiber Nummer eins ist die Digitalisierung, die uns natürlich geholfen hat. Großer Anschub.
Hubert Rhomberg [00:29:36]:
Hubert Rhomberg [00:30:18]:
Hubert Rhomberg [00:30:18]: Zwei ist natürlich jetzt die ganze Taxonomie der Green Deal. Dass jetzt über die ganzen Finanzierungen der Druck so groß ist, dass heute, wenn du etwas finanzieren möchtest oder ein Immobilienprojekt kaufen möchtest, musst du nachweisen, dass das grün ist, sonst brauchst du es gar nicht ins Portfolio nehmen. Jetzt musst du das aber irgendwie, ja mit dem Label oder nur die Labels heute, die bilden auch die graue Energie noch nicht ab. Das ist wieder ein Vorteil von Cree, dass wir natürlich in der Lage sind, auch das Thema graue Energie über den Datensatz und die Summe der aggregierten Daten auszurechnen.
Hubert Rhomberg [00:30:18]:
Zackes Brustik [00:30:50]:
Zackes Brustik [00:30:50]: Was ist graue Energie?
Zackes Brustik [00:30:50]:
Hubert Rhomberg [00:30:52]:
Hubert Rhomberg [00:30:52]: Die graue Energie ist die Energie, die eigentlich extrem wichtig ist und bis jetzt immer unter den Tisch gekehrt wurde. Natürlich auch ein bisschen aus Lobbying-Gründen, muss man auch sagen. Das heißt, Die Herstellung von Beton braucht Zement. Zement ist extrem energieintensiv und braucht extrem viel CO2. Das heißt, du hast ungefähr 500 Kilogramm CO2, eine Tonne Zement zu erzeugen. Je mehr Beton du also einbaust, umso mehr CO2-Rucksack hast du. Und das ist quasi die graue Energie, die eingebaute Energie, die quasi notwendig war, den Baustoff herzustellen. Das hat man bis jetzt völlig ignoriert.
Hubert Rhomberg [00:30:52]:
Hubert Rhomberg [00:31:23]:
Hubert Rhomberg [00:31:23]: Ja, ja, es gibt also die Betriebskosten, die muss man optimieren, aber was vorne gebaut wird, ist völlig wurscht. Das ist vorbei. Und damit kippt natürlich das ganz massiv in Richtung andere Baustoffe. Darum kommen jetzt Dämmungen wie Hanfdämmung, Mycel, Pilzmycel, Stroh. Es gibt jetzt die ersten Hanfbewährungen für Beton, wo der Hanf wird versiegelt rundum und ist quasi wie ein Bewährungsstahl, Bewährungsseil, nur für den normalen, noch für keinen konstruktiven Beton. Aber das sind das Dinge, die kippen jetzt natürlich und die graue Energie gibt eben darüber Aufschluss, wie viel Energie wurde verbraucht, bevor überhaupt jemand einzieht. Und Beton ist einfach ganz übel, was das betrifft. Man muss sich einfach vorstellen, dass sieben Prozent der kompletten CO2-Emissionen weltweit kommt nur aus dem Beton.
Hubert Rhomberg [00:31:23]:
Hubert Rhomberg [00:32:10]:
Hubert Rhomberg [00:32:10]: Und der Zementverbrauch von China in den letzten zwei Jahren war so hoch wie der von Amerika im gesamten 20. Jahrhundert. Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges Ja, es ist im Kerngeschäft natürlich besonders hart, weil wir dort manchmal Geschäftsfelder haben, die können aktuell gar nicht so viel tun. Ja und trotzdem sind sie konfrontiert und wissen hoppla, also das was wir jetzt machen ist jedenfalls noch nicht gut und wir müssen was tun, aber das geht nicht von heute auf morgen, weil zum Teil bauen wir auch für Dritte. Da können wir den Kunden auch nicht sagen, du wir machen das jetzt nicht und du musst das jetzt anders machen. Wir versuchen das. Das habe ich das letzte Mal, als ich bei Hilti war, haben wir gemeinsam so eine Diskussion gehabt, dass ich und ihr und dann bin ich drauf gekommen, dass Hilti irrsinnig viel macht und ihren Mitarbeitern quasi zeigt, was sie mit ihrem Kunden im Sinne der Beratung tun können. Und das finde ich total spannend, weil eigentlich machen wir Scope 4.
Hubert Rhomberg [00:32:10]:
Hubert Rhomberg [00:34:06]:
Hubert Rhomberg [00:34:06]: Scope 4 ist nicht nur das, was ich selbst habe, die eigenen Prozesse, die eigene Lieferkette, sondern was für einen Impact habe ich bei Dritten. Also was kann ich bei anderen schaffen? Und ich habe Nachhaltigkeit bei uns in der Firma als Messbarkeit so definiert, weil es so schwierig ist, wenn man so viele Geschäftsfelder aufstellt. Ja soll man jetzt weniger Energie verbrauchen, soll man weniger von dem tun oder was machen wir jetzt? Was heißt das konkret? Jeder fragt den immer sofort. Ja konkret. Konkret heißt das, dass jeder Mitarbeiter bei Romberg in der Lage ist, beim Kunden oder beim Kontakt mit dem Kunden zumindest einen Vorschlag zu machen. Die Sache, die wir hier gemeinsam machen, nachhaltiger zu machen. Das kann sein, hauptsächlich über Gründach nachgedacht, weil das hätte folgende Vorteile. Oder soll man nicht hier mit dem Kompressor anders lösen.
Hubert Rhomberg [00:34:06]:
Hubert Rhomberg [00:34:50]:
Hubert Rhomberg [00:34:50]: Also egal was es ist, groß, klein, völlig wurscht. Wenn jeder das tun würde, dann würden wir bei anderen zumindest die Sensibilisierung schaffen. Eine Entscheidungsnotwendigkeit darstellen, wenn er sagt, ja mach ich oder mach ich nicht, weil, aber es verändert was. Damit wird Romberg als gesamte Gruppe nachhaltiger, weil wir werden auch wahrgenommen, hey, die ganze Firma, die kennt sich aus, denen ist das wichtig. Und es löst einfach auch Innovation auf. Das heißt, man darf nicht unterschätzen. Das heißt, wir versuchen natürlich über das, was wir selbst tun, hinaus einen Impact zu haben. Und in Bereichen, wo es halt relativ schnell geht, auch wirklich Action und so fort zu handeln.
Hubert Rhomberg [00:34:50]:
Zackes Brustik [00:35:27]:
Zackes Brustik [00:35:27]: Kurz, ich würde das mal kurz festhalten. Also das heißt, Ganz konkreter Tipp, die ManagerInnen haben die Freiheit in Kundenprojekten den Kunden einen ganz konkreten Vorschlag zu machen, wie das Projekt noch nachhaltiger werden
Zackes Brustik [00:35:27]:
Hubert Rhomberg [00:35:38]:
Hubert Rhomberg [00:35:38]: könnte. Genau. Sie haben die Pflicht und wenn es der Kunde dann auch, weil alle sagen, ja aber die Kunden wollen das nicht, weil das kostet vielleicht ein Prozent mehr, das machen sie nicht. Sagen sie, mag sein. Aber wenn wir 10 von 10 sagen 9, das mache ich nicht. Aber sie kennen die Information, müssen die Entscheidung bewusst treffen und denken sich vielleicht, naja, beim nächsten Mal mache ich es vielleicht, weil sie wissen warum. Und einer von 10 macht es. Und den haben wir schon gewonnen.
Hubert Rhomberg [00:35:38]:
Zackes Brustik [00:36:02]:
Zackes Brustik [00:36:02]: Okay. Und das wiederum zahlt dann natürlich auch auf quasi die Klimaziele, die Emissionen, den Impact, den die Romberg-Gruppe produziert, entweder durch die eigenen Projekte oder die Beteiligung an eigenen Projekten. Was hast du sonst noch für Maßnahmen? Also habt ihr wirklich so euren Fußabdruck beziffern können? Erfasst ihr die Daten in der Gruppe, wo Emissionen anfallen und wird das dann auch an Boni gekoppelt oder wie macht ihr das?
Zackes Brustik [00:36:02]:
Hubert Rhomberg [00:36:31]:
Hubert Rhomberg [00:36:31]: Die offensichtlichen werden natürlich leichter erfasst. Wie viel Sprit braucht man, wie viel Energie. Da muss man aber immer sagen, wenn du als Unternehmen wächst und du wächst eigentlich in den nachhaltigen, richtigen Bereichen, produzierst du natürlich auch mehr. Also du kannst es nie absolut sehen, sondern du musst es dann relativ zu etwas sehen. Das heißt, wir haben vielleicht weniger Energieverbrauch pro Quadratmeter, den wir in die Welt gebracht haben. Das sind Dinge, die messen wir. Auch die eigene Mobilität, da sind wir sehr genau. Was wir noch zu wenig haben, das muss ich ganz klar sagen, ist, dass wir Die Bonifikation, die wir sowieso sehr kritisch sehen generell, aber das ist eine eigene Diskussion, an ganz wenige konkrete Nachhaltigkeitsziele koppeln, weil das ist ganz gefährlich.
Hubert Rhomberg [00:36:31]:
Hubert Rhomberg [00:37:10]:
Hubert Rhomberg [00:37:10]: Weil dann hast du nur mehr diese zwei im Auge, als andere schon interessant. Das ist ein generelles Problem mit Prämienzielen, die führen nämlich dazu, dass diese konsequent verfolgt werden, was ja vielleicht ganz okay ist, aber wir wissen überhaupt nicht, welche anderen dafür nicht verfolgt werden oder eben auch wichtig wären. Also das ist ein eigener Podcast.
Hubert Rhomberg [00:37:10]:
Zackes Brustik [00:37:32]:
Zackes Brustik [00:37:32]: Und wie macht ihr es dann? Also wie erreichst du den Impact dann? Oder die Transformation oder dass eben nicht nur ein ganz konkretes Nachhaltigkeitsziel erreicht wird, sondern die SDGs an sich in ihrer ganzen 17-fachen Vielfältigkeit im Fokus sind?
Zackes Brustik [00:37:32]:
Hubert Rhomberg [00:37:47]:
Hubert Rhomberg [00:37:47]: Ich glaube die wichtigste Geschichte und das sind meine zwei Haupttreiber sind Wissen teilen, also kollektiv, co-creation, teilen des Wissens. Zweitens transparent.
Hubert Rhomberg [00:37:47]:
Zackes Brustik [00:37:58]:
Zackes Brustik [00:37:58]: Wie macht ihr das ganz konkret? Also habt ihr in Rom ein ganz spezielles Format, keine Ahnung, ein Town Hall, habt ihr Stand-Ups? Also wo passiert das konkret?
Zackes Brustik [00:37:58]:
Hubert Rhomberg [00:38:07]:
Hubert Rhomberg [00:38:07]: Ja, wir haben mehrere Formate.
Hubert Rhomberg [00:38:07]:
Zackes Brustik [00:38:09]:
Zackes Brustik [00:38:09]: Welche?
Zackes Brustik [00:38:09]:
Hubert Rhomberg [00:38:09]:
Hubert Rhomberg [00:38:09]: Wir haben die Innovation Days, wo wir jetzt Dinge vorstellen, wo alle Mitarbeiter dazukommen können, wo wir halt Sachen vorstellen, die jetzt vielleicht machbar, aber noch nicht gemacht werden, wo man weiß, da gehen wir hin, das löst auch was aus. Dann Best-Practice-Beispiele, was wir schon tun. Dann Workshops natürlich, wo wir mit anderen Firmen zum Teil immer wieder gezielt Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen zusammenholen, weil da auch wahnsinnig viel Wissen fließt. Aber wir haben auch eine Plattform, die heißt Roam. Das ist nicht basiert auf Microsoft Asia, ist aber quasi eine Wissens-, Kommunikations- und Arbeitsplattform, wo extrem leicht Zugang zu allen möglichen Informationen möglich ist für viele Mitarbeiter.
Hubert Rhomberg [00:38:09]:
Zackes Brustik [00:38:52]:
Zackes Brustik [00:38:52]: Das heißt, der ganze Open-Source-Ansatz, den du bei Cree hast, dein ganzes persönliches Glaubenssystem oder deine Überzeugung, deine Leidenschaft, was du vorhin auch mit dem Borg Beispiel illustriert hast, das fließt tatsächlich jetzt eben auch in die Rombergruppe, in das Hauptunternehmen rein.
Zackes Brustik [00:38:52]:
Hubert Rhomberg [00:39:07]:
Hubert Rhomberg [00:39:07]: Richtig. Das dauert überall noch ein bisschen. Manchmal sind wir schon weiter, manchmal nicht, weil das denken halt einfach sehr viele Führungskräfte und das ist kein Vorwurf. Das war halt früher anders und früher mussten andere Dinge gemacht werden. Noch sehr stark in diesen Silos. Ich führe über Wissen. Hierarchie über Wissen zum Beispiel. Ich weiß mehr und ich als Führungskraft muss mehr wissen und muss dir nur da sagen, was du wissen musst, zu arbeiten.
Hubert Rhomberg [00:39:07]:
Hubert Rhomberg [00:39:31]:
Hubert Rhomberg [00:39:31]: Da gibt es natürlich ein bisschen ein Hemmnis, weil wenn dann alle Mitarbeiter wirklich Zugriff auf das gesamte Wissen haben, dann fällt ja irgendwo meine Autorität. Aber das, glaube ich, haben wir ganz gut hingekriegt bis jetzt.
Hubert Rhomberg [00:39:31]:
Zackes Brustik [00:39:43]:
Zackes Brustik [00:39:43]: So weit wahrscheinlich so normal in vielen, vielen anderen Firmen die Geschichte auch. Ich glaube, das ist wahrscheinlich ein sehr ähnlicher Prozess, den viele durchgehen. Ich habe dich unterbrochen. Du meintest, der erste Hebel ist Wissen teilen. Da sind wir jetzt ein bisschen tiefer eingestiegen. Dann hattest du noch angesetzt zu sagen, der zweite wichtige Hebel.
Zackes Brustik [00:39:43]:
Hubert Rhomberg [00:39:59]:
Hubert Rhomberg [00:39:59]: Ja, eben, das war die Transparenz, oder? Dass wir eben auch zeigen, wer was macht und wo was geht. Weil das erhöht auch den Mut, oder? Weil ich immer zurückhalte, weil keiner will der Erste sein, der es auf die Schnauze haut. Und darf ihn Fehler machen oder nicht. Aber wenn man sieht, andere machen da was, das funktioniert. Und darum soll man nie auch alle zwingen, irgendwo ihr müsst jetzt hier mitmachen, sondern von 10 Bereichen sagen, die drei haben den größten Vorteil. Dort die Leute identifizieren, die wollen und mit denen die wollen, tun. Und dann kommen die anderen nach. Also man darf auch nicht, man muss möglichst viele mitnehmen, aber nicht alle.
Hubert Rhomberg [00:39:59]:
Hubert Rhomberg [00:40:31]:
Hubert Rhomberg [00:40:31]: Wenn mir jemand sagt, wir müssen alle mitnehmen, dann haben wir schon verloren, weil da musst du quasi das Tempo des Letzten und Langsamsten fahren und das kann nie funktionieren. Ich sage immer, der Zug fährt 14 Uhr ab, alle, die am Bahnsteig stehen, steigen ein und fahren mit.
Hubert Rhomberg [00:40:31]:
Zackes Brustik [00:40:47]:
Zackes Brustik [00:40:47]: Und die Message ist, hast du jetzt natürlich mit deutlich mehr Gewicht, mit Cree unter deinem Under Your Belt, also unter deinem Gürtel sozusagen, mit dem ganz realen Beweis, dass es geht, dass das die Zukunft ist. Das heißt, Obwohl du natürlich CEO bist und Eigentümer, aber ich glaube, du hast ein ganz anderes Standing, was das angeht, als noch als du angefangen hast, die Firma übernommen hast.
Zackes Brustik [00:40:47]:
Hubert Rhomberg [00:41:08]:
Hubert Rhomberg [00:41:08]: Ja, aber es liegt nicht nur an Cree, es liegt eben auch an wir als gesamte Gruppe sind schon an ganz vielen Ecken mit dem Thema Nachhaltigkeit glaubwürdig unterwegs. Wir haben natürlich immer noch Bereiche, wo man uns zu Recht sagt, das ist noch nicht ganz so toll. Darunter leide ich am meisten.
Hubert Rhomberg [00:41:08]:
Zackes Brustik [00:41:23]:
Zackes Brustik [00:41:23]: Was hält dich denn nach Zurach? Also wenn du schweißgebadet aufwachst, welche Baustelle ist das?
Zackes Brustik [00:41:23]:
Hubert Rhomberg [00:41:30]:
Hubert Rhomberg [00:41:30]: Eigentlich, das was mich am meisten belastet ist, dass wir immer noch mit alten Logiken, aber das hat mit Mindset und gar nicht so Technologie zu tun. Das wollte ich eben vorher sagen. Das eine ist Nachhaltigkeit, Technologie, aber das ist Mindset. Der Wille, Wissen zu teilen, mit Freude und Liebe eigentlich zu arbeiten, den anderen Menschen als Geschenk wahrnehmen, mit dem ich jetzt gemeinsam was entwickeln kann, da haben wir ganz eine andere Art der Zusammenarbeit. Und im Bauwesen, das ist mir am meisten bedrückt, dass es immer noch, speziell in Deutschland muss man jetzt sagen, einfach diesen Kampf, diesen Krieg gibt. Da gibt es die Baufirmen, die sich bestens aufstellen, zu claimen, damit sie maximal viel rausholen. Das müssen sie auch, weil sie vorher idiotische Preise abgeben müssen, weil nur der Billigste das kriegt und dann irgendwie überleben müssen. Und die Bauherren stellen sich auf, dass sie auch mit Juristen und Anwälten und eigentlich wird nur gestritten.
Hubert Rhomberg [00:41:30]:
Hubert Rhomberg [00:42:20]:
Hubert Rhomberg [00:42:20]: Wir wundern uns, 50 Prozent der Zeit von Bauleitern, von jungen, motivierten Bauleitern, müssen die aufwenden, zu dokumentieren, zu streiten, sich gegeneinander aufzustellen, sich trainieren zu lassen, wie man streitet. Die wollen das nicht mehr. Und die verstehen das. Wir wundern uns, dass wir keine Leute mehr kriegen für unsere Branche und schicken die eigentlich in den Krieg. Und in Wirklichkeit müssen wir eine andere Art der Zusammenarbeit haben, wo wir sagen, hey, es gibt einen Zielpreis, da müssen wir hin. Dann machen wir das Design to Cost, dann optimieren wir das gemeinsam. Wir machen das als Partner. Wir sind transparent.
Hubert Rhomberg [00:42:20]:
Hubert Rhomberg [00:42:49]:
Hubert Rhomberg [00:42:49]: Wir teilen das, was wir beide wissen. Damit ich besser bin, teile ich mit dir das nicht. Und das ist das Problem. Das macht mir am meisten Kopfweh und darum will ich solche Aufträge gar nicht mehr annehmen. Und ich möchte in den Zustand kommen, dass ich Angebote, wo viele anbieten, gar nicht mehr mache. Ich mache nicht mehr. Wir machen eine irrsinnige Arbeit, für das, dass dann irgendwer sagt, ja, ich brauche nur den Billigsten, interessiert mich nicht. Und darum wollen wir eigentlich mit Partnern gemeinsam arbeiten und wissen, dass wir mit unserem Know-how, mit unserer Technologie, mit unserer Effizienz am Schluss ohnehin billiger sind und günstiger, aber mit einer ganz anderen Qualität und einer Lebensqualität, weil wir brauchen die halben Kontroll-Management-Steuerungsmechanismen und Dienstleister nicht, weil wir einfach mit der halben Mannschaft das auskommen.
Hubert Rhomberg [00:42:49]:
Hubert Rhomberg [00:43:32]:
Hubert Rhomberg [00:43:32]: Wenn wir zwei ein Projekt abwickeln und wir wollen beide nur, dass das Projekt ein Erfolg wird und dass beide zufrieden sind und wir überall jedes kleine Thema, was nicht funktioniert, lösen und die Effizienz reinbringen, dann haben wir einfach eine andere Freude am Tun. Und meine Hauptmotivation ist Liebe und Freude in die Welt zu bringen und das mache ich halt über das Unternehmen.
Hubert Rhomberg [00:43:32]:
Zackes Brustik [00:43:51]:
Zackes Brustik [00:43:51]: Ich bin da spannend, weil das ja wirklich nur geht, wenn man das als Führungskraft lebt. Und das ist ja wirklich spürbar bei dir. Also das ist richtig erlebbar, wie du das angehst. Und das ist eine unglaublich tolle Kombination aus einem sehr soften Thema mit gleichzeitig einem sehr handfesten, ganz konkreten Output in der Baubranche, wortwörtlich. Also was dabei herauskommt, sieht man und das steht dann sehr lange in der Landschaft. Trotzdem noch so ein bisschen, auf den Faktor dazwischen zu kommen. Also habt ihr ganz klare Klimaziele, wo du dann weißt, mit diesen ganzen verschiedenen Faktoren, du hast es gesagt, mit Wissenteilen, mit Transparenz, mit dem Agieren aus Freude heraus, Ermutigen raus aus diesem Krieg, wie du ihn beschrieben hast, dann wirklich ganz konkrete Ziele zu erreichen. Das klang gerade noch so.
Zackes Brustik [00:43:51]:
Zackes Brustik [00:44:36]:
Zackes Brustik [00:44:36]: Also habt ihr drei, fünf, weiß nicht, einen Plan bis 2025, 2030? Bis 2030 sind wir neutral. Ist neutral schon genug? Also weil neutral ist ja immer so eine Sache, klimaneutral. Das heißt, kann eigentlich heißen, ich puste richtig viel Investitionen raus. Auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite investiere ich in irgendwelche off-setting-Projekte im globalen Süden, wo Mangrovenwälder gebaut werden. Aber ob die dann wirklich mal gebaut werden und lange stehen, ist eine andere Frage. Also wie definierst du klimaneutral für dich?
Zackes Brustik [00:44:36]:
Hubert Rhomberg [00:45:05]:
Hubert Rhomberg [00:45:05]: Total berechtigte Frage, weil das Greenwashing da draußen macht mir genauso fertig. Wir interpretieren es natürlich so, dass wir ohne irgendwelche green gewaschte Zertifikate das machen.
Hubert Rhomberg [00:45:05]:
Zackes Brustik [00:45:15]:
Zackes Brustik [00:45:15]: Wie macht ihr es?
Zackes Brustik [00:45:15]:
Hubert Rhomberg [00:45:16]:
Hubert Rhomberg [00:45:16]: Sondern Dinge hier. Wir können auch Dinge hier schaffen. Humus erzeugen, Erde, CO2 binden, also wirklich konkrete Dinge. So viel Wald, wie momentan an Aufholzung über Zertifikate gekauft wird, gibt es überhaupt nicht.
Hubert Rhomberg [00:45:16]:
Zackes Brustik [00:45:33]:
Zackes Brustik [00:45:33]: Die Frage stelle ich mir immer. Ist ein Thema, was es in einer der nächsten Folgen geben wird. So viel darf ich an
Zackes Brustik [00:45:33]:
Hubert Rhomberg [00:45:38]:
Hubert Rhomberg [00:45:38]: der Stelle schon mal verraten.
Hubert Rhomberg [00:45:38]:
Zackes Brustik [00:45:39]:
Zackes Brustik [00:45:39]: Mit dem Buch von Heusinger von For Tomorrow. Da werden wir jetzt hier nicht den Exkurs machen. Das heißt, ihr habt konkrete Klimaziele und was sind da die Kennzahlen? Habt ihr irgendwie euren Fußabdruck definiert? Oder woher weißt du, dass du das 2030 erreicht hast?
Zackes Brustik [00:45:39]:
Hubert Rhomberg [00:45:53]:
Hubert Rhomberg [00:45:53]: Ja klar, das eine ist unsere Mobilität. Wie können wir die einfach umstellen? Wie können wir, das fängt natürlich an, weil wir können möglichst viele Mitarbeiter dazu bringen und wir unterstützen das massiv, mit dem Fahrrad zu fahren. Wir haben auch extrem viele Dienstfahrzeuge noch. Das ist eigentlich einer unserer größten Rucksäcke. Das muss man einfach sagen. Deutschland ist ja da besonders übel. 50 Prozent aller SUVs in Deutschland sind steuerbegünstigte Dienstfahrzeuge. Was soll das? Da versuchen wir natürlich schon in erster Linie mal vermeiden, verlagern, dass die Leute sagen, was, kriegst du einen Dienstrat, kriegst du mir ein paar Geld, mach was du willst, oder? Oder auch den Fuhrpark umstellen natürlich.
Hubert Rhomberg [00:45:53]:
Hubert Rhomberg [00:46:31]:
Hubert Rhomberg [00:46:31]: Und das ist schon mal sicher das, was sowieso passieren muss. Aber das ist ja das, was man sieht. Dann ist die Frage, welche Strecken legen wir wie zurück, wobei momentan die Bahn keine große Werbung macht. Das muss man auch dazu sagen. Momentan ist es ein bisschen schwieriger, jemanden auf die Bahn zu motivieren, wie früher. Aber das Fliegen macht auch keinen Spaß, weil ihr habt gehört, dass in Köln das letzte Mal bei der Sicherheitskontrolle 4,5 Stunden war, die Schlange. Also ist auch nicht lustig.
Hubert Rhomberg [00:46:31]:
Zackes Brustik [00:46:58]:
Zackes Brustik [00:46:58]: Also Mitarbeiter, wenn möglich, mit dem Fahrrad oder vom Homeoffice aus? Andere Ziele?
Zackes Brustik [00:46:58]:
Hubert Rhomberg [00:47:03]:
Hubert Rhomberg [00:47:03]: Gebäuderucksäcke, das ist am meisten, oder? Also das sind tausende Tonnen. Man muss sich mal vorstellen, da gibt es Firmen, die ernsthaft ihren Mitarbeitern ich weiß nicht was alles für Sachen auferlegen, Damit sie am Schluss schreiben können, wir haben 223 Tonnen eingespart im ganzen Konzern, haben aber gleichzeitig einen Neubau ausgelöst, der ihnen 8000 Tonnen Einsparung hätte bringen können, die sie einfach nicht machen. Teilweise nicht wissen, weil sie sagen, das kostet ja ein halbes Prozent mehr oder was immer. Irre. Und was schon schön ist, das wird jetzt für alle schwieriger, auch für uns, oder? Das Screenwashing wird immer schwieriger. Du hast in der Firma mittlerweile Leute, die sagen, was soll das? Also das ist ja auch Transparenz, das heißt irgendwas zu erzählen einfach. Es gibt ja so coole Webseiten, die eigentlich nichts anderes tun wie Werbung, die große Firmen schalten oder so, analysieren und total zerlegen, oder? So eine Art Fact-Checker machen. Und Deswegen führt das natürlich dazu, dass die immer vorsichtiger werden und sagen, wir müssen jetzt wirklich einfach konkret werden.
Hubert Rhomberg [00:47:03]:
Hubert Rhomberg [00:48:06]:
Hubert Rhomberg [00:48:06]: Also das Gesäre hört jetzt schon auf und ich finde das ganz gut. Und das schaut man bei uns natürlich genau hin, weil der Romberg behauptet immer, das ist so nachhaltig. Und dann sehe ich da, Die machen ja aber immer noch was mit XY. Und da muss man dann wirklich ernsthaft hinschauen und sagen, ja, das machen wir noch, weil... Und unser Plan, das nicht mehr zu tun, ist folgender.
Hubert Rhomberg [00:48:06]:
Zackes Brustik [00:48:25]:
Zackes Brustik [00:48:25]: Verstehe. Und dann, wenn wir... Also ich glaube, ihr habt ja wahrscheinlich einen großen Anteil an Mitarbeitern, die in der Verwaltung sitzen, in der Planung sitzen, also das heißt eher White-Collar-Mitarbeiter als Blue-Collar-Bauarbeiter wortwörtlich. Dann habt ihr teilweise Leute auf der Baustelle und viele Subunternehmer. Da kommen die Scope-3-Emissionen. Aber da hast du gesagt, deswegen hast du ursprünglich Cree gegründet, damit die Artenweise, wie gebaut wird, die Materialien, die eingesetzt werden und wie sie auch zusammengefügt werden, sich grundsätzlich verändert. Das heißt, über die drei Ebenen wirkst du dann auf 2030 und die Klimaziele hin.
Zackes Brustik [00:48:25]:
Hubert Rhomberg [00:48:59]:
Hubert Rhomberg [00:48:59]: Und weil wir bei Romberg und das ist eben ähnlich wie bei CRE, weil wir bei Romberg jetzt auch eine integrale Planung haben, wo wir selber quasi entscheiden, planen, entscheiden können, was reinkommt.
Hubert Rhomberg [00:48:59]:
Zackes Brustik [00:49:09]:
Zackes Brustik [00:49:09]: Wow, in dieser Folge, und das war ja nur die Auftaktfolge, war eigentlich schon so viel drin an Themen, die es jetzt vor allem in den nächsten Folgen gilt, nochmal im Detail wirklich aufzuschlüsseln. Krass faszinierend. Also wirklich die Geschichte von dir als Familienunternehmer, der es sich auf den Weg gemacht hat, nicht nur das Unternehmen zu übernehmen, sondern gleich noch, als er sich quasi zusätzlich die Aufgabe aufgeheizt hat, parallel dazu seine eigene Industrie, seine eigene Branche komplett neu zu denken, digital zu disruptieren, eine komplett neue Dienstleistung an den Start zu bringen, nämlich die Plattform, und gleichzeitig damit auf den ökologischen Impact einzuzahlen auf eine enorme Art und Weise. Also richtig klasse, wie sich da wirklich Sustainability und Digitalisierung, was für eine krasse Synergie da ist und wie beide sich gegenseitig bedingen. Richtig inspirierend. Aber du hast dich damit ja auch nicht vom Acker gemacht, sondern bist eben parallel noch in Hormberg in der Gruppe geblieben und hast dort die Transformation auch vorangetrieben. Und ich finde sehr spannend, was du gesagt hast. Klar, Vorleben als Führungskraft.
Zackes Brustik [00:49:09]:
Zackes Brustik [00:50:13]:
Zackes Brustik [00:50:13]: Ich meine deine Überzeugung, ich glaube, Die ist erlebbar. Du hast auch gesagt, du hast dich getraut, immer mehr mit deinem Überzeugen, mit dem, an was du glaubst, das zu kommunizieren, das vorzuleben. Und dann ganz konkret eben aber auch über die zwei Prinzipien Wissenteilen und Transparenz die Veränderung anzustoßen. Verpflichtend MitarbeiterInnen, verpflichtend, dass sie ganz konkret in jedem Projekt einen Vorschlag machen, wie das Ganze nachhaltiger sein könnte. Ich finde es spannend, Scope 4 Emissionen auszulösen, das ist ja wirklich ein spannender Begriff gewesen. Unglaublich faszinierend. Wow. Da sind wir jetzt bei dir gewesen, bei Romberg und bei Cree.
Zackes Brustik [00:50:13]:
Zackes Brustik [00:50:56]:
Zackes Brustik [00:50:56]: Reicht das schon, die Baubranche rechtzeitig in den nächsten Jahren bis 2030 zu bewegen? Was muss da noch passieren?
Zackes Brustik [00:50:56]:
Hubert Rhomberg [00:51:03]:
Hubert Rhomberg [00:51:03]: Ja, also es gibt schon externe Faktoren, die ganz, ganz wichtig sind. Und ich sage das oft Entscheidungsträgern, wenn sie auch sagen, auf Bühnen stehen und sagen, ja, wir müssen jetzt und das gehen wir jetzt alle an und wir mehr Innovation und wir unterstützen das und das. Dann sage ich immer, toll, wenn ihr das unterstützt, aber die wichtigste Unterstützung wäre, wenn ihr, ähnlich wie wir es vorleben, Vertrauen und Teilen würdet. Weil, da fällt mir immer das Bereich ein, ich war in Hamburg und da war eine Veranstaltung, und dann sag ich, warum vertraut Hamburg Wien nicht? Was habt ihr gegen die Wiener? Und dann haben die gesagt, nein, gar nichts. Also wir haben da super Kontakte und es ist alles toll und wir vertrauen den Wienern. Und dann sage ich, okay, passt. Glaubt ihr, die Physik ist anders in Hamburg wie in Wien? Nein, die physikalischen Gesetze, die gelten auch da. Dann sage ich, Warum darf man in Wien 100 Stockwerke in Holz bauen und in Hamburg nicht? Ganz einfach.
Hubert Rhomberg [00:51:03]:
Hubert Rhomberg [00:51:53]:
Hubert Rhomberg [00:51:53]: Gibt es nicht ein Vertrauen an die Wiener Behörden, die das durch und durch geprüft haben, dass wir das jetzt hier auch dürfen. Das wird völlig unterschätzt. Das ist unser Problem, das wir haben. Dass wir das, was wir wissen, nicht anwenden können. Wir glauben immer, wir müssen noch mehr wissen. Jetzt teilen wir das Wissen und wir erleben das ja. Menschen, die mit unserem Wissen in einem anderen Land beginnen, beginnen manchmal fast von vorne. Wir sind dann viel schneller und so weiter, weil es schon viele Gebäude gibt, die Sie anschauen können und die Daten haben, aber es ist überhaupt nicht logisch.
Hubert Rhomberg [00:51:53]:
Hubert Rhomberg [00:52:19]:
Hubert Rhomberg [00:52:19]: Und da gibt es, das ist ein Riesenproblem, das müssen wir auf den Weg bringen innerhalb von Europa. Wenn Europa sich besinnen würde, dass wir gemeinsam bei der Unterschiedlichkeit, die wir haben auf diesem Kontinent, Die Italiener können besser kochen, die Franzosen machen einen besseren Wein, die Deutschen haben vielleicht die besten Ingenieure. Scheißegal. Wir gemeinsam können alles Notwendige. Und wenn wir das miteinander teilen, dann können wir der Welt zeigen. Wir werden gegen die Amis nie gegen die monopolistisch-wettbewerbsorientierte Datenhoheit ankämpfen können. Und gegen die Chinesen auch nicht mit ihrem totalitären System. Aber wir Europa haben was, was die anderen nicht haben.
Hubert Rhomberg [00:52:19]:
Hubert Rhomberg [00:52:58]:
Hubert Rhomberg [00:52:58]: Wir können miteinander auskommen auf dem Kontinent, wo wir ganz unterschiedliche Menschen sind, die einfach nur beginnen sich zu vertrauen und ihr Wissen zu teilen. Und das fängt ganz oben an. Das sind die Signale, die wir sehen müssen. Und das ist der Aufruf, den ich immer allen habe. Und das letzte, was ich noch sagen möchte, ist, die Transformation fängt innen an. Ich sage immer, look inside, not outside. Das heißt, wenn du in dir selber den Frieden findest und sagst, worum geht es mir wirklich, und Das beginnst zu leben, verändert sich deine ganze Umwelt. Und das ist das Vorbild.
Hubert Rhomberg [00:52:58]:
Hubert Rhomberg [00:53:34]:
Hubert Rhomberg [00:53:34]: Damit schaffen wir auch ganz sicher diese irrsinnig herausfordernde Transformation. Weil ich hab wirklich ganz große Sorgen, dass wir nur mehr 10 Jahre Zeit haben, was zu tun.
Hubert Rhomberg [00:53:34]:
Zackes Brustik [00:53:48]:
Zackes Brustik [00:53:48]: De facto ist das so. Uns bleiben nur noch zehn Jahre und wir sollten schon viel mehr getan haben. Ganz abschließend, Hubert, als ich dich kennengelernt habe auf der Bühne, als du mich, wie gesagt, aus dem Sessel gerissen hast, war deine Message eben, das Holz im Gebäude verkaufe ich gar nicht erst dem Kunden. Das bleibt in meinem Besitz, im Firmenbesitz, damit mein Enkel dann in 2080 zum Beispiel, wenn das Gebäude abgerissen wird, hinfahren kann, das Holz wieder einsammelt, eine sehr wertvolle Ressource hat, die wiederverwendet wird und die vor allem im Wert gestiegen ist. Ist es soweit gekommen? Also hast du wirklich schon Gebäude realisiert, wo du weißt, sollte dein Enkel irgendwann mal die Firma übernehmen, dann kann er dort hinfahren und sagen so, danke Leute, ich sammle die Balken wieder ein?
Zackes Brustik [00:53:48]:
Hubert Rhomberg [00:54:30]:
Hubert Rhomberg [00:54:30]: Also die, die wir für uns selbst bauen, natürlich, dort ist das so. Aber auch bei Dritten habe ich das wirklich versucht und es funktioniert, weil ihr, wie man erklärt, ihr wisst gar nicht, auf was für einem Wertstoff ihr eigentlich sitzt. Ihr kriegt von mir ein Gebäude, wo ihr wisst, das könnt ihr, diesen Wert könnt ihr wiederverwenden, zurückgewinnen, nicht irgendwie zusammenklopfen, sondern hochwertig weiterverwenden und dann sagt jeder, ja mein Gott, weit weg, glaube ich nicht, weiß ich nicht. Dann sag ich, wisst ihr was, ihr kriegt von mir 2% Nachlass auf den Gesamtpreis, Den hätte ich vielleicht sowieso geben müssen, aber egal. Und sage, aber das Material gehört mir. Dann sagen die ja, wie? Ja, wenn ihr das abreißt, sind 60, 80 Jahre, ihr ruft unsere Firma an, meine Nachkommen, was immer. Und wir holen es dann ab. Es gehört uns.
Hubert Rhomberg [00:54:30]:
Hubert Rhomberg [00:55:15]:
Hubert Rhomberg [00:55:15]: Und auf einmal fangen die an nachdenken. Auf einmal sagt er, hey, vielleicht ist das ja gar kein gutes Geschäft. Vielleicht ist das ja in Wirklichkeit viel mehr wert. Und dann hab ich sie. Weil bis zu dem Zeitpunkt haben sie eigentlich diesen Wert nicht gesehen und nicht sehen wollen. War uninteressant. Aber in dem Moment, wo ich das umdrehe und sage, hey, ihr kriegt zwei Prozent, dafür gehört alles mir. Auf einmal fangen die anderen an, also Moment, weiß ich ja nicht, das ist ja vielleicht wirklich was wert.
Hubert Rhomberg [00:55:15]:
Hubert Rhomberg [00:55:36]:
Hubert Rhomberg [00:55:36]: Dann sage ich, ja jetzt haben wir ein Thema. Und genau das kann eine Lösung sein in Zukunft, dass es wirklich große Hersteller gibt, weil es gibt ja auch wirklich hohe Investitionen, die notwendig sind in Werke, wo wir Bauteile vorfertigen, die quasi vermieten oder halt abgeben, aber mit einer Rückholaktion, die schon festgelegt ist und damit verlieren wir auch keines mehr, weil es wird dann nichts mehr einfach geschreddert, weil es gibt jemanden, der hat einen Titel und den muss ich dann anrufen.
Hubert Rhomberg [00:55:36]:
Zackes Brustik [00:56:02]:
Zackes Brustik [00:56:02]: Spannend, richtig krass. Also ich finde das unglaublich. Wahrscheinlich passiert das auch nur in einem eigentümergeführten Unternehmen, dass man wirklich so generationenübergreifend denken kann und darf und das dann auch umsetzen darf. Das ist natürlich richtig schön. Aber allein den Gedankenprozess, den du anstößt bei deinem Gegenüber, was du da auslöst, ist natürlich unglaublich wertvoll.
Zackes Brustik [00:56:02]:
Hubert Rhomberg [00:56:24]:
Hubert Rhomberg [00:56:24]: Das nennt man Scope 4.
Hubert Rhomberg [00:56:24]:
Zackes Brustik [00:56:26]:
Zackes Brustik [00:56:26]: Das nennt man Scope 4. Danke dir, Hubert, für die Session heute. Es war mir wirklich ein inneres Blumenpflücken und ich hätte mir keinen schöneren Start für diese Serie wünschen dürfen.
Zackes Brustik [00:56:26]:
Hubert Rhomberg [00:56:37]:
Hubert Rhomberg [00:56:37]: Ich sag danke. Inspiriert mich immer wieder selbst, weil es mich auch erinnert dran, wo muss ich noch mehr tun, was habe ich schon gemacht. Man freut sich ja auch, Man merkt aber auch, es gibt glaube ich noch ein, zwei Dinge zu tun und die hast du auch bei mir getriggert. Also vielen Dank.
Hubert Rhomberg [00:56:37]:
Zackes Brustik [00:56:51]:
Zackes Brustik [00:56:51]: Sehr gerne. Das war die erste Folge von Gewinne Zukunft. In den kommenden Folgen werde ich mit vielen weiteren spannenden Gästen, Unter anderem viele der Themen, die wir in dieser Folge schon angesprochen, aber nicht vertieft haben, nochmal einzeln auseinander nehmen. Zum Beispiel das Thema Offsetting. Warum ist das so eine tricky Kiste? Was ist gutes Offsetting? Was ist schlechtes Offsetting? Und auf was muss ich als Unternehmen achten, wenn ich das Thema wirklich vernünftig umsetzen will? Oder was hat sich in der Betriebswirtschaftslehre verändert in den letzten Jahren, in der Lehre oder in der Forschung? Was sind da die neuesten Erkenntnisse zum Verhältnis von Profit, von Wirtschaftlichkeit und Impact? Wie verändert sich dort wirklich das, worauf Unternehmen achten sollten. Oder ganz konkret in der nächsten Folge das Interview mit Anne Lamp von Traceless. Ein Startup, was 2021 alle Rankings angeführt hat, zwei Gründerinnen, die super viele Preise abgeräumt haben, mit einem Plastikersatz, der tatsächlich in nur wenigen Wochen komplett biologisch kompostierbar
Zackes Brustik [00:56:51]:
Hubert Rhomberg [00:57:52]:
Hubert Rhomberg [00:57:52]: ist.
Hubert Rhomberg [00:57:52]:
Zackes Brustik [00:57:53]:
Zackes Brustik [00:57:53]: Also abonniere den Kanal und dann freue ich mich unglaublich, dich bei den nächsten Folgen wieder mit an Bord zu haben. Untertitel von Stephanie Geiges
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