#11 Kleine Wirtschaftswunder - das genial nachhaltige Unternehmertum von Africa GreenTech. I Mit Torsten Schreiber

Shownotes

Diese Folge ist eine absolute Masterclass in visionärem Unternehmertum:

Torsten Schreiber ist Seriengründer mit beeindruckendem Track-Record. Sein aktuelles Projekt ist Africa GreenTec. Mit einem innovativen 'Solartainer', einem Schiffscontainer voller Hightech, legt Africa GreenTec in Dörfern der Sahel-Zone die Basis für deren wirtschaftlichen Aufschwung. Klimakompatibel und gleichzeitig mit riesigem sozialen Impact.

Dabei findet alles zusammen, was gerade spannend ist: von KI und Hightech über erneuerbare Energien zu innovativen Finanzierungsmodellen.

Diese Folge ist für alle Unternehmer*innen, die Inspiration dazu wollen: ✅ wie man innovative Technologie so einsetzt, dass sie existenzielle Herausforderungen lösen. ✅ wie man mit einer unternehmerischen Gesamtvision gleichzeitig einen positiven ökologischen und sozialen Impact erzielt kann. ✅ wie man auch ohne Milliardenbewertung Menschen zu einem grundlegend besseren Leben befähigen kann.

Diese Folge ist ein echter Deep Dive. Zur Orientierung: 00:05:19 - Die dramatische Herausforderungen in der Sahelzone. 00:28:25 - Die einmalige Lösung von Afrika GreenTec 00:41:43 - KI als Grundlage für Skalierung 00:58:47 - Das innovative Business-Model 01:04:05 - Mini-Grids und der gigantisch Greentech Markt Afrikas.

🙏 Wie immer Grüße an meinen Missionspartner: IBM unterstützt nicht nur meinen Podcast. Sondern auch Impact Startups mit dem IBM Sustainability Accelerator. Mehr Infos dazu hier: https://ibm.biz/SustainabilityAccelerator

IBM ist übrigens Technologiepartner der 27. UN-Klimakonferenz 2022. Auf der #COP27 zeigt IBM, wie sich Nachhaltigkeit mittels Technologie in die Tat umsetzen lässt.

Über 'Gewinne Zukunft': In diesem Podcast spricht Zackes Brustik alle zwei Wochen mit den Pionieren und Wegbereiterinnen der unternehmerischen Nachhaltigkeit. Was braucht es, um als Unternehmen nicht nur klimaneutral zu werden, sondern wirklich kompatibel mit den Klimazielen, der Kreislaufwirtschaft oder den SDGs als solches zu werden? Jeder Mensch, der hier zu Gast ist, hat eine einzigartige Geschichte zu erzählen und wertvolles und praktisches Wissen für Dich in petto. Dieser Podcast motiviert und befähigt Dich als CEO, Sustainability Managerin oder Entscheider*in Nachhaltigkeit praktisch und wirtschaftlich umzusetzen. Schließ Dich den Nachhaltigkeitspionieren an und trage mit Deinem Unternehmen erfolgreich zu einer lebenswerten Zukunft bei!

Regelmässige Update und viele weitere Insights bekommst Du von Zackes auf LinkedIn: ➡️ https://www.linkedin.com/in/moderator-zackes-brustik/

Transkript anzeigen

Torsten Schreiber [00:00:05]:

Torsten Schreiber [00:00:05]: Aber ganz grob kann man sagen, wir haben 220 Millionen Menschen hier im Sahel und wenn wir davon ausgehen müssen, dass da 60 Millionen fluchtwillig sind, dann ist das eine Zahl, die ist gigantisch. Und man rechnet eben jetzt durch die Folgen des Klimawandels auf jeden Fall mit stark zunehmenden Migrationsbewegungen.

Torsten Schreiber [00:00:05]:

Zackes Brustik [00:00:29]:

Zackes Brustik [00:00:29]: Gewinne Zukunft. Der Podcast, der dich dabei unterstützt, dein Unternehmen erfolgreich klimakompatibel zu gestalten. Hier lernst du direkt von den Menschen, die die Nachhaltigkeitstransformation als Pioniere entscheidend vorantreiben. Mein Name ist Zakas und ich freue mich, Dich mit an Bord zu haben. IBM unterstützt mich auf meiner Mission und daher gibt's vor dem Start der eigentlichen Folge wie immer einen Einblick in ein spannendes Sustainability Offering in unter 90 Sekunden. Der kurze Slot heute ist vor allem für Impact-GründerInnen besonders spannend, denn wenn es soziale und ökologische Nachhaltigkeit geht, dann leisten gerade Non-Profits oder Regierungsorganisationen besonders wertvolle Arbeit. Oftmals fehlt es aber genau hier an den neuesten digitalen Technologien, den Impact der Projekte zu skalieren. Genau hier setzt der IBM Sustainability Accelerator an.

Zackes Brustik [00:00:29]:

Zackes Brustik [00:01:22]:

Zackes Brustik [00:01:22]: IBM unterstützt ausgewählte Projekte in einem intensiven Innovationsprozess und mit Mentoring über zwei Jahre. Teil des Accelerators ist einerseits der bewährte Innovationsprozess der IBM Garage sowie die Unterstützung mit den passenden Technologien wie z.B. Der IBM Hybrid Cloud oder der IBM Environmental Intelligence Suite. In einem der Projekte der ersten Kohorte ging es z.B. Darum mit HIFI International, Bauern in Malawi dabei zu unterstützen, Ernten und Wetterbedingungen besser vorhersagen zu können und dadurch nachhaltiger zu wirtschaften und unterm Strich auch angemessener zu verdienen. Ende diesen Jahres startet schon die zweite Kohorte des Accelerators, dann mit Non-Profits oder Organisationen, die ein Fokus auf saubere Energie haben. Mehr Informationen über den IBM Sustainability Accelerator erfährst du über den Link in den Shownotes. UnternehmerInnen zeichnet aus, dass sie Anfang zu handeln, wo andere noch grübeln oder schlicht vor der schieren Größe der Herausforderungen schon aufgegeben haben.

Zackes Brustik [00:01:22]:

Zackes Brustik [00:02:25]:

Zackes Brustik [00:02:25]: Das Gespräch mit meinem Gast in dieser Folge ist wirklich zu einer Masterclass geworden, was möglich ist, wenn man sich einer großen, großen globalen Herausforderung annimmt und dieser mit unternehmerischer Brillanz, mit viel Technologie, mit cleveren Finanzierungsmodellen begegnet und alles in einem in sich stimmigen Impact Business Modell zusammenbringt. Der Mensch, von dem ich rede, heißt Torsten Schreiber, ein Seriengründer mit wirklich beachtlichem Track Record, speziell im Bereich Impact Business. Unter anderem ist er der Mitgründer der Crowdinvesting Plattform Bettervest. Das Projekt das es in dieser Folge allerdings geht heißt Afrika Green Tech. Die Anmoderation als auch die Folge selber werden diesmal ein kleines bisschen länger, denn es ist wirklich ein super wertvoller Deep Dive in globale Zusammenhänge, nicht nur aus der Klimaperspektive, sondern auch gesellschaftlicher und unternehmerischer Sicht. Als ich Thorsten interviewt habe, war es Ende August und damit das Ende eines sehr merkwürdigen Sommers in Deutschland, denn zum einen haben wir zum allerersten Mal wirklich spürbar einen Vorgeschmack auf zukünftige Extremwetterereignisse bekommen, zum anderen haben wir uns in absoluten nebensächlichen Diskussionen wie zum Beispiel das Tempolimit verloren. Das alles hat Thorsten aus der Sahelzone, aus dem Senegal, seiner Wahlheimat heraus beobachtet und damit aus einer Region in der Welt, in der der Klimawandel jetzt schon wirklich existenzielle Ausmasse angenommen hat. Und das, obwohl die Senegalesen selbst den kleinsten Anteil daran haben, denn deren durchschnittlicher CO2-Fußabdruck beträgt gerade einmal 0,58 Tonnen.

Zackes Brustik [00:02:25]:

Zackes Brustik [00:03:52]:

Zackes Brustik [00:03:52]: Im Vergleich, mein durchschnittlicher CO2-Fußabdruck beträgt 10 Tonnen, also fast das 20-fache. Dazu kommt, dass die Situation im Sahel teilweise so dramatisch wird, dass sie zu Flüchtlings- und Migrationsströmen führen, die teilweise bis zu uns, bis nach Europa reichen. Und das birgt nicht nur jede Menge absoluter menschlicher Dramatik in sich, sondern zukünftig auch viel gesellschaftspolitischen Sprengstoff für die Verhältnisse in Europa. Und genau das hat Thorsten erkannt. Deswegen ist er vor Ort in der Sahelzone und im Senegal und versucht die Situation unternehmerisch so zu lösen, dass dabei alle gewinnen. Die Menschen vor Ort, die Menschen hier in Europa, die gemeinsamen wirtschaftlichen Beziehungen und die Welt angesichts des Klimawandels an sich. Das zum Kontext vorab und jetzt geht's los mit der Episode. Ich freue mich unglaublich, dass er mit an Bord ist.

Zackes Brustik [00:03:52]:

Zackes Brustik [00:04:39]:

Zackes Brustik [00:04:39]: Herzlich willkommen, Thorsten Schreiber.

Zackes Brustik [00:04:39]:

Torsten Schreiber [00:04:41]:

Torsten Schreiber [00:04:41]: Schön, dass ich da sein darf. Danke, Sackes.

Torsten Schreiber [00:04:41]:

Zackes Brustik [00:04:44]:

Zackes Brustik [00:04:44]: Thorsten, Wir werden im Laufe des Podcastes noch sehr viel darüber reden, was du mit Afrika Green Tech und deine Mitgründer mit Afrika Green Tech genau machst. In Kürze kann man sagen, ihr wollt in den nächsten zehn Jahren drei Millionen Menschen mit Strom versorgen in Afrika. Aber es geht hier nicht nur Strom, sondern der Strom ist bei euch dann die Ausgangslage für Kühlung, für das Lagern von Lebensmitteln, für Licht, für Lernen, für Bildung, für Arbeit und eben für ganz viele Gründe im Senegal bleiben zu können und im Senegal ein würdiges Leben zu leben. Wir gehen im Detail darauf ein, aber erstmal die Frage, was du erlebst, weil du bist ja tatsächlich vor ein paar Jahren von Deutschland mit deiner Frau nach Senegal ausgewandert, lebst da jetzt. Wie erlebt ihr schon unmittelbar die Folgen des Klimawandels? Also wie sind Senegalesen und speziell in der Sahelzone die Menschen davon betroffen?

Zackes Brustik [00:04:44]:

Torsten Schreiber [00:05:37]:

Torsten Schreiber [00:05:37]: Ja, du hast das in deiner Einleitung ja schon sehr gut in den Kontext gebracht, auch die Verantwortung des globalen Nordens dafür. Der Sahel ist ein Streifen unterhalb der Sahara, zieht sich hier im Westen Afrikas vom Senegal bis in den Osten Afrikas dann nach Somalia und die ganzen Länder, die sich dort befinden, sind eben sehr stark betroffen, nicht nur von den Folgen des Klimawandels, sondern auch von den gravierenden Folgen der geopolitischen Ereignisse, insbesondere des internationalen Terrorismus. Und diese Länder sind, sie kurz zu nennen, also Senegal, Mali, Niger, der Tschad, Sudan, Somalia und diese Ereignisse beeinflussen auch sehr stark die Länder, die drum herum sind. Also wir haben dann im Süden Länder wie Benin, Ghana, Côte d'Ivoire, Gambia, Guinea oder auch im Norden Mauretanien. Und diese Länder befinden sich seit vielen Jahren in existenziellen Krisen mit Staatsversagen, Terrorismus habe ich schon gesagt. Das Ganze wird ganz schleichend seit vielen Jahren dramatisiert und auch verstärkt durch die Folgen des Klimawandels. Dort geht es insbesondere den Zugang zu Elektrizität, also Basisinfrastruktur und unmittelbar im Zusammenhang steht das auch mit der Wasserversorgung.

Torsten Schreiber [00:05:37]:

Zackes Brustik [00:07:04]:

Zackes Brustik [00:07:04]: Das zu kontrastieren, hier in Europa, womit beschäftigen wir uns? Wir beschäftigen uns damit, ob wir diesen Sommer, ob es angemessen ist, den Pool zu füllen. Wir beschäftigen uns damit, ob man von uns verlangen kann, dass wir nicht nur 10, sondern vielleicht nur 5 Minuten warm duschen. Und klar, es gibt vor allem die einkommensschwachen haben echte sorgen durch den gas krisenwind dazu kommen das auch keine frage aber welche sorgen hatten senegalese also was sind die fragen mit der er oder sie sich aktuell wirklich beschäftigt

Zackes Brustik [00:07:04]:

Torsten Schreiber [00:07:30]:

Torsten Schreiber [00:07:30]: ja du hast ja gesagt dass wir hier im senegal leben tatsächlich der Senegal jetzt von all diesen Ländern, die in dieser Saalzone sind, noch von dem Entwicklungsstand am weitesten. Auch die politischen Verhältnisse sind hier sehr stabil. Deswegen haben wir uns ja auch entschlossen, unser Hauptquartier als Unternehmen in den Senegal zu verlagern. Deswegen der Senegal selbst ist von all diesen Ländern, in denen wir arbeiten, jetzt nicht das schlimmste Beispiel. Viel dramatischer und schwieriger ist die Situation in Mali, in Niger, Tschad, Somalia. Das sind Länder, wo Menschen im Prinzip permanent der Lebensgefahr ausgesetzt sind, weil sie eben ganz, ganz schwierige Ressourcensituationen haben, keine Infrastruktur vorhanden ist, das politische System meistens komplett korrupt, kaputt oder militarisiert ist. Dazu kommen auch ethnische Konflikte. Und man könnte jetzt so geneigt sein, das höre ich auch sehr oft in Diskussionen, wenn ich in Europa bin, auf irgendwelchen Panels sitze, was geht uns das an? Und dieser Zusammenhang, den du genannt hast, dass wir im globalen Norden 20 bis 30 fachen höheren CO2-Fußabdruck haben, das ist der eine Punkt.

Torsten Schreiber [00:07:30]:

Torsten Schreiber [00:08:42]:

Torsten Schreiber [00:08:42]: Der andere Punkt ist, dass wir natürlich die Ressourcen aus diesen Ländern sehr gerne in unseren Handys und in unserer Elektronik verwenden. Und dass eben der Migrationsdruck, der auf Europa herrscht, auch einen unmittelbaren Einfluss auf unsere politischen Systeme hat, will heißen, unsere Wähler mit zunehmender Migration, egal ob aus Osten oder Süden, wählen dann gerne lieber rechts. Und dadurch verändert sich auch die politische Landschaft in Europa. Wir haben das gesehen mit Le Pen, wir sehen das in Italien, wir sehen das in den Benelux-Staaten. Überall wächst die Zustimmung für populistische Rechtsparteien. Und das hat unmittelbar natürlich auch mit der Angst vor Überfremdung und von Zuwanderung zu tun. Deswegen ist es für mich ein großes Thema, diesen Kontext gerne auch in solchen Möglichkeiten wie hier mal zusammenzustellen. Es geht uns etwas an.

Torsten Schreiber [00:08:42]:

Torsten Schreiber [00:09:38]:

Torsten Schreiber [00:09:38]: Und wenn nicht kurzfristig, dann auf jeden Fall mittelfristig. Zurück zu deiner Frage, was sind die existenziellen Probleme von Menschen, die hier im Sahel leben? Ist es eben natürlich der Zugang zu Nahrung, dort im wesentlichen Sinne dann eben der Zugang zu Wasser. Und das nimmt eben jetzt zunehmend auch hier in den landwirtschaftlich eigentlich guten Gebieten zu, dass die Extremwetterereignisse, so wie wir sie erleben, dort eben auch stärker werden. Mit dem gigantischen Unterschied, dass wir hier keine Möglichkeiten haben, darauf zu reagieren. Wir bauen dann halt in Deutschland Dämme oder wir haben auch ein hervorragendes technisches Hilfswerk. Wir haben einen Katastrophenschutz. Wenn es hier zu einer Überschwemmung kommt, und das sehen wir auch gerade schön in Pakistan, wie stark das dann durchschlägt auf die armen Menschen und die Menschen, die eben nicht die Möglichkeit haben, sich einfach ein neues Haus von der Versicherung zu kaufen, sondern die verlieren in der Regel alles. Und das ist tatsächlich auch festzustellen, dass sowohl die Dürreperioden stärker und länger werden, als auch die Regenperioden.

Torsten Schreiber [00:09:38]:

Torsten Schreiber [00:10:43]:

Torsten Schreiber [00:10:43]: Also ich bin ja hier in der Regenzeit im Moment. Die Stürme und die Niederschläge nehmen massiv zu und es schaffen dann, es reißt hier ganze Straßen weg. Ich bin letzte Woche selber Opfer geworden. Wir sind also komplett eingesunken mit unserem Fahrzeug. Wir konnten also tagelang nicht mehr weg Und dann ist es wirklich mal so, dass du nicht mehr raus kannst, weil einfach keine Straßen, keine Telefonleitung, kein Strom mehr da ist. Und das ist letztendlich das, was das Ahrtal erlebt hat, schrecklicherweise in Deutschland. Das ist dann hier praktisch an der Tagesordnung und mit den katastrophalen Folgen für die Menschen.

Torsten Schreiber [00:10:43]:

Zackes Brustik [00:11:19]:

Zackes Brustik [00:11:19]: Ich habe das im Vorfeld auch noch mal gelesen, dass zwar die Niederschlagsmenge im Schnitt ungefähr die gleiche bleibt, sich aber auf deutlich weniger Tage konzentriert. Und was heißt das? Das heißt, der Boden trocknet über eine lange, lange Zeit aus, ist dann nicht mehr in der Lage, das Wasser schnell aufzunehmen. Und das heißt, wenn es dann wirklich so sturzbarartige, in ganz wenigen extremen Wetterereignissen runterkommt, ist der Boden schon ausgetrocknet, verweht. Viele der wichtigen Nährstoffe im Boden sind vielleicht auch schon verweht. Die Verwüstung steigert voran und das Wasser hilft dann nicht mehr, sondern wirkt dann eben zerstörerisch und nicht lebensbringend. Das sind die Folgen vom Klimawandel schon. Du hast klar gesagt, natürlich kommen auch noch politische Situationen mit dazu, die die Lebensbedingungen nicht vereinfachen. In zahlen, Thorsten, also was geht den Menschen durch den Kopf, wie viel von den Menschen, die in der Sahelzone leben, überlegen denn, ob es nicht lohnenswert wird, das Land zu verlassen und das ist ja keine leichte Entscheidung.

Zackes Brustik [00:11:19]:

Zackes Brustik [00:12:13]:

Zackes Brustik [00:12:13]: Also wir denken ja immer, die Leute wollen nach Europa oder sowas, Aber ich glaube, das macht man wirklich nur, wenn man keinen Ausweg mehr sieht. Ich glaube, es gibt ganz wenige Menschen, die von sich aus ihre Heimat verlassen wollen. Es ist aber eine enorm große Zahl der Menschen in der Sahelzone, die tatsächlich weg wollen, oder?

Zackes Brustik [00:12:13]:

Torsten Schreiber [00:12:29]:

Torsten Schreiber [00:12:29]: Ja, also Da gibt es jetzt unterschiedliche Perspektiven drauf. Es gibt einmal die wirtschaftliche Komponente, was du angesprochen hast. Was habe ich jetzt als junger Mensch zum Beispiel für eine wirtschaftliche Perspektive, wenn ich in meiner Heimat bleibe? Da muss man nochmal stark unterscheiden zwischen den Menschen, die eine gute Ausbildung haben und eben nicht. Wir haben ja auch fast 80 Prozent Analphabetismus, insbesondere im ländlichen Raum. Und dann ist eben die Fluchtursache noch mal ein großes Thema. Also nehmen wir mal den Aspekt, den wir jetzt vorweg genommen haben. Wenn mein Zuhause zerstört ist oder mein Dorf durch ein Extremweitereignis, dann löst das natürlich unmittelbar eine Flucht aus. Allerdings ist das keine geplante Migration, wo sich jemand dann Koffer zurecht macht und sich einen Schlepper sucht, der ihn dann per Lübien und Schlauchboot nach Europa bringen soll, sondern das sind dann diese Menschen landen der Regel in den Armen des UNHCR in den zahllosen Geflüchtetenlagern, die es im Sahel gibt.

Torsten Schreiber [00:12:29]:

Torsten Schreiber [00:13:30]:

Torsten Schreiber [00:13:30]: Der zweite Aspekt, den du, glaube ich, meinst, ist eher die überlegte Migration, also wo ich wirklich sage, so es reicht, ich will nicht mehr, aber ich habe kein unmittelbares lebensbedrohliches Ereignis, sondern ich plane meine Migration. Hier hast du also einerseits, da gibt es Untersuchungen insbesondere unter jungen Menschen. Wir haben ja fast 50 Prozent der Menschen, die auf dem afrikanischen Kontinent leben, sind unter 15 Jahre alt. Also wir haben eine extrem junge Bevölkerung. Und diese Menschen, die jetzt sozusagen mitten in ihrer besten Zeit sind, also irgendwo zwischen 18 und 25. Für die gibt es nach neuesten Untersuchungen fast 60 bis 70 Prozent, die dann sagen, ich würde eigentlich lieber auswandern. Allerdings ist Europa dann nur zu 35 Prozent eins der Ziele. Es gibt ja auch sehr prosperierende Länder, die ein starkes Wachstum verzeichnen auf dem afrikanischen Kontinent.

Torsten Schreiber [00:13:30]:

Torsten Schreiber [00:14:26]:

Torsten Schreiber [00:14:26]: Und wir haben natürlich noch USA und Kanada als eins der Traumziele für viele junge, gut ausgebildete Afrikaner. Und das sind erschreckende Zahlen. Und dann hast du praktisch noch diesen großen dritten Bereich. Das sind die Leute, die wirklich, ich sage immer, desperate sind, also die einfach hoffnungslos sind, die einfach seit Jahren nicht weiterkommen oder eben Terroristen in der Umgebung haben, die Eltern, Familienmitglieder umbringen. Und die werden dann letztendlich fast so, irgendwann haben die es satt und dann versuchen die sich auch auf den Weg zu machen. Allerdings oft kommen die nicht so weit. Das ist sehr, sehr viel Binnenflucht in Afrika. Und das führt natürlich im zweiten Effekt dafür, dass dann die gebildete Geschichte, die eigentlich bleiben wollte, durch die Zuwanderung aus dem Nachbarland eventuell sich auf den Weg macht.

Torsten Schreiber [00:14:26]:

Torsten Schreiber [00:15:18]:

Torsten Schreiber [00:15:18]: Diesen Effekt haben wir zum Beispiel auch im Niger. Durch die Migration aus Mali gibt es dort wieder etwas besser gestellte Niger, die dann sagt, jetzt wird es mir hier zu bunt. Jetzt habe ich zu viele Ausländer im Land. Jetzt gehe ich mal weg. Also das muss man alles. Das ist ein komplexes Feld. Aber ganz grob kann man sagen Wir haben 220 Millionen Menschen hier im Sahel. Und wenn wir davon ausgehen müssen, dass da 60 Millionen Fluchtwillig sind, dann ist das eine Zahl, die ist gigantisch, weit über 100 Millionen.

Torsten Schreiber [00:15:18]:

Torsten Schreiber [00:15:49]:

Torsten Schreiber [00:15:49]: Und man rechnet eben jetzt durch die Folgen des Klimawandels auf jeden Fall mit stark zunehmenden Migrationsbewegungen. Und die müssen uns eben Sorgen machen. Und was können wir dagegen tun? Die Frage müssen wir uns stellen. Und da haben wir eben einen Ansatz entwickelt, der technisch funktioniert, der jetzt in Mali viele Jahre erprobt wurde und mit ganz tollen Ergebnissen. Und wir wünschen uns natürlich, dass wir da stärker unterstützt werden.

Torsten Schreiber [00:15:49]:

Zackes Brustik [00:16:17]:

Zackes Brustik [00:16:17]: Und genau auf diesen Ansatz kommen wir gleich zu sprechen. Ich halte die Suspense noch kurz für zwei Minuten. Du hast gerade sehr deutlich beschrieben, wie die Lage in der Sahelzone für Menschen sein kann und auch noch mal das Dürreproblem zu verdeutlichen. Ich glaube, wir verlieren jedes Jahr Boden in der Größe des Landes Bulgarien an die Dürre. Und es ist ja auch nicht so, dass man sagt, wir haben denn dieses Jahr verloren, nächstes Jahr holen wir uns den wieder, sondern so Boden ist erstmal weg. Das braucht lange, lange, lange, bis da die Folgen der Dürre wieder reversiert sind. Das ist also die Lage. Du bist Deutscher, du warst lange in Deutschland, jetzt bist du im Sahel, im Senegal.

Zackes Brustik [00:16:17]:

Zackes Brustik [00:16:53]:

Zackes Brustik [00:16:53]: Was geht dir durch den Kopf, wenn du den politischen Debatten hier diesen Sommer folgst?

Zackes Brustik [00:16:53]:

Torsten Schreiber [00:16:58]:

Torsten Schreiber [00:16:58]: Ja, Das ist für mich grotesk und nahezu unerträglich. Deswegen schalte ich mich mittlerweile fast schon künstlich ab. Wenn ich allein an die Debatte über die finnische Ministerpräsidentin denke, das ist einfach traurig, dass wir ein so kluges und wirtschaftlich starkes Land sind und uns mit solchen Sachen beschäftigen müssen, fast schon. Es ist viel besser und ich würde mir wünschen, es würden mehrere Menschen aus Deutschland den Weg mit mir gehen, wenn wir unser Wissen und unser Know-how einsetzen, an die großen Themen ranzugehen. Und das war eben für mich auch ein Auslöser, zu sagen, ich gehe aus Deutschland weg, nicht jetzt, weil es mir dort nicht mehr gefallen hat, sondern weil ich mit meinem Wissen und mit meinem Netzwerk hier so viel bewegen kann, so viele Menschen Veränderungen und auch Chancen und Selbstbestimmung geben kann, dass das auch sehr befriedigend ist. Und ich meine, wir stehen ja morgens auf, zu arbeiten, zu lieben, zu lernen. Und Das ist in Deutschland eigentlich einfach, ja, wir sind so an so einem gesättigten Punkt, trotz Krisen. Also bei uns kann es nur noch bergab gehen.

Torsten Schreiber [00:16:58]:

Torsten Schreiber [00:18:09]:

Torsten Schreiber [00:18:09]: Das gibt es alles schon. Das gibt alles schon tausendfach. Und diese fehlende Gestaltungsmöglichkeit als Unternehmer zu wirken, Das war für mich in Deutschland auch einer der Gründe, warum ich gesagt habe, dann gehe ich nach Afrika. Hier ist alles im Prinzip, überall gibt es viel zu tun, packen wir es an und das macht ja auch Spaß und macht auch glücklich. Und das ist einfacher hier für Menschen wie mich, die was verändern wollen, als dann in einem Land wo Deutschland, wo man unsinnige Debatten führt über Nonsens Dinge.

Torsten Schreiber [00:18:09]:

Zackes Brustik [00:18:39]:

Zackes Brustik [00:18:39]: Also eben anstatt durch die Last wirklich der negativen Nachrichten durch die absurden Debatten bedrückt zu werden und in Starre zu verfallen oder es auszublenden, was glaube ich viele machen auch nachvollziehbar, ist nach Wegen zu suchen, wie man wirksam werden kann, wie man auch die Selbstwirksamkeit wieder entdeckt und die Lust und auch Hoffnung schöpft. Und das ist ja wirklich ein Thema, bei dem es nicht einfach ist, Hoffnung und vor allem aktive Hoffnung zu finden, das Gefühl, man kann wirklich was bewegen. Du bewegst wirklich einiges und nicht nur, dass du viel bewegst, ist beeindruckend, sondern auch wie du es angehst, du und dein Team und deine Mitgründer. Also dann lasst uns jetzt mal endlich damit einsteigen. Ihr habt, fangen wir an, ich glaube am Ursprung von allem was ihr macht steht tatsächlich PV, also Photovoltaik. Vielleicht fangen wir damit an. Also wie seid ihr auf den Schluss gekommen, dass Energie das entscheidende Thema ist und der Ausgang für alles, was dann bei euch darauf aufbaut?

Zackes Brustik [00:18:39]:

Torsten Schreiber [00:19:30]:

Torsten Schreiber [00:19:30]: Ja, das ist eine schöne Herleitung. Also es gibt diesen dieses Zitat von mir, Strom ist der Anfang von allem, in einer ZDF-Dokumentation ganz früh in den Beginn von unserer Arbeit. Ja, ausgelöst wurde das Ganze letztendlich durch einen Besuch in Mali 2014. Zu dem Zeitpunkt war ich als Mitgründer von der Crowd-Investing-Plattform Betawest unterwegs. Wir hatten uns auf Energieeffizienz in Deutschland fokussiert, als großes Thema der deutschen Energiewende. Das wird oftmals ja auch in der politischen Debatte auch ganz aktuell in Deutschland vergessen, geradezu, weil es nicht so sexy ist, wie Windräder und Photovoltaik bauen, dass eben Energieeffizienz, das heißt das Reduzieren von Verbrauch, ein Riesenaspekt ist. Es macht eigentlich 50 Prozent der Energiewende aus in Deutschland. Wenn du an andere Länder in Osteuropa denkst, wo die Heizungen zum Beispiel gar keine Geräte haben, zu regulieren, die laufen praktisch, da gibt es nur an und aus.

Torsten Schreiber [00:19:30]:

Torsten Schreiber [00:20:29]:

Torsten Schreiber [00:20:29]: Das war damals unser Thema, hat auch Spaß gemacht und ich bin dann eigentlich eher aus privaten Gründen nach Mali gereist und hatte dort das Glück oder den Schrecken, ich weiß es immer noch nicht, wie ich es bezeichnen soll, eben so einen Monster kennenzulernen. Das sind Schiffsgeneratoren aus den 1959, 1960er Jahren, damals noch installiert von einer deutschen Firma in der Zeit, als Mali noch eine Kolonie war von Frankreich. Und Diese gigantischen Dieselgeneratoren sind so groß wie Häuser. Die stehen da in Mali und produzieren aus Diesel Energie, also Elektrizität, mit einer Effizienz von ungefähr 10 Prozent. Ich habe das dann damals immer gerne umschrieben. Stell dir vor, du bist mit ein paar lieben Freunden zusammen, machst eine schöne Flasche Rotwein auf und der Gastgeber geht erstmal ins Waschbecken und schüttet 90 Prozent dieses Rotweins aus und die restlichen 10 Prozent teilt ihr euch dann in kleinen Gläsern. Und genauso ist das eben in diesem Thema gewesen. Ich kam ja so aus der Energieeffizienz, also ich hatte diese ganzen Thema, wie effizient nutze ich Energie.

Torsten Schreiber [00:20:29]:

Torsten Schreiber [00:21:38]:

Torsten Schreiber [00:21:38]: Und das war für mich einfach eine Offenbarung, kann man so sagen. Und hat mich dann eben auch unheimlich gereizt. Das hat mich geradezu reingesaugt, weil ich gesagt habe, okay, bevor ich jetzt irgendwelche Glühbirnen in Deutschland in irgendwelchen Fitnessstudios austausche, das mag ja vielleicht sinnvoll sein, aber der Hebel für den Klimaschutz, der ist natürlich, wenn ich so ein Ding abschalte, viel, viel größer. Und das war dann tatsächlich auch die Ausgangssituation für alles, was wir danach gemacht haben, Afrika Green Tech. Wir haben uns eigentlich vorgenommen, dieses 20 Megawatt Dieselkraftwerk in Bamako wirklich stillzulegen. Mit diesem Gefühl sind wir dann dort weg und es würde zu lange gehen, wie es am Ende dann zu dem eigentlich heutigen Produkt kommt. Aber über einige Umwege kamen wir dann irgendwann zur ländlichen Elektrifizierung und das eben mit Containern. Und diese ländliche Elektrifizierung, die Situation habe ich dann erst angefangen kennenzulernen, die ist eben gleichwohl auch dramatisch in dem Kontext zu dem, was wir die ersten 20 Minuten jetzt besprochen haben, nämlich der Einfluss auf die Menschen.

Torsten Schreiber [00:21:38]:

Torsten Schreiber [00:22:45]:

Torsten Schreiber [00:22:45]: Wir haben im Moment 700 Millionen Menschen in Sub-Sahara-Afrika, das ist weit mehr als die Hälfte, ungefähr 70 Prozent, die überhaupt keinen Zugang zu einer stabilen Elektrizität oder Stromquelle haben. Und das war letztendlich dann im Kontext mit dieser Erzeugung aus Diesel für mich dann meine neue Lebensaufgabe oder ich habe sie mit zu meiner Lebensaufgabe gemacht und ich glaube, das ist letztendlich auch das, was mich ausmacht. Ich kämpfe jetzt nicht irgendwie gegen ein Thema, sondern ich sage einfach, lasst uns diese Dieselgeneratoren abschalten und durch erneuerbare Energien ersetzen. In Ländern wie Mali, wo 2200 Stunden Sonne strahlt im Jahr, macht das einfach am meisten Sinn, das mit Photovoltaik zu tun. Aber wir werden ja gleich noch ins Detail gehen. Es ist wie gesagt auch nur der Anfang, es ist die Grundenergie sozusagen, die wir mit der Sonne herstellen.

Torsten Schreiber [00:22:45]:

Zackes Brustik [00:23:38]:

Zackes Brustik [00:23:38]: Eigentlich ein absoluter No-Brainer und gleichzeitig aber eben auch relevant. Klar, es kommt ja immer das, in Deutschland kommt immer das Argument, ja was hilft das, wenn wir reduzieren, wenn der Rest der Welt Kohlekraftwerke baut. Und insofern, klar, wenn ich in der Sahelzone wohne und ich habe kein Licht und du hast ja auch wirklich auch demnächst wieder einen Post beschrieben, was heißt das? Das heißt zum Beispiel, dass ich als Frau, wenn ich nachts schlafe, es ist so dunkel, wenn ich auf die Toilette muss, muss ich irgendwie meinen Bruder wecken, damit er mich zur Toilette begleitet. Das heißt, die ganze Familie im Prinzip steht auf, was natürlich ein unglaublich unangenehmes Gefühl ist. Es ist eigentlich nicht mehr besonders würdig und es ist praktisch ein Problem. Und klar, dass diese Menschen Strom wollen, dass sie Licht wollen, dass sie Licht zum Lernen wollen, dass sie Strom zum Arbeiten haben wollen und den werden sie bekommen und wenn er eben nicht mit PV kommt, dann kommt er mit dem Dieselgenerator und dort oder dann kommt die Energie durch den Wald neben dem Dorf und das heißt wir verlieren wieder Biomasse und der Hebel, dort zu wirken mit PV und mit Erneuerbaren, ist unglaublich wertvoll in Bezug auf die zukünftigen Emissionen. Also ein extrem wichtiger Hebel, finde ich, der so viele verschiedene Auswirkungen hat auf das Leben vor Ort, auf die Würde des Lebens und tatsächlich auch auf das Thema Klimawandel dann wieder direkt auf Deutschland bezogen.

Zackes Brustik [00:23:38]:

Torsten Schreiber [00:24:55]:

Torsten Schreiber [00:24:55]: Ja, leider muss man sagen, dass das für die Regierung und auch die Wirtschaft hier in Sub-Sahara-Afrika alles andere als ein No-Brainer ist. Ich bin im Senegal auch gerade mit einigen Leuten aus der deutschen Politik massiv aneinandergeraten, weil man hier gerade aktuell ein 300 Megawatt-Gaskraftwerk baut. Es wurden im Senegal Gasvorkommen gefunden und der Bundeskanzler war vor kurzem auch hier. Hier gibt sich gerade eine Wirtschaftselite nach der anderen die Klinke in die Hand. Aber hier geht es nicht darum, wie können wir Photovoltaik aus Deutschland in Senegal bringen, sondern wie können wir möglichst viel Gas herstellen und das dann nach Deutschland transportieren. Und tatsächlich ist es so, dass die afrikanischen Staaten allesamt in ihrer aktuellen Wirtschaftspolitik und Energiepolitik komplett auf Fossil setzen. Es ist mitnichten so, dass hier die Photovoltaik ausgebaut wird. Das ist echt wirklich dramatisch und auch traurig.

Torsten Schreiber [00:24:55]:

Torsten Schreiber [00:25:54]:

Torsten Schreiber [00:25:54]: Und ich war neulich auf einem großen Energieforum eingeladen, wo viele Energieminister aus Afrika auf dem Panel saßen. Und dort hat man das wirklich ganz kaltschneuzig auch den zuhörenden Journalisten gesagt, es interessiert uns überhaupt nicht das Klima. Uns interessiert auch nicht euer CO2-Fußabdruck. Jetzt sind wir dran. Wir haben Menschen, die jeden Tag auf die Straße gehen, weil sie nichts zu essen haben, weil sie keine Arbeit haben. Wir haben 60, 70, 80 Prozent Arbeitslosigkeit. Uns interessiert es nicht, ob das Photovoltaik oder Wind oder Wasser ist. Wir brauchen Strom.

Torsten Schreiber [00:25:54]:

Torsten Schreiber [00:26:28]:

Torsten Schreiber [00:26:28]: Und wenn wir Kohle haben, dann bauen wir Kohlekraftwerke. Und wenn wir Öl haben, dann bauen wir Schwerlastkraftwerke. Und uns interessiert, wir müssen jetzt wachsen, wir müssen unserer Bevölkerung eine Perspektive bitten, scheiß aufs Klima. Ich war da persönlich im Raum anwesend, war ein bisschen sprachlos, Aber das war der Energieminister von Südafrika tatsächlich und auch der von Namibia, die das von sich geäußert haben. Und es ist traurig, dass wir eben durch unsere eigene Gaskrise oder durch die Versorgungskrise in Europa gerade jetzt als Deutsche nicht diese Exportsituation erneuerbarer nutzen. Nicht diese Export Situation erneuerbare nutzen. Unsere Industrie ist ja kaputt. Wir haben leider nicht gefördert.

Torsten Schreiber [00:26:28]:

Torsten Schreiber [00:27:09]:

Torsten Schreiber [00:27:09]: In Deutschland ist gerade wieder ein großer Windkraftanlagenbauer insolvenzgegangen und hat aufgegeben, ein Werk geschlossen. Und eigentlich ist es sehr, sehr traurig. Wir hätten als Deutsche viel mehr unsere Erfahrungen mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem Ausbau von dezentralen Strukturen exportieren können und dafür werben können. Und ja, Ich bin ein Botschafter und ich nutze das sehr oft. Ich sage, wir haben viel ausgebaut, benutze auch die tollen Beispiele von dem 1000-Dächer-Programm 1991, was Deutschland dazu gebracht hat, so viele erneuerbare Energien in privaten Haushalten zu installieren. Aber ich muss leider im Moment konstatieren, dass die afrikanischen Regierungen hier da kein Ohr für haben. Die denken nur, wie können wir die Bevölkerung beruhigen und da ist in allen Mittel recht. Und deswegen sind ja auch hier Afrika die großen Erdölkonzerne dabei, neue Ölfelder zu erschließen, Pipelines zu bauen und Profite einzufahren mit fossiler Energie leider.

Torsten Schreiber [00:27:09]:

Zackes Brustik [00:28:13]:

Zackes Brustik [00:28:13]: Umso relevanter deine Arbeit und umso wichtiger, dass eben euer Ansatz nicht beim Thema Energie aufhört, sondern auf vielfältigste Art und Weise in den Kommunen vor Ort wirkt. Ich bin mir sicher als geübter Gründer und pitchender hast du Die Essenz eurer vielfältigen Tätigkeit in 90 Sekunden parat. Magst du uns mal kurz im Schweinsgalopp durchführen, was eben dadurch entsteht, dass ihr tatsächlich PV in einen Standard Schiffscontainer einbaut und damit dann in die Kommunen vor Ort geht. Also was entsteht daraus und wie funktioniert das?

Zackes Brustik [00:28:13]:

Torsten Schreiber [00:28:48]:

Torsten Schreiber [00:28:48]: Ja, also Afrika Green Tech hat eine kontainerisierte Technologie entwickelt, im ländlichen Raum dezentral, autark und 100 Prozent erneuerbar Elektrizität zu erzeugen, zu speichern und damit Trinkwasser aufzubereiten und zu fördern und Kühlketten bereitzustellen. Das Ganze wird ergänzt und abgerundet durch ein Angebot, Zugang zu dem Internet zu haben, was dann eben auch Bildungs- und auch sicherheitsrelevante, man denke an medizinische Datenübermittlung, zufolge hat. Und damit gelingt es uns, Dörfer, die keine Chance haben, an das nationale Stromnetz angeschlossen zu werden, zu kleinen Oasen, wirtschaftlich starken, unabhängigen Einheiten zu entwickeln. Und das machen wir sehr erfolgreich und freuen uns über jeden, der uns bei diesem Weg unterstützt. War das 90 Sekunden?

Torsten Schreiber [00:28:48]:

Zackes Brustik [00:29:42]:

Zackes Brustik [00:29:42]: Das war sogar darunter. Jetzt packen wir noch die Bilder dahinter. Meine ZuhörerInnen haben ja quasi nur die Audiospur, deswegen geben wir jetzt noch ein Bild ins Kopf. Also stellt euch vor, ihr seht einen Standard Schiffscontainer, wie er auf einem üblichen Meersgeschiff durch die Welt geschifft wird. Darin dann allerlei Gerätschaft und eben Solarpanels, die werden auf einen LKW gepackt, in die Sahelzone gefahren und dann entfaltet sich das Ganze wie eine Blume. Neben dem Container entfalten sich die Solarpanels und dann ist das eben nicht nur eine Einlage für ein Haus, sondern, magst du einfach mal kurz drei verschiedene Geschichten und Zahlen nennen, die daraus entstehen, weil es eben wirklich die Grundlage für eine ganze Gemeinschaft, nicht nur für ein Haus.

Zackes Brustik [00:29:42]:

Torsten Schreiber [00:30:25]:

Torsten Schreiber [00:30:25]: Ja, vielleicht erlaube mir an der Teil noch eine kleine Spezifikation, weil das ist so ein ganz kleines, so ein kleiner Funfact. Tatsächlich haben die, sind die Außenmaße ein Standard Schiffscontainer, so dass er an dem internationalen Schiffsverkehr teilnehmen kann. Aber die Anlage ist kein, ist nicht einfach so ein Transportcontainer aus China, wo vorher irgendwie Textilien oder Bananen drin waren, sondern wir bauen diese Container komplett selbst, also auch den Rahmen und auch die Außenhaut. Und Afrika Green Tech ist tatsächlich der kleinste Containerhersteller der Welt. Wir sind einfach von den Stückzahlen, du hast MERS genannt, die bauen natürlich 10.000 davon und wir bauen bis 25 gebaut, aber wir haben tatsächlich eine eigene Container-Kennung, wenn man mal auf der Autobahn fährt und fährt an so einem Container vorbei, muss man darauf achten, in der rechten oberen Ecke ist ein vierstädtiger Code und der ist bei Maersk dann irgendwie MAES oder so und bei uns ist eben AGXU und diese Kennung, wir sind also offiziell zertifiziert, Container zu bauen in dem 40-Poos-Maß und da sind wir super stolz drauf. Es ist kein einfacher Weg. Ich meine, du sitzt da irgendwie in so einem in Straßburg bei so einer Behörde und registriert einen kleinen Containerbauer und dann fragen die ja, wie viele hunderttausend bauen sie denn? Sag ich, ja wir haben jetzt erst mal 20 geplant dieses Jahr und dann guckt der Mann dich an, aber wir haben das große Glück, dass jeder unsere Ideen so cool findet, dass wir auf breiter Ebene immer unterstützt werden.

Torsten Schreiber [00:30:25]:

Zackes Brustik [00:31:53]:

Zackes Brustik [00:31:53]: Das Entscheidende ist ja, auf uns wirkt so ein Container erstmal nicht so signifikant. Die PV, die dann dort rauskommt, keine Ahnung, damit könnten wir hier in dem Standard-Vorgarten im Allgäu vielleicht drei Pools mit beheizen und vielleicht noch den einen Tesla mit. Aber bei euch wirkt sich das tatsächlich auf Dörfer bis zu 3.000, 5.000 Menschen aus. Es ist nämlich genug Strom für eine Handvoll an kleinen Geschäften und Werkstätten, für die Schulen, für die Wasseraufbereitung, für Pumpen. Also wie viel hängt da dran? Wie viel kann man damit wirklich vor Ort bewirken?

Zackes Brustik [00:31:53]:

Torsten Schreiber [00:32:23]:

Torsten Schreiber [00:32:23]: Ja, tatsächlich ist es eben eine Frage. Du hast das super schön übergeleitet, weil der Stromkonsum, den wir haben, du hast ja nicht nur den 20-fach größeren CO2-Fußabdruck genannt, sondern wir gehen natürlich mit Strom auch völlig verschwenderisch Wir haben ja eine Masse an Haushaltsgeräten, da guckt ja keiner drauf an, wie hoch ist die Stromaufnahme. Im ländlichen Afrika ist es ja völlig anders. Die Menschen kommen ja eigentlich aus einer Art Steinzeit. Sie haben überhaupt gar keine technischen Geräte, auch keine elektrischen Geräte. Auch die Landwirtschaft wird mit den Händen betrieben, nicht mit irgendeinem Traktor oder einem Mähdrescher. Das heißt, wir haben eine Stufe, wo die Menschen auf dem Nullpunkt sind. Und denen muss man letztendlich auch erstmal helfen, mit Strom umzugehen.

Torsten Schreiber [00:32:23]:

Torsten Schreiber [00:33:11]:

Torsten Schreiber [00:33:11]: Das klingt jetzt so ein bisschen lächerlich, Aber jemand, der vorher noch nie eine Bohrmaschine hatte, der weiß auch nicht, wie sie funktioniert. Und bei uns ist das so, wir haben in der Regel in so einem Container 50 Kilowatt Peak. Das ist also die Nennleistung von dem, die wir erzeugen können. Dann haben wir eine ziemlich große Batterie. Du hast das schöne elektrische Auto aus Amerika schon genannt. Das hat ungefähr eine gleich große Batterie wie so ein Container von uns, also zwischen 70 und 90 Kilowattstunden. Energie sind dann gespeichert in diesen Anlagen. Und damit versorgen wir dann verschiedene Gruppen von Nutzern.

Torsten Schreiber [00:33:11]:

Torsten Schreiber [00:33:54]:

Torsten Schreiber [00:33:54]: Wir haben die privaten Nutzer. Das sind Leute, die brauchen letztendlich nur drei, vier LEDs abends für ihre Hütte, laden vielleicht ihr Handy noch auf und manche hören ein bisschen Radio. Die brauchen also so 50 bis 80 Watt. Das ist das, was vielleicht der eine oder andere von euch irgendwie für sein Taschenradio braucht. Und Das ist eine ganz kleine Energiemenge, aber mit sehr großer Wirkung. Also es verlängert zum Beispiel die soziale Interaktion der Menschen fünf bis sechs Stunden pro Tag. Du hast vorhin das schöne Beispiel genannt mit der jungen Frau, die auf Toilette musste. Hier im Saar-El geht die Sonne sehr steil unter, weil wir nahe am Aquator sind.

Torsten Schreiber [00:33:54]:

Torsten Schreiber [00:34:42]:

Torsten Schreiber [00:34:42]: Das heißt, es wird so 17 Uhr fängt es an zu dämmern, 18.30 Uhr, 19 Uhr ist es stockduster. Und dann gibt es eben auch kein scheinendes Licht von der nächsten Stadt. Es ist wirklich dunkel, man sieht nichts und da ist es eben sehr sehr wertvoll, weil das der Nebeneffekt ist, dass es ja tagsüber 45 bis 50 Grad hat Und wenn man dann abends, wenn die Sonne weg geht und es kühlt ab, dann würde man eigentlich gerne mal lieber für die Tür gehen und vielleicht einen Tee trinken mit dem Nachbarn oder eben lernen. Und dann ist eben Licht ein wahnsinniger, eigentlich ein Changemaker. Aber zurück zu der viel wichtigeren Gruppe unserer Kunden. Das sind eben Handwerker, klassische Handwerksberufe, wie wir sie in Deutschland eigentlich auch nach dem Krieg kannten. Es gibt den Schlosser, den Schmied. Es gibt eben den Schreiner, Leute, die Topferei-Waren anbieten, also Töpfe zum Wasser oder auch zum Kochen, also ganz klassische Handwerksberufe und die werden durch Elektrizität natürlich unheimlich stark gefördert in ihrer Produktivität.

Torsten Schreiber [00:34:42]:

Torsten Schreiber [00:35:50]:

Torsten Schreiber [00:35:50]: Lass mich bitte ein Beispiel nennen. Ein Schreiner, der ein Bett baut. Die Leute bauen Betten aus Holz. Oftmals gibt es noch auch in vielen Regionen noch einen ganz guten Baumbestand. Und dann wird sehr viel aus Holz gemacht. Und so ein Bett braucht er, wenn er keine elektrischen Geräte hat, hat er nur einen Handrubel und vielleicht einen Hammer. Und dann braucht er ungefähr eine Woche, so ein Bett zu bauen. Wenn du dem jetzt eine Säge gibst und eine Schleifmaschine, dann kann der fünf bis sechs Betten bauen pro Woche.

Torsten Schreiber [00:35:50]:

Torsten Schreiber [00:36:25]:

Torsten Schreiber [00:36:25]: Das heißt mit Strom, verfünffacht, versechsfacht, manche verzehn oder verzwanzigfachen ihre eigene Wertschöpfung in ihrem Kerneruf. Und das ist das, was Afrika Green Tag dann eben an Wertschöpfung hebelt und bereitstellt. Und das geht nur, und jetzt kommen wir ein bisschen in die Technik, mit einem dreiphasigen Stromnetz. Das heißt, Das kann man nicht mit irgendeinem kleinen Home-Solar-System machen. Und unsere Container bieten dann eben auch ein dreiphasiges Niederspannungsstromnetz, an dem man dann zum Beispiel auch Geräte wie Schweißgeräte oder auch Mühlen anschließen kann, die dann bis zu 3000 oder 3500 Watt brauchen. Und das ist eigentlich der Gamechanger für diese Dörfer, weil es entstehen Handwerksberufe, entsteht direkt Beschäftigung und durch die Produkte, die die Menschen dann herstellen können, entsteht eben auch ein regelrechter kleiner Wirtschaftsboom in so einem Dorf. Es siedeln sich dann wieder Boutiquen an, es kommen Händler, die Märkte werden regelmäßig eröffnet, weil es ganz andere Produkte zu kaufen gibt. Und diese Dörfer blühen regelrecht auf.

Torsten Schreiber [00:36:25]:

Torsten Schreiber [00:37:29]:

Torsten Schreiber [00:37:29]: Es ist verrückt. Ich hab vor kurzem mal wieder ein Dorf besucht, was wir vor fünf Jahren nicht explizieren, ich habe das gar nicht wiedererkannt. Ich dachte, ich habe mich irgendwie im Straßenschild geirrt. Erst als ich unseren Container gesehen habe, wusste ich, ich bin im richtigen Dorf. Ja, das war einfach eine kleine Stadt geworden. Mit Boutiquen, Leute haben gebaut und es wurde investiert. Also faszinierend.

Torsten Schreiber [00:37:29]:

Zackes Brustik [00:37:49]:

Zackes Brustik [00:37:49]: Kriege ich fast Gänsehaut, wenn ich dir zuhöre, weil ich finde wirklich, wie du sagst, es blüht so auf, es wird eine Oase. Es ist eben nicht nur, dass eine Lampe angeht und dann ist halt irgendwie Licht, wo vorher kein Licht war. Sondern es entsteht ein komplettes Ökosystem und ihr habt ja unglaublich viele Geschichten auch auf eurer Webseite. Es ist ja nicht nur so, dass der Schreiner dann länger arbeiten kann, sondern ihr habt viele Geschichten von, er kann plötzlich zwei, drei Leute einstellen. Die Tochter vom Nachbarn kann anfangen zu studieren, sie hat und nachts zu lernen für die Uni. Das heißt, sie hat plötzlich eine Perspektive und das alles multipliziert sich in den Effekten, sodass die Menschen eben plötzlich das Gefühl haben, ich kann hier bleiben. Ich habe hier eine Zukunft. Ich habe hier eine Chance in meinem eigenen Land, in meine, in meinem eigenen Sozialgefüge auch.

Zackes Brustik [00:37:49]:

Zackes Brustik [00:38:33]:

Zackes Brustik [00:38:33]: Und damit kommen wir zum Anfang des Podcasts. Plötzlich entsteht eine Chance vor Ort.

Zackes Brustik [00:38:33]:

Torsten Schreiber [00:38:38]:

Torsten Schreiber [00:38:38]: Aber in Selbstbestimmung ist es nicht

Torsten Schreiber [00:38:38]:

Zackes Brustik [00:38:40]:

Zackes Brustik [00:38:40]: so, dass

Zackes Brustik [00:38:40]:

Torsten Schreiber [00:38:41]:

Torsten Schreiber [00:38:41]: wir den Menschen etwas sagen, du sollst das werden, du sollst das lernen, du sollst das nicht tun, sondern wir bauen nur das Ökosystem, danke für das Wort, die Plattform, auf der die Menschen dann ihre eigenen Träume erfüllen können. Und der eine möchte Schneider werden, der andere möchte studieren. Und den Effekt, der ganz besonders ist, es kommen auch Leute zurück, die schon das Dorf verlassen hatten und sagen, wow, jetzt gibt es Strom, jetzt kann ich wieder bei meiner Familie sein und zum Beispiel auch meine Landwirtschaft betreiben, weil die Produkte, die entstehen durch Strom und jetzt kommen wir wahrscheinlich gleich zu den anderen Services, die wir haben, zum Beispiel durch die Kühlkette. Ich bin in einer Familie groß geworden, die hat eine 10 Hektar Plantage mit Mangos und jedes Jahr gehen uns 70, 80 Prozent der Mangos verloren, weil die in der Sonne so schnell faul werden, dass ich sie überhaupt gar nicht verkaufen kann. Außerdem haben zu dem gleichen Zeitpunkt alle Familien gerade ihre Mangos auf dem Markt. Und jetzt habe ich aber die Möglichkeit mit Strom kombiniert mit sauberem Wasser und kombiniert mit einer Kühlkette die Möglichkeit Säfte herzustellen oder getrocknete Mangos anzubieten in Gläsern und dadurch entstehen ganz neue Produkte und Möglichkeiten und das ist letztendlich eine ganz tolle wirtschaftliche Entwicklung, die wir dann eben für den Menschen anbieten können.

Torsten Schreiber [00:38:41]:

Zackes Brustik [00:40:04]:

Zackes Brustik [00:40:04]: Und auch da würde ich, es sind so viele Themen einfach, die bei euch drin stecken und das wird schwierig das zu begrenzen, aber kurz noch mal da reingehen. Auch wieder Nachhaltigkeitsthema, wenn ich 70 bis 80 Prozent der Ernte erhalten kann, Also andersrum gedacht, wenn ich 80 Prozent verliere, dann heißt das, eine unglaubliche Menge an Pestiziden, die vielleicht eingesetzt wurde unter Umständen oder Saatgut, das verloren geht. Das heißt, allein der Nachhaltigkeitseffekt dadurch, dass mir die Ernte erhalten bleibt, ist ja schon riesig. Das ist das eine. Dann hast du die Kühlketten angesprochen. Auch nochmal einen Exkurs, den wir uns glaube ich nicht gönnen an dieser Stelle, aber ich glaube an anderer Stelle hast du auch gesagt, Kühlprobleme in Afrika, in afrikanischen Ländern, ein unglaubliches Thema, wegen den eingesetzten Kühlmitteln, wegen da wiederum Emissionen. Also nochmal eigentlich eine Podcast-Folge für sich, warum auch das Thema für uns als Europäer so relevant ist. Genau, so multipliziert sich das.

Zackes Brustik [00:40:04]:

Zackes Brustik [00:40:55]:

Zackes Brustik [00:40:55]: Auch gerade hast du gesagt, eben die Selbstbefähigung, es geht eben nicht so einen klassischen NGO-Ansatz, nach dem Motto, wir bohren einen Brunnen, dann sind wir wieder weg und was die damit machen, ist uns egal und außerdem wissen wir besser, wie es geht und erklären denen mal kurz, wie die Welt funktioniert, sondern ihr habt eben einen Ansatz, der wirklich den Menschen die Möglichkeit gibt zu lernen, das ganze in die eigenen Hände zu nehmen. Mittlerweile werden die Container auch in Afrika produziert und nicht hier von Deutschland aus verschifft. Das heißt, ihr schafft Arbeitsplätze, hochqualifizierte Arbeitsplätze vor Ort. Das heißt, ihr gebt den Menschen auch die Möglichkeit, sich in die Containerproduktion einzuarbeiten, wahrscheinlich auch in das Servicing und in den Betrieb von den PV-Panels und der ganzen Technologie, die dahinter steht. Das heißt, ihr schafft auch qualifizierte, hochspezialisierte Berufe vor Ort. Das kommt noch dazu. Und auch einfach nochmal kurz, ein bisschen in die Hightech einzutauchen, weil was ihr baut ist anspruchsvoll. Das heißt, ist ja jetzt nicht so, dass ihr sagt, ein Container, da denkt man ja gut, da wird ein bisschen irgendwie, keine Ahnung, die gehen in den Baumarkt kaufen sich das PV-Panel, die bauen aus Stahl den Shipping-Container zusammen, gepatcht wie ein Prototyp und ab geht's, sondern davor geht extrem dezidiert vor, auch schon mit KI, dass ihr auswertet in welchen Kommunen macht das Sinn und der nächste Schritt wo Hightech zum Einsatz kommt ist auch in wahrscheinlich in der Verteilung der Strommengen, in der Abrechnung etc.

Zackes Brustik [00:40:55]:

Zackes Brustik [00:42:16]:

Zackes Brustik [00:42:16]: Magst du kurz noch mal einen kleinen Exkurs geben, quasi warum hier Nachhaltigkeit erst wirklich durch Hightech und IT möglich wird?

Zackes Brustik [00:42:16]:

Torsten Schreiber [00:42:26]:

Torsten Schreiber [00:42:26]: Ich sehe, du hast dich gut vorbereitet. Respekt. Ja, also bleib mal kurz bei der Herstellung und auch bei der Vorbereitung, die die Entscheidung auslöst, uns in einem Dorf zu engagieren. Tatsächlich arbeiten wir dort mittlerweile. Also früher habe ich mich ins Auto gesetzt mit ein paar Soldaten und bin dann von Dorf zu Dorf gezogen und bin es abgelaufen mit Metermaß, das mal ein bisschen so plastisch darzustellen. Das haben wir dann ab 2017 tatsächlich viel stärker auf digitale Möglichkeiten umgeändert. Es gibt heute die Möglichkeit, Satellitendaten auszuwerten mit KI, mit verschiedenen Programmalgorithmen. Hier wird das so gemacht, dass man mehrere Satellitenfotos von einer Region erstellt zu verschiedenen Tageszeiten und kann dann eben in Verbindung mit Bewegungsdaten, die man heute aus Android-Telefonen kaufen kann.

Torsten Schreiber [00:42:26]:

Torsten Schreiber [00:43:25]:

Torsten Schreiber [00:43:25]: Das sind anonymisierte Daten natürlich. Und daraus kann man Profile erstellen, wie viel Bewegung, wie viel Wirtschaftskraft ist an diesem Ort vorhanden. Wir nehmen zusätzlich noch tektonische Daten, also wir gucken, wie weit ist die nächstgrößere Wasserquelle? Was geben die Klimadaten her? Welche Arten von Landwirtschaft wird dort betrieben. Und aus diesen Daten finden wir dann sehr stark schon ein Profil von dem Dorf, lange bevor wir es zum ersten Mal dann besuchen. Danach kommt trotzdem noch natürlich eine ganz klassische Projektentwicklung. Man muss gucken, ist dieses Dorf überhaupt geeignet? Ist es nicht Teil eines Legislationsprogramm des Staates? Wie sind die ethnischen Situationen dort? Ist es zu gefährlich für uns, dort zu arbeiten? Wir haben natürlich auch sehr viel Druck und Vorschriften von unseren Investoren, wo wir arbeiten dürfen, wo nicht. Also das Sicherheitsbedürfnis des Geldes nimmt natürlich auch einen großen Einfluss auf die Entscheidung, wo wir arbeiten. Dann kommt eben der standardisierte Container, der dann eben entweder, der kann optional ausgestattet werden mit reiner Erzeugung, ist bei uns aber ganz selten der Fall.

Torsten Schreiber [00:43:25]:

Torsten Schreiber [00:44:43]:

Torsten Schreiber [00:44:43]: Meistens gibt es eine große Batterie dazu und zusätzlich können wir in die Container dann entweder Trinkwasseraufbereitung oder Entsalzung einbauen und eben die entsprechenden Wi-Fi-Technologien, dann auch Wi-Fi abzurechnen. Auf der anderen Seite, wenn dann sozusagen die Projektentwicklung gestartet ist, startet ein zweiter Prozess und das ist die Sensibilisierung und die Kommunikation mit den Menschen im Dorf. Also das Erklären, wie die Stromtarife funktionieren, was eigentlich unser Service ist, dass wir hier nicht kommen und irgendwas verschenken, sondern wir brauchen Kunden, wir brauchen Kunden, die auch bezahlen. Und dann gibt es eben einen mittlerweile auch extrem gut weiterentwickelten Prozess, bei dem unsere Mitarbeiter mit Tablets Interviews durchführen. Das heißt, das nutzen wir dann doppelt. Einerseits können wir dadurch feststellen, was der Kunde für einen Tarif braucht, was er für Bedürfnisse hat und auf der anderen Seite lernen wir ihn auch kennen, wo er steht, bevor wir anfangen, zu elektrifizieren, weil im späteren Verlauf nach vielen Jahren müssen wir unseren Investoren oder das wollen wir auch beweisen, was wir mit ihrem Geld gemacht haben und deswegen messen wir diesen Impact. Und den kannst du natürlich am besten an der Nulllinie messen, wenn die Menschen noch keinen Strom haben. Und daher nehmen wir dann die Daten aus diesen Interviews, dann festzustellen, okay, wir haben hier Kunde ABC, der im Moment ist verheiratet, hat zwei Kinder, hat das Einkommen, das hat er gelernt, der war auf der Schule und das würde er gerne machen, das sind seine Träume.

Torsten Schreiber [00:44:43]:

Torsten Schreiber [00:46:19]:

Torsten Schreiber [00:46:19]: Und dann können wir später ihn eben nach fünf Jahren fragen, hier lieber Mohamed, du bist jetzt fünf Jahre Kunde bei AGT, was ist aus deinen Träumen geworden, die du uns im Interview gegeben hast vor fünf Jahren? Und da können wir dadurch eben auch Glück messen. Und das ist so ein kleines, kleines Spezialthema von uns.

Torsten Schreiber [00:46:19]:

Zackes Brustik [00:46:37]:

Zackes Brustik [00:46:37]: Ich muss mal kurz nochmal paraphrasieren, das zu sammeln und zu sammeln. Das eine ist natürlich, warum frage ich nach IT und Tech? Der eine oder andere Hörer sagt vielleicht so, seit Zack ist IBM mit an Bord, kommt immer noch die IT und Digitalisierungsfrage. Ich würde sagen, es ist andersrum. Wir haben das Problem, wir haben, ich sage es in jeder Folge, wir haben nur noch 6,5 Jahre, bis wir unser CO2 in Deutschland aufgebraucht haben. Die größte Frage, die wir haben, ist Geschwindigkeit. Wie schaffen wir es so schnell wie möglich zu skalieren? Und genau deswegen ist Technologie, IT und KI so wichtig, weil erst damit es möglich wird, Ansätze schnell genug umzusetzen und zu skalieren. Und ich finde, deswegen ist dein Beispiel so wichtig. Das eine ist nämlich, ohne Technologie fährt Thorsten begleitet mit drei, vier Soldaten wegen der politischen Lage von Dorf zu Dorf, guckt.

Zackes Brustik [00:46:37]:

Zackes Brustik [00:47:21]:

Zackes Brustik [00:47:21]: Das heißt, das dauert Tage, das dauert Kilometer und das ist begrenzt auf eine Person, die die Kompetenz hat, sowas wirklich gut einschätzen zu können. Und du hast ja selber gesagt, sobald wir auf Deleted Daten, sobald wir auf Auswertungen, Datenvergleiche zugreifen können, passiert sowas unglaublich schneller und auch die Kompetenz davon ist einfach skalierbar. Es braucht nicht mehr dich, Thorsten, der diese einmalige Kompetenz als Gründer hat, das wirklich einschätzen zu können, sondern man kann einfach dich multiplizieren, deine Kompetenz multiplizieren und schneller skalieren. Ich glaube genau deswegen ist es so unglaublich wichtig und auch deswegen stelle ich die Frage immer.

Zackes Brustik [00:47:21]:

Torsten Schreiber [00:47:59]:

Torsten Schreiber [00:47:59]: Ich kann dir ein paar gute Zahlen nennen, das zu unterstreichen. Also Wir haben drei Jahre gebraucht, die ersten 20 Dörfer zu akquirieren in der Frühphase unseres Unternehmens. Und wir haben vor kurzem ein ganzes Land in zwei Stunden gescannt und diese Daten ausgewertet. Also das bin ich absolut bei dir und kann das nur unterstreichen. Es hat natürlich auch Risiken, die Digitalisierung, also wenn sie dann Arbeitsplätze vernichtet oder ersetzt, die man eben auch händisch machen könnte. Also Ich halte zum Beispiel nichts von satellitengesteuerten automatischen Traktoren, die auf Feldern rumfahren, zumindest nicht in Afrika, bitte. Wir haben in vielen Bereichen auch die Chance, den Mensch und das Handwerk und Handarbeit auch wieder zu nutzen, eben der großen Masse an Menschen auch Herr zu werden. Das heißt, wir können nicht alles wegdigitalisieren, aber da, wo es Sinn macht und wo es hilft, den Klimawandel aufzuhalten, bin ich voll bei dir.

Torsten Schreiber [00:47:59]:

Torsten Schreiber [00:49:00]:

Torsten Schreiber [00:49:00]: Da kann es nicht schnell genug gehen.

Torsten Schreiber [00:49:00]:

Zackes Brustik [00:49:01]:

Zackes Brustik [00:49:01]: Und das ist mein Fazit einfach auch nochmal. Egal mit welchem Anbieter das ist, muss nicht der sein, der bei mir im Podcast mit an Bord ist, sondern es ist einfach nur unglaublich entscheidend zu wissen, es braucht KI, es braucht Daten, egal mit wem man es umsetzt, es hilft unglaublich den Impact zu skalieren. Und das andere Wichtige ist, und das war der zweite Teil deines Statements, war der Mensch, den in den Mittelpunkt zu setzen. Und das Spannende ist ja so, es heißt immer Customer-Centricity. Weil so funktioniert das bei euch ja auch nur. Es hilft nur, diesen Container dorthin zu fahren, es hilft nur, wenn die Menschen vor Ort an Bord sind, wenn ihr genau wisst, was die eigentlich wollen und nicht, was ihr euch Schönes am Schreibtisch ausgedacht habt, sondern wenn sie sich das aneignen und selber auch einen Invest geben. Und ich glaube, das würde ich auch mal, ohne dass du so explizit gesagt hast, wahrscheinlich als eines der Erfolgsgeheimnisse destillieren. Es wird erst dann, wenn die Menschen vor Ort selbst investieren und Stakeholder werden.

Zackes Brustik [00:49:01]:

Zackes Brustik [00:49:53]:

Zackes Brustik [00:49:53]: Und es hilft auch nichts, wenn es eine Spende ist, sondern im besten Fall, wie auch immer die Relation ist, zahlen sie auch einen für sie angemessenen Preis dafür und eignen sich das Ganze an. Wahrscheinlich ist das eins der grundlegendsten Mechanismen, die es braucht, damit so was langfristig erfolgreich ist, oder?

Zackes Brustik [00:49:53]:

Torsten Schreiber [00:50:10]:

Torsten Schreiber [00:50:10]: Ja, also ja Punkt. Der Kontext ist natürlich größer. Man kann nicht, Man darf das nicht gegeneinander ausspielen. Das wird leider auch das gemacht. Auch ich muss da sehr aufpassen in meiner eigenen Kommunikation, weil es geht mitnichten darum, NGOs als solche zu schlecht zu machen, nur weil sie mit Spenden arbeiten. Das ist einfach auch ein Teil unseres jahrzehntelangen Systems, dass wir auf der einen Seite riesige gigantische Corporates haben, hinter denen auch dann sehr vermögende Familien stehen, die diese Firmen gegründet haben. Und die nehmen dann steuermindernd ihr Vermögen aus dem Unternehmen raus, nachdem sie an die Börse gegangen sind und machen das dann in eine Stiftung und spielen sich dann eben als Finanzierer der Philanthropie auf. Das ist ein grundsätzliches Systemproblem, über das leider tabuisiert gesprochen wird, weil diese Menschen immer noch als große Philanthropen gelten.

Torsten Schreiber [00:50:10]:

Torsten Schreiber [00:51:05]:

Torsten Schreiber [00:51:05]: Tatsächlich ist es eben aber Teil des Problems und nicht Teil der Lösung. Warum? Die Gemeinnützigkeit, die wir auch in Deutschland in unserer Steuer haben, das heißt, wenn du heute 2000 Euro spendest im RTL-Spendenmarathon, Früher hat ja immer Thomas Gottschalk noch gewunken. Da sind Millionen zusammengekommen und dann kriegt man eine steuermindernde Quittung. Das heißt, man versteuert das Einkommen, kann man dann ein bisschen was rausnehmen und dann für den guten Zweck spenden. Dann geht das Geld in irgendeine Organisation rein, will da jetzt gar keinen Namen nennen, und die entscheidet dann, was sie mit dem Geld macht. Und du hast vorhin den Brunnen genannt, das ist eins typisches, ein bisschen plattes Beispiel, aber diese spendenbasierten Organisationen nehmen sehr starken Einfluss auf die lokale Wirtschaft. Wenn ich das aus meinem Sektor dir nennen darf, meine Wettbewerber arbeiten zu 100 Prozent mit Grants oder mit Subventionen. Das heißt, ein Staat nimmt Schulden auf und kauft dann ein System bei einem Unternehmen und derjenige, der das System dann betreibt, also genau mein Geschäft macht, der hat letztendlich selber gar nichts investiert, weil das ist ja von den Gebern finanziert worden.

Torsten Schreiber [00:51:05]:

Torsten Schreiber [00:52:22]:

Torsten Schreiber [00:52:22]: Das heißt, er hat gar keinen Grund dafür zu sorgen, dass die Batterie gewartet ist oder dass die Panels sauber sind oder dass das Grundstück ordentlich eingezäunt ist, weil er ja nichts damit zu tun hat, nichts für bezahlt. Und es gibt diesen schönen Spruch, den mein Opa immer gesagt hat, was nichts kostet, ist auch nichts wert. Und das ist letztendlich das, wo wir mit dem Social Entrepreneurship Ansatz ansetzen und sagen, stopp, wir wollen hier, wir müssen den Menschen klar machen, dass das nur einen Wert hat und dass hier jemand etwas investiert und das muss wertgeschätzt werden und es muss eben auch zurückbezahlt werden. Und dadurch setzt so ein Mechanismus bei den Menschen ein, dass sie sich zweimal überlegen, ob sie diesen Service brauchen oder wollen und wenn sie ihn dann bezahlen müssen, dann versuchen sie eben auch selber was daraus zu machen. Das ist dann genau das, was ich dir vorhin erklärt habe mit der Wertschöpfung. Ein Mann, der sich entscheidet eine Schreinerei aufzumachen und Strom bei uns zu kaufen und jeden Monat eine Rechnung kriegt über 100 Euro, der setzt diesen Strom dann eben auch so ein, dass seine Maschinen laufen. Deswegen guckt er danach, dass seine Maschinen auch repariert sind und gewartet sind. Und all diese Prozesse werden nur dann in Kraft gesetzt, wenn es eben keine Spende ist.

Torsten Schreiber [00:52:22]:

Torsten Schreiber [00:53:37]:

Torsten Schreiber [00:53:37]: Und deswegen habe ich dieses Hashtag Investieren statt Spenden ins Leben gerufen. Nicht die Menschen, die Gutes tun wollen mit gespendetem Geld. Da komme ich gleich noch ganz spezifisch noch mal darauf zurück, aber man sollte sich auch als jemand der in Afrika was Gutes tun will eben gut überlegen ob das Geld nicht besser angelegt ist. Wenn ich scheitere mit meinem Ansatz und wir pleite gehen, ja, dann ist das Geld auch weg, so wie bei der Spende. Aber bei mir ist zumindest die Chance, dass es zurückkommt und erneut investiert werden kann. Und diese Bewegung, die möchte ich gerne anstoßen. Und es gelingt mir jetzt auch in großen Dialogen mit ganz, ganz großen NGOs, diesen Social Entrepreneurship-Ansatz reinzubringen. Und selbst große NGOs überlegen jetzt Recurring Revenues, wie das dann in der Fachsprache heißt, also Erlösquellen zu entäbeln, sodass eben die Menschen nicht mehr Opfer sind und sagen hier schenke ich dir, du kriegst einen Sack Reis du armer Mensch, weil du kannst ja selber nicht mehr aufs Feld gehen.

Torsten Schreiber [00:53:37]:

Torsten Schreiber [00:54:38]:

Torsten Schreiber [00:54:38]: Oder ich sage hier ich gebe dir Saatgut und helfe dir eben, das ist dieses bekannte Beispiel mit dem Fischer, da bringe ich jemandem das Angeln bei oder schenke ich jemandem Fisch. Und das ist letztendlich dieser ganz alte ursprüngliche Ansatz der Hilfe zu Selbsthilfe, die ich eben gerne ersetze durch investiere in Menschen, in Power People. Und da sind wir eben super stark drin. Und Ich bin so froh, dass ganz viele uns jetzt kopieren und nachmachen, weil das kann eine echte Revolution geben und die Menschen in Afrika haben es verdient, dass man eben in sie investiert und sie nicht wie Opfer behandelt. Ich möchte nicht als Gegner der klassischen Entwicklungshilfe oder der NGO-Welt wahrgenommen werden. Ich kritisiere das, was da passiert. Die Akteure und die Menschen, mit denen haben wir natürlich im Feld wahnsinnig viel zu tun. Wir arbeiten auch ganz eng mit denen zusammen und Viele sehen das ganz genauso.

Torsten Schreiber [00:54:38]:

Torsten Schreiber [00:55:31]:

Torsten Schreiber [00:55:31]: Nur es ist ein systemisches Problem und es muss systemisch angegangen werden. Für mich ist da eine ganz klare Grenze zu sehen, wo sich Spenden eben weiter als das richtige Mittel erweisen. Und das ist die humanitäre Nothilfe. Das ist nicht die Entwicklungshilfe. Meine politische Forderung ist ganz klar, wenn es eine Katastrophe gibt, Naturkatastrophe, Krieg, Vertreibung, Terrorismus und Menschen fliehen und müssen versorgt werden, weil sie alles verloren haben, dann können wir das nur mit Spenden lösen. Was für eine junge Frau mit einem sechs Monate alten Baby auf dem Rücken, wo gerade Boko Haram den Mann abgeschlachtet hat und den Sohn entführt, Was will ich mit dieser Frau investieren? Ja, die ist traumatisiert, die braucht Hilfe. Deswegen Spenden ist gleich humanitäre Nothilfe. Alles andere Geld, und ich meine wirklich alles andere Geld, das Thema Pronen, Wirtschaftliche Entwicklung, Good Governance, all diese Sachen, die wir ebenfalls momentan mit Fördermitteln oder mit Entwicklungshilfegeldern, Deutschland gibt 12,5 Milliarden Euro pro Jahr dafür aus, dieses Geld wegnehmen, nicht sofort, aber in Schritten, aus der Entwicklungshilfe und an Social Businesses investieren.

Torsten Schreiber [00:55:31]:

Torsten Schreiber [00:56:51]:

Torsten Schreiber [00:56:51]: Das ist genau der gleiche Effekt. Wenn die Social Businesses scheitern, ist das Geld genauso weg wie vorher, aber ich als Staat habe die Chance, einen Teil dieses Geldes zurückzubekommen, zum Beispiel über langlaufende, niedrig verzinste Darlehen und dann könnten Leute wie ich in diesen Ländern investieren. Wir machen die Arbeit an der Front, wir riskieren unser Leben, ja, aber bitte gebt uns dieses Geld, was ihr vorher letztendlich im Sand versickern lasst, im wahrsten Sinne des Wortes, gibt es Menschen wie mir, es muss nicht ich sein, alle die Social Entrepreneur, wir haben alleine in Deutschland 500 Social Businesses, investiert dieses Geld, leit uns dieses Geld, lasst uns damit wirken Und dann haben wir einen doppelt positiven Effekt. Das ist mein politischer Appell.

Torsten Schreiber [00:56:51]:

Zackes Brustik [00:57:33]:

Zackes Brustik [00:57:33]: Zwei Sachen. Also einen ganz großen Bogen hier nochmal kurz zusammenzufassen. Für mich waren dreieinhalb Punkte wichtig in diesem Podcast. Das eine ist die Klima-Auswirkung auf dieser Hellzone und was das mit uns in Deutschland zu tun hat und warum wir a Verantwortung sind, aber langfristig, wenn wir uns nicht darum kümmern auch betroffen davon sind. Das zweite war, welche Rolle wirklich Technologie und zwar Hightech spielt, hier aktiv zu werden. Das dritte, wie man das unternehmerisch angehen kann mit einem auf Impact orientierten Modell. Da müssen wir gleich nochmal kurz wirklich ins Detail reingehen. Und als letztes ist da nämlich auch ein spannender Punkt, den du ganz am Anfang angerissen hattest, das ist dann das 3.5 meiner Punkte für den Podcast.

Zackes Brustik [00:57:33]:

Zackes Brustik [00:58:16]:

Zackes Brustik [00:58:16]: Die Chance von Green Tech als eigentlich wichtiger Markt für einen Technologie-Exporteur wie Deutschland. Und die Frage war, sollten wir auf Gas oder Erneuerbare setzen? Das heißt, du hast ja jetzt quasi schon das Thema Impact Entrepreneurship angerissen. Also was braucht es für dich als Unternehmer, dass es eben unterm Strich aufgeht, dass du einerseits, weil das kommt in vielen anderen Folgen wie mit René Schmidt-Peter oder so immer wieder vor, dass die Zukunft des Unternehmertums ist eben nicht nur der reine monetäre Profit, sondern der soziale und ökologische. Das heißt, wie musst du als Unternehmer von Afrika Green Tech wirtschaften, damit das aufgeht, damit Afrika Green Tech finanziell auf gesunden Beinen steht, aber eben trotzdem diesen enormen ökologischen und sozialen Impact erzielt?

Zackes Brustik [00:58:16]:

Torsten Schreiber [00:59:01]:

Torsten Schreiber [00:59:01]: Ja, auch hier zwei kurze Antworten. Ich versuche mich kurz zu fassen. Das eine ist der systemische Ansatz eines postkapitalistischen Systems. Also was kommt eigentlich nach Zinses, Zins und dem ewigen Wachstumsversprechen, was wir alle wissen, dass das nicht eingehalten wird. Entweder gibt es eine gigantische Korrektur und wir sind wieder irgendwie bei 1930 am schwarzen Freitag, alles wird entwertet, wir fangen von vorne an. Oder wir versuchen wirklich mal vernünftig darüber nachzudenken, wofür soll Geld verwendet werden und wie gestalten wir Investitionen. Dort gibt es viele Akteure, es gibt die Idee des ESG. Wir haben jetzt gerade einen Riesenrückschlag mit der Taxonomie, dass Gas und Atom auch nachhaltig ist.

Torsten Schreiber [00:59:01]:

Torsten Schreiber [00:59:43]:

Torsten Schreiber [00:59:43]: Also wie können wir künftig Finanzströme nutzen, eben nicht nur darauf zu gucken, wie sich Geld möglichst viel vermehrt, sondern wie wird damit eine positive Wirkung erzeugt. Da gibt es diesen Begriff des Impact Investings. Und hier sind wir in einem Transformationsprozess, allerdings auch noch leider in der ganz marginalen Größenordnung. Also wirklich nachhaltig investiert zum Beispiel so der größte Hedgefonds der Welt, BlackRock, im Bereich Null Komma. Und das muss sich ändern. Also wir müssen raus aus Fossilen und wir müssen vor allen Dingen für die Sachen, die unseren Planeten, unserer Gesellschaft und der Menschheit schadet, das muss teurer werden. Wir dürfen Waffen und all diese Themen, die uns nach, also jeder weiß es, das muss sanktioniert werden. Das Geld darf nicht mehr in diese Sachen fließen oder es muss irre teuer sein, sodass die Motivation für die Unternehmen beginnt, davon abzulassen.

Torsten Schreiber [00:59:43]:

Torsten Schreiber [01:00:45]:

Torsten Schreiber [01:00:45]: Gleichfalls muss auf der anderen Seite, und jetzt komme ich zum zweiten Teil der Antwort, was uns angeht, müssen Unternehmen, die nachweislich reparieren, heilen, helfen, die müssen eigentlich für 0% Zins Geld bekommen, weil sie einen wirtschaftlichen Zweck erfüllen. Und wenn ich einen jungen Menschen in Afrika halte, der im Dorf bleibt und nicht nach Europa flieht, dann spart das dem Staat 40.000 Euro. So viel kostet es, einen abgelehnten Asylbewerber zu versorgen und zurückzuführen. 40.000 Euro. Ich brauche 100 Euro, diesem gleichen jungen Menschen hier in Afrika einen Stromanschluss zu legen. Und das muss letztendlich auf die Agenda der Politik. Und da müssen wir ganz klar auch als Gesellschaft einfordern und sagen Leute guckt euch die Zahlen an. Es ist ja kein Blödsinn den ich rede, ich mache das seit Jahren.

Torsten Schreiber [01:00:45]:

Torsten Schreiber [01:01:38]:

Torsten Schreiber [01:01:38]: Wir müssen Geld so allokieren, dass es positiv wirkt.

Torsten Schreiber [01:01:38]:

Zackes Brustik [01:01:42]:

Zackes Brustik [01:01:42]: Da würde ich gerne kurz rein, weil das wäre ja das ideale Szenario und du kannst es ganz klar wirtschaftlich belegen, warum das Sinn macht mit Zahlen. Die Regularien begünstigen dieses Szenario allerdings aktuell nicht für dich. Das heißt, wie schaffst du es trotzdem jetzt aktuell wirtschaftlich zu sein und ein profitables Unternehmen zu führen im Sinne von es gibt einen ökologischen und sozialen Profit und gleichzeitig aber ist der monetäre Profit so, dass es sich von alleine trägt oder langfristig so trägt, dass es auch für die Investoren Sinn ergibt. Ihr habt quasi Investoren, ihr habt Groudinvesting und ich glaube ihr überlegt sogar darüber nach mit einem SPAC an die Börse zu gehen langfristig. Also nur kurz für die HörerInnen, ihr seid ja schon extrem gut unterwegs.

Zackes Brustik [01:01:42]:

Torsten Schreiber [01:02:23]:

Torsten Schreiber [01:02:23]: Ja wir bauen eigene Finanzinstrumente tatsächlich. Also wir sind dabei gerade jetzt ein Fonds zu bauen mit 100 Millionen Euro, eben unsere Projekte auch zu finanzieren, nachhaltig und eben genau mit diesem Spagat, das du ja auch aufgezeigt hast. Die Welt funktioniert noch nicht so wie mein Idealbild und wir kriegen momentan auch nicht für 0% Zinsen Geld. Sag ja, Wir würden gerne dieses Geld, was momentan weg ist, wir würden gerne das lieber im Topf behalten und damit wirtschaften. Aber konkret auf deine Frage, Afrika Green Tech positioniert sich als Mission Driven for Profit Company. Und damit gehen wir letztendlich einen Kompromiss ein, der uns in der Idealvorstellung zwar nicht schmeckt, aber wir müssen uns dem Kapitalmarkt öffnen, sonst können wir nicht wachsen. Natürlich setzen wir auf digitale Skalierung und das ist letztendlich auch in unserer Business- und Finanzplanung abgebildet. Das heißt, mit dem Gesetz der großen Zahl werden wir profitabel dadurch, dass wir einfach eine große Menge an Kunden haben werden.

Torsten Schreiber [01:02:23]:

Torsten Schreiber [01:03:24]:

Torsten Schreiber [01:03:24]: Heute sind wir noch nicht profitabel. Wir sind da, wo Elon Musk und Tesla vielleicht mit dem Roadster war, als sie gezeigt haben, da fährt ein Auto, das sieht cool aus und das ist komplett elektrisch. Aber wir sind noch weit weg von einer Serienfertigung, wo bei uns aus der Produktion 100 Container im Monat rauslaufen. Da möchte ich hin, weil Du hast die Vision eingangs genannt, wir wollen bis 2030 drei Millionen Menschen mit Energie versorgen. Ist für viele vielleicht eine gigantische Zahl, ist aber ein winziger Teil des Marktes, der hier gerade entsteht. Die Weltbank hat diesen Markt mit 210.000 Minigrids seit 2019 geschätzt.

Torsten Schreiber [01:03:24]:

Zackes Brustik [01:04:00]:

Zackes Brustik [01:04:00]: Da muss ich kurz rein, einfach wegen dem Denglish. 210.000 Mini-Grids heißt in dem Fall 210.000 kleine Stromnetze. Weil wir über das Denglish manchmal zu schnell drüber gehen, das heißt kleine Stromnetze von der kleinen Kommune, wo zum Beispiel PV-Strom einspeist, das zwischen verschiedenen Häusern, Anlagen, Betreibern hin und her geschoben wird. Das ist ein dezentraler Ansatz, anders als in Deutschland mit einem zentralen nationalen Netz. Ist das dann zum Beispiel in der Sahelzone, eben gibt es dann 210.000 davon, die nicht am nationalen Netz angeschlossen sind. Und da ist der Markt, hast du gesagt 210.000.

Zackes Brustik [01:04:00]:

Torsten Schreiber [01:04:34]:

Torsten Schreiber [01:04:34]: Die Weltbank hat letztendlich Afrika aufgeteilt in drei Kategorien. Die eine Kategorie, du kriegst irgendwann mal ein Stromnetz von deinem nationalen Stromanbieter. Viel Spaß die nächsten 20 Jahre darauf zu warten. 210.000 Standorte wurden identifiziert, tatsächlich über diese digitalen Satellitenmöglichkeiten, die ich genannt habe, bei denen eben so ein Inselnetz Sinn macht, auch vom Betrieb her wirtschaftlich. Und die große Kategorie, ungefähr 220 Millionen der Menschen, werden in diesen Genuss nicht kommen. Die sind jetzt schon verdammt, mit einem Pico-System zu leben. Das ist dann so ein kleines Schokoladentafel, großes Mini-Panel, bei dem du dann so eine Funzel in der Birne hast. Aber da bin ich so sehr, siehst, ich kritisiere das sehr offen, weil da gibt es eine andere und bessere Lösung für.

Torsten Schreiber [01:04:34]:

Torsten Schreiber [01:05:21]:

Torsten Schreiber [01:05:21]: Aber das würde zu kompliziert werden. Wir machen noch eine eigene Sendung, versprich mir, Zackes, eine eigene Sendung über Nano-Kritz. Da kannst du nämlich dann deinen ganzen Digital-Kram richtig geil unterbringen.

Torsten Schreiber [01:05:21]:

Zackes Brustik [01:05:31]:

Zackes Brustik [01:05:31]: Den mache ich da, kurzer Querverweis, da lade ich dich ein in das Smart AI Podcast, den ich ja für den Kunden des Smart AI moderiere, wo es genau diese Spezialfragen geht. Kurz noch einfach, weil wir es nicht explizit ausformuliert haben. Wie finanzierst du die Investments in Africa Green Tech? Ich glaube, das ist durchgeklungen vorhin, aber das heißt, weil sie sich wirtschaftlich in den Kommunen im Saar-Hell tragen, weil die Menschen dadurch befähigt werden, ein funktionierendes Business aufzubauen, als Schreiner, als Schweißer, vielleicht als Lehrer und in der Lage sind, eure Kredite über die Zeit tatsächlich zurückzuzahlen. Das heißt, es ist ein funktionierendes Business.

Zackes Brustik [01:05:31]:

Torsten Schreiber [01:06:04]:

Torsten Schreiber [01:06:04]: Ja, mit der einzigen Einschränkung, dass wir in diesem Zeitstrahl noch nicht da sind, wo wir profitabel sind. In der Perspektive ist das richtig. Ich kann das auch ganz konkret mit Zahlen benennen. Wir brauchen in einem Land 20.000 Anschlüsse, diese Profitabilität aus den Operations heraus zu erlangen. Das heißt, wir brauchen 20.000 Kunden, die im Monat Strom bei uns einkaufen. Dann können wir profitabel sein mit Strom. Im Moment haben wir in unserem Land, wo wir die meisten Anlagen haben, in Mali, die 7000 dieser Anschlüsse erreicht. In fünf Jahren.

Torsten Schreiber [01:06:04]:

Zackes Brustik [01:06:38]:

Zackes Brustik [01:06:38]: Und 7000 Anschlüsse heißt, du hast einen Container, egal ob das der Schweißer ist oder mein privates heim als senegalese und ich vielleicht nur ein zwei kleine led lampen betreibe ihr seid der operator der operator das heißt wenn ich den strom bezieht zahl bezahle ich euch afrika green tech dafür das heißt die kaufen euch nicht den container ab oder sowas sondern ihr seid langfristig mit an Bord.

Zackes Brustik [01:06:38]:

Torsten Schreiber [01:07:02]:

Torsten Schreiber [01:07:02]: Ganz wichtig, das ist etwas, was viele Leute von außen nicht verstehen, weil es auch echt wirklich komplex ist. Es ist ja auf ganz vielen Dimensionen reguliert auch. Aber tatsächlich ist unser Geschäftsmodell von Afrika Green Tech an der Außenkante, also zum Kunde im Dorf, sind wir kommunaler Energie-, Wasser- und Kühlkettenversorger. Das ist letztendlich das Geschäftsmodell unserer Tochtergesellschaft. Die Afrika Green Tech AG, in die man auch investieren kann, exklusiverweise gerade im Moment in das Crowdinvesting, das ist eine Equity-Finanzierung, das heißt, das ist Eigenkapital in das große ganze, in die große Vision. Du investierst nicht in den Container, der im Moment in Mali, in Dorf XY steht und Strom verkauft, sondern investierst in das Technologieunternehmen, was eben vorhat, drei Millionen Menschen oder 500 Container zu betreiben. Und das Modell bei uns ist sehr, sehr spannend. Wir sind ja ein Infrastrukturunternehmen.

Torsten Schreiber [01:07:02]:

Torsten Schreiber [01:08:08]:

Torsten Schreiber [01:08:08]: Das heißt, wir bauen Technologie, betreiben die 15 Jahre und danach werden die Finanzierungen, die das Projekt selber hat, das ist Fremdkapital, das ist dann zurückbezahlt und danach verdienen wir letztendlich als Muttergesellschaft ganz viel Geld damit, weil wir müssen keine Kredite mehr auf der Projektebene zurückbezahlen. Deswegen haben wir so einen liegenden Hockeystick. Und das muss man eben verstehen, für die Investoren, die sehr langfristig orientiert sind und gleichzeitig es auch noch ziemlich geil finden, was wir machen, für die ist das eben eine Perspektive in unser aktuelles Cloud-Investing zu finanzieren? Da kriegt man nicht jährlich irgendwas raus, sondern da gewinnt man eben an der Unternehmenswertsteigerung, die es dadurch ergibt, dass wir auf der Projektebene immer mehr Standorte entwickeln.

Torsten Schreiber [01:08:08]:

Zackes Brustik [01:08:59]:

Zackes Brustik [01:08:59]: Und aktuell macht ihr das mit einer Unternehmensgröße von 130 Mitarbeitenden. Wie viel davon sind in Deutschland, wie viel in afrikanischen Ländern?

Zackes Brustik [01:08:59]:

Torsten Schreiber [01:09:07]:

Torsten Schreiber [01:09:07]: Wir haben in Deutschland ungefähr 25 oder 30. Das schwankt immer ein bisschen, weil wir sehr sehr viele Studierende auch immer haben, die uns unterstützen. Aber in der überwiegenden Zahl, also zwei Drittel, drei Viertel kann man sagen, sind mittlerweile lokale Mitarbeiter in Afrika.

Torsten Schreiber [01:09:07]:

Zackes Brustik [01:09:22]:

Zackes Brustik [01:09:22]: Was ich jetzt hier spannend finde, und damit kommen wir zu dem letzten halben Teil des Podcastes. Ich glaube, wir haben verstanden, was es technologisch ist, warum eben quasi es auch echt hochtechnologisch ist. Also mit der Vorselektion der verschiedenen geografischen Gebiete, mit der Stromverteilung, mit dem ganzen Abrechnen von diesen ganzen Mini-Beträgen auch, das ist jetzt nicht so einfach. Im Prinzip ist das ja auch ein Ansatz, der den Standard in Deutschland leapfrogged. Das haben wir ja schon in Mobile Banking gesehen, Also afrikanische Länder haben in der Regel oft Angebote, was Mobile Banking angeht, die man sich hier als Deutscher wünschen würde. Einfach weil sie im Technologiesprung über das gemacht haben, was bei uns aktuell noch funktioniert. Und ähnlich ist es auch im Stromgrid. Also das, was ihr in zum Beispiel im Senegal oder in Mali umsetzt, könnte man hier in Deutschland rein regulativ schon gar nicht so einfach machen.

Zackes Brustik [01:09:22]:

Zackes Brustik [01:10:08]:

Zackes Brustik [01:10:08]: Also ein kleines Minigrid aufzubauen, 4000 Leute anzuschließen, die Minibeträge hin und her schieben, nicht so einfach in Deutschland, aber unglaublich entscheidend, erneuerbare Energien sinnvoll und sehr schnell auf die Straße zu bringen. Also das auch spannend, dass das eine technologisch und regulativ Entwicklung ist, die deutlich moderner ist, als das, was wir in Deutschland haben. Und hier kommen wir noch zum spannenden Teil, den hast du gesagt, das ist ein enormer Wachstumsmarkt und eigentlich einer in dem im besten Fall nicht nur du mit Afrika Green Tech und deinem Team mitspielst, sondern Deutschland als Exportnation. Und damit sind wir bei dem Punkt, den wir ganz am Anfang hatten, wo du meintest, Absurd, dass aktuell die Außenpolitik immer noch auf die Gasvorkommen ausgerichtet ist, anstatt hier die Hochtechnologie für Erneuerbare zu exportieren, oder?

Zackes Brustik [01:10:08]:

Torsten Schreiber [01:10:54]:

Torsten Schreiber [01:10:54]: Ja, also es ist genau so. Wir verwenden Smart-Mieter, die letztendlich der neuesten Generation sind, die es in Deutschland noch nicht gibt oder zumindest sind sie nicht im Einsatz. Und mit so einem Smart Mieter kannst du eben Tarife steuern. Du kannst einzelne Verbraucher an- und abschalten. Du kannst einfach auch die Last steuern. Und das liegt letztendlich einfach an der Überversorgung, die wir mit Elektrizität haben seit vielen Jahrzehnten, dass wir einfach immer ein tolles Stromnetz haben, immer diese großen Kraftwerke, die das vollpumpen. Und wir kommen genau von der anderen Seite. Wir haben ja viel zu wenig Strom zur Verfügung und müssen deswegen damit wahnsinnig effizient umgehen.

Torsten Schreiber [01:10:54]:

Torsten Schreiber [01:11:30]:

Torsten Schreiber [01:11:30]: Das führt dann dazu, dass wir bis auf so kleine Strommengen, ich habe es ja gesagt 50 Watt, die Lasten steuern oder eben auch Technologien entwickeln, wie unseren hocheffizienten Kühlschrank, den wir für Power Cuts entwickelt haben. Wir haben ja auch sehr viel immer noch die Situation, dass dann auch mal zu wenig Strom da ist, wenn es zum Beispiel regnet und wir dann abends nicht mehr genügend Energie in der Batterie haben und dann fallen natürlich die Kühlschränke der Kunden aus. Deswegen haben wir einen PCM Kühlschrank gebaut, der ähnlich funktioniert wie das, was ihr vom Picnic kennt, wo man diese Kühlakkus reinlegt. Und dieser Kühlschrank braucht nur acht Stunden am Tag Strom und hält dann praktisch die Kühlkette 24 Stunden. Und dieses Produkt, das ist witzig, als wir das veröffentlicht haben, dass wir das jetzt in Afrika einführen, habe ich ganz viele Anrufe aus Deutschland bekommen. Die sagen ja, kann ich mein Balkonmodul jetzt an meinen Kühlschrank hängen oder kann ich in meiner Gartenlaube oder im Campingplatz so einen Kühlschrank einsetzen. Ja klar, das geht natürlich auch. Der ist extrem effizient.

Torsten Schreiber [01:11:30]:

Torsten Schreiber [01:12:31]:

Torsten Schreiber [01:12:31]: In Deutschland habe ich jetzt Kunden, die benutzen unseren Kühlschrank und hängen da eine Zeitschaltuhr dran, gucken dann bei ihrem Stromanbieter, wann der Strom am günstigsten ist und lassen den Kühlschrank nur in dieser Periode laufen, wo der Stromanbieter eben, was weiß ich, drei Uhr morgens bis sechs Uhr morgens den Strom zum halben Preis verkauft. Und du siehst, das ist letztendlich digitale Technologie und das macht auch Spaß und da freuen wir uns natürlich.

Torsten Schreiber [01:12:31]:

Zackes Brustik [01:12:58]:

Zackes Brustik [01:12:58]: Das macht euch wirklich zum Systemanbieter. Also das wird ja immer klarer, je länger der Podcast geht, auch wenn die Relationen andere sind, ihr seid schon so ein kleines bisschen wie der Tesla, würde ich mal sagen. Der Impact Businesses hier, weil ihr ja ganz viel selbst erfinden müsst. Also es wird dir erst ein Schuh drauf, wie du sagst, nicht, wenn ihr nur die PV ins Dorf stellt, sondern ihr müsst das Smart Meter mit liefern, ihr müsst die Abrechnungssoftware mit liefern, ihr müsst dann auch noch das Endgerät mit liefern, was eben damit zurechtkommt, dass vielleicht mal Strom da ist oder Strom nicht da ist, wie ein ganz speziell entwickelten Kühlschrank. Also faszinierend, wie umfassend der Ansatz sein muss, damit er unter dem Strich auch wirklich aufgeht. Und im besten Fall geht ja wahrscheinlich auch Open Source ran, dass der ein oder andere andocken kann. Ich glaube, wir sind schon längst über der Zeit, daher noch die letzten Statements. Also wie groß ist der Markt auch für andere? Und inwiefern würde es Sinn machen für deutsche Unternehmen und auch für die deutsche Exportpolitik sich darauf zu fokussieren und das zu entwickeln und mitzuspielen?

Zackes Brustik [01:12:58]:

Torsten Schreiber [01:13:56]:

Torsten Schreiber [01:13:56]: Das sind zwei Fragen. Also wie sinnvoll ist es für deutsche Unternehmen sich hier zu engagieren? Super sinnvoll. Leider haben sie Angst vor Afrika, weil auch die falschen Bilder bei vielen Leuten in den Köpfen sind. Ich treffe ja viele Mittelständler auch hier, bin auch in vielen Delegationsreisen mit dabei. Da braucht es einfach mehr Mut und Sie können sich ja auf Partner wie uns verlassen, die vor Ort sind, dann Sie hier in dem Markt auch zu begleiten. Aber zurück zu der Frage, wie groß ist der konkrete Markt von uns? Da sind zwei Antworten. Das eine sind die 210.000 Minigrids. Das sind mehrere Milliarden Euro.

Torsten Schreiber [01:13:56]:

Torsten Schreiber [01:14:34]:

Torsten Schreiber [01:14:34]: Und da sind wir eben jetzt mit unseren 500 Einheiten im 0, Prozent Bereich. Deswegen die Frage kommt oft, ist es viel, 3 Millionen Kunden zu versorgen? Wenn man das mit dem vorhandenen Markt vergleicht, ist das verschwindend wenig und wir als Pionier in dem Markt trauen uns eben schon zu 0,3 Prozent des Marktes für uns zu vereinnahmen. Die andere Thematik Systemanbieter, Hier habe ich kurz angedeutet mit den Pico-Systemen. Würde ich mir echt wünschen, dass du mich noch mal einlädst. Da würde ich gern drüber sprechen. Wir haben eine patentierte Möglichkeit, Nano-Krits zu bauen. Das ist eine ganz neue Technologie, bei der man einen Haushalt autark versorgt mit einem hybriden System. Das heißt, die Anlage ist eine kleine Box und diese Box kann sowohl DC als auch AC.

Torsten Schreiber [01:14:34]:

Torsten Schreiber [01:15:27]:

Torsten Schreiber [01:15:27]: Das heißt, du kannst deine normalen Geräte wie Handy, Radio und so weiter direkt mit dem Gleichstrom verbinden und für größere Geräte hast du den Wechselstrom. Jetzt kommt der Hammer. Du kannst mit dieser Software, die automatisch ein Stromnetz simuliert, diese Boxen miteinander vernetzen. Stell dir vor, du hast ein kleines Dorf, was zu klein ist für Minigrid, das sind immerhin 220 Millionen Haushalte in Afrika im Moment, wo die Weltbank und die Weltgemeinschaft entschieden hat, ihr kriegt Picosystems. Also das, was Mobisol oder D-Blocks und andere Firmen anbieten oder Solar. Und diese Pico-Systeme ermöglichen den Menschen aber nicht, aus seiner Armut rauszukommen, weil er ja die Strommenge nicht allokieren kann, die er zum Beispiel braucht, eine Maschine zu betreiben, sondern er bleibt ja in seinem 50-, 60-, 80-Watt-Rahmen. Und mit unserem System, mit dem Nanocrit, geht er einfach zu seinem Nachbar, legt 50 Meter Kabel, verbindet dessen Box mit seiner Box und sie teilen sich den gemeinsamen Strom. Und das lässt sich skalieren bis zu 100, 200 dieser Boxen.

Torsten Schreiber [01:15:27]:

Torsten Schreiber [01:16:33]:

Torsten Schreiber [01:16:33]: Das heißt, wir kommen in der Vernetzung dieser vernetzten Nanogrids auf die gleiche Kapazität wie das, was ein Container hat. Es kann aber organisch wachsen. Das ist das viel, viel, viel wichtigere. Weil wir das Riesenthema haben, dass diese Stromnachfrage ja erst entsteht. Ich habe ja vorhin gesagt, die Menschen haben keinen Strom und deswegen auch gar keine Geräte. Das heißt, wenn der Strom dann plötzlich mal zur Verfügung ist, weil wir als Anbieter ihn bereitstellen, dann dauert es eine ganze Weile, bis die Menschen sich die Abnehmer kaufen.

Torsten Schreiber [01:16:33]:

Zackes Brustik [01:17:07]:

Zackes Brustik [01:17:07]: Da muss ich jetzt kurz rein, weil das extrem aufregend ist. Die Leute wollen Strom, die Leute werden den Strom bekommen und entweder sie bekommen ihn mit Kohle- und Gaskraftwerken und sie bekommen ihn quasi jetzt ganz plakativ gesagt mit billig Kühlschränken aus China oder sie bekommen ihn mit nachhaltigen Produkten sinnvoll angelegt in einem in sich sinnergebenden System, das auch klimakompatibel ist. Klingt doch erstmal nach eben einem riesigen Potenzial für Export, Hightech-Export aus Deutschland und eben absolut sinnvoll dort reinzugehen.

Zackes Brustik [01:17:07]:

Torsten Schreiber [01:17:43]:

Torsten Schreiber [01:17:43]: Ja, das was Deutschland oder auch die EU noch nicht begriffen hat, anders als das tolle Land, was du genannt hast, China. Die Menschen hier haben zwar die Nachfrage und können sich das auch leisten. Das ist die ganz, ganz wichtige Nachricht. Unsere Kunden können sich den Strom leisten. Was sie nicht haben, sie können das Kapital, die Assets anzuschaffen, nicht allokieren. Weil es fehlt, anders als in Deutschland, die Finanzierung von lokalen Banken. Wenn du hier zu einer Bank gehst, dann sagt die ja 25% Zinsen. Das kannst du dir gar nicht leisten als normaler Unternehmer.

Torsten Schreiber [01:17:43]:

Torsten Schreiber [01:18:24]:

Torsten Schreiber [01:18:24]: Und deswegen, was Deutschland und auch andere EU-Länder verstehen müssen, sie müssen Finanzierungsinstrumente mitliefern. Das heißt, die Amortisation eines Assets ist möglich. Und hier haben wir halt leider veraltete Systeme. Wir haben sowas wie die Hermes-Bürgschaften. Nur dadurch, dass die Länder natürlich nicht die Governance-Standards erfüllen, wie die EU, können sie letztendlich keine Bürgschaften vergeben. Das ist das große Problem. Deswegen wer als Unternehmen Produkte und Dienstleistungen hier in Afrika verkaufen möchte, der sollte eben sich eben auch über innovative Finanzierungsmöglichkeiten Gedanken machen. Das ist dann das Schlusswort auch.

Torsten Schreiber [01:18:24]:

Torsten Schreiber [01:19:02]:

Torsten Schreiber [01:19:02]: Genau das haben wir ja getan, sonst hätten wir uns hier gar nie letztendlich erfolgreich bewegen können. Wir haben Finanzierungsinstrumente geschaffen. Ich war der erste, der das, ich bin die erste Firma, die ein Crowdfunding in Afrika gemacht hat, was mit deutschen Kleinanlegern finanziert wurde. War schon 2015 so. Dann haben wir einen Bond aufgelegt, also eine Unternehmensanleihe 2017 mit 10 Millionen. Mit denen haben wir unsere Anlage in Mali finanziert. Jetzt haben wir zweimal hintereinander ein großes Crowdfunding gemacht, einmal Fremdkapital, einmal Equity. Und wir werden jetzt unseren Fonds, den Global South Impact Fund auflegen mit 100 Millionen Euro, bei dem wir die Container dann in den Fonds reinverkaufen und dann wieder mit unseren Tochterunternehmen betreiben und damit letztendlich auch den Investoren die Möglichkeit geben, die Assets zu sichern.

Torsten Schreiber [01:19:02]:

Torsten Schreiber [01:19:51]:

Torsten Schreiber [01:19:51]: Die Container sind ja theoretisch weiterhin mobil. Das heißt, wenn der Investor sagt, ich habe die Nase voll von Africa Green Tech, ich möchte gerne mein Geld sichern, dann kann er die Container letztendlich an den Hafen schicken und, keine Ahnung, nach Miramar verschiffen. Und mit diesen innovativen Ansätzen revolutionieren wir eigentlich dieses Problem und schaffen eben auch Inspiration für andere Leute. Wir werden jetzt vielfach kopiert, sowohl was die Finanzprodukte angeht, es haben sich Plattformen formiert, als auch eben was die Unternehmensanleihen angeht. Es gibt jetzt immer mehr Agrarfonds und solche Sachen und es ist cool zu sehen, dass die Leute von uns inspiriert wurden. Aber natürlich, das Original bleibt das Original. Wenn deine Hörer mitmachen wollen, dann können sie natürlich auch direkt an uns sich wenden und bei uns entscheiden.

Torsten Schreiber [01:19:51]:

Zackes Brustik [01:20:41]:

Zackes Brustik [01:20:41]: Okay, unglaublich faszinierend. Ich glaube, mit Blick auf die Uhr, Ich hätte noch so viel mehr Fragen, aber wir sparen uns das dann für zukünftige Folgen auf. Heißt das einfach nur eben, die Klimawandelfolgen sind unmittelbar in der Sahelzone zu spüren. Hauptsächlich verantwortet durch Länder wie Deutschland oder Länder, in denen Menschen leben mit einem Fußabdruck jenseits der im zweistelligen Bereich der CO2 Tonnen. Und gleichzeitig aber auch haben wir hier einen großen Hebel, gegen den Klimawandel wirksam zu werden. Und idealerweise auch noch geht es auf mit einem sinnvollen wirtschaftlichen Handeln. Also ich meine, man könnte sich eigentlich nichts besseres wünschen, als dass es Sinn macht, hier aktiv zu werden gegen den Klimawandel und gleichzeitig es eben auch noch wirtschaftlich Sinn macht für die Leute vor Ort, weil sie mitwirtschaften, als auch für uns als Exportnation von Hightech, von Technologie, von Wissen. Eigentlich wieder ein No-Brainer.

Zackes Brustik [01:20:41]:

Zackes Brustik [01:21:38]:

Zackes Brustik [01:21:38]: Mit Blick auf die Uhr würde ich jetzt nicht destillieren, was die Learnings sind, die man vielleicht auch in einem Unternehmen beim Dekarbonisieren in Deutschland einsetzen kann. Aber ich glaube, was viel wichtiger ist, einfach wie relevant Afrika als Kontinent für Deutschland ist und den Klimawandel und warum er Sinn macht, ein kleines bisschen über den Tellerrand hinaus zu schauen. Und damit kommen wir wieder zu dem Intro, sich weniger mit dem Tempolimit oder dem Dienstwagenprivileg zu beschäftigen, sondern mit den grundlegenden globalen Fragen. Es ist eben nicht nur ein bedrückendes Thema, sondern es ist gleichzeitig ein extrem aufregendes Thema, was sehr viel Unternehmertum braucht, sehr viel Mut. Viele Menschen brauchen und spannend ist, wenn es so aufgeht wie bei dir. Ich höre, bei dir im Hintergrund wird kräftig gehämmert. Insofern glaube ich, die Arbeit im Senegal ruft. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.

Zackes Brustik [01:21:38]:

Torsten Schreiber [01:22:26]:

Torsten Schreiber [01:22:26]: Danke dir, war toll.

Torsten Schreiber [01:22:26]:

Zackes Brustik [01:22:28]:

Zackes Brustik [01:22:28]: Wie beeinflusst der vermeintlich softe Faktor Führung und Management die Klimatransformation von Unternehmen? Können auch Großunternehmen klimapositiv werden und wenn ja wie? Darum geht es in Folge 12 und 13 von Gewinn der Zukunft zum Thema Führung mit Professorin Annabelle Ternes Und zum Thema Klimapositivität mit der absoluten Impact Gründerlegende Tim Schumacher, dem Gründer von Ecosia und dem World Fund. Also am besten auf den Abo oder Follow Button in eurer Podcast App klicken, keine der kommenden Folgen verpassen Und wenn ihr mir noch einen riesen Gefallen tun wollt, dann hinterlasst natürlich auch eine Sternebewertung und gerne ein, zwei Sätze im Feedback. Danke euch!

Zackes Brustik [01:22:28]:

Torsten Schreiber [01:23:15]:

Torsten Schreiber [01:23:15]: SWR 2021

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