#34 Drei Mythen der Nachhaltigkeit zu Verpackung, Regionalität & Transformation. I Gast: Anna Peters

Shownotes

In dieser Folge wirst Du manchmal zweimal hinhören müssen. Zumindest ging es mir so. Denn manche meiner 'nachhaltigen Selbstverständlichkeiten' hat mein Gast Anna Peters gründlich infrage gestellt.

Die Nachhaltigkeitsexpertin erklärt mir zum Beispiel den Fall mit der in Plastik verpackten Gurke. Auf den ersten Blick für mich als Kunde völlig unnötig. Aus Sicht eines Unternehmens aber genau richtig.

Anna erklärt mit in dieser Podcast-Folge, warum es in so einem komplexen Thema wie Nachhaltigkeit keine einfachen Antworten gibt. In diese drei Mythen der Nachhaltigkeit tauchen wir ein:

➡️ Verpackung - ist Plastik besser als unverpackt?

➡️ Regionalität - ist der Lieferweg wirklich entscheidend?

➡️ Transformation - wie sieht eine nachhaltige Zukunft aus?

Über Anna Peters: Anna Peters ist Projektleiterin Nachhaltigkeit bei der Migros-Gruppe und absolute Überzeugungstäterin. Über ihren Job hinaus engagiert sie sich als Vorstandsmitglied bei Endeva, einer NFP-Organisation für nachhaltige Innovationen, und ist Mitglied im Stiftungsrat Stiftung Natur & Wirtschaft.

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Über Moderator Zackes Brustik und den Podcast Gewinne Zukunft: Wer Nachhaltigkeit unternehmerisch umsetzen will, der stellt sich großen Herausforderungen. Das Ziel von Zackes ist es, all diesen Held*innen mit dem Podcast Inspiration, Motivation und konkrete Strategien an die Hand zu geben.

Vernetze Dich mit Zackes auf LinkedIn und tauche Dich mit der Community aus: https://www.linkedin.com/in/moderator-zackes-brustik/

Transkript anzeigen

Anna Peters [00:00:04]:

Anna Peters [00:00:04]: Also an diese Rettung auf die letzten Meter glaube ich persönlich nicht. Ich glaube, wir müssen jetzt anfangen. Also ich meine, jedes Unternehmen, was sich ernsthaft jetzt das Thema via Net 0 oder Net to Null Ziele gesetzt hat und wirklich jetzt im Rahmen oder gemäß 1,5 Grad Ziel wirtschaften möchte. Das muss ja heute beginnen.

Anna Peters [00:00:04]:

Zackes Brustik [00:00:27]:

Zackes Brustik [00:00:27]: Die Gretchenfrage. Was ist nachhaltiger? Die Gurke mit oder ohne Plastik? In dieser Folge geht es kontraintuitive Fakten der Nachhaltigkeit. Denn nicht immer ist das, was man für nachhaltig hält, tatsächlich auch so. Und wir wollen aufräumen mit drei Mythen oder Fehleinschätzungen im Thema Nachhaltigkeit. Und damit herzlich willkommen zu Gewinne Zukunft, der Podcast für Professionals, die wissen, dass Nachhaltigkeit komplex ist, die Umsetzung und die Kommunikation davon wirklich viel Wissen braucht. Mein Name ist Zakkes und ich freue mich, dass ihr mit an Bord seid. Und natürlich freue ich mich enorm auf meinen Gast heute, denn mit ihr gibt es nicht nur einen Einblick in eines der größten Unternehmen der Schweiz, die Mikro, sondern sie ist auch absolute Überzeugungstäterin. Sie ist einerseits Projektleiterin Nachhaltigkeit der Mikrogruppe, andererseits aber auch Vorstandsmitglied bei Endeavor, einer Not-for-Profit-Organisation für nachhaltige Innovation und Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Natur und Wissenschaft.

Zackes Brustik [00:00:27]:

Zackes Brustik [00:01:28]:

Zackes Brustik [00:01:28]: Herzlich willkommen, Anna Peters.

Zackes Brustik [00:01:28]:

Anna Peters [00:01:30]:

Anna Peters [00:01:30]: Hallo, Zakas. Schön hier zu sein.

Anna Peters [00:01:30]:

Zackes Brustik [00:01:33]:

Zackes Brustik [00:01:33]: Du hast mir versprochen, dass wir heute aufräumen mit drei Mythen drei der wichtigsten Themen auch in der Nachhaltigkeit, nämlich das Thema Verpackung, das Thema Regionalität und Logistik und das Thema Transformation. Ich nenne es mal. Wir machen einfach alles grün, was wir bisher kennen und dann ist schon gut. So einfach ist das nämlich auch nicht. Bevor wir einsteigen, wann, sagst du, das letzte Mal in der Straßenbahn, hast du irgendwie zufällig ein Gespräch überhört und innerlich die Augen gerollt oder mit Freunden zusammen abends dachtest, ja das kann doch nicht sein, dass sich sowas immer noch so hartnäckig hält.

Zackes Brustik [00:01:33]:

Anna Peters [00:02:07]:

Anna Peters [00:02:07]: Das ist gar nicht lange her, ich war am Wochenende bei einer Familienfeier. Also ich habe es nicht überhört, ich kam sogar ins Gespräch dazu und es ging tatsächlich mal wieder das Thema Kaffee und Kaffeekapselmaschine.

Anna Peters [00:02:07]:

Zackes Brustik [00:02:21]:

Zackes Brustik [00:02:21]: Oha, okay. Das heißt, was ist nachhaltiger und was nicht? An der Stelle bin ich ein bisschen gemein. Ich mache eine kleine Suspense auf und die Antwort, warum dich das überrascht hat und wie es wirklich ist, das verschiebe ich in die Mitte des Podcastes. Denn wir werden uns durcharbeiten durch das Thema Verpackung, Regionalität und Transformation. Und ich habe schon gesagt, dein Hauptjob ist bei der Mikro, da bist du Nachhaltigkeitsverantwortliche, die Mikro für die Nicht-SchweizerInnen unter uns, ist eins der größten Unternehmen der Schweiz, nominell mit fast 100.000 Mitarbeitenden, glaube ich sogar das größte, 30 Milliarden Umsatz. Ihr habt nicht nur Supermärkte und Lebensmittelangebote in allen Bereichen von Premium bis Discounter. Ihr habt auch Marken für Unterhaltungselektronik. Ihr habt zum Beispiel die Schweizer Obi Baumärkte.

Zackes Brustik [00:02:21]:

Zackes Brustik [00:03:09]:

Zackes Brustik [00:03:09]: Ihr habt tatsächlich aber auch Tankstellen oder Bankingangebote, Reise, Hotellerie, Gastronomie. Es ist dermaßen breit. In dieser Folge schauen wir ganz speziell in das Thema Lebensmittel rein, weil das tatsächlich natürlich jeder von uns auch aus dem Alltag kennt. Daher kann man sehr viele Beispiele sehr gut beleuchten. Starten wir mit dem Thema Verpackung. Warum ist das so knifflig und warum ist das oft eben nicht so wie man denkt?

Zackes Brustik [00:03:09]:

Anna Peters [00:03:34]:

Anna Peters [00:03:34]: Ja, das ist eben, eigentlich ist es ja gar nicht knifflig und doch ist es knifflig, vor allem glaube ich für unsere Kundinnen und Kunden, weil wir haben natürlich ein starkes Gefühl für Verpackungen, weil wir sehen sie ja, wir gehen in den Laden, wir sehen Verpackungen, wir halten sie in der Hand, die knistert. Wenn wir was kaufen, nehmen wir das nach Hause und dann machen wir die Verpackung runter und müssen sie entsorgen. Also das ist ja etwas, was auf der Gefühlsebene total da ist. Und deswegen ist da auch das ganz große Gefühl da, dass das etwas Lästiges ist oder auch sogar Schlechtes oder Unnachhaltiges, schlecht für die Umwelt. Und faktisch ist das gar nicht so. Faktisch hat die Verpackung eigentlich einen sehr, sehr hohen Wert, gerade bei Lebensmitteln. Es geht Produktschutz, Lebensmittelschutz, Haltbarkeit. Das sind alles ganz wichtige Themen und da merken wir sehr stark, dass da oft die Wahrnehmung einfach so ein bisschen abdriftet oder falsch ist.

Anna Peters [00:03:34]:

Anna Peters [00:04:36]:

Anna Peters [00:04:36]: Dass man denkt, das ist einfach Plastik und ist schlecht. Aber so ist es eben nicht.

Anna Peters [00:04:36]:

Zackes Brustik [00:04:42]:

Zackes Brustik [00:04:42]: Kannst du es an einem konkreten Beispiel festmachen? Und was kommt da auch kundenseitig bei euch an tagtäglich?

Zackes Brustik [00:04:42]:

Anna Peters [00:04:48]:

Anna Peters [00:04:48]: Also kundenseitig kommt da ganz viel an und wir merken, das ist wirklich das Thema, was in puncto Nachhaltigkeit eigentlich die Mehrheit der KundInnen auch beschäftigt. Das spüren wir eigentlich auf allen Kanälen, die wir so haben. Also wir haben natürlich auch eine Kundenhotline. Da kommen übrigens, was schön ist, immer mehr Fragen überhaupt zur Nachhaltigkeit. Und das höchste Thema, wichtigste Thema sind da die Verpackungen, vor allem eben als Störfaktor. Also es wird immer wieder gefragt, warum muss denn einen Salat ein Plastik sein oder eine Gurke zum Beispiel. Und da wäre ich auch bei dem fast schon prominentesten Beispiel, die verpackte Gurke, die im Sortiment oder im Supermarkt liegt, die für viele, viele so ein Dorn im Auge ist. Man muss sich vorstellen, es gibt wirklich einen sehr, sehr guten Grund, eine Gurke zu verpacken, vor allem wenn es keine Gurke ist, die aus dem eigenen Land kommt.

Anna Peters [00:04:48]:

Anna Peters [00:05:47]:

Anna Peters [00:05:47]: Und der Hauptgrund, das ist einfach wirklich der Produktschutz, vor allem mit Blick auf Haltbarkeit. Also zwei Gramm dünne Plastikfolie eine Gurke macht die Gurke einfach viel, viel länger haltbar, als wenn sie unverpackt da liegen würde. Also ganz konkret eine Gurke aus Spanien, die zu uns kommt und im Laden liegt, die ist mit einer 2-Gramm-Folie Plastik bis zu 15 Tage lang haltbar. Und eine unverpackte Gurke, die fängt nach zwei, drei Tagen an, etwas zu welken und dann mag sie keiner kaufen. Und das ist eigentlich so der spannendste Faktor bei dem ganzen Thema Verpackung, dass wir eigentlich immer in einem gewissen Interessenskonflikt stecken mit dem Thema Lebensmittelverschwendung.

Anna Peters [00:05:47]:

Zackes Brustik [00:06:35]:

Zackes Brustik [00:06:35]: Habt ihr das nachgemessen? Also was macht da wirklich den Unterschied? Wie viel höher ist zum Beispiel die Lebensmittelverschwendung, bevor die Gurke überhaupt dann zu kundinieren geht? Also wie viel geht dadurch schon bei euch im Laden verloren? Und was macht das dann bei mir daheim im Kühlschrank aus? Und das kenne ich, also ich ärgere mich tatsächlich, ich gehöre genau zu diesen Leuten, dass die Gurke immer noch plastikverpackt ist und dann mache ich sie natürlich daheim als allererstes ab und lege die Gurke unverpackt in den Kühlschrank. Vermutlich fatal, oder?

Zackes Brustik [00:06:35]:

Anna Peters [00:07:02]:

Anna Peters [00:07:02]: Ja, das ist ein bisschen fatal. Das ist schon richtig. Also zu deiner ersten Frage, spüren wir da einen Unterschied? Haben wir da was bemessen? Ja, haben wir. An verschiedenen Stellen. Eben weil die Gurke so ein prominentes Beispiel ist oder gerade eines dieser Produkte, wo sich die KundInnen so viel ärgern. Wir haben verschiedene Experimente auch gemacht. Wir haben zum Beispiel einmal im Winter mit Gurken aus Spanien. Im Winter bekommen wir ja nur Gurken aus Spanien hier oder aus anderen Ländern, aber nicht aus Deutschland oder der Schweiz.

Anna Peters [00:07:02]:

Anna Peters [00:07:34]:

Anna Peters [00:07:34]: Also wir müssen ja dann auf südlichere Länder ausweichen. Da haben wir Gurken ausgezogen, also nicht verpackt und haben mit verschiedenen anderen Optionen, Verpackungsoptionen geguckt, ob wir damit vielleicht eine Alternative schaffen. Aber das hat nicht funktioniert. Wir hatten wirklich achtmal mehr Lebensmittelausschuss. Also wir mussten achtmal mehr Gurken im Geschäft wegwerfen, als wenn eine Folie drum gewesen wäre. Das ist, wie gesagt, der größte Skandal, weil er tatsächlich eben nicht in der Verpackung der ökologische Fußabdruck drin steckt von einer Gurke, sondern vor allem im Produkt selber. Also alles das, was vorher anfällt bei der Produktion und jede Gurke, die wir wegwerfen müssen, die nicht verzehrt wird, da werfen wir eigentlich auch alles mit weg, was vorher in den Anbau dieser Frucht letztlich reingelaufen ist. Von Boden bis Wasser, Energie, aber auch womöglich eben Düngemittel etc.

Anna Peters [00:07:34]:

Anna Peters [00:08:34]:

Anna Peters [00:08:34]: Also das haben wir versucht und haben aber auch ganz schnell gemerkt, das macht keinen Sinn, weil dann einfach eben der Food Waste in der Filiale viel, viel höher ist. Und aber auch zu Hause. Und das ist ja deine zweite Frage gewesen. Also was kann man jetzt auch kundenseitig machen? Der meiste Food Waste passiert ja tatsächlich immer noch bei uns in den Privathaushalten, gar nicht so sehr im Handel. Also auch hier vielleicht noch eine Zahl. 40 Prozent von allem Food Waste passiert leider bei uns in den privaten Haushalten nur etwa 7 Prozent im Handel. Das heißt, da haben wir eigentlich selber natürlich einen guten Hebel, selber was zu machen. Und bei der Gurke, bei der zu bleiben, ist es tatsächlich so, dass es Sinn macht, die Folie drum zu lassen, wenn man sie anschneidet und sogar auch die Stelle, wo man sie angeschnitten hat, eigentlich auch noch mal nach Folie abzudecken.

Anna Peters [00:08:34]:

Anna Peters [00:09:25]:

Anna Peters [00:09:25]: Und übrigens gilt das natürlich auch für die unverpackte Gurke, selbst wenn ich im Sommer in Deutschland die unverpackte Gurke kaufe und die auch möglichst hoffentlich schnell verzehren will. Am besten, wenn man sie nicht gleich auf einmal auf ist, dann auch an der Anschnittstelle kurz mit ein bisschen dünner Plastikfolie bedecken.

Anna Peters [00:09:25]:

Zackes Brustik [00:09:45]:

Zackes Brustik [00:09:45]: Oh weia, ich befürchte, dass gerade die von uns, die besonders nachhaltigkeitsorientiert sind, da wirklich über einen großen Schatten springen müssen, diesen Gedanken zu verdauen und sich vielleicht sogar Frischhaltefolie zu besorgen. Interessant, interessant. An der Stelle gibt es kurz wie immer einen Einblick in ein zur Folge passender Sustainability Offering von meinem Werbepartner IBM. Diesmal musste ich mir kurz überlegen, ob ich das überhaupt so bringen kann, denn normalerweise mache ich einfach meinen Podcast und dann im Anschluss klopfe ich bei IBM an und frage, ob sie dazu was Passendes haben und dann kommen sie meistens mit einem Report oder einem Case. Diesmal allerdings hatten sie tatsächlich einen Case bei Micro. War nicht abgesprochen, Passt aber perfekt. Daher hier der Einblick. Die mit IBM verknüpfte Digitalagentur IBM iX hat nämlich Micro dabei geholfen, die digitale Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit strategisch neu zu positionieren.

Zackes Brustik [00:09:45]:

Zackes Brustik [00:10:45]:

Zackes Brustik [00:10:45]: Herausgekommen ist aber ein Content Hub, der nicht das Unternehmen in den Fokus stellt, sondern die KundInnenbedürfnisse rund das Thema Nachhaltigkeit. Das heißt, die KundInnen werden hier mitgenommen auf die Reise und bekommen jede Menge praktische Tipps oder Tricks für den Alltag. Wie zum Beispiel erkenne ich nachhaltige Produkte inklusive einem interaktiven Label-Kivis oder auch was kann ich recyceln, Plastikflaschen, Batterien, Kaffeekapseln, was gehört wohin und vieles vieles mehr. Nach wie vor gibt es natürlich auch noch die transparente Information über die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens, aber alles nun komplett anders aufbereitet und bereits mit doppelt so vielen BesucherInnen. Mehr Infos zum Case über den Link in den Shownotes oder direkt von Sustainability Specialist Ramon Dicanio auf LinkedIn. Und damit zurück zu Anna. Hast du noch ein anderes Beispiel? Die Gurke ist sehr plakativ, aber wahrscheinlich sagt er gut, Plastik macht in dem Fall Sinn, weil es ist ja dann auch ein Monomaterial, die dünne Folie, das heißt, die lässt sich gut recyceln, Klammer auf, sofern sie im richtigen Müll landet und dann das Recycling-System, das eben auch recycelt und nicht entweder verbrennt, verbuddelt oder nach Asien verschifft und landet dann in der Natur, Klammer zu. Trotzdem arbeitet ihr ja wahrscheinlich daran, Plastikalternativen zu etablieren.

Zackes Brustik [00:10:45]:

Zackes Brustik [00:12:06]:

Zackes Brustik [00:12:06]: Also welche Möglichkeiten hat die Branche da?

Zackes Brustik [00:12:06]:

Anna Peters [00:12:08]:

Anna Peters [00:12:08]: Beim ganzen Thema Verpackung und Verpackungsoptimierung kann man eine Menge machen. Jetzt vielleicht nicht mehr unbedingt bei zwei Gramm Folie, die ist schon sehr leicht und dünn, aber bei vielen, vielen anderen Sachen schon. Und da sind wir eigentlich ständig dran auch zu schauen, gibt es Alternativen, die vor allem leichter sind? Weil bei Verpackungen macht einfach das Gewicht das Allermeiste aus, den größten Unterschied. Wir haben zum Beispiel dieses Jahr an Ostern mal was Neues probiert. Wir haben einen Schokoladen-Osterhasen nicht in Plastik oder in Aluminium gewickelt, sondern in eine Verpackung, die bestand zur Hälfte aus Papierfasern und zur anderen Hälfte eigentlich aus einem Rest aus der Pommes frites Produktion, also aus einem Lebensmittelrest, wenn man so will. Also das war eine Form von Upcycling von Lebensmittelresten Und das hat gut funktioniert. Wir haben festgestellt, das schützt genauso gut das Produkt wie andere nicht so nachhaltige Verpackungen. Und gleichzeitig konnte man diese ganze Verpackung als solches auch wirklich ins Papierrecycling geben.

Anna Peters [00:12:08]:

Anna Peters [00:13:14]:

Anna Peters [00:13:14]: Das sind neue Wege, die wir versuchen. Man muss ja eins sagen zum Abschluss, natürlich wäre es schön, wenn man nicht viel Plastik mehr braucht für Verpackungen, weil wir einfach ja wegkommen müssen von Mineralöl und das auch gerne lieber im Boden lassen würden. Momentan gibt es einfach immer noch gute Gründe, Plastik zu nehmen. Das Gewicht habe ich schon gesagt, aber auch weil es sehr dehnbar ist und sehr effizient einsetzbar ist. Aber da wird die Reise noch weitergehen.

Anna Peters [00:13:14]:

Zackes Brustik [00:13:47]:

Zackes Brustik [00:13:47]: Da gibt es auch als Vertiefung eine wunderbare Folge mit Reinhard Schneider von Werner & Merz, der die Fahne für das Plastikrecycling sehr hoch hält. Also wer da in das Thema eintauchen will, dem empfehle ich definitiv die Folge mit Reinhard Schneider. Aber trotzdem spannt ein ganz wichtiger Punkt, dass ihr sagt, ihr habt Außenpapier, Innen Maisstärke und damit kann es trotzdem noch in den Papiermüll, weil fatal wird es ja und das hatte Anja Schröder zum Beispiel als Beispiel mitgebracht in der Folge zur Green Claims Directive. Wenn du jetzt zum Beispiel für Wodka eine Papierflasche hast, die innen aber noch mit Plastik beschichtet ist und dann eigentlich nicht in den Papiermüll gehört. Die Kundinnen wissen es aber nicht, weil es außen wie Papier aussieht und dann wird es ja richtig kompliziert und dann vor allem für die Entsorger und Recycler, die haben dann nämlich das nervige Ding irgendwo in der Mischung drin und müssen das wieder rausholen und dorthin packen, wo es eigentlich hingehört. Jetzt hast du gesagt, die Gurke aus Spanien und da haben bestimmt gedacht, warum brauchen wir denn überhaupt? Also haben sich einige gedacht, warum brauchen wir überhaupt noch die Gurke aus Spanien? Könnten wir die nicht eigentlich aus der Schweiz haben. Ich hatte in einer der vorherigen Folgen Sabine Bingheimer-Zimmermann, die jetzt zum Beispiel Bürchermüsli regional direkt aus Deutschland surft, was eine riesige Challenge war, aber ist irgendwie dadurch wirklich also tausende an Logistikkilometer verkürzt. Warum, sagst du, gibt es dennoch gute Gründe für die Gurke aus Spanien?

Zackes Brustik [00:13:47]:

Anna Peters [00:15:05]:

Anna Peters [00:15:05]: Ja, also der zweite Mythos Regionalität, ein spannendes Thema. Auch da merkt man, es gibt eine gefühlte Nachhaltigkeit und eine tatsächliche. Und tatsächlich heißt Regionalität nicht gleich per se, das Produkt ist nachhaltiger und ökologisch sinnvoller. Und warum braucht es jetzt eine Gurke aus Spanien? Das ist natürlich die große Frage, die wir uns auch als Kundinnen oder Konsumenten stellen müssen. Brauchen wir im Winter eine Gurke? Das ist vielleicht eine andere Diskussion, aber solange Menschen sehr gerne auch solche Produkte im Winter, also wenn bei uns Winter es kaufen möchten, dann muss man sich natürlich auch als Vollsortimenter ein Stück weit fragen, was bieten wir denn dann an? Und tatsächlich haben wir da nicht so viele Optionen im Winter, oder? Also haben wir Südeuropa im Fokus. Da wächst die Gurke und die bieten wir dementsprechend auch an. Und haben eben keine Saison hier in der Schweiz oder in Deutschland. Da hätten wir Saison, wenn eben Saison ist, also irgendwann im Frühling bis zum Spätsommer.

Anna Peters [00:15:05]:

Anna Peters [00:16:10]:

Anna Peters [00:16:10]: Und diese Gurken sind auch nicht, aber auch nicht zwingend unbedingt nachhaltiger als eine Gurke aus Spanien, auch nicht im Sommer. Warum? Weil es eben ganz, ganz stark davon abhängt, wie die Gurke angebaut wurde und welche Art von Energie ist da reingeflossen. Die Gurke aus Spanien im Winter, die auf Sonnenenergie angebaut wurde, die zu uns gebracht wird, ist sicherlich die nachhaltigere Alternative als eine Wintergurke, die in Deutschland oder in der Schweiz in einem Gewächshaus gewachsen ist, das eben mit fossilen Energien betrieben wurde.

Anna Peters [00:16:10]:

Zackes Brustik [00:16:50]:

Zackes Brustik [00:16:50]: Hast du konkrete Zahlen, vielleicht auch mit einem anderen Produkt? Jetzt haben wir ja schon minutenlang über die Gurke gesprochen. Vielleicht gibt es ja auch Leute, die zuhören, die Gurken eigentlich hassen und sich innerlich schon längst abgemeldet haben.

Zackes Brustik [00:16:50]:

Anna Peters [00:17:00]:

Anna Peters [00:17:00]: Das ist gut möglich, Stimmt. Ja, wir haben auch Beispiele von anderen Produkten. Also nehmen wir mal die Tomate. Die ist etwas süßer. Vielleicht schmeckt die den Leuten, die Gurke nicht so gerne haben, dann besser. Nehmen wir doch mal die Tomate. Die kommt ja auch im Winter aus Spanien zum Beispiel. Da haben wir festgestellt, dass ein Kilo Tomate, was wir eben im Winter beziehen, hat ungefähr 500 Gramm CO2-Emissionen in sich drin.

Anna Peters [00:17:00]:

Anna Peters [00:17:25]:

Anna Peters [00:17:25]: Und dann haben wir uns angeguckt, was würde denn ein Kilo Tomaten aus Deutschland oder aus der Schweiz haben? Also was für einen CO2-Fußabdruck? Vorausgesetzt, die wachsen eben in einem Gewächshaus, was auf fossilen Energien läuft. Und das ist tatsächlich fast das Zehnfache. Also es sind rund 4,5 Kilo CO2-Äquivalente, die ein Kilo Tomaten aus der Schweiz haben.

Anna Peters [00:17:25]:

Zackes Brustik [00:17:47]:

Zackes Brustik [00:17:47]: Gar nicht so einfach, weil ich kann mir vorstellen, dass Regionalität bei Kunden sogar emotional noch viel tiefer verankert ist als Nachhaltigkeit, oder? Wie nehmt ihr das wahr?

Zackes Brustik [00:17:47]:

Anna Peters [00:17:57]:

Anna Peters [00:17:57]: Ja, absolut. Also es gibt ja auch immer wieder die Ratschläge, auch auf einschlägigen Nachhaltigkeitsblocks. Kauf regional, dann bist du auf der grüneren Seite. Es wäre ja schön, wenn es so wäre, dann wäre das Leben so ein bisschen einfacher und der Einkauf auch einfacher zu gestalten. Aber faktisch ist es eben einfach nicht so. Weil man muss einfach sagen, es ist wie beim Thema Verpackung. Es geht gar nicht so sehr die Verpackung, die Herstellung und die Entsorgung. Und bei der Regionalität, da reden wir ja über den Transport, also die Distanz, die ein Produkt zurücklegt, bis es dann im Laden liegt.

Anna Peters [00:17:57]:

Anna Peters [00:18:33]:

Anna Peters [00:18:33]: Diese beiden Themen machen einfach, wenn man sich eine CO2-Bilanz eines Lebensmittels anschaut, gar nicht so den großen Batzen aus. Also bei der Verpackung sind es ungefähr 3% an CO2-Emissionen, die anfallen bei einem Lebensmittel und beim Transport sind es etwa fünf bis zehn Prozent. Das hängt noch ein bisschen vom Transportmittel ab, also Flugware ist immer schlechter. Aber an sich ist das jetzt nicht der große Batzen. Der große Batzen bleibt einfach die Anbauweise oder die Produktion der Anbau eines Produktes und all das, was dort eben an Ressourcen rein fließt. Und das muss man einfach immer in Relation stellen. Deswegen ist regional auch nicht gleich das viel bessere Produkt oder das nachhaltigere Produkt?

Anna Peters [00:18:33]:

Zackes Brustik [00:19:20]:

Zackes Brustik [00:19:20]: Da würde ich wahrscheinlich noch ein paar Klammern aufmachen, weil bestimmt gerade jetzt ja, aber-Kommentare gedanklich bei einigen ZuhörerInnen stattfinden. Ich glaube, ja, aber jetzt zum Beispiel Konkret das Birchermüsli von Sabine Bing, also von Regionique, die das ja auch im Namen schon haben, da ist eben der Unterschied, die bauen das hier in Agroforstsystemen oder regenerativ an und eben nicht in einem fossilbetriebenen Gewächshaus. Also das heißt, da ist der Anbau hier nachhaltiger. Aber wenn das nicht so ist, dann ist die Gurke aus Spanien besser oder die Tomate, aber auch da, wenn sie jetzt nicht zufälligerweise in einem Gebiet steht, wo es schon krassen Wassermangel gibt oder der Boden auch. Also ich glaube, das sind unterschiedliche Faktoren, die sehr komplex sind, die man abwägen muss. Aber unterm Strich, also wären die Anbaubedingungen mehr oder weniger vergleichbar oder günstiger in Spanien, deutlich günstiger in Spanien, dann macht das einfach Sinn, das Zeug von dort aus herzuholen.

Zackes Brustik [00:19:20]:

Anna Peters [00:20:11]:

Anna Peters [00:20:11]: Also wir haben ja jetzt sehr stark auf das Thema CO2 abgehoben und den CO2-Fußabdruck. Aber der Fußabdruck eines Lebensmittels ist ja noch viel mehr als das CO2. Und da sind ja eben auch noch andere Themen drin. Also das Wasserfußabdruck ja auch. Da haben wir natürlich bei der Gurke aus Spanien dann nochmal eine andere Thematik, weil im Südspanien ja einfach das Wasser auch knapper wird.

Anna Peters [00:20:11]:

Zackes Brustik [00:20:36]:

Zackes Brustik [00:20:36]: Das sind all diese komplexen Abwägungen und konkurrierenden Faktoren, die man ausbalancieren muss. Also ich glaube Philipp Buddemeier redet da ja auch immer darüber, dass man eben so eine Ambiguitätstoleranz braucht oder auch wirklich komplexe Matrixen, das durchzurechnen. Also quasi machen wir lieber großen Wasser-Footprint und sparen uns an der anderen Stelle Düngemittel oder andersrum. Und wie trifft man aus all diesen Faktoren den bestmöglichsten Mix und wo haben wir vielleicht auch Hebel? Also können wir jetzt in Spanien zum Beispiel eine Wasseraufbereitungsanlage hinstellen? Dann hat sich das ja auch ganz schnell erledigt.

Zackes Brustik [00:20:36]:

Anna Peters [00:21:08]:

Anna Peters [00:21:08]: Ja, das ist wahr. Und das ist halt die ganze Problematik. Man merkt eben, wir sprechen ja heute über drei Mythen und haben das Thema ja jetzt mal auf drei Themen runtergedampft, also Nachhaltigkeit im Lebensmittelsektor. Und das Thema ist einfach so komplex. Und die Schwierigkeit ist tatsächlich, weil es nicht so schwarz-weiß gibt, wie macht man das dann auch wiederum den Kundinnen klar, welche Art von Orientierung kann man liefern, damit der Supermarkteinkauf nicht zum Spießrutenlauf wird, weil keiner hat ja die Zeit, sich jedes Produkt irgendwie vorher zu studieren. Was ist jetzt der Wasserfußabdruck in der Region XY und ist eine dünne Plastikfolie sinnvoller als eine etwas dickere Papierbeschichtung, etc. Das ist sicherlich auch die Verantwortung des Handels, da tatsächlich auch Transparenz reinzubringen und Klarheit. Wir versuchen das ein Stück weit beim Thema Verpackung.

Anna Peters [00:21:08]:

Anna Peters [00:22:05]:

Anna Peters [00:22:05]: Wir haben seit gewisser Zeit jetzt so eine Art, wir nennen das M-Check, M von Mikro, also eine Art Sternesystem auf unsere Produkte drauf gemacht. Und da gibt es auch die Rubrik Verpackung, da kann man relativ schnell erkennen, das sind so ökologisch sinnvollere Verpackungen, das sind die mit den vielen Sternen und die, die nicht so sinnvoll sind, die haben weniger Sterne.

Anna Peters [00:22:05]:

Zackes Brustik [00:22:27]:

Zackes Brustik [00:22:27]: Okay, finde ich gut. Also Orientierung bieten macht Sinn, vor allem weil die Kunden dann halt auch vergleichen können. Wir hatten ja jetzt schon zwei Mythen, eine dritte steht noch aus. Trotzdem nur ganz kurz als Zwischenfrage. Die eine Komplexität ist, dass den Kunden zu kommunizieren. Wie macht ihr intern die Komplexitätsabwägung? Also habt ihr Irgendwie ein Tool für euch im Unternehmen, all diese Faktoren gegeneinander auszubalancieren oder habt ihr ein Framework, das durchzurechnen? Wie geht ihr da vor aus Sustainability-verantwortlichen Sicht?

Zackes Brustik [00:22:27]:

Anna Peters [00:22:56]:

Anna Peters [00:22:56]: Ja, also der Amtrak, von dem ich gerade gesprochen habe, der ist nicht nur ein externes Tool. Der ist jetzt nicht nur eine Art Label für die KundInnen. Übrigens haben wir da ja noch mehrere Rubriken auch im Angebot. Also CO2-Bilanz ist das eine, das Produkt ist Verpackung. Der ist aber auch, und das ist das Tolle daran, Der ist auch für uns intern eigentlich eine super Maßnahme, erst mal auch für uns selber Transparenz in unser Sortiment reinzukriegen. Weil da sitzt jetzt keiner, der macht irgendwie so mal irgendwie Daumen rauf oder runter pro Produkt und sagt, da geben wir mal vier Sterne oder zwei, sondern wir berechnen das wirklich. Und dahinter liegen auch wissenschaftliche Methodiken, auch mit Partnern.

Anna Peters [00:22:56]:

Zackes Brustik [00:23:39]:

Zackes Brustik [00:23:39]: Für die Nerds, die zuhören, also welche Partner oder Datenbanken kannst du empfehlen?

Zackes Brustik [00:23:39]:

Anna Peters [00:23:42]:

Anna Peters [00:23:42]: Also wir arbeiten zum Beispiel mit der Firma Intep oder auch mit der Beratung Treez. Und gerade wenn es so CO2-Bilanzierung geht, sind wir da recht eng mit denen unterwegs und schauen uns dann wirklich bei unseren Eigenmarkenprodukten sehr dezidiert eben wirklich an, was haben die für einen CO2-Fußabdruck. Wir schauen uns an, welche Packung ist da drum? Was wiegt die? Was ist das für ein Material? Also das Ganze ist schon fundiert, dauert auch dementsprechend lange, das alles zu machen. Da sind wir auch noch nicht fertig. Wir haben ja sehr, sehr viele Eigenmarkenprodukte, weil wir eine eigene Industrie haben. Wir produzieren sehr viel und das ist jetzt auch noch eine Reise. Also wir haben momentan ungefähr 5000 Produkte mit diesem M-Check ausgelobt und da fehlen aber noch viele Tausende. Aber es ist eben ein zentraler Faktor, den Leuten in den Filialen eine bessere Orientierung zu geben, aber auch, und das war ja deine Frage, was bringt uns das intern? Wir haben einfach gemerkt, es schafft auch intern Druck, Weil unsere Einkäufer, wenn die sehen, dass ihre Sortimente zum Teil vielleicht nicht so viele Sterne haben, dann motiviert das natürlich, nach Produktalternativen auch Ausschau zu halten, die dann eben nachhaltiger sind.

Anna Peters [00:23:42]:

Anna Peters [00:24:57]:

Anna Peters [00:24:57]: Sei es beim CO2 oder auch bei Verpackungen. Also es schafft auch in der Einkaufspolitik einen gewissen Druck oder auch einen gewissen sportlichen Wettbewerb nach Produkten Ausschau zu halten, die dann eine bessere Bilanz haben.

Anna Peters [00:24:57]:

Zackes Brustik [00:25:13]:

Zackes Brustik [00:25:13]: Jetzt kam eigentlich schon ein paar mal die perfekte Vorlage noch für unseren dritten Mythos und das ist, wir machen mal schnell alles grün und nachhaltig und dann ist wieder die Welt in Ordnung und wir können eigentlich so weiter konsumieren und leben wie wir das kennen. Du hast ja schon gesagt eben die KonsumentInnen wollen halt auch ein breites Warenangebot und dergleichen. Also angenommen und wir gucken jetzt wieder auf den Lebensmittel- und Supermarktbereich, wir wären wirklich mit dem innerhalb der planetaren Grenzen und innerhalb der Klimaziele bis 2050, in was für einen Supermarkt würde ich denn da reinlaufen? Also würde ich den wiedererkennen?

Zackes Brustik [00:25:13]:

Anna Peters [00:25:47]:

Anna Peters [00:25:47]: Ja, das ist ja jetzt fast die Gretchenfrage, von der du am Anfang gesprochen hast. Mit der wir uns natürlich auch beschäftigen. Wir haben das mal für uns auch intern so ein bisschen durchdacht, weil wir haben uns ja im Punkto Klima auch die wissenschaftsbasierten Ziele gesetzt, dass wir bis 2050 Netto Null sein wollen und sind ja auch Mitglied der Science-Based-Targets-Initiative und haben da auch den Druck, jetzt auch konstant zu zeigen, was wir machen, weil wir uns ja bei legieren lassen von dem. Und wenn man sich dann mal überlegt, bis 2050 90 Prozent unserer Reduktionen, die wir heute haben, die gibt es nicht mehr. Wenn man das mal anfängt zu durchdenken, wie sähe dann die Migros im Jahr 2050 aus? Dann ist das ein spannendes Gedankenexperiment, weil mit dem Wissen von heute und wenn wir uns anschauen, was haben wir für ein Sortiment, wo sind ja auch unsere größten Sortimente mit dem größten CO2-Fußabdruck, dann ist ja klar, dass da eigentlich eine Riesenumwandlung stattfinden müsste. Und das haben wir uns mal angeguckt und sind eben mit dem, was wir von heute, also was wir heute wissen, eigentlich dazu gekommen, dass wahrscheinlich eine Migros im Jahr 2050, die wirklich net 0 sein will, ein ganz anderes Sortiment hat im Bereich Lebensmittel. Vor allem eher tierische Produkte gar nicht mehr so im Fokus stehen, sondern fast nur noch pflanzliches. Sage ich jetzt mal, das ist jetzt noch sehr in die Glaspugel geschaut.

Anna Peters [00:25:47]:

Anna Peters [00:27:15]:

Anna Peters [00:27:15]: Und eben der Stand von dem, was wir heute wissen, müsste ja fast eher sein, dass es sich genau umkehrt, das Verhältnis. Dass wir zu deutlich mehr als der Mehrheit eigentlich pflanzliche Proteine anbieten und dann eben nur noch sozusagen als Nische Fleischprodukte oder tierische Proteine.

Anna Peters [00:27:15]:

Zackes Brustik [00:27:35]:

Zackes Brustik [00:27:35]: Gar nicht so einfach, weil da bewegt sich natürlich dann auch ein Unternehmen in der gesellschaftlichen Dynamik und das kann man nicht einfach alleine mal ändern. Da müssen alle mitziehen, Politik und Gesellschaft, und müssen sagen, okay, lass uns das wirklich so angehen. Also einen gewissen Teil kann man wahrscheinlich machen durch Aufklärung und einfach durch Alternativen. Gibt es ja ein super Beispiel aus Deutschland, Rügenwalder hat ja mittlerweile mit über 50 Prozent des Umsatzes bei pflanzlichen Ersatzprodukten. Also es geht, aber sagen wir mal, es hängt nicht nur von euch ab.

Zackes Brustik [00:27:35]:

Anna Peters [00:28:04]:

Anna Peters [00:28:04]: Absolut. Die große Frage ist jetzt tatsächlich, wie macht man da Lust drauf? Wie macht man den Kundinnen Lust auch auf diese Produkte, die auch mal auszutesten? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, das zu machen, auch im Handel. Und da müssen wir auch noch Gas geben, dass man einerseits diese Produkte, also pflanzliche neben tierischen, auch gleichstellt, sei es in der Werbung, aber auch preislich dort auf eine paritätische Situation kommt, also die Produkte nicht teurer macht.

Anna Peters [00:28:04]:

Zackes Brustik [00:28:36]:

Zackes Brustik [00:28:36]: Das brauchen wir nicht vertiefen, aber ich wundere mich tatsächlich immer, warum hier in Deutschland zum Beispiel Hafermilch einfach so viel deutlich mehr kostet als echte Milch. Und das sind ja nicht nur der Unterschied in der Mehrwertsteuer. Theoretisch, eine Lenkungswirkung zu haben, müsste es andersrum sein. Zumal ja auch die Hafermilch schlichtweg von den darin steckenden Produkten und der Prozesskette auch einfach viel günstiger sein müsste.

Zackes Brustik [00:28:36]:

Anna Peters [00:28:58]:

Anna Peters [00:28:58]: Ja, damit machst du jetzt ein großes Thema auf. Man darf ja nicht vergessen, es fließen auch noch sehr viele Subventionen in die Fleisch- und in die Milchwirtschaft und ich glaube, da gibt es keine so großen Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz. Und das ist dann natürlich eine politische Aufgabe, dass sich da auch was verändern muss.

Anna Peters [00:28:58]:

Zackes Brustik [00:29:17]:

Zackes Brustik [00:29:17]: Ein Thema für sich, dem widme ich vielleicht meine eigene Folge. Und da auch nebenher, das wird wahrscheinlich nicht so kommen, aber die deutsche Gesellschaft für Ernährung in Deutschland wiederum hatte zumindest theoretisch im Programm darauf hin, zu sagen, Also wenn wir es ernsthaft angehen, was ist einerseits gesund für den Menschen und andererseits eben gesund im Sinne von innerhalb der planetaren Grenzen, müssten wir runter auf eigentlich 10 Gramm Fleisch pro Woche. Also das heißt, sagen wir mal ein paar dünne Salamischeiben. Und da wäre nicht mehr das ein oder andere tägliche Steak auf dem Wiebergrill drin. Also das ist tatsächlich ein ganz dickes Brett.

Zackes Brustik [00:29:17]:

Anna Peters [00:29:52]:

Anna Peters [00:29:52]: Also da sieht man eben, dass der Teller sich auch bei uns zu Hause umkehren muss, oder? Also sozusagen Hauptzutat sind die pflanzlichen und eine Beilage kann dann vielleicht ein bis zweimal in der Woche noch fleischlich sein. Das ist ja auch das, was die EAT Lancet-Kommission sagt zum Thema planetare Ernährung. Ein Leitfaden, an dem wir uns auch orientieren übrigens, aber eben, da muss auch noch viel, viel passieren Und ich glaube, wollen wir tatsächlich netto Null erreichen, haben wir da einen großen Hebel. Der andere Hebel ist übrigens die Zirkularität, also wirklich Kreisläufe schließen, wo es geht. Nicht nur bei Verpackungen, eben gerade nicht, weil da ist ja gerade der Impact gar nicht so hoch. Natürlich ist es gut, da auch Kreisläufe zu schließen. Das ist klar, haben wir darüber gesprochen. Aber es müsste eigentlich ja im Produkt selber auch schon beginnen, sei es bei den einzelnen Zutaten, aber auch gerade auch im Bereich Non-Food.

Anna Peters [00:29:52]:

Anna Peters [00:30:43]:

Anna Peters [00:30:43]: Wir verkaufen ja auch wahnsinnig viele Non-Food-Produkte. Und da anzusetzen, zu sagen, braucht es denn wirklich immer wieder neue Produkte? Kann man nicht auch Produkte vermieten oder auch Second-Hand verkaufen? Und auch das ganze Thema Reparierbarkeit, Das sind riesige Hebel, wo wir sicherlich auch noch ganz, ganz, ganz, ganz viel unternehmen müssen.

Anna Peters [00:30:43]:

Zackes Brustik [00:31:08]:

Zackes Brustik [00:31:08]: Das heißt also wirklich die Aufgabe, Geschäftsmodelle umzubauen. Wir haben es gerade gesagt, das Sortiment wirklich umzustellen und auch preislich Anreize zu schaffen. Und dann die Herausforderungen, ich habe leider nicht die exakte Zahl im Kopf, aber selbst jetzt, wenn wir zum Beispiel über Textilien reden, so Branchenführer wie Patagonia, das, was sie an reparierten Klamotten haben oder an Klamotten, die zurückkommen und weiterverarbeitet werden und dann wieder, also eine alte Jacke, die dann später wieder als neue Jacke im Laden hängt. Das ist im unteren einstelligen Bereich. Also es ist wirklich vom Umsatz, den sie machen, ist das bisher noch ein signifikant kleiner Anteil und da sind sie schon der Branchen Primus. Das heißt, dass dann noch mit anderen Marken auch in der Discounter-Richtung und für wirklich günstige und leistbare Klamotten umsetzen zu können, da ist noch richtig viel zu schaffen. Schaffen wir das mit den Technologien, mit den Recycling-Techniken, mit den Materialien, die wir jetzt schon haben? Oder brauchen wir noch irgendwo so ein Unicorn-Technologie, die vielleicht erst in zehn Jahren aufpoppt und uns dann noch schnell rettet auf den letzten Metern?

Zackes Brustik [00:31:08]:

Anna Peters [00:32:08]:

Anna Peters [00:32:08]: Tja, also an diese Rettung auf die letzten Meter glaube ich persönlich nicht. Ich glaube, wir müssen jetzt anfangen. Also ich meine, jedes Unternehmen, was sich ernsthaft jetzt, das Thema war ja net 0 oder netto null Ziele gesetzt hat und wirklich jetzt im Rahmen oder gemäß 1,5 Grad Ziel wirtschaften möchte, das muss ja heute beginnen und muss heute den Weg loslaufen, Auch wenn 2050 noch lange hin ist, gibt es ja auch Zwischenziele. Wenn man jetzt sich wissenschaftlich basierte Ziele gesetzt hat, dann muss man ja auch bis 2030 schon Ziele erreicht haben. Also zum Beispiel 80 Prozent eben der ganzen Emissionen eigentlich runterbringen, die man im direkten Betrieb hat. Also sogenannte Scope 1 und 2. Und auch schon 30 Prozent von denen, die man halt in der vorgelagerten Wertschöpfungskette hat, also sogenannte Scope 3. Und damit muss man ja heute anfangen.

Anna Peters [00:32:08]:

Anna Peters [00:33:01]:

Anna Peters [00:33:01]: Da kann ich ja nicht warten, bis dann mal irgendwann die Wahnsinns-Technologie die Ecke kommt, ohne auch zu wissen, ob die kommen. Also reduzieren ist ja auch erstmal das Ziel. Und dann gucken, was kann man denn vielleicht noch ersetzen respektive womöglich dann auch ganz am Ende noch eben ausgleichen oder eben einfangen und in den Boden bringen, also Capture and Storage machen. Und diese Reise, ja, also da muss man jetzt loslaufen und eigentlich sein gesamtes Sortiment screenen und schauen, wo braucht es Veränderungen, wo braucht es Sortimentsveränderungen, wo braucht es auch eine Veränderung von Anbaumethoden. Das Thema hatten wir ja jetzt immer kurz angesprochen. Stichwort auch da regenerativ oder zirkulär. Dass wir da definitiv einen Hebel haben, ist auch klar als Handel, auch als produzierender Handel eben. Natürlich kann es sein, dass da beim Fleisch jetzt, im ganzen Thema Proteinwende, da gibt es ja jetzt so ein paar hellere, kleinere Sternchen am Horizont.

Anna Peters [00:33:01]:

Anna Peters [00:34:03]:

Anna Peters [00:34:03]: Beispielsweise das ganze Thema Laborfleisch, das ist ja eine neue Technologie, da tut sich was. Da sind ja wirklich interessante Sachen, die da im Kommen sind. Ob die massentauglich werden und ob die dann auch tatsächlich angenommen werden von KundInnen, Das ist ja nochmal eine andere Frage. Natürlich hat ein Laborfleisch einen wahnsinnig viel kleineren CO2-Fußabdruck. Aber ob dann tatsächlich die Menschheit Lust hat, Laborfleisch zu kaufen, Das steht dann auf einem anderen Blatt Papier. Da kann man natürlich einen Beitrag leisten, den man da Lust macht oder auch aufklärt. Aber ob wir das wirklich wollen, das wird sich zeigen. Wir haben ein Experiment gemacht mit Insekten und das hat nicht funktioniert.

Anna Peters [00:34:03]:

Zackes Brustik [00:34:48]:

Zackes Brustik [00:34:48]: Also das heißt, ihr habt Insektenproteine eingeführt in manchen Produkten und die Kundinnen haben es einfach nicht gekauft. Und was war das für ein Produkt?

Zackes Brustik [00:34:48]:

Anna Peters [00:34:54]:

Anna Peters [00:34:54]: Verschiedenes. Wir hatten einerseits verarbeitete Insektenmehle in Keksen zum Beispiel, Mehlwurmmehl, aber auch ganze Insekten als Salatbeigabe zum Beispiel, also getrocknete ganze Insekten. Und wir haben das versucht, aber das hat nicht funktioniert. Das wurde nicht angenommen, weil wir einfach nicht die kulturelle Bereitschaft dazu haben, eine andere Esskultur und andere Esszetten haben. Und beim Laborfleisch wird man sehen, wie es kommen wird.

Anna Peters [00:34:54]:

Zackes Brustik [00:35:23]:

Zackes Brustik [00:35:23]: Ich bin gespannt, ob andere Regionen das vielleicht einfach pushen. Das ist jetzt nur eine reine Mutmaßnahme, aber ich weiß zum Beispiel, China hat sich sehr offensichtlich Ziele gesetzt. Die haben 2016 schon gesagt, bis 2030 wollen wir den Fleischkonsum halbieren. Vielleicht schaffen die es ja schneller als wir, Proteine aus dem Labor interessant, attraktiv und in der Menge tatsächlich auch umgesetzt zu etablieren. Bin ich mal gespannt. Das war der Mythos Nummer drei. Also wenn wir wirklich innerhalb der planetaren Grenzen zurück wollen, dann müssen wir uns wirklich ganz grundsätzlich Gedanken über Dinge machen und Debatten anschieben, weil es ist nicht so einfach zu sagen, das Leben, das wir jetzt kennen, machen wir einfach grün und dann ist gut, sondern da muss richtig viel passieren. Wie du sagst, wollen wir in die planetaren Grenzen, müssen wir mit dem Wissen von heute uns wirklich sehr grundlegende Fragen stellen.

Zackes Brustik [00:35:23]:

Zackes Brustik [00:36:11]:

Zackes Brustik [00:36:11]: Also das ist auch spannend. Zum Abschluss, hast du noch drei Themen, wo du sagst, da haben wir jetzt nicht drüber gesprochen, das müssen wir uns angucken, vor allem als Sustainability Professional, der oder die die nächsten Jahre im Blick haben will. Was gehört dazu deinen Top 3 Pflichtthemen?

Zackes Brustik [00:36:11]:

Anna Peters [00:36:26]:

Anna Peters [00:36:26]: Naja, du hast jetzt die super steile Vorlage gemacht, du hast über die planetaren Grenzen gesprochen, also Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die das Konzept ja so miterfunden haben, die haben ja gesagt, mittlerweile sind sechs von neun der planetaren Grenzen eigentlich überschritten. Das heißt, wir leben ja eigentlich in einem Ausnahmezustand, wenn man jetzt einfach mal von der Perspektive auf die planetaren Ressourcen schaut. Und da sind drei sehr, sehr große Themen dabei. Das Thema eins ist sicher Wasser. Eng verknüpft natürlich mit Lebensmittel, Lebensmittelproduktion. Bringt uns ein bisschen zum Anfang zurück zur Gurke. Die Gurke ist sehr wasserintensiv. Man braucht viel Wasser, sie anzubauen.

Anna Peters [00:36:26]:

Anna Peters [00:37:06]:

Anna Peters [00:37:06]: Gleichzeitig verliert sie es sehr schnell. Deswegen macht eine Folie Sinn, weil sie sonst sehr schnell verwelkt aussieht. Wir müssen das Thema Wasser angehen. Wir müssen aber auch das Thema Biodiversitätsverlust angehen, auch eine der planetaren Grenzen, die überschritten ist. Und das Dritte, das ist das ganze Thema Land, Böden, Stichwort regenerative Landwirtschaft, Das haben wir kurz angesprochen. Wie bauen wir Lebensmittel an? Wie können wir hohe Erträge erzielen auf einer möglichst kleinen Fläche, ohne dabei massiv die Ressourcen oder auch eben die Böden kaputt zu machen? Das ist eine riesen Herausforderung. Also das sind drei ganz große Themen, die jetzt auf die Branche im Retail, aber auch eben in der Lebensmittelproduktion jetzt massiv zu uns kommen.

Anna Peters [00:37:06]:

Zackes Brustik [00:37:58]:

Zackes Brustik [00:37:58]: Ist da das Knifflige dran, auch dass es einfach nicht so schön auf eine Kennzahl runterzubrechen ist, wie jetzt das Klimathema mit CO2 oder CO2-Äquivalenten?

Zackes Brustik [00:37:58]:

Anna Peters [00:38:08]:

Anna Peters [00:38:08]: Absolut. Das ist ja das Spannende. Das große Klimathema, das hat jetzt ja auch die letzten Jahre sehr viel Mühe gekostet, das zu etablieren. Und da haben auch viele Unternehmen, sind ja immer noch mittendrin, herauszufinden, wie können sie das jetzt gut umsetzen und anpacken und auch so, dass es mit Wirkung ist. Das ist ja noch vergleichsweise überschaubar in der Umsetzung, weil da haben wir eine Währung, in der wir Erfolge messen oder Misserfolge messen, nämlich die CO2-Zahl oder die CO2-Äquivalente. Und beim ganzen Thema Wasser, Biodiversität, Bödengesundheit, Entwaldung, da wird es halt viel, viel komplexer. Und auch allein die Frage, was für ein Budget gibt es denn noch, an dem man sich ausrichten darf. Also beim ganzen Thema CO2 haben wir die Klimaziele gemäß Paris-Abkommen.

Anna Peters [00:38:08]:

Anna Peters [00:39:00]:

Anna Peters [00:39:00]: Das ist ja im Grunde sozusagen die planetare Grenze, die uns da vorgegeben wird. Beim Wasser ist das Ganze erstmal wahnsinnig lokal unterschiedlich und halt auch deutlich schwieriger, weil wir alleine schon verschiedene Wasserarten haben. Wir haben Süßwasserreservoare, Grundwasser, wir haben aber auch das ganze Thema Verdunstung. Also Wasser ist nicht eine Währung. Beim Thema Böden, Bödengesundheit ist es das Gleiche. Da gibt es so viele Stellschrauben, auf die man achten kann. Eine enge Verlinkung natürlich zu Klima, weil Böden sind unsere CO2-Speicher Nummer eins. Und dann beim ganzen Thema Biodiversitätsverlust.

Anna Peters [00:39:00]:

Anna Peters [00:39:42]:

Anna Peters [00:39:42]: Auch das natürlich eng verknüpft mit den anderen Themen. Aber auch da ist die große Frage für Unternehmen, was messe ich denn dann da? Messe ich dann noch das Vorkommen von Arten auf meinem Kartoffelacker? Also das ist alles nicht so leicht. Letztendlich geht es ja den Schutz von Ökosystemen und Ich glaube, da macht es auch Sinn, dass diese vier Themen, also Klima, Wasser, Böden und Biodiversität gemeinsam zu denken, also holistisch.

Anna Peters [00:39:42]:

Zackes Brustik [00:40:12]:

Zackes Brustik [00:40:12]: Vielen Dank! So viele Themen und so viele Themen, die wir tatsächlich noch sehr ausschweifend vertiefen könnten, Jetzt allein, was wir jetzt zum Schluss aufgemacht haben. Also ich glaube, es gibt so viel zu tun, dass Stoff für noch sehr viele weitere Folgen da ist.

Zackes Brustik [00:40:12]:

Anna Peters [00:40:23]:

Anna Peters [00:40:23]: Wir müssen aber noch den Spoiler auflösen, oder? Mit der Kaffeekapselmaschine.

Anna Peters [00:40:23]:

Zackes Brustik [00:40:28]:

Zackes Brustik [00:40:28]: Unbedingt, den hatte ich vergessen. Die Kaffeekapsel. Mist, genau das jetzt in der allerletzten Sekunde, in den allerletzten Sekunden. Warum ist die Kaffeekapsel besser als mein Pour-Over-Kaffee, den ich mir von Hand mit Filter mache?

Zackes Brustik [00:40:28]:

Anna Peters [00:40:39]:

Anna Peters [00:40:39]: Warum ist die Kapselmaschine aktuell die nachhaltigste Methode, überhaupt Kaffee aufzubrühen? Weil es eben nicht die Verpackung geht. Der größte Fußabdruck beim Kaffee ist der Kaffee selber, also der Rohstoff. Wo wurde er angebaut? Wie wurde er angebaut? Auf Monokultur oder Agroforst? Wie viel Wasser ist reingeflossen? Auf welchen Böden ist er gewachsen? Welche Energie hat es gebraucht, ihn anzubauen? Das sind die großen Fragen. Und die Kaffeekapselmaschine ist einfach wahnsinnig effizient, weil sie verwendet vom wertvollen Rohstoff Kaffee einfach im Schnitt fünf bis sechs Gramm. Und das ist halt sehr effizient. Man braucht also gar nicht so viel Kaffee für eine Tasse wie mit den anderen Brühsystemen. Und deswegen schneiden tatsächlich Kapselmaschinen in der Ökobilanz besser ab als alle anderen. Noch dazu sind sie meistens energieeffizient und wenn sie dann auch noch reparierbar sind, dann hat man gleich mehrere Vorteile mit einem Gerät erwischt.

Anna Peters [00:40:39]:

Zackes Brustik [00:41:43]:

Zackes Brustik [00:41:43]: Ich hätte dich auch nochmal zusammen in die Folge mit Philipp Schallberger packen müssen, einem Fellow Schweizer sozusagen, der war in Folge 31 zu Gast. Wir haben uns ausführlich über die Lieferketten von Kaffee unterhalten und wo da die Hebel sind, auch die Emissionen zu senken und zum Beispiel auf Biodiversität oder Wasser einzuzahlen. Super coole Folge, Folge 31, Kaffeemacher CH. Ich kann das Folgen auch auf YouTube extrem empfehlen, weil die genau das, was du beschrieben hast, wirklich bis ins letzte Detail durchtesten, inklusive der Milch und Hafermilch und Maschinenvergleichen mit dem Footprint. Wer als Kaffeetrinker was bewegen will, der muss sich die Kaffeemacher anschauen. Super tolles Thema. Danke, dass du das noch mit eingebracht hast, Anna. Und auch da wahrscheinlich die beste Kaffeemaschine ist natürlich dann die, die im Büro steht, von sehr, sehr vielen Menschen genutzt wird und nicht nur alleine einmal täglich neben der Spüle oder in der Küche steht.

Zackes Brustik [00:41:43]:

Zackes Brustik [00:42:30]:

Zackes Brustik [00:42:30]: Sharing, sharing, sharing. Einer der ganz großen Hebel, die Umweltziele bis 2030 schon zu knacken. Danke dir, dass du mich besucht hast, Anna.

Zackes Brustik [00:42:30]:

Anna Peters [00:42:39]:

Anna Peters [00:42:39]: Danke für die Einladung.

Anna Peters [00:42:39]:

Zackes Brustik [00:42:41]:

Zackes Brustik [00:42:41]: In dieser Folge waren so viele Querverweise auf andere Episoden, weil das Thema jetzt einfach wirklich in alle Richtungen strahlt. Insofern kann ich nur empfehlen, einerseits abonniert, gewinne Zukunft, keine der folgenden Episoden zu verpassen, aber stöbert gerne mal, was schon angefallen ist. Wie gesagt, Folge 31 vertieft das Thema Kaffee. Folge 28 Zum Beispiel geht ganz konkret auf Green Claims ein. Da besprechen wir zum Beispiel, warum die Wodka Flasche außen aus Papier und innen aus Plastik doch nicht so gut ist und Recycling mehr Sinn machen würde. Oder wir reden grundsätzlich darüber, wie anspruchsvoll die Transformation ist. Also geht am besten stilbern. Ich freue mich, dass ihr bei der nächsten Folge wieder mit an Bord seid und diskutiert natürlich jederzeit auf LinkedIn fleißig mit, wenn ihr euch mit anderen so spannenden Menschen wie Anna Peters verknüpfen wollt.

Zackes Brustik [00:42:41]:

Zackes Brustik [00:43:28]:

Zackes Brustik [00:43:28]: Auf Wiederhören und bis zum nächsten Mal. Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021

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