Die Strategie zur nachhaltigen Transformation eines Mittelständler: Messen, Verbessern, Reden. I Gast: Lutz Fricke

Shownotes

Eigentlich wollte Lutz schon kündigen und zu einem Green Champion wechseln. Aber dann dachte er sich 'wo wenn nicht hier, kann ich Gutes bewirken?'.

Seine Aufgabe: ausgerechnet eine Auto-Spedition mit 70 jähriger Geschichte und wortwörtlich 'Benzin im Blut' auf dem Weg zur weniger Emissionen zu begleiten. Obwohl er als Quereinsteiger startete, steckt er nun mitten in der grundlegenden Transformation des Mittelständler.

Mittlerweile Head of Sustainability bei der Spedition Mosolf, gibt Lutz Fricke authentische Einblicke in seine persönliche Reise und die wichtigsten strategischen Schritte des Vorhabens:

✅ Die Relevanz der Nachhaltigkeitsstrategie 'Messen, Verbessern, Reden.'

✅ So hat er sich das Vorstand-Mandat für die Nachhaltigkeitsstransformation geholt.

✅ Mit diesen Maßnahmen hat er den Kulturwandel eingeleitet.

In Lutz Geschichte und Rolle dürften sich viele Hörerinnen und Nachhaltigkeitsmanagerinnen wiederfinden. Und auch für Podcast Host Zackes Brustik ist das Staffelfinale ein Highlight, bündeln sich in Lutz Geschichte doch viele Themen, die in andern Folgen einzeln bereits besprochen wurden:

💪🏼 Der Weg zum ersten Nachhaltigkeitsbericht.

💪🏼 Taktiken, um Nachhaltigkeit in einem traditionsreichen Mittelständler erfolgreich voranzutreiben.

💪🏼 Die Relevanz von Nachhaltigkeitsdaten und Transparenz einerseits und der dezentrale Verankerung von Nachhaltigkeit im Unternehmen andererseits.

Über Lutz Fricke: Lutz war Projektleiter für Digitalisierung bei Mosolf und hat klassisch über ein grünes Pilotprojekt den Weg zum Nachhaltigkeitsmanager eingeschlagen. Mittlerweile hat er ein ganzes Team um sich und dennoch sind die verschiedenen Themen der Transformation dezentral im Unternehmen verteilt. Den ersten Nachhaltigkeitsbericht hat er dann sogar selbst geschrieben. Du bist ebenfalls Nachhaltigkeitsmanager*in? Dann tausche Dich mit Lutz aus!

📩 sustainability@mosolf.de

🔗 https://www.linkedin.com/in/lutz-fricke-8749b6115/

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Transkript anzeigen

Lutz Fricke [00:00:04]:

Lutz Fricke [00:00:04]: Ich habe einen ganz persönlichen Punkt, an dem ich weiß, dass ich hier fertig bin. Und das ist, wenn es meine Position nicht mehr braucht.

Lutz Fricke [00:00:04]:

Zackes Brustik [00:00:17]:

Zackes Brustik [00:00:17]: Was freue ich mich auf diese Folge, denn für das Finale der dritten Staffel von Gewinn der Zukunft habe ich einen ganz besonderen Gast. Es ist nicht einer der großen Pioniere, sondern es ist ein Mensch, in dem sich ganz viele von euch wahrscheinlich wiederentdecken können. Er hat nämlich einen ganz normalen Job gehabt, Nachhaltigkeit nicht studiert, sondern ist plötzlich aus eigenem Antrieb und weil sich in diesem Unternehmen die Chance aufgetan hat, in die Rolle des Head of Sustainability eingewachsen. Und das nicht nur in irgendeinem Unternehmen, das schon besonders grün war? Nein, sondern in einem Unternehmen, das wortwörtlich Benzin im Blut hat. Eine Spedition, die mit Verbrennern LKWs, Verbrennerautos durch die Welt fährt und das schon seit 70 Jahren. Das heißt, die sind wirklich stolz auf diese Kultur, wollen aber natürlich Teil der Zukunft werden. Und wie mein Gast das vorangetrieben hat, mit welchen ganz konkreten Strategien, mit welchem Integritätsansatz persönlich, mit welcher Begeisterung und wie er vor allem die Menschen abgeholt hat, diesen Kulturwandel einzuleiten, das erzählt er mir in dieser Folge. Und damit herzlich willkommen zu Gewinne Zukunft, der Podcast für Sustainability-Pioniere und MacherInnen.

Zackes Brustik [00:00:17]:

Zackes Brustik [00:01:25]:

Zackes Brustik [00:01:25]: Mein Name ist Zakkes, ich freue mich enorm, dass ihr mit an Bord seid. Und wie schon erzählt, freue ich mich unglaublich auf meinen Gast Lutz Fricke, Head of Sustainability bei Mosolf. Mosolf, und das ist wirklich die Fallhöhe oder die Herausforderung, auf die er sich hier eingelassen hat, ist eine Spedition. Stolze Geschichte, 70 Jahre schon hinter sich, also ein guter deutscher Mittelständler mit 3.100 Mitarbeitenden, aber eben auch 1.000 LKWs als Teil der Spedition, die als Diesel-LKWs, Verbrennerautos, durch Deutschland fahren. Und wenn Mooswolf natürlich sagt, wir wollen auch noch die nächsten 70 Jahre ein wichtiger Bestandteil der Zukunft von Deutschland sein, müssen wir uns natürlich transformieren. Und genau in diesem Zentrum der Frage, wie das vonstatten gehen kann, hat sich plötzlich Lutz wiedergefunden. Wie er gelernt hat, was er braucht, hier wirklich wirksam zu werden und was sich seitdem auch getan hat, Das erzählte mir heute persönlich. Hallo Lutz.

Zackes Brustik [00:01:25]:

Lutz Fricke [00:02:18]:

Lutz Fricke [00:02:18]: Hallo Zakas. Freut mich da zu sein.

Lutz Fricke [00:02:18]:

Zackes Brustik [00:02:20]:

Zackes Brustik [00:02:20]: Ich darf ja die Geschichte schon weichen für folgendes, weil ich dürfte so knapp von einem dreiviertel Jahr mal bei einer Kick-Off-Session als Moderator mit an Bord sein. Da habt ihr mit Dr. Jörg Musolf, also der Inhaber in zweiter Generation, wirklich vor versammelter Mannschaft verkündet. So, das ist Lutz, unser Head of Sustainability. Der wird loslegen, nicht nur für den Nachhaltigkeitsbericht, sondern das Thema wirklich als Kern der Strategie anzugehen. Und seitdem ist viel passiert. Du hast den Nachhaltigkeitsbericht fast vor Veröffentlichung auf dem Schreibtisch liegen. Auszüge durfte ich schon sehen.

Zackes Brustik [00:02:20]:

Zackes Brustik [00:02:50]:

Zackes Brustik [00:02:50]: Du hast ihn sogar selber geschrieben, was ja bemerkenswert ist. Und ihr seid natürlich dabei, ganz viel aus dieser Arbeit rauszuziehen, grundsätzlich das Unternehmen zu transformieren. Ich fand eine Stelle, die da drin war, die richtig cool ist, das ist ein Zitat von einer Person, die wir alle kennen, nämlich von Pippi Langstrumpf. Das habe ich noch nie vorher versucht. Also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe. Ist das dein Gefühl, mit dem du da rangegangen bist?

Zackes Brustik [00:02:50]:

Lutz Fricke [00:03:16]:

Lutz Fricke [00:03:16]: Ja, also grundsätzlich bin ich ein optimistischer, positiv eingestellter Mensch und ich liebe Herausforderungen. Deswegen passt das Zitat eigentlich ganz gut zu mir auch. Ja, also ich habe es ja schon gesagt, wir sind in einem Unternehmen, wo die Leute sich nicht freuen, wenn der Head of Sustainability reinkommt. Die schreien nicht Hurra, haben alle Benzin im Blut und trotzdem haben wir erkannt, wir müssen wir müssen was tun. Also wir können nicht so weiter wirtschaften die nächsten 70 Jahre, wie wir es die letzten 70 Jahre getan haben. Und das ist eine riesen Challenge. Also ich bin froh, dass unser Vorstand hinter dem Thema steht, dass sie mir die Freiheiten geben, das Thema genauso auszuarbeiten, wie ich das für richtig halte. Du hast es schon gesagt, ich habe es nicht studiert, ich habe es nicht gelernt, aber Ich habe eine intrinsische Begeisterung dafür, eine hohe Motivation, die Dinge für die Zukunft besser zu machen.

Lutz Fricke [00:03:16]:

Zackes Brustik [00:04:07]:

Zackes Brustik [00:04:07]: Das ist deine Motivation. Wie hat denn dieses Unternehmen, also wie hat Mooswolf die Motivation gefunden? Weil du hast es gesagt, die Historie zeigt jetzt erstmal eine andere Richtung und trotzdem scheint ja, du bist ja nicht eben der Einzige, du hast gesagt, das Board steht dahinter, der Inhaber steht dahinter. Wie kam das zustande, dass die das Thema für sich entdeckt haben?

Zackes Brustik [00:04:07]:

Lutz Fricke [00:04:26]:

Lutz Fricke [00:04:26]: Wir sind gestartet mit einem kleinen Projekt, wo wir gesagt haben, ja, wir müssen auch was tun. Wir wollen einen neuen Compound aufmachen und der soll komplett grün sein in Anführungsstrichen. Ich mag das Wort grün eigentlich gar nicht, aber so ist es nun mal. Und dann haben wir festgestellt, ja das funktioniert so nicht ganz. Also ich kann nicht nur einen Compound grün machen und der Rest, der bleibt dann so wie er ist. Also brauchen wir eine etwas größere, globalere Strategie dafür. In dem Zusammenhang sind wir losgelaufen und haben uns selber eine Strategie entwickelt und dabei auch ein bisschen die externen Einflüsse genutzt, die da auf einen Zug prasseln. So als mittelständisches Unternehmen kommt dann irgendwann der Kunde, ja wir haben ja Kunden die sind größer, OEMs Und die haben eigene Nachhaltigkeitsziele.

Lutz Fricke [00:04:26]:

Lutz Fricke [00:05:19]:

Lutz Fricke [00:05:19]: Und logisch, dass du in der Lieferkette dann irgendwann auch davon betroffen bist. Das heißt, diese externen Einflüsse haben wir als Momentum genutzt, unsere eigene Strategie nochmal richtig scharf zu machen und den Transformationsprozess richtig anzustoßen.

Lutz Fricke [00:05:19]:

Zackes Brustik [00:05:37]:

Zackes Brustik [00:05:37]: Und das Bild zu vervollständigen, dein Job vorher war eigentlich Projektmanager im Bereich Digitalisierung und das ist so wirklich ein Kernbereiche, glaube ich, das war vorher schon Kern der Strategie bei MoSolve, war so Kundenzentrierung und Digitalisierung zwei der wichtigen Säulen bei euch. Und jetzt euer Programm, ich glaube, ihr nanntet das Climate Action, klingt so ein kleines bisschen auch nach so einem Green Team Ansatz, oder? Wo ihr gesagt habt, wir lassen mal so ein Team loslaufen, die machen mal was, was sinnvoll ist. Und wie seid ihr vorgegangen? Weil ihr hattet ja dann einen bestimmten Moment in diesem Projekt, bevor es groß geworden ist, wo ihr sagtet so, du bist intrinsisch motiviert, aber du musst es ja dann auch begründen dem Inhaber und dem Board und dem Vorstand gegenüber, warum das so sinnvoll ist. Also hast du da Chancen analysiert, hast du Risiken analysiert, wie hast du dir das Mandat abgeholt zu sagen, das geht jetzt von einem Standort auf eine unternehmensweite Strategie?

Zackes Brustik [00:05:37]:

Lutz Fricke [00:06:28]:

Lutz Fricke [00:06:28]: Ja, das war so ein etwas längerer Prozess, der ist nicht in einem Aha-Moment gegipfelt, sondern ging tatsächlich über ein paar Monate beziehungsweise sogar anderthalb Jahre, wo wir erst mal verstehen mussten, was kommt da auf uns zu. Welche Anforderungen kommen auf uns zu, welche Herausforderungen auch. Also das eine sind ja die Kunden wollen Ratings haben, der Gesetzgeber möchte Nachhaltigkeitsbericht, der vergleichbar ist, dann wollen die Kunden noch CO2 Emissionen bewertet haben und neue Mitarbeitende wollen auch ein bisschen mehr wissen darüber, was macht denn das Unternehmen so im Bereich Nachhaltigkeit. Das sind alles Herausforderungen, die man irgendwie managen muss und die dann in eine Strategie einfließen müssen.

Lutz Fricke [00:06:28]:

Zackes Brustik [00:07:18]:

Zackes Brustik [00:07:18]: In diesem ganzen Prozess hattest du so einen Hebel für dich entdeckt, wo du gesagt hast, das hat mir wirklich geholfen, dafür zu sorgen, die anderen Menschen, die entscheidenden Menschen im Unternehmen, davon zu überzeugen, dass wir hier wirklich in die Vollen gehen. Und da ganz konkret, welches Format hast du gemacht? Hast du irgendwie so die Killer-Powerpoint vorbereitet? Standst dann vor Dr. Mosolf und seinen Kollegen und wusstest, das ist der Moment der Entscheidung für dich. Entweder du bist danach sozusagen zukünftiger Head of Sustainability oder du gehst zurück zum Thema. Oder hättest du überhaupt wieder zurück wechseln wollen zum Projektleiter Digitalisierung?

Zackes Brustik [00:07:18]:

Lutz Fricke [00:07:50]:

Lutz Fricke [00:07:50]: Du hattest es gesagt, ich bin gestartet als Projektmanager Digitalisierung und war dann irgendwann an einem Punkt, wo wir zwar coole Ideen hatten und coole Konzepte entwickelt haben, aber die meistens für die Schublade produziert wurden. Das war für mich persönlich so ein Punkt, wo ich relativ frustriert war. Ich bin nämlich jemand, der gerne gestaltet und macht und nicht Dinge für die Schublade. Also war ich dabei zu überlegen, wie soll es in Zukunft weitergehen für mich und war schon drauf und dran in diesen Nachhaltigkeitsbereich auch zu wechseln. Und genau in dem Moment kommt dieses Projekt, von dem ich vorhin gesprochen habe.

Lutz Fricke [00:07:50]:

Zackes Brustik [00:08:30]:

Zackes Brustik [00:08:30]: Und nur kurz, das zu, wenn du sagst, in den Nachhaltigkeitsbereich zu wechseln, also zu irgendeinem Berliner Green Tech Startup oder einem etablierten Nachhaltigkeitsunternehmen meinst du?

Zackes Brustik [00:08:30]:

Lutz Fricke [00:08:39]:

Lutz Fricke [00:08:39]: Genau, also ich wollte im Prinzip Gutes bewirken. Wo soll

Lutz Fricke [00:08:39]:

Zackes Brustik [00:08:41]:

Zackes Brustik [00:08:41]: ich verlassen und wo anders hingehen?

Zackes Brustik [00:08:41]:

Lutz Fricke [00:08:42]:

Lutz Fricke [00:08:42]: Genau, das war so ein bisschen.

Lutz Fricke [00:08:42]:

Zackes Brustik [00:08:44]:

Zackes Brustik [00:08:44]: Gutes bei Guten bewirken.

Zackes Brustik [00:08:44]:

Lutz Fricke [00:08:45]:

Lutz Fricke [00:08:45]: Gutes bei Guten bewirken. Und dann kam aber irgendwann bei mir selber dieser Sinneswandel. Und zwar kam der mit diesem Projekt, was ich dann ausarbeiten sollte. Und ich habe gedacht, ja, also das ist ja ganz cool, wenn du jetzt Gutes bewirkst bei einem Startup, was sowieso schon auf dem richtigen Weg ist oder auf einem besseren, nachhaltigeren Weg ist. Aber was passiert dann mit den Firmen, die es heute schon gibt? Was kann es für eine größere Challenge geben, als ein Automobillogistiker, der Dieselautos durch die Gegend fährt, nachhaltiger auszurichten. Also eine größere kenne ich nicht. Deswegen hat mich das am meisten gereizt. Und nachdem wir dann im Vorstand auch über zwei, ja zwei wesentliche Präsentationen hinweg so das Verständnis aufgebrochen haben und auch Kapazitäten dafür gewinnen konnten, fing das an, immer mehr zu pflegen.

Lutz Fricke [00:08:45]:

Lutz Fricke [00:09:43]:

Lutz Fricke [00:09:43]: Das hat mich dann selber beflügelt Und mittlerweile hat sich das ziemlich gedreht. Also mittlerweile kommen Vorstände zu mir und sagen, hey Lutz, wir haben hier so ein Thema zum Bereich Nachhaltigkeit. Wir brauchen mal deine Unterstützung.

Lutz Fricke [00:09:43]:

Zackes Brustik [00:10:00]:

Zackes Brustik [00:10:00]: Vor's mit Lutz 1 Eingemachte geht in unter 90 Sekunden ein zum Thema der Folge passender Werbeblock und mein Partner für diese Folge ist uBirch. Und weil das nicht nur das Staffelfinale vor der Winterpause ist, sondern ich parallel dazu gerade auf LinkedIn mit euch auf 20.000 Follower gekommen bin, gehen die Einnahmen 1 zu 1 an 4tomorrow und gemeinsam offsetten wir 20.000 kg CO2, also 20 Tonnen. Und jetzt zu U-Bridge. Warum passen die so gut zu dieser Folge? Wir haben schon herausgehört, deine Scope 1 Daten sind die Scope 3 Daten deiner B2B Kunden. Das Problem ist, dass ganz viele von den neuen verfügbaren ESG Software Anbietern diesen Bereich noch nicht so richtig im Griff haben. Und genau hier hat sich uBerge positioniert. UBerge baut den Marktplatz und das Ulko-System, ESG und Scope3-Daten zu teilen. Und das digital unterschrieben und auditierfähig.

Zackes Brustik [00:10:00]:

Zackes Brustik [00:10:56]:

Zackes Brustik [00:10:56]: Nicht nur sind Realdaten entscheidend, wirklich Emissionen reduzieren zu können, sondern sie helfen dir auch in Ratings gut dazustehen, in Ausschreibungen vorne mit dabei zu sein und vor allem zu vermeiden, von deinen Kunden einfach geschätzt zu werden. Und jetzt kommt ein absolutes Special. Extra für diese Folge hat uBirch den Tool intern ESG KI Assistenten freigegeben. Einen der modernsten KI Assistenten, den ihr da draußen finden werdet. Mit einer unglaublichen Anzahl an Emissionsfaktoren gefüttert, mit domainspezifischen Daten und basierend auf OpenAI. Was auch immer euch als NachhaltigkeitsmanagerIn umtreibt, ich bin mir sicher, hier habt ihr den perfekten digitalen Sparings-Partner. Geht einfach auf die Seite scope123.com.ki und testet den Assistenten auf Herz und Nieren. Mehr Infos über den Link in den Shownotes oder bei uBirch CEO Stefan Noller auf LinkedIn.

Zackes Brustik [00:10:56]:

Zackes Brustik [00:11:53]:

Zackes Brustik [00:11:53]: Und damit zurück zu Lutz. Mega cooles Momentum und ich werde gleich noch eine Frage dazu stellen, aber eine Sache natürlich, wir sagen immer Benzin im Blut und Autos und LKWs, da sind ja natürlich trotzdem Menschen, gerade als Mittelständler, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt, die in der Regel auch vor Ort gut in die Gemeinden integriert sind, enge Mitarbeiterloyalität, da bestimmt viel bewegen. Das heißt, du hattest ja wahrscheinlich Punkte und auch Werte, die resoniert haben, auch schon bei Dr. Mosolf und seinen Kollegen. Also ich nehme an, das Thema war denen auch vor dir schon auf anderen Ebenen wichtig. Vielleicht noch nicht in der Geschäftsrelevanz bewusst.

Zackes Brustik [00:11:53]:

Lutz Fricke [00:12:33]:

Lutz Fricke [00:12:33]: Absolut. Also Menschen wollen ja nicht mit Absicht die Umwelt zerstören oder schlecht zu anderen Menschen sein, was ja auch Nachhaltigkeit umfasst. Das fühlt sich ja auch nicht gut an, wenn man weiß, dass das eigene Verhalten schädlich ist für andere. Das ist natürlich auch ein ganz wichtiges Gefühl, was man auch nutzen kann. Da stellt man auf einmal fest, man ist gar nicht so alleine, wie man denkt. Da sind ganz, ganz viele andere im Unternehmen, die sagen, hey, endlich machen wir was, endlich bewegt sich was, ich unterstütze dich dabei, was brauchst du von mir, kann ich dir helfen. Und das sind so Momente, wenn Menschen im Unternehmen auf uns zukommen und das gut finden, die natürlich beflügeln. Also Ich beschreibe das oft als Achterbahn, wenn ich über meinen Beruf spreche, was es auch ist.

Lutz Fricke [00:12:33]:

Lutz Fricke [00:13:25]:

Lutz Fricke [00:13:25]: Weil einerseits ist man natürlich eigentlich, ehrlich zu sein, jetzt ist es gerade COP 28, ist man immer noch zu langsam in vielen Dingen. Und man sollte eigentlich schon viel schneller, viel weiter sein. Aber letztlich sind Menschen in ihrem Tun und Handeln immer in ihrer Komfortzone gefangen, so ein Stück weit. Also man will Dinge besser machen, aber ist auch ein Stück weit gefangen in der eigenen Komfortzone und kommt da nicht so richtig raus. Will zwar, aber weiß nicht so richtig wie. Und das ist so das Momentum, was man selber nutzen kann, wo man selber hingehen kann und sagen, komm, ich nehme dich an die Hand und wir gehen ein Stück weit. Wir gehen ein Stück aus deiner Komfortzone heraus und gucken mal, wie sich das anfühlt.

Lutz Fricke [00:13:25]:

Zackes Brustik [00:14:10]:

Zackes Brustik [00:14:10]: Wie hast du das in der Praxis wirklich umgesetzt? Dieses Momentum dann eben von der Vorstand des Feuer und Flamme dafür gibt dir das Mandat, du darfst losrennen. Und damit man das Bild vor Ort hat, ihr habt glaube ich, korrigier mich, 50 oder 60 Standorte in Deutschland?

Zackes Brustik [00:14:10]:

Lutz Fricke [00:14:25]:

Lutz Fricke [00:14:25]: Ungefähr 50.

Lutz Fricke [00:14:25]:

Zackes Brustik [00:14:27]:

Zackes Brustik [00:14:27]: 50. Und das heißt, da sind ja ganz viele Menschen, die sind sehr weit weg von euch, verteilt auf ganz viele Standorte. Und das ist ja auch physisch gar nicht so einfach, quasi diesen Geist da überspringen zu lassen. Und vor allem, wenn man so einen eigenen Standort betreibt, auch als Standortleitender, dann hat man ja auch so ein bisschen sein kleines Reich geschaffen und es ist ganz bequem. Und dann kommt plötzlich jemand aus der Zentrale, quatscht einem rein. Also mit welchen ganz konkreten Mechanismen oder Methoden hast du es geschafft, dann dieses Momentum in die Breite zu tragen?

Zackes Brustik [00:14:27]:

Lutz Fricke [00:14:55]:

Lutz Fricke [00:14:55]: Eins muss ich kurz richtigstellen. Wir sind noch nicht fertig. Also da sind auch noch ganz viele Menschen, die quasi ihrem Alltag immer noch genauso nachgehen wie vor fünf Jahren. Aber wir haben es geschafft, dass wir zumindest erst mal Gehör bekommen haben und die Gruppe an Unterstützern Stück für Stück wächst. Wie haben wir das gemacht? Du hattest das vorhin erwähnt. Du warst ein kleiner Teil dieser Reise und zwar ganz am Anfang haben wir unseren Führungskräften und Standortverantwortlichen in einer Infoveranstaltung erklärt, wo wollen wir hin? Was haben wir vor und an welchen Stellen brauchen wir sie? Das haben wir zusammen mit dem Dr. Mosolf gemacht und danach sind wir losgegangen und haben jeden einzelnen Standort besucht.

Lutz Fricke [00:14:55]:

Zackes Brustik [00:15:43]:

Zackes Brustik [00:15:43]: Wer war am Anfang der Reise mit dabei?

Zackes Brustik [00:15:43]:

Lutz Fricke [00:15:45]:

Lutz Fricke [00:15:45]: Am Anfang der Reise war mein Data Manager, der für das Thema Messen verantwortlich ist, dabei, weil das natürlich der erste wichtige Schritt ist, erstmal Transparenz reinzubringen in die Dinge, wo man heute überhaupt steht. Und nur wenn wir das haben, können wir natürlich alle anderen Schritte auch folgen lassen.

Lutz Fricke [00:15:45]:

Zackes Brustik [00:16:03]:

Zackes Brustik [00:16:03]: Das heißt, du bist wirklich auf eine Roadtrip gegangen, persönlich zu jedem einzelnen dieser 50 Standorte gefahren. Warum?

Zackes Brustik [00:16:03]:

Lutz Fricke [00:16:09]:

Lutz Fricke [00:16:09]: Das ist ganz einfach. Du hast ja gerade gesagt, wir haben eine Zentrale und ganz viele Standorte. Das gibt ganz viele Unternehmen, die so organisiert sind. Und dann hast du in solchen Unternehmen immer wieder das gleiche Phänomen. Die Leute reden immer über die in der Zentrale oder die am Standort. Und Dieses Denken, das mag ich nicht und das ist auch nicht hilfreich, weil man Transformationen betreiben will. Also ist es wichtig, die Menschen hinter der E-Mail-Adresse kennenzulernen. Das heißt, und das schaffe ich nur, wenn ich hinfahre, mir die Gegebenheiten vor Ort angucke, persönlich mit den Menschen kommuniziere und spreche und einmal in dem Heizungskeller gestanden habe und gesehen habe, wie groß ist diese Ölheizung und wie sehr stinkt es hier nach Öl.

Lutz Fricke [00:16:09]:

Zackes Brustik [00:16:56]:

Zackes Brustik [00:16:56]: Also das heißt, das sind ja wirklich zwei verschiedene Ebenen. Das eine ist so Lutz, der ja, das muss man dazu sagen, wahrscheinlich noch recht neu im Unternehmen ist, den man nicht kennt. Auch du bist ja, wenn man dich sieht, du hast so ein bisschen eine Eigenmarke, so Schiebermütze, Berliner Style. Das heißt, da ist wahrscheinlich die Frage auch so, was ist das denn für ein Typ, der ist neu hier und plötzlich will er mir reinquatschen. Und datensammeln hat ja auch ein bisschen immer was von controlling, das ist auch vielleicht unangenehm, das heißt es ging wahrscheinlich diesen menschlichen rapport vor Ort persönlich ins gespräch zu kommen, vertrauen zu schaffen, dass die eine Ebene, die ich herausgehört habe und die andere, die ganz relevant ist, für deine Nachhaltigkeitsdaten, Wie hoch ist euer Dieselverbrauch, euer Wasserverbrauch, was macht eure Heizung, der Stromverbrauch? Musst du wirklich wortwörtlich in den Keller und wahrscheinlich sogar oder irgendwo aus Schränken Papierrechnungen von den Stadtwerken rausziehen, oder?

Zackes Brustik [00:16:56]:

Lutz Fricke [00:17:44]:

Lutz Fricke [00:17:44]: Ja, Das war so ein anderes Learning, was wir hatten auf dieser Reise. Also das eine war das Zwischenmenschliche. Wir haben im Gespräch festgestellt, zuhören ist noch viel wichtiger als reden. Wir hatten es vorhin von der Komfortzone. Die Menschen haben Angst, sich aus bestimmten Komfortzonen rauszubewegen. Und diese Ängste sind in vielen Dingen ja auch begründet. Und die muss man ernst nehmen. Wenn ich diese Ängste nicht ernst nehme, dann kann ich sie auch nicht an die Hand nehmen und aus dieser Komfortzone rausführen.

Lutz Fricke [00:17:44]:

Zackes Brustik [00:18:16]:

Zackes Brustik [00:18:16]: Welche drei konkreten Ängste sind da vielleicht öfter aufgetaucht?

Zackes Brustik [00:18:16]:

Lutz Fricke [00:18:20]:

Lutz Fricke [00:18:20]: Das eine ist natürlich, was man immer hört, wenn jetzt alle gleichzeitig ein E-Auto haben, dann bricht das ganze Stromnetz zusammen. Das ist natürlich eine Angst. Oder ich fahre mit dem E-Lkw los und bleibe mitten in der Pampa stehen, weil der Strom alle ist.

Lutz Fricke [00:18:20]:

Zackes Brustik [00:18:36]:

Zackes Brustik [00:18:36]: Kurz zusammenfassen, also da klingt schon mit ein möglicher Hebel, den ihr vor Augen hattet, ist schaffen wir es die Mitarbeitenden Mobilität, also wie kommen die zum Standort tagtäglich, zu elektrifizieren und perspektivisch gedacht, wie schaffen wir es in unserer LKW-Flotte, die Diesel-LKWs gegen E-LKWs auszutauschen, das ist eine mögliche Pfade, Emissionen zu reduzieren.

Zackes Brustik [00:18:36]:

Lutz Fricke [00:18:55]:

Lutz Fricke [00:18:55]: Genau, das sind schon mögliche Pfade, aber wichtig ist ja, dass man diese Pfade nicht zu engstirnig sieht, weil wenn ich alles auf eine Karte setze, kann ich auch ganz schnell verlieren. Wichtig ist, dass man sich hier an vielen Stellen anfängt zu bewegen. Und wenn die Leute Angst vor bestimmten Themen haben, dann müssen wir überlegen, wie können wir das adressieren. Also wir haben viele Standorte und jetzt kann man sagen, ja, dann lasst uns doch dieses Netzwerk, was wir haben, auch nutzen und eigene Ladesäulen, Infrastruktur aufbauen. Wenn es vielleicht an öffentlichen Punkten noch nicht so schnell vorangehen kann, wie wir das brauchen, dann lass uns doch mit den Punkten anfangen, die wir selber beeinflussen können. So kannst du Stück für Stück die Menschen auch ein bisschen diese Angst nehmen. Wir fangen an Erstmal, wir haben dieses Jahr 2023 die ersten fünf E-LKWs angeschafft, wirklich einen großflächigen Test zu machen. Und dieser Test, der ist enorm wichtig, auch das Thema Ängste zu adressieren.

Lutz Fricke [00:18:55]:

Lutz Fricke [00:19:59]:

Lutz Fricke [00:19:59]: Wir haben festgestellt, der E-LKW bleibt nicht stehen, sondern der fährt eigentlich wie am Schnürchen. Wir haben festgestellt, dass die Fahrer immer mehr Bock haben, in diesen E-LKW einzustellen, weil es ein ganz geiles Gefühl ist. Einfach super leise in der Fahrerkabine und super angenehm zu fahren. Und mittlerweile gibt es Challenges, wie man am wenigsten Energie verbraucht auf den gleichen Strecken. Das sind so Dinge, die helfen, diese Ängste, die man hat, auch zu überwinden und festzustellen, ne, auf der anderen Seite ist das Gras auch grün und irgendwie gibt es auch schöne Dinge daran.

Lutz Fricke [00:19:59]:

Zackes Brustik [00:20:34]:

Zackes Brustik [00:20:34]: Der Bogen ist wirklich, glaube ich, relevant von Lutz und der Vorstand in der Zentrale in Süddeutschland lassen sich was einfallen und dann tatsächlich der Fahrer, die Fahrerin irgendwo auf der Autobahn stundenlang im lkw ist abgeholt und on board und alle menschen ich glaube dann hast du wirklich die klammer geschaffen auch die menschen dazwischen abzuholen

Zackes Brustik [00:20:34]:

Lutz Fricke [00:20:53]:

Lutz Fricke [00:20:53]: absolut aber das ist noch nicht abgeschlossen also wir sind wir sind da noch mittendrin wir haben verschiedene dinge angestoßen aber es ist wie gesagt es sind Transformationsprozess und nicht ein Projekt, was in drei Monaten abschließt.

Lutz Fricke [00:20:53]:

Zackes Brustik [00:21:06]:

Zackes Brustik [00:21:06]: Okay, also wir sind da drauf gekommen, weil du gemeint hast, das Wichtige ist wirklich zuzuhören, die Ängste wahrzunehmen, ernst zu nehmen und sich dann was einfallen zu lassen, diese Ängste zu adressieren und mit realen Erfahrungen auszuräumen und nicht nur mit PowerPoint Slides. Was vielleicht auch wichtig ist, dass man als interner Sustainability Manager wahrscheinlich viel einfacher machen kann, effektiver machen kann, als wenn man jetzt sagt, man hat sich hier für eine externe Beratung reingeholt, die reinläuft, schöne Präsentationen hält und dann wieder weg ist. Also auch das, war das vielleicht entscheidend wirklich zu sagen, das gehen wir intern an?

Zackes Brustik [00:21:06]:

Lutz Fricke [00:21:41]:

Lutz Fricke [00:21:41]: Ja, ich bin sowieso ein Freund davon, Dinge immer selber zu machen. Du hattest vorhin gesagt, ich habe den Nachhaltigkeitsbericht selber geschrieben. Ja klar, den hätte ich auch rausgeben können. Das hätte mir Agentur wahrscheinlich 500 Mal besser marketingtechnisch geschrieben. Aber wenn du Dinge selber machst und dabei erfährst, was ist eigentlich gut daran und was ist nicht gut daran, dann kannst du darauf reagieren. Also ich kann jetzt sagen, ja, ich weiß wie viel Arbeit in so einem Nachhaltigkeitsbericht steckt, ich weiß wie viele Dinge ich jetzt wahrscheinlich auch jetzt schon wieder anders gemacht hätte, als ich es jetzt gemacht habe. Und das ist ein Lernprozess, den kriegst du mit extern schlechter hin, als wenn du selber gehst. Nicht immer hat man die Möglichkeit als Unternehmen, das immer alles selber zu machen, aber wenn man die Möglichkeit hat, dann selber laufen, selber Fehler machen, selber hinfallen und wieder aufstehen, ist sehr viel hilfreicher als kurz einen externen reinzuholen, der alles vorkaut auf einer PowerPoint.

Lutz Fricke [00:21:41]:

Zackes Brustik [00:22:43]:

Zackes Brustik [00:22:43]: Also der Bericht kommt raus, ich durfte Auszüge lesen, es fällt sofort auf, dass das wirklich ein Duktus ist, wo das persönlich wirklich mit Herzblut und sehr authentisch geschrieben scheint. Ich finde, das hat mich, indem ich ausdrücklich lesen durfte, direkt abgeholt und hat ihm auch noch mal deutlich mehr Glaubwürdigkeit verliehen. Also an der Stelle Hut ab. Wir waren stehen geblieben bei dem Thema. Ein ganz wichtiger Teil des Roadtrips zu jedem einzelnen dieser Standorte war, die Menschen persönlich abzuholen, Ängste abzubauen. Das andere war, du hast gesagt, du hattest einen Data Manager im Schlepptauch. Also musstet ihr wirklich in den Keller rein und wirklich, also weil das heißt ja immer so toll und dann holen wir uns ein Startup und alle, die gerade ESG-Software pitchen, sagen und ey, was ihr nicht habt, macht unsere

Zackes Brustik [00:22:43]:

Lutz Fricke [00:23:24]:

Lutz Fricke [00:23:24]: KI. Ja, genau.

Lutz Fricke [00:23:24]:

Zackes Brustik [00:23:25]:

Zackes Brustik [00:23:25]: Also wie war da der Realitätscheck? Weil Data Manager klingt da eher so auch nach, hey, ich habe Bock, das mit einer Software zu lösen.

Zackes Brustik [00:23:25]:

Lutz Fricke [00:23:31]:

Lutz Fricke [00:23:31]: Ja, wir haben beides. Also Wir haben einen Softwareanbieter gesucht, der uns unterstützen kann in der CO2-Bilanzierung und später auch in der Berichterstattung. Und zum anderen haben wir jemanden eingestellt, relevant, als dass man feststellen muss, wenn man anfängt diese Reise zu gehen, dass das Unternehmen zu Kunden hin zwar gut digitalisiert ist, also da sind wir schon ziemlich gut unterwegs, aber was die eigenen Prozesse angeht, da haben wir echt noch Nachholbedarf. Du hast das vorhin angesprochen, ja Tatsächlich standen wir drei Tage im Kellerarchiv und haben Abfallrechnungen gesucht, unsere Abfallbilanzen fertig zu machen. Man muss ja irgendwann feststellen, wie viel Abfall haben wir denn produziert. Und das kann ich eben nur über Lieferschein der Dokumente von Entsorgern tun. Und jetzt sind diese Dinge, wenn man sie zwei, drei Jahre zurückverfolgen möchte, bei uns aber schon im Archiv gelandet. Das heißt, Wir sind dann runtergestiegen in den Keller und haben stundenlang und tagelang Aktenordner gewälzt.

Lutz Fricke [00:23:31]:

Zackes Brustik [00:24:36]:

Zackes Brustik [00:24:36]: Das habt ihr euch so bestimmt nicht vorgestellt, oder? Hat ihr das einkalkuliert?

Zackes Brustik [00:24:36]:

Lutz Fricke [00:24:40]:

Lutz Fricke [00:24:40]: Ne, also einkalkuliert hatten wir schon einen großen Zeitraum für die Datenerhebung. Aber so richtig vorgestellt konnte man sich das nicht, dass man da technisch nochmal wie 1990 in Aktenordnern rumwühlt, Dokumente nochmal einscannen muss. Das sind aber Auch wichtige Learnings, weil damit habe ich im nächsten Jahr eigentlich gar keine Lust mehr, mich zu beschäftigen. Das heißt, wir müssen auch hier Prozesse anpassen, solche Daten schon vor der Ablage quasi abgreifen zu können, ohne dass man zusätzlichen Aufwand beim Runtersteigen hat.

Lutz Fricke [00:24:40]:

Zackes Brustik [00:25:17]:

Zackes Brustik [00:25:17]: Also Lutz und sein Data Manager haben keine Lust 2024 nochmal die Heizungskellerreise anzutreten. Und wie löst ihr das, das in der nächsten Runde nicht mehr zu müssen?

Zackes Brustik [00:25:17]:

Lutz Fricke [00:25:27]:

Lutz Fricke [00:25:27]: Wir lösen das, indem wir jetzt gerade ein Projekt lanciert haben, was sich dem Thema nicht finanzielle Kennzahlen widmet und zwar der automatischen Generierung dieser Kennzahlen. Weil unser Ziel ist nicht, die geilsten Zahlen überhaupt zu generieren, sondern unser Ziel ist, unser Unternehmen nachhaltig zu transformieren. Das heißt, wenn ich Zeit in Dinge stecke, sie überhaupt erstmal transparent zu machen, dann habe ich noch nichts verbessert. Und mein Ziel ist, Dinge zu verbessern und nicht supergeil zu messen. Das heißt, das Messen ist nur ein Mittel zum Zweck. Genauso wie der Berichtschreiben nur ein Mittel zum Zweck ist. Also mein Ziel ist, wir wollen ein nachhaltiger Logistiker werden und nicht die schönsten Berichte und die die geilsten Kennzahlen haben. Deswegen müssen wir dort in diese Dinge mehr Effizienz reinbringen Und das ist genau diese Dinge stoßen wir jetzt gerade an.

Lutz Fricke [00:25:27]:

Zackes Brustik [00:26:19]:

Zackes Brustik [00:26:19]: Was bedeutet das praktisch? Heißt das, du musst wirklich dafür sorgen, dass du vor Ort in jedem Standort dann Mitarbeitende hast, die für dich die Rolle übernehmen? Oder dass jetzt die zukünftigen Energieversorgerrechnungen direkt gescannt und digitalisiert werden? Oder wie funktioniert das?

Zackes Brustik [00:26:19]:

Lutz Fricke [00:26:34]:

Lutz Fricke [00:26:34]: Ja, das ist total unterschiedlich. Wir haben ja nicht nur einen Datenpunkt, sondern wir haben ja, ich glaube, wir haben es mal ausgerechnet, wir haben ein paar Millionen Datenpunkte, die wir analysieren müssen und das sind ganz unterschiedliche. Also das eine sind die Tankdaten unserer LKWs, jetzt neu die Ladedaten unserer LKWs, jetzt auch E-LKWs. Dann müssen wir uns mit Abfallrechnungen beschäftigen, hatte ich vorhin schon gesagt. Dann mit den Stromrechnungen und und und. Und man hat für jeden einzelnen Datenpunkt unterschiedliche Prozesse im Unternehmen. So das heißt, es gibt nicht dieses eine Ding, wo ich sage, ja, jetzt, das können wir jetzt nutzen, Sondern wir müssen an ganz vielen unterschiedlichen Stellen anfangen. Und wir haben so ein bisschen eine Priorisierung vorgenommen und gesagt, wo sind unsere, in Bezug auf die CO2-Bilanz, wo sind unsere größten Hebel und auf die konzentrieren wir uns jetzt erstmal.

Lutz Fricke [00:26:34]:

Lutz Fricke [00:27:29]:

Lutz Fricke [00:27:29]: Das heißt, da bringen wir jetzt wirklich 100 Prozent Transparenz und Automatisierung rein. Und so gehen wir dann Schritt für Schritt weiter.

Lutz Fricke [00:27:29]:

Zackes Brustik [00:27:37]:

Zackes Brustik [00:27:37]: Ganz konkretes kleines Beispiel.

Zackes Brustik [00:27:37]:

Lutz Fricke [00:27:39]:

Lutz Fricke [00:27:39]: Ein kleines Beispiel ist es nicht, aber wir haben gestartet, damit all unsere Tankdaten in einen zentralen Punkt fließen zu lassen. Das gleiche machen wir jetzt dann schon mit den Energiedaten und wir machen das nicht mit einem externen Dienstleister, sondern das machen wir erstmal intern. Das hat einen ganz einfachen Grund. Vor meiner Reise bei Mosolv war ich Data Manager und Wichtig ist zu verstehen, dass Daten nicht nur von mir gebraucht werden im Unternehmen, sondern von anderen Stellen auch. Das heißt, wenn ich es schaffe, dem Standort hier Arbeit abzunehmen, indem ich sage, du musst dieses Datum nur einmal liefern und es kann dann für unterschiedliche Dinge genutzt werden, dann ist die Unterstützung am Standort natürlich auch schon wieder größer. Also ein Beispiel, jedes Unternehmen muss ein Energieaudit machen. Dazu muss man quasi alle Formen der Energie irgendwo erfassen und klassifizieren. Das Gleiche muss sie natürlich auch für den CO2-Footprint machen.

Lutz Fricke [00:27:39]:

Lutz Fricke [00:28:36]:

Lutz Fricke [00:28:36]: Wenn ich jetzt sage, ich will ein Umweltaudit machen, dann brauchen die wieder die gleichen Daten. Heißt, ich kann doch hingehen und sagen, wir erfassen dieses Datum nur einmal und machen das dann für verschiedene Prozesse nutzbar. Und das ist die Intention, die wir gerade verfolgen.

Lutz Fricke [00:28:36]:

Zackes Brustik [00:28:51]:

Zackes Brustik [00:28:51]: Das heißt, ihr baut wirklich einen internen Data Hub auf, der das alles aufbereitet und je nachdem, welches Vertical bei euch, welche Abteilung diese Daten braucht, die können sie sich da rausholen.

Zackes Brustik [00:28:51]:

Lutz Fricke [00:29:01]:

Lutz Fricke [00:29:01]: Absolut.

Lutz Fricke [00:29:01]:

Zackes Brustik [00:29:02]:

Zackes Brustik [00:29:02]: Spannend auch, weil das ja auch so ein Repeating Theme bei mir die Verknüpfung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit, aka die Twin Transformation, ist ja dann eigentlich Moosolf richtig gut gelungen, da eben einen Data Manager drauf anzusetzen und jetzt nicht jemanden aus Finance oder aus der Qualitätskontrolle oder so?

Zackes Brustik [00:29:02]:

Lutz Fricke [00:29:22]:

Lutz Fricke [00:29:22]: Ne, diese Leute braucht es natürlich auch. Also ich muss hier schon mit ganz vielen Abteilungen und Unternehmen zusammenarbeiten, aber wir haben aus dem Bereich Sustainability jetzt einen Data Manager, der sich rund dieses ganze Thema Datenerhebung, Datenaufbereitung und Datenverwertung ausschließlich kümmert.

Lutz Fricke [00:29:22]:

Zackes Brustik [00:29:41]:

Zackes Brustik [00:29:41]: Du hast gesagt, ihr habt geschaut, was für euch relevant ist. Das klang nach Wesentlichkeitsanalyse. An welchem Punkt habt ihr die durchlaufen und was war das Ergebnis?

Zackes Brustik [00:29:41]:

Lutz Fricke [00:29:49]:

Lutz Fricke [00:29:49]: Das haben wir vor zwei Jahren sogar schon gemacht. Also da haben wir unsere erste Wesentlichkeitsanalyse gemacht im Rahmen einer Umfrage und von Interviews, wo wir unsere wichtigsten Stakeholder zu den relevanten Themen befragt haben. Das ganze Thema Wesentlichkeit dreht sich ja jetzt gerade nochmal mit der ESRS. Das heißt, da müssen wir die Perspektive nochmal ein bisschen größer fassen und noch ein bisschen anders darstellen. Das starten wir in, jetzt lass mich kurz gucken, nächste Woche ist der Kickoff für die nächste Wesentlichkeitsanalyse und zwar nach ESRS beziehungsweise CSRD Standard. Aber es ist ein extrem wichtiger Prozess, erstmal zu festzustellen, ja was sind denn die wichtigen Themen, mit denen wir uns beschäftigen sollten.

Lutz Fricke [00:29:49]:

Zackes Brustik [00:30:32]:

Zackes Brustik [00:30:32]: Und was waren die wichtigen Themen bei euch?

Zackes Brustik [00:30:32]:

Lutz Fricke [00:30:34]:

Lutz Fricke [00:30:34]: Die wichtigsten Themen bei einem Logistiker sind natürlich der Emissionsausstoß, den du hast, aber auch die Arbeitsbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen sind

Lutz Fricke [00:30:34]:

Zackes Brustik [00:30:44]:

Zackes Brustik [00:30:44]: ein

Zackes Brustik [00:30:44]:

Lutz Fricke [00:30:44]:

Lutz Fricke [00:30:44]: ganz wichtiges Thema. Das heißt, da haben wir genauso jetzt eine Herausforderung, dort Dinge besser zu machen.

Lutz Fricke [00:30:44]:

Zackes Brustik [00:30:51]:

Zackes Brustik [00:30:51]: Das heißt, das eine ist, glaube ich, was bei euch besonders ist, das als Logistiker, bei den meisten sind ja die Scope-3-Daten der große Block, der große Klotz, der aber bequemerweise eben meistens noch außerhalb der Peripherie stattfindet. Bei euch ist es genau andersrum, weil ihr die Diesel-Lkw habt, die rumfahren, sind bei euch die Scope-1-Daten der richtig entscheidende große Klotz. Kannst du das in Zahlen fassen? Dürfen wir das in Zahlen fassen zu diesem Zeitpunkt?

Zackes Brustik [00:30:51]:

Lutz Fricke [00:31:13]:

Lutz Fricke [00:31:13]: Ja, das dürfen wir schon.

Lutz Fricke [00:31:13]:

Zackes Brustik [00:31:15]:

Zackes Brustik [00:31:15]: Dann sind es 45.000 Tonnen CO2, Scope 1. Und Scope 2 glaube ich knapp 2000 Tonnen. Und Scope 3 nochmal so viele. Also die Balance haben glaube ich nicht alle Unternehmen da draußen. Sehr viele sind Scope 1 schmal aufgestellt.

Zackes Brustik [00:31:15]:

Lutz Fricke [00:31:28]:

Lutz Fricke [00:31:28]: Genau, das kommt halt immer darauf an, was bist du für ein Unternehmen. Also wir sind ein Dienstleistungsunternehmen, was quasi auf fossilen Energien aufgebaut ist. Das heißt, unsere LKWs funktionieren im Moment nur mit diesem Energieträger, weil es auch wenig Alternativen am Markt gibt. Und wenn du so ein Unternehmen bist, was wenig Ressourcen benötigt, aber die natürlich sehr emissionsreich sind, dann ist klar, dass deine Scope-1-Emissionen irgendwann riesig sind und der Rest hinten ein bisschen abfällt. Das ändert sich natürlich bis zum Produzieren des Gewerbes oder bist du ein Internet-Start-up-Bude, dann hast du nämlich ganz andere Verteilung.

Lutz Fricke [00:31:28]:

Zackes Brustik [00:32:14]:

Zackes Brustik [00:32:14]: Das zweite wichtige Bild ist, Ihr seid Logistiker, das heißt, ihr habt Menschen, die auf der Autobahn im LKW sitzen und das ist durchaus ein Arbeitsbereich, der sehr prekär sein kann, wie wir jetzt in den letzten Wochen hier im Herbst 2023 gesehen haben mit den Streiks der polnischen LKW-Fahrer, glaube ich, die ja wirklich wochenlang auf einem Parkplatz ausgeharrt sind, bei ihren Unternehmen für bessere Bedingungen zu kämpfen. Und ich glaube, ihr habt festangestellte Fahrer mit guten Verträgen. Aber das heißt, die sind natürlich im Wettbewerb mit den anderen. Das heißt, es ist für euch ja preislich, ein knallharte Wettbewerb, gute Bedingungen zu bieten und gleichzeitig noch wettbewerbsfähig zu sein, oder?

Zackes Brustik [00:32:14]:

Lutz Fricke [00:32:48]:

Lutz Fricke [00:32:48]: Absolut. Das ist eine riesen Challenge bei einem Logistikunternehmen und zwar bei jedem Logistikunternehmen. Also ein Kunde will für einen Transport in der Regel nicht so viel bezahlen. Das heißt, da ist ein knallharter Wettbewerb da, was preislich angeht. Und dann hast du auf der anderen Seite Menschen, die diesen Job für dich tun, und die möchtest du natürlich entsprechend entlohnen. Und in diesem Spannungsfeld bewegt man sich und muss sich überlegen, gibt es denn abseits der Bezahlung Dinge, die wir besser machen können? Du hast es schon angesprochen. Wenn ein Fahrer abends keinen Schlafplatz findet, dann ist das ein Riesenproblem. Und auch da muss man überlegen, kann man das Netzwerk, was wir haben, für solche Dinge nutzen? Kann man dort vielleicht Unterkünfte bereitstellen mit einem gewissen Standard, sodass sich ein Fahrer da auch wohlfühlen kann.

Lutz Fricke [00:32:48]:

Lutz Fricke [00:33:39]:

Lutz Fricke [00:33:39]: All das sind Dinge, die man tun kann und die auch zum Thema Nachhaltigkeit gehören. Wir reden viel über CO2-Emissionen, aber es gehört genauso das Wohlbefinden der Mitarbeitenden dazu. Und da ist es mir immer ganz wichtig, wenn die Kollegin oder der Kollege am Montag früh gern auf Arbeit kommt, dann habe ich meinen Job richtig gemacht.

Lutz Fricke [00:33:39]:

Zackes Brustik [00:33:58]:

Zackes Brustik [00:33:58]: Was ich da wichtig finde zu sagen, ist glaube ich, weil das S geht in Deutschland ganz oft unter, weil natürlich viele Unternehmen hohe Sozialstandards haben in Deutschland, aber auch da, das ist natürlich als, ich sage mal, eine Tech-Bude in Berlin deutlich einfacher zu gewährleisten, als wenn du LKW-Fahrer hast, Erntehelfende oder andere Berufe, wo selbst in Deutschland die Arbeitsbedingungen noch schlecht sein können. Das heißt, insofern wirklich spannend, hier mal auch wieder einen Fall zu haben, wo das S wirklich entscheidend ist. Und da sind wir drauf gekommen, in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse, eine der Kernpunkte bei euch. Wir haben einen kleinen Abstecher gemacht und wir wollten auf deine Kernstrategie zurückkommen. Das hatten wir noch nicht benannt bisher. Das ist nämlich messen, verbessern, reden, oder?

Zackes Brustik [00:33:58]:

Lutz Fricke [00:34:39]:

Lutz Fricke [00:34:39]: Genau. Wir haben unsere Umsetzung in drei Bereiche gefasst. Wie hast du ja gerade schon vortreffend genannt. Das Messen, Verbessern, Reden. Das ist sehr einprägsam und sehr einfach zu merken.

Lutz Fricke [00:34:39]:

Zackes Brustik [00:34:49]:

Zackes Brustik [00:34:49]: Deine Erfindung?

Zackes Brustik [00:34:49]:

Lutz Fricke [00:34:50]:

Lutz Fricke [00:34:50]: Ich habe das irgendwann mal aufgeschnappt. Ich glaube, da gab es nochmal ein Ausgleichen dazwischen. Also da gab es mal Messen, Verbessern, Ausgleichen, Reden. Weil wir uns aber nicht aufs Ausgleichen fokussieren, haben wir gesagt, nee, wir machen das ausgleichen, lassen wir weg, wir konzentrieren uns auf Messen, Verbessern, Reden. Was steckt dahinter? Dahinter steckt, dass wir sagen, du kannst nur verbessern, was du auch gemessen hast. Über all das, was du tust, also alle Erkenntnisse, die du beim Messen gewinnst und all die Dinge, die du vielleicht schon verbessert hast, die musst du natürlich Stück für Stück kommunizieren. Wenn wir jetzt anfangen, uns Ziele zu stecken, dann müssen die Ziele ja irgendwo bekannt sein. Das heißt, das Thema Reden bekommt Stück für Stück eine wichtigere Bedeutung.

Lutz Fricke [00:34:50]:

Lutz Fricke [00:35:33]:

Lutz Fricke [00:35:33]: Und deswegen ist diese Umsetzung der Strategie, die wir haben, die Nachhaltigkeitsstrategie mit Messen, Verbessern, Reden, für mich ganz, ganz wichtig, in den nächsten Jahren Stück für Stück immer mehr als Loop ins Leben zu rufen. Genau das erste, was wir gemacht haben, ist also, wir haben diese Strategie auch in Personen umgesetzt und einen Data Manager eingestellt, der das Thema Messen verantwortet. Im zweiten Schritt haben wir jetzt vor zwei Monaten einen Projektmanager eingestellt für das Thema Verbessern, mit dem werden wir im nächsten Jahr dann Schritt für Schritt Projekte entwickeln, wir werden Pilotprojekte umsetzen, aber vor allem als Beratung im Unternehmen tätig werden. Warum als Beratung? Als Beratung ist ganz wichtig, wenn man sieht, wie viel Projekte und Investitionen in so einem Unternehmen gestartet werden oder geplant werden, dann ist das immer so ein Punkt, wo man sagen kann, kann man das auch nachhaltiger ausrichten. Und dafür brauchen wir Expertise und dafür brauchen wir jemanden, der auch Zeit hat, sich mit Alternativen zu beschäftigen. Und das soll im Part Verbessern geschehen. Und dann werden wir im nächsten Jahr noch eine Stelle aufbauen für das Thema Reden. Kommunikationsmanagerin einstellen, die sich ausschließlich darum kümmern wird, die Dinge, die wir tun, zu kommunizieren.

Lutz Fricke [00:35:33]:

Lutz Fricke [00:36:54]:

Lutz Fricke [00:36:54]: Also Bericht schreiben.

Lutz Fricke [00:36:54]:

Zackes Brustik [00:36:56]:

Zackes Brustik [00:36:56]: Nach außen so als schönes Marketing oder?

Zackes Brustik [00:36:56]:

Lutz Fricke [00:36:58]:

Lutz Fricke [00:36:58]: Nee, kein schönes Marketing, sondern Transformation hat ganz viel mit Kommunikation zu tun. Das heißt, wenn ich möchte, dass die Leute uns unterstützen, dann muss ich ganz viel auf ganz vielen unterschiedlichen Ebenen mit denen sprechen. Und das wird das Thema Kommunikation dann sein im nächsten Jahr. So ist der Loop und der soll in den nächsten Jahren immer stärker ausgebaut werden und ich habe keine Lust drei Data Manager zu haben und einen Projektmanager fürs Verbessern, sondern es muss umgedreht sein. Deswegen müssen wir unsere Datenprozesse jetzt richtig gut machen.

Lutz Fricke [00:36:58]:

Zackes Brustik [00:37:34]:

Zackes Brustik [00:37:34]: Richtig spannend. Das heißt, du hast drei Personen dahinter, die das Thema intern vorantreiben. Auch richtig cool herauszuhören, dass du gesagt hast, wir müssen, wenn neue Projekte entstehen, von vornherein die Nachhaltigkeitsfragen schon als Teil der Projekte mitdenken. Ich glaube es ja mittlerweile auch so, dass eben Nachhaltigkeit eine der drei tragenden Säulen von eurer Unternehmensstrategie ist. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Kundenzentrierung. Und Du hast nicht nur die drei Leute bei dir, du hast ja gesagt, die ganze Organisation muss mitgenommen werden. Also lastet die Verantwortung, diese Nachhaltigkeitstransformation, jetzt auf den Schultern von dir und deinen drei Mitstreitenden? Oder habt ihr das auch noch an anderen Orten aufgehängt? Hast über dir zum Beispiel jetzt einen im Vorstand, der das Thema als Hut auf hat oder breiter aufgestellt?

Zackes Brustik [00:37:34]:

Lutz Fricke [00:38:20]:

Lutz Fricke [00:38:20]: Wir sind im Moment noch in der Situation, wo viel auf unseren Schultern lastet, aber wir schon einiges auch dezentralisiert haben. Also zum Beispiel Lieferkettengesetz, was ja umgesetzt werden muss. Das erfolgt gerade bei uns im Zentraleinkauf. Oder eine Personalstrategie, wo wir spezielle S-Thematiken adressieren. Die sind im Personal aufgehangen.

Lutz Fricke [00:38:20]:

Zackes Brustik [00:38:48]:

Zackes Brustik [00:38:48]: Nur kurz, damit wir nicht durcheinander kommen, S wie I, S wie G, nicht S wie Kantine. Das heißt, die Telefon hat zum Beispiel Unterkünfte für LKW-Fahrer, das wäre jetzt bei H.A. Aufgehangen. Lieferketten-Thematik wäre beim Einkauf, hast du gesagt?

Zackes Brustik [00:38:48]:

Lutz Fricke [00:39:03]:

Lutz Fricke [00:39:03]: Genau. Okay. Also letztlich funktioniert nachhaltige Transformation ja nicht, wenn nur weil wir Nachhaltigkeitsbericht haben und Nachhaltigkeitsmanager haben, sind wir noch nicht nachhaltiger. Das heißt hier muss sich an ganz vielen Stellen ganz viel bewegen. Wir müssen Dinge nachhaltiger einkaufen. Wir müssen gucken, dass wir noch mehr für unsere Mitarbeitenden tun. Wir müssen gucken, dass wir unsere CO2-Emissionen senken und, und, und. Und das passiert alles nicht, indem wir einen Manager haben, der da sitzt und sagt, ja, wir haben hier die Frauenquote und wir haben die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern die Dinge ändern sich nur, wenn wir die Verantwortung dezentralisieren.

Lutz Fricke [00:39:03]:

Lutz Fricke [00:39:46]:

Lutz Fricke [00:39:46]: Und das ist jetzt der nächste große Schritt, den wir jetzt auch nochmal gehen, diese Dinge sichtbarer und greifbarer zu machen, indem man Nachhaltigkeitsziele und Verantwortlichkeiten dafür im Unternehmen festzieht.

Lutz Fricke [00:39:46]:

Zackes Brustik [00:39:58]:

Zackes Brustik [00:39:58]: Richtig spannend, weil da kommt jetzt das Thema. Also richtig wertvoll, das als Querschnittsthema wirklich überall zu verankern. Und ja auch lobenswert zu sagen, nicht diesen Claim besetzt jetzt ein Ressort bei euch und baut sich da quasi ein zukunftsrelevantes Thema aus innenpolitischen Gründen, reißt quasi so dieses Territorium an sich, Sondern auch erstmal Hut ab, dass ihr das schafft, der wirklich breit aufzuteilen. Und weil kann ja durchaus mal politisch werden.

Zackes Brustik [00:39:58]:

Lutz Fricke [00:40:24]:

Lutz Fricke [00:40:24]: Ja, ja, absolut. Ich stehe es ja auch nicht überall auf Begeisterung. Aber wichtig ist, dass man als Unternehmen anfängt, diese Dinge ganzheitlicher anzugehen und auch zu verstehen, dass das sich nur dezentral drehen kann und nicht zentral funktioniert.

Lutz Fricke [00:40:24]:

Zackes Brustik [00:40:40]:

Zackes Brustik [00:40:40]: Und einer der Punkte, der wirklich wichtig ist, auf den ich hinaus wollte, ist nämlich die Frage Zuckerbrot und Peitsche. Das heißt, es klingt danach, als ob jetzt auf verschiedenen Abteilungen wirklich konkrete KPIs anführt. Welche, auf welcher Management-Ebene habt ihr da verbindlich und sagt ihr so KPIs, ist das the way to go oder setzt ihr noch andere Anreize?

Zackes Brustik [00:40:40]:

Lutz Fricke [00:41:01]:

Lutz Fricke [00:41:01]: Ehrlich gesagt, ich gucke immer genau, welches Mittel gerade wichtig ist. Ich bin kein Freund der Peitsche, ich bin auch kein Freund von wir müssen alle tätscheln, sondern wir sollten uns ernsthaft mit den Themen auseinandersetzen. Jetzt Im Moment haben wir die ersten KPIs erhoben. Das ist schön. Wir wissen jetzt, wie viele Frauen bei uns im Unternehmen arbeiten, wie viel Abfall wir produzieren usw. Jetzt kommt aber der ganz wichtige nächste Schritt. Ein KPI hat immer nur eine kurzfristige Auswirkung. Ich gucke drauf und sehe, wie sich Dinge entwickeln.

Lutz Fricke [00:41:01]:

Lutz Fricke [00:41:38]:

Lutz Fricke [00:41:38]: Aber der wichtigste Schritt, den wir jetzt gehen müssen, ist, aus diesen KPIs konkrete Ziele abzuleiten. Weil dann macht so eine KPI dann auch auf irgendwann auch einmal Sinn. Da sind wir noch nicht, das machen wir jetzt erst.

Lutz Fricke [00:41:38]:

Zackes Brustik [00:41:52]:

Zackes Brustik [00:41:52]: Das heißt, es gibt jetzt für, ich sag mal, oberes oder mittleres Management bei euch noch keine verpflichtenden Nachhaltigkeitsziele, nach denen sich vielleicht auch zum Beispiel das Gehalt richtet?

Zackes Brustik [00:41:52]:

Lutz Fricke [00:42:03]:

Lutz Fricke [00:42:03]: Noch nicht, nein. Das müssen wir entwickeln.

Lutz Fricke [00:42:03]:

Zackes Brustik [00:42:06]:

Zackes Brustik [00:42:06]: Müsst ihr oder wollt ihr? Werdet ihr? Bis wann?

Zackes Brustik [00:42:06]:

Lutz Fricke [00:42:10]:

Lutz Fricke [00:42:10]: Das ist super viele Fragen auf einmal. Also ich will, dass wir das entwickeln und wir sind jetzt mittlerweile auch dabei, dass der Vorstand das mitträgt und unterstützt. Und jetzt geht es darum, wie kommt man in so einen Zieldefinitionsprozess eigentlich rein. Da müssen wir jetzt alle zusammen erstmal lernen. Jetzt wird es einen Workshop geben mit allen Verantwortlichen im Unternehmen, also Vorstand und alle Verantwortlichen, wo wir gemeinsam diese KPIs und Strategien, die es schon gibt im Unternehmen, dass man sich die anschaut und gemeinsam Ziele entwickelt, zu denen sich alle dann auch committen. Das ist für mich das A und O. Wenn ich jetzt sagen würde, ich gebe der Organisation dieses Ziel vor, dann habe ich immer ganz viel zu kämpfen, dass die Leute dieses Ziel mittragen. Wenn wir aber gemeinsam ein Ziel entwickelt haben, dann ist die Motivation, das umzusetzen, viel höher.

Lutz Fricke [00:42:10]:

Lutz Fricke [00:43:09]:

Lutz Fricke [00:43:09]: Und das ist so, das ist der Weg, den wir jetzt gerade anfangen zu beschreiten.

Lutz Fricke [00:43:09]:

Zackes Brustik [00:43:14]:

Zackes Brustik [00:43:14]: Mega spannend. Also wirklich so ein partizipativer Ansatz, wirklich gemeinsam in Strategie-Workshops die Ziele zu definieren und dadurch auch den Buy-in und das Investment der relevanten Personen haben, die das dann vor Ort umsetzen müssen, die, und da kommen wir wieder auf das von vorhin zurück, durchaus eben weit weg von der Zentrale sind und auch quasi, wo der tagtägliche Kontakt auch nicht so groß ist. Also das sind dann die KPIs. Hast du andere Mechanismen, wirklich Schwung reinzubringen? Und hast ja vorhin gesagt, ihr habt eine super Dynamik. Viele Menschen wollen das vorantreiben. Also setzt du irgendwie auf Positiv-Anreize?

Zackes Brustik [00:43:14]:

Lutz Fricke [00:43:48]:

Lutz Fricke [00:43:48]: Ich glaube, wenn wir Menschen zusammenbringen, dann kann immer ganz viel Positives entstehen. So und das ist so ein Ansatz, den wir parallel aufgebaut haben. Wir haben ein Green Team gegründet. Mit dem Begriff bin ich einfach nicht zufrieden, weil ich mag den Begriff Grün einfach nicht so. Aber egal. Also wir haben ein Green Team im Unternehmen. Das besteht aus Menschen, die sich beteiligen wollen, die Bock haben, Dinge besser zu machen. Und dieses Team veranstaltet Events oder organisiert Events, wo Menschen zusammenkommen zu einem nachhaltigen Thema.

Lutz Fricke [00:43:48]:

Lutz Fricke [00:44:28]:

Lutz Fricke [00:44:28]: Wir hatten im Sommer einen AKW-Spendenlauf teilgenommen. Da waren 25 Kolleginnen und Kollegen, die ganz fleißig für einen guten Zweck gerannt sind zusammen. Und jetzt im Herbst wollten wir eigentlich eine Baumpflanzaktion machen, so ein bisschen aufklären, warum das wichtig ist, Bäume zu pflanzen und so. Das hat aber zeitlich nicht geklappt, also haben wir was anderes gemacht. Wir haben eine After-Work-Topf-Pflanzaktion gemacht. Diese Aktion haben wir genutzt, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und zu hören, wie sind deren Ängste, wie sind deren Nöte und wo haben sie Bock, das Thema weiter zu unterstützen. Und da sind ganz tolle Sachen rausgekommen.

Lutz Fricke [00:44:28]:

Zackes Brustik [00:45:09]:

Zackes Brustik [00:45:09]: Erzähl, was ist dabei rausgekommen?

Zackes Brustik [00:45:09]:

Lutz Fricke [00:45:10]:

Lutz Fricke [00:45:10]: Das große Feedback war eigentlich, ey, das ist so toll, dass es endlich wieder sowas gibt, dass wir mehr Gemeinschaft auch wieder haben und dass ihr da so hinterher seid, Dinge zu entwickeln, die uns in Zukunft auch resilienter und stärker machen als Unternehmen. Das freut mich persönlich.

Lutz Fricke [00:45:10]:

Zackes Brustik [00:45:29]:

Zackes Brustik [00:45:29]: Was ich nämlich daran so wertvoll finde, weil ich wollte jetzt natürlich schon hämisch werden und sagen, ja richtig toll, dass eine Spedition zehn Bäume gepflanzt hat oder einen kleinen Spenden, philanthropischen Spendenlauf gemacht hat. Absolut. Richtig großer Impact in Anführungszeichen. Aber genau das Entscheidende ist nämlich, was du dann hinterher geschoben hast, ist, dass das eigentlich nur ein Vehikel ist, die Menschen im Unternehmen zusammenzuführen, den Austausch stattfinden zu lassen, Ängste zu hören, gleichzeitig aber auch Begeisterung und der intrinsischen, natürlich vorhandenen Motivation der Menschen in deinem Unternehmen, in eurem Unternehmen Platz zu geben. Also das heißt, das eigentliche Vehikel, das Momentum noch zu verstärken, dann die eigentlich wichtigen Hebel im Unternehmen bewegen zu können, oder?

Zackes Brustik [00:45:29]:

Lutz Fricke [00:46:12]:

Lutz Fricke [00:46:12]: Genau, das ist ein ganz, ganz wichtiges Instrument. Und du wirst von mir nie, also solange ich diesen Bereich hier verantworte, wirst du in keinem Nachhaltigkeitsbereich darüber lesen, dass wir Bäume gepflanzt haben oder Büropflanzen gepflanzt haben. Weil das ist der Impact, den wir da erzielen. Das wäre lächerlich, wenn wir den anführen. Mir ist es wichtiger, dass wir die Leute intern zusammenbringen.

Lutz Fricke [00:46:12]:

Zackes Brustik [00:46:34]:

Zackes Brustik [00:46:34]: Das wäre schon ein perfektes Schlussstatement gewesen, wenn wir nicht noch ein großes, wichtiges Thema hätten, was ich unbedingt unterbringen will, weil es für mich so ein persönliches Begeisterungsthema ist, weil ich ja neben meinem eigenen Podcast noch für einen Kunden einen Energiewende-Podcast moderieren darf für das Smarter E. Deswegen feiere ich das Thema, was jetzt kommt, so sehr. Ich habe ja gesagt, Nachhaltigkeit hat auch schon vor dir bei Mosolf stattgefunden. Ihr habt nämlich zusammen mit dem Europa-Park Rust, habt ihr die größte PV-Parkplatz-Überdachungsanlage in Deutschland. Ich weiß nicht, ob das das richtige Wort war, aber quasi nirgendwo ist so viel PV über Parkplätze gebaut wie im Europa-Park. Ihr pachtet das, nutzt das?

Zackes Brustik [00:46:34]:

Lutz Fricke [00:47:10]:

Lutz Fricke [00:47:10]: Das muss ich kurz richtig stellen. Europa-Park ist ein Projekt, was jetzt erst startet in Kippenheim und in Rackwitz, da haben wir die erste Anlage schon fertig gebaut.

Lutz Fricke [00:47:10]:

Zackes Brustik [00:47:24]:

Zackes Brustik [00:47:24]: Okay, aber das heißt, weil diese erste Anlage, das war schon die größte in Deutschland, jetzt kommt noch eine noch größere, wenn ich das richtig formuliere, weil das erfolgreich war und ihr gemerkt habt, das ist jetzt nicht nur ein kleines Prestigeprojekt, wo wir sagen, wir haben nicht nur Ökostromanbieter, jetzt wir sind gewechselt, sondern wir bauen PV zu, was ja wirklich für das System wichtig ist als Unternehmen, nämlich die PV-Menge zu erhöhen und nicht einfach nur aus dem bestehenden Strom mixig ein kleines bisschen von den erneuerbaren abzuzwacken.

Zackes Brustik [00:47:24]:

Lutz Fricke [00:47:51]:

Lutz Fricke [00:47:51]: Richtig.

Lutz Fricke [00:47:51]:

Zackes Brustik [00:47:51]:

Zackes Brustik [00:47:51]: Ihr habt gemerkt, das ist so heiß das Thema für euch, dass ihr das auch richtig ausrollen wollt und dafür sogar unternehmensintern eine GmbH gegründet habt.

Zackes Brustik [00:47:51]:

Lutz Fricke [00:48:02]:

Lutz Fricke [00:48:02]: Genau, die GmbH, die wird jetzt in den Start gehen. Es gibt schon länger eine Abteilung, die sich ausschließlich mit dem Thema erneuerbaren Energien beschäftigt. Die gibt es mittlerweile sogar schon über zwei Jahre bei uns im Unternehmen. Die hat diese ersten Projekte mitgestaltet und ausgebaut. Da haben wir noch viel mit Partnern zusammengearbeitet, weil man viel selber gar nicht wusste, wie Dinge funktionieren. Also da gibt es ja Einspeisevergütungen, die man berücksichtigen muss, Baukosten, die kommen, wie funktioniert das mit der Verwendung vom Strom und so weiter. Also da gibt es ganz, ganz viele Dinge, die wir natürlicherweise nicht kennen konnten. Und an dem Punkt haben wir natürlich Partner ins Boot zu holen, da zu lernen und diesen Lernprozess, den versuchen wir jetzt umzusetzen und unsere eigene Strategie quasi umzusetzen.

Lutz Fricke [00:48:02]:

Zackes Brustik [00:48:56]:

Zackes Brustik [00:48:56]: Was daran ist so reizvoll für euch? Ja, das Thema ist gerade so relevant. Absolut. Energie, das bestimmte Thema der letzten Monate, Energie, Autonomie, Unabhängigkeit, unabhängig werden von russischem Gas und Öl und auch als Unternehmen aus den Preisschwankungen rauszukommen.

Zackes Brustik [00:48:56]:

Lutz Fricke [00:49:13]:

Lutz Fricke [00:49:13]: Also wenn

Lutz Fricke [00:49:13]:

Zackes Brustik [00:49:13]:

Zackes Brustik [00:49:13]: du da kurz mal einen kleinen Einblick geben magst.

Zackes Brustik [00:49:13]:

Lutz Fricke [00:49:16]:

Lutz Fricke [00:49:16]: Wir nennen das ein bisschen das Mosolf-Ecosystem, was jetzt gerade am Entstehen ist. Ich habe ja schon geteasert, dass wir in diesem Jahr die ersten fünf E-LKWs in Betrieb genommen haben, großflächig zu testen und auszurollen. Dazu haben wir auch eine Ladeinfrastruktur aufgebaut, dort wo die E-LKWs im Einsatz sind. Und die absolute Luxussituation, die jetzt entstehen kann, ist, wenn ich diesen Strom, den die E-LKWs benötigen, wenn ich den selber produzieren kann. Weil dann bin ich auf einmal in der Situation, in der wir noch nie waren in unserer Geschichte und können nämlich die eigene Energie, die wir für unser Geschäft brauchen, selber erzeugen. Und das macht das ganze Thema dann rund und lukrativ und deswegen investieren wir da gerade sehr viel Zeit und Energie rein.

Lutz Fricke [00:49:16]:

Zackes Brustik [00:50:06]:

Zackes Brustik [00:50:06]: Das heißt perspektivisch, also was denkst du wie lange das, sagen wir mal so eine, ich weiß nicht wie viele LKWs habt ihr, 1000?

Zackes Brustik [00:50:06]:

Lutz Fricke [00:50:12]:

Lutz Fricke [00:50:12]: Knapp, ja.

Lutz Fricke [00:50:12]:

Zackes Brustik [00:50:13]:

Zackes Brustik [00:50:13]: 1000 LKWs, was übrigens auch schon zeigt, wie viel von euren 3100 Mitarbeitenden Lkw-Fahnde sind. Also das ist, nochmal den Bogen zurück, warum das Thema SWI-Sozial bei euch so relevant ist. Das ist ein Drittel eurer Mitarbeitenden sind Lkw-Fahnde und das heißt eben in einem Job, der bei anderen Arbeitgebern durchaus prekär ausgelegt sein kann. Nochmal zurück zu dem Bogen. Also 1000 LKW, fünf davon im Testbetrieb. Also habt ihr so eine Timeline, wo ihr sagt, in 10, in 20 Jahren sind wir, wenn es sich bewährt, zu einer E-Flotte gewechselt? Weil das Entscheidende ist ja, das ist der Chunk von euren Emissionen, haben wir gehört, diese 45.000 Tonnen in Scope 1, das ist der Hebel, oder?

Zackes Brustik [00:50:13]:

Lutz Fricke [00:50:53]:

Lutz Fricke [00:50:53]: Absolut. Also wenn du sagst, wir haben jetzt von 1000 LKW 5 umgestellt, dann ist das im Moment noch ein Fliegenschiss. Und es gibt eigentlich nur verschiedene Szenarien, die wir natürlich auch an Verfügbarkeiten und Gegebenheiten festmachen müssen. Was gibt der Markt im Moment her? Im Moment gibt es für unseren Anwendungsfall keinen Hersteller der E-LKWs anbietet. Das heißt wir mussten losgehen und das Ding mit einem Startup aus der Schweiz selber bauen. Weil ein Autotransporter hat ganz andere Anforderungen als ein normaler LKW. Der muss nämlich ein bisschen flacher sein, damit noch ein zusätzliches Fahrzeug transportiert werden kann, weil sonst habe ich nämlich einen Effizienzverlust. Wenn ich nicht mehr acht, sondern nur noch sieben Fahrzeuge transportieren kann, weil die Batterie so groß ist, dann habe ich nicht so viel gewonnen.

Lutz Fricke [00:50:53]:

Lutz Fricke [00:51:47]:

Lutz Fricke [00:51:47]: Also dann muss ich auf einmal ein Achtel mehr Fahrten machen, weil wir Platz verloren haben.

Lutz Fricke [00:51:47]:

Zackes Brustik [00:51:53]:

Zackes Brustik [00:51:53]: Und das bei 1000 LKWs ist einiges.

Zackes Brustik [00:51:53]:

Lutz Fricke [00:51:56]:

Lutz Fricke [00:51:56]: Genau. Also das kann man sich ja vorstellen, was dann da drauf kommen würde.

Lutz Fricke [00:51:56]:

Zackes Brustik [00:52:00]:

Zackes Brustik [00:52:00]: Und das heißt, ihr musstet wirklich selber diesen LKW bauen. Das heißt auch da steht, du hast ja gesagt, fünf LKW sind ein Fliegenschiss. Aber das heißt, ihr habt eine Strategie, aus diesem kleinen Pilotprojekt tatsächlich was skalierbares zu bauen.

Zackes Brustik [00:52:00]:

Lutz Fricke [00:52:12]:

Lutz Fricke [00:52:12]: Genau. Also es gibt verschiedene Szenarien, die wir gerade entwickelt haben. Das kommt immer ein bisschen darauf an, was gibt dem Markt denn auch in Zukunft her. Aber es wichtig ist, dass wir diese fünf E-LKWs tatsächlich dazu jetzt genutzt haben, das großflächiger zu testen. Weil es wird ganz viel reinweg über Anschaffungskosten gesprochen, dass so ein E-Lkw so viel kostet. Ja, das ist der Fall. Im Moment ist es sogar noch horrend teuer. Also ohne Förderung hätten wir da, glaube ich, fast das Zehnfache bezahlt.

Lutz Fricke [00:52:12]:

Lutz Fricke [00:52:42]:

Lutz Fricke [00:52:42]: Aber im Betrieb muss sich das Ding ja irgendwann lohnen. Und da hat noch keine Erfahrung. Und deswegen ist es wichtig, nicht nur diese Anschaffungskosten im Blick zu halten, sondern auch zu gucken, wie sind denn die Betriebskosten von diesem LKW? Also wie viel Wartung muss ich reinstecken? Wie viel Verschleiß haben wir? Wie viel kostet uns der Strom, der da drin steckt und und und wie viel Effizienz kann ich gewinnen? Und all diese Dinge, die machen wir in einem Testbetrieb sichtbar jetzt und haben daraus so viele Erkenntnisse gewonnen, dass wir jetzt schon die nächsten zehn bestellt haben, weil wir gezielt Einsatzgebiete gefunden haben, wo die sich heute schon nach zwei Jahren lohnen, die Dinger.

Lutz Fricke [00:52:42]:

Zackes Brustik [00:53:22]:

Zackes Brustik [00:53:22]: Da wird also noch einiges passieren. Das Spannende daran ist, und das war nicht der Punkt, den ich damit unterstreichen wollte, ist, dafür habt ihr extra eine GmbH gegründet, Dafür ist nochmal ein ganz eigener Bereich zuständig. Eben das hat nichts mit dir als Head of Sustainability zu tun. Das unterstreicht ja, wie breit dir das Thema Nachhaltigkeit angeht, wie transformatorisch und dass das wirklich auch quasi in die Firmenstruktur reingeht, zu schauen, wie kann das Zukunftsbusiness aussehen? Und das geht ja weit über Compliance hinaus, die Flotte zu elektrifizieren.

Zackes Brustik [00:53:22]:

Lutz Fricke [00:53:50]:

Lutz Fricke [00:53:50]: Genau, absolut. Also dafür haben wir Strategieabteilung, dafür haben wir erneuerbare Energien, dafür haben wir einen Transformationschef, der sich quasi ausschließlich mit der Transformation der Flotte beschäftigen wird oder beschäftigt schon seit langem. Und diese Dinge, die müssen wir jetzt intelligent miteinander verzahnen, hier auch richtig Geschwindigkeit drauf zu bekommen. Und da arbeiten wir dran.

Lutz Fricke [00:53:50]:

Zackes Brustik [00:54:14]:

Zackes Brustik [00:54:14]: Zum Schluss, Lutz, meine Frage, weil du hattest ja vorhin gesagt im Nachhaltigkeitsbericht, ein paar Sachen würdest du jetzt auch anders machen. Bei Learnings, was würdest du anders machen? Was würdest du den Head of Sustainabilities, die zuhören, mit auf den Weg geben wollen?

Zackes Brustik [00:54:14]:

Lutz Fricke [00:54:28]:

Lutz Fricke [00:54:28]: Also das Erste ist, Ja, also die Struktur, die wir gewählt haben, die war gut. Das war ein guter Einstieg. Wir haben mit diesem Standard nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex so ein Rahmenwerk gehabt, was relativ gut war. Ich glaube, Alles selber zu machen war ein bisschen übertrieben, weil es war echt übertrieben viel Arbeit, die darin gesteckt hat. Das lohnt sich, wenn man die Authentizität darin lesen kann, wie du das gerade geschrieben hast. Dann freut mich das natürlich. Aber ich glaube, bestimmte Stellen hätte ich persönlich wahrscheinlich auch noch mal mehr Beratung einholen sollen. Und das auch im Vorfeld.

Lutz Fricke [00:54:28]:

Lutz Fricke [00:55:08]:

Lutz Fricke [00:55:08]: Vielleicht hätte ich da bestimmte Dinge schneller hinbekommen, als wir sie heute gemacht haben. Was ich auch im nächsten Bericht deutlich anders machen werde, ist, ich werde die Kolleginnen und Kollegen sehr viel intensiver in diesen Entstehungsprozess mit einbinden. Das war im Moment, also in diesem Bericht noch sehr oberflächlich. Also natürlich haben wir uns ausgetauscht mit vielen, aber wir haben viele Passagen selber geschrieben. Das heißt, das kommt noch gar nicht so richtig raus, die Sichtweise, die zum Beispiel unser HR auf bestimmte Themen hat.

Lutz Fricke [00:55:08]:

Zackes Brustik [00:55:41]:

Zackes Brustik [00:55:41]: Oh, super schön. Also wirklich die ihren Teil selber schreiben zu lassen.

Zackes Brustik [00:55:41]:

Lutz Fricke [00:55:45]:

Lutz Fricke [00:55:45]: Genau. Und das ist so ein bisschen das Ziel, was ich in den nächsten Jahren dann verfolge, dass wir sagen, wir wollen eigentlich noch mehr Authentizität haben, indem wir sagen, die Verantwortlichen, die Ziele verantworten und die Bereich verantworten, der im Nachhaltigkeitskontext wichtig ist, Die sollen dann auch bitte ihren eigenen, ihre eigene Sichtweise darstellen. Das würde ich in den nächsten Jahren auf jeden Fall anders machen.

Lutz Fricke [00:55:45]:

Zackes Brustik [00:56:11]:

Zackes Brustik [00:56:11]: Also das heißt, ihr behaltet euch bei, es selber zu schreiben und es nicht an eine Marketingagentur Abzugeben und ihr sagt sogar noch mehr aus innen heraus, dann in unterschiedlichen Duktus sozusagen wirklich authentisch basierend auf jeder Abteilung. Das war, was du anders machen würdest und Highlights, was nährt dich, diese Transformation in den nächsten Monaten, Jahren weiter voranzutreiben. Du könntest auch sagen, ich hab den Quereinstieg gemacht vom Digitalisierungsmanager zum Head of Sustainability, hab gezeigt, ich kann es, damit sind wir gestartet, Pippi Langstrumpf, ich hab's noch nie gemacht, deswegen bin ich sicher, dass ich's kann. Jetzt hab ich mich qualifiziert, geh ich zu den Großen, weil Head of Sustainability gefragte Position ist. Tschüss, Mosolf und Rhein, Weil, ich weiß nicht, Daimler oder was auch immer. Also warum bleibst du da und was nährt dich für die Arbeit?

Zackes Brustik [00:56:11]:

Lutz Fricke [00:56:57]:

Lutz Fricke [00:56:57]: Im Moment bleibe ich hier, weil ich sehe, dass noch echt viel zu tun ist. Also wie gesagt, es ist ein Transformationsprozess, der nicht zu Ende ist. Und ich habe einen ganz persönlichen Punkt, an dem ich weiß, dass ich hier fertig bin. Und das ist, wenn es meine Position nicht mehr braucht. Also wenn niemand mehr als Datenonkel oder Nachhaltigkeitsonkel irgendwo steht, den Zeigefinger hebt und sagt, wir müssen das nachhaltiger machen, sondern Projekte nachhaltig geplant werden, Investitionen nachhaltig getätigt werden, das Handeln der Mitarbeitenden nachhaltig ist, dann braucht es mich nicht mehr, weil dann sind wir am Ende der Reise und da sind wir noch nicht und deswegen habe ich noch viel zu tun hier.

Lutz Fricke [00:56:57]:

Zackes Brustik [00:57:39]:

Zackes Brustik [00:57:39]: Und was nährt dich auf diesem Weg?

Zackes Brustik [00:57:39]:

Lutz Fricke [00:57:41]:

Lutz Fricke [00:57:41]: Meine Highlights. Also a, dass ich immer mehr diesen Rückhalt im Vorstand spüre, Das nährt mich natürlich. Dass wir immer mehr positives Feedback bekommen von unseren Kolleginnen und Kollegen. Das ist ein sehr krasser Treiber, ehrlich gesagt, Motivator. Und dann, dass wir auch tatsächlich erste Dinge jetzt erreicht haben. Also wir haben eine CO2-Bilanz, die es so noch nie gab. Wir haben einen Nachhaltigkeitsbericht fertiggestellt, den es so noch nie gab, die in sich nicht zeigen, dass wir komplett nachhaltig sind, sondern die zeigen, wir haben die Reise jetzt begonnen, ernst genommen und nutzen diese Mittel jetzt, diesen nachhaltigen Transformationsprozess auch richtig umzusetzen.

Lutz Fricke [00:57:41]:

Zackes Brustik [00:58:25]:

Zackes Brustik [00:58:25]: Es war mir so ein Fest, dir zuzuhören und wirklich sehr eloquent zu hören, was du alles angegangen bist, auch sehr ehrlich. Ich kann wirklich allen nur empfehlen, sobald dieser Bericht geprüft und freigegeben ist, ich glaube vom DNK gerade, ne? Genau. Dann kann man ihn natürlich lesen. Das heißt, die Leute, die es interessieren, einfach an sustainabilityatmosolf.de schreiben,

Zackes Brustik [00:58:25]:

Lutz Fricke [00:58:45]:

Lutz Fricke [00:58:45]: sich bei dir melden. Ja, genau. Schreibt mich auf LinkedIn an oder über Sustainability.

Lutz Fricke [00:58:45]:

Zackes Brustik [00:58:49]:

Zackes Brustik [00:58:49]: Lutz Fricke auch auf LinkedIn adden, weil das ist ein Gedanke, den ich in 2024 angehen will, ist, einen Podcast herum noch eine Community aufzubauen für Menschen wie Lutz, für Menschen wie euch, die ihr zuhört, damit ihr euch als Peers austauschen könnt und wirklich gemeinsam aus eurer Erfahrung die teilen könnt und dadurch auch gegenseitig stärkt und schneller vorankommt, weil es macht ja keinen Sinn, dass jeder das Rad von vorne erfindet. Also hier schon mal ein kleiner Prototyp. Ich weiß, Lutz ist ja Genau der Typ dafür, der freut sich, wenn ihr euch meldet und der freut sich, seine Erfahrung teilen zu können und von euch zu lernen. Also meldet euch bei ihm, sustainability at mosolf.de. Was für eine Freude. Danke dir, Lutz.

Zackes Brustik [00:58:49]:

Lutz Fricke [00:59:24]:

Lutz Fricke [00:59:24]: Ja, es hat mir mega Spaß gemacht. War ein tolles Gespräch. Danke, Sackes.

Lutz Fricke [00:59:24]:

Zackes Brustik [00:59:28]:

Zackes Brustik [00:59:28]: Und damit geht's in die Winterpause. Es wird in den nächsten Monaten zwei Wiederholungen geben von zwei richtig coolen Folgen. Bleibt dran und danach starten wir in 2024. Dann mit der Staffel 4 schon. Und zwar Folge, das wird dann Folge 42. Also ich freue mich schon mega drauf, die Reise mit euch fortzusetzen, noch weiter viele spannende Menschen und Pioniere hier im Podcast zu haben und zu schauen, wie wir gemeinsam Nachhaltigkeit in Unternehmen weiter vorantreiben können und unsere Wirtschaft auf den Weg in die planetaren Grenzen bekommen. Bis dahin, addet mich auf LinkedIn. Ich freue mich ungemein mit euch die Diskussion dort weiterzuführen.

Zackes Brustik [00:59:28]:

Zackes Brustik [01:00:05]:

Zackes Brustik [01:00:05]: Zack, ist brustig. Den Link gibt es in den Show Notes. Und wenn ihr mir noch ein Riesengefallen tun wollt, als kleines Weihnachtsgeschenk, hinterlasst eine Bewertung in eurer Podcast App bei Spotify, einfach 5 Sterne. Bei Apple könnt ihr auch 5 Sterne klicken und unter diesen 5 Sternen versteckt sich noch ein kleines Bewerten. Dann könnt ihr zwei Sätze schreiben und das hilft mir ungemein für das Ranking von Gewinn in Zukunft in der Podcast App von Apple, dann mit dem Thema Nachhaltigkeit noch sichtbarer zu werden. Danke euch und bis zur nächsten Folge.

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