#49 Nachhaltigkeitsstrategie: Lieferanten, Kunden & Mitarbeitende erfolgreich einbinden! I Gast: Michaela Reitterer

Shownotes

Eigentlich wollte Michaela Reitterer nur günstigen Strom. Doch die Solaranlage bringt plötzlich eine ungeahnte Dynamik ins Rollen. Heute leitet sie ein Unternehmen, dass genau deswegen außerordentlich erfolgreich wirtschaftet, weil es nicht nur auf zwei oder drei, sondern nun auf alle 17 der Sustainable Development Goals einzahlt.

Aber von vorne: Michaela ist Inhaberin des Boutiquehotels Stadthalle in Wien. Und die beispiellose Art, wie sie ihr Hotel auf Nachhaltigkeit getrimmt hat, wie Mitarbeitende und Zulieferer und selbst ihre Kund*innen daran mitgewirkt haben, ist das Zeug für Lehrbücher. Wortwörtlich, denn ihr Unternehmen dient in Österreich nun als Lehrmaterial.

Es bewerben sich mehr Fachkräfte, als sie einstellen kann. Ihre Gäste zahlen freiwillig Premiumpreise. Und ihre Mitbewerber wählten sie zur Präsidentin des Branchenverbandes. Sie scheint etwas richtig gemacht zu haben.

Und genau deswegen wollte Podcast-Host Zackes ihr auf den Zahn fühlen und ihr ein paar der strategischen Geheimnisse entlocken:

✅ Mit welchen Schritten ging es 2002 los?

✅ Wie hat sie Mitarbeitende und Lieferanten an Bord bekommen?

✅ Was machen Kund*innen für Nachhaltigkeit mit und wo steigen sie aus?

✅ Wie operationalisiert sie die 17 SDGs unternehmerisch?

Diese Folge ist für alle, die sich von einer echten Pionierin mitreisen lassen wollen. Ein großartiges Gespräch über erfolgreiches Unternehmertum dank Nachhaltigkeitsmanagement und den richtigen Führungsstil, um die nötigen Innovationen entstehen zu lassen.

Über Michaela Reitterer: Michaela ist Inhaberin des Boutiquehotels Stadthalle in Wien. Sie ist Vizepräsidentin der CSR-Unternehmensplattform respACT, Tourismussprecherin bei CEOs for Future und im Together for Tourism Expertenrat der EU Kommission. Zudem war sie neun Jahre lang Präsidentin der ÖHV (Österreichische Hoteliére Vereinigung).

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Transkript anzeigen

Michaela Reitterer [00:00:04]:

Michaela Reitterer [00:00:04]: Bei jeder Entscheidung, die wir treffen, fragen wir uns selber, ob das auch tatsächlich das Richtige ist für eine nachhaltige Unternehmensführung. Und dieser Frage haben wir alles untergeordnet. Und obendrein haben wir auch aus dem nicht nur eine Marke gemacht, was das Übernachten betrifft, sondern auch eine Marke gemacht als Arbeitgeber. Wir haben sehr viel investiert, also An Zeit auch, auch sehr viel an Empathie. Wir haben aber jetzt auch die Situation, dass wir mehr Bewerbungen haben, als wir Mitarbeiterinnen benötigen.

Michaela Reitterer [00:00:04]:

Zackes Brustik [00:00:44]:

Zackes Brustik [00:00:44]: Es ist mal wieder Zeit für eine dieser inspirierenden Pioniergeschichten. Mein Gast in dieser Folge beweist, dass, wenn man Nachhaltigkeit besonders gründlich angeht, gleichzeitig auch wirtschaftlich deutlich besser dasteht. Ihr Unternehmen zahlt nicht nur auf ein, drei oder fünf ausgewählte SDGs ein, sondern auf alle 17. Dahinter stand, so ehrlich muss man sein, keine klar durchdachte Strategie am Anfang, sondern mein Gast fand sich einfach sehr schnell wieder in einer sich gegenseitig verstärkenden positiven Dynamik zwischen ihren Mitarbeitenden, den Kunden, den Lieferanten und steht nun mit einem Unternehmen da, was es in ihrer Branche sogar bereits in die Lehrbücher geschafft hat, welches Unternehmen es sich handelt und was wir von der Inhaberin für unsere eigenen Unternehmen lernen können, das erfahrt ihr gleich. Erst einmal herzlich willkommen zu Gewinne Zukunft, dem Nachhaltigkeits-Podcast der Pioniere und Professionals. Mein Name ist Zakis und ich freue mich enorm, dass ihr mit an Bord seid. Und ich freue mich natürlich mal wieder auf meinen Gast heute. Herzlich willkommen, Michaela Reiterer.

Zackes Brustik [00:00:44]:

Michaela Reitterer [00:01:40]:

Michaela Reitterer [00:01:40]: Hallo lieber Sakis, danke, dass ich da sein darf.

Michaela Reitterer [00:01:40]:

Zackes Brustik [00:01:44]:

Zackes Brustik [00:01:44]: Michaela, du hast ein Hotel und zwar das Boutique Hotel, die Stadthalle Wien. Und du hast es so 2002 übernommen. Und das Faszinierende ist, du hast gesagt, ich mach jetzt komplett alles anders, hast es in deinen eigenen Worten, wie gesagt, gnadenlos auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Und hattest damit so durchschlagenden Erfolg, dass nicht nur das Hotel bestens dasteht, sondern auch alle anderen in deiner Branche gesagt haben, du machst irgendwas richtig gut, willst du nicht Präsidentin unserer Vereinigung, der ÖHV werden, warst 9 Jahre lang Präsidentin der österreichischen Hoteliervereinigung. Und jetzt aktuell wirkst du sogar auf EU-Ebene mit, nämlich bei der EU-Kommission zum Thema Tourismus, also dem Expertenrat Together for Tourism. Du scheinst irgendwas richtig gemacht zu haben. Und was das genau ist, das versuchen wir in den nächsten 60 Minuten rauszubekommen. Aber wir starten bei Abi Anfang.

Zackes Brustik [00:01:44]:

Zackes Brustik [00:02:34]:

Zackes Brustik [00:02:34]: Als das alles noch nicht stand, warum, als du das Hotel übernommen hast, hast du gesagt, ich mache nicht nur ein kleines bisschen was hier oder nachhaltig, sondern hast im Endeffekt diesen wirklich unglaublich gründlichen Weg eingeschlagen. Was hat dich damals geritten?

Zackes Brustik [00:02:34]:

Michaela Reitterer [00:02:46]:

Michaela Reitterer [00:02:46]: Begonnen hat es damit, ich habe meinen Eltern das Hotel abgekauft im Jahr 2001, musste es umbauen und bin mit den Kindern ins Hotel gezogen. Also genau das Gegenteil von dem, was alle anderen machen. Die ziehen dann meistens aus dem Hotel weg. Und habe dann dort die Wohnung ausgebaut. Und es hieß dann, der Installateur hat gemeint, ja, aber unter dem Dach brauchen Sie eine Klimaanlage oder zumindest als Kühlschlangen ins Dach. Und ich habe gesagt, nein, das brauche ich nicht. Ich lege mir einfach Solarkollektoren auf das Dach drauf. Dann kann die Hitze nicht durch das Dach eindringen.

Michaela Reitterer [00:02:46]:

Michaela Reitterer [00:03:17]:

Michaela Reitterer [00:03:17]: Und obendrein kann ich noch Energie erzeugen damit. Wir haben dann ganz oben auch noch Fenster gebaut, damit die Hitze entweichen kann. Das hat wunderbar funktioniert und dann habe ich gedacht, wenn ich jetzt schon dabei bin und das mache, mache ich auch noch Eine Regenwassernutzanlage und sammle das Regenwasser und verwende das für die Toilettspülungen. Das ist zum Beispiel eine der Maßnahmen gewesen, die ich nicht mehr wiederholen würde. Das war keine so gute Idee.

Michaela Reitterer [00:03:17]:

Zackes Brustik [00:03:42]:

Zackes Brustik [00:03:42]: Warum?

Zackes Brustik [00:03:42]:

Michaela Reitterer [00:03:43]:

Michaela Reitterer [00:03:43]: Weil das Regenwasser in der Stadt schmutzig ist. Das ist das Problem. Und du kommst in einem Hotel als Gast in das Zimmer und du siehst dort die Klomuschel und dann denkst du dir, es hat jemand vergessen runterzulassen. Das ist sofort das Kopfkino, das abgeht. Da kannst du nichts dagegen machen. So viel kannst du gar nicht kommunizieren. Und deswegen mussten wir dann damit auch tatsächlich wieder aufhören.

Michaela Reitterer [00:03:43]:

Zackes Brustik [00:04:05]:

Zackes Brustik [00:04:05]: Das war gleich zum Anfang schon eines der Beispiele, wo wir sagen, okay, das wäre nachhaltiger, aber da verlieren wir unsere Kunden mit. An der Stelle nur ganz kurz, bevor wir hier weitermachen, nur auch nochmal, damit man es bildlich vor Augen hat, was bei euch anders ist als in anderen Hotels. Hast du so Beispielende Details, wo es bei euch anders abläuft als in einem anderen Hotel?

Zackes Brustik [00:04:05]:

Michaela Reitterer [00:04:24]:

Michaela Reitterer [00:04:24]: Ja, wir haben zum Beispiel keine Minibar. Also selbst dort, wo du die Minibar vermuten würdest, ist da so ein kleiner Punkt und da steht no Minibar. Dafür sparen wir im Jahr 21.000 Kilo oder 21 Tonnen CO2. Oder an unserem Buffet ist nicht ein einziges Stück verpackt, wir versuchen ja tatsächlich ganz wenig Abfall zu haben. Wir haben in der Woche für ein Hotel wirklich sehr wenig, eine Tonne für den Restmüll. Also we separate the waste, ja, und wir vermeiden ihn. Und das Dritte, was wir zum Beispiel haben, es gibt keine einzige normale Lampe, es gibt alles nur in LED. Das ganze Hotel und das seit 16 Jahren, ist nur in LED ausgestattet.

Michaela Reitterer [00:04:24]:

Zackes Brustik [00:05:05]:

Zackes Brustik [00:05:05]: Mega cool. Und da nur eine ganz kleine Frage. Gerade das Abfallding hängt ja ganz stark von den Lieferanten ab. Jetzt kann man sagen, ihr habt den Abfall nicht, weil eure Lieferanten den wieder mitnehmen müssen. Oder wie habt ihr die umherzogen, dass die Rechnung aufgeht?

Zackes Brustik [00:05:05]:

Michaela Reitterer [00:05:16]:

Michaela Reitterer [00:05:16]: Also ich habe eine Geschichte meiner Marmeladenlieferantin, war zum Beispiel, dass ich sie angerufen habe und gesagt habe, weil wir bekommen diese handgejurierte Biomarmelade in so ein Liter Gläsern. Und ich habe sie angerufen und gesagt, ob sie uns das nicht in Containern oder in Kübeln schicken kann, die Marmelade und wir würden es umfüllen. Und dann hat sie gesagt, nein, ich kann meine Abfüllanlage nicht ändern, Frau Reiterer, das tut mir leid, das ist bei uns so, dass das so in die Marmeladegläser kommt. Da habe ich gesagt, okay, kein Problem. Daraufhin sind wir hergegangen, habe auf Facebook den Leuten geschrieben, wenn ihr diese Marmelade so leere Gläser haben wollt, die schauen so aus, für euer Mehl, Zucker, Bröseln, müsst ihr euch nicht mehr in den Möbelhäusern den Billigschrot kaufen, ihr könnt euch die bei uns abholen. Daraufhin war das eine irre Liste, die wir plötzlich an Leuten gehabt haben, die sich bei uns gemeldet haben. Wir haben dann eine Warteliste gehabt, die wir tatsächlich immer abgearbeitet haben und wieder den Nächsten angerufen haben und gesagt, du kannst dir wieder 10 Gläser holen und der Nächste kannst dir wieder 10 Gläser holen und so kamen auch die Wiener in unser Hotel und haben gesehen, dass es da ein ziemlich schönes Hotel mit einem wunderschönen Garten gibt, waren völlig begeistert, haben sich diese Gläser mitgenommen, haben wieder eine Geschichte zu erzählen gehabt, die sie über unser Hotel erzählt haben.

Michaela Reitterer [00:05:16]:

Zackes Brustik [00:06:27]:

Zackes Brustik [00:06:27]: Also auch da wirklich großartig, was durch so eine kleine Sache positiv ergeben kann und wie das eine ganz eigene Dynamik entfalten kann. Das Spannende find ich bei dir, dass du sagst, es hat angefangen mit der wirtschaftlichen Rechnung zu sagen, anstatt dass die Sonne den Dachboden aufwärmt, nutzen wir sie und nutzen die Wärme andersweitig. Interessant, weil ja vor ein paar Jahren viele Unternehmen angefangen haben, zu schauen, packen sie irgendwo auf die Halle ihrer Produktion PV und so. Das heißt, das war so ein kleines bisschen die Einstiegsdroge, mit der sich wahrscheinlich sehr viele, auch gerade Mittelständler, wiederfinden können. Wie ging es dann weiter? Weil jetzt hättest du ja sagen können, super, das passt doch. Also PV auf dem Dach und das mit dem Regenwasser haben wir auch ausprobiert. Da würde ich jetzt an jedem Unternehmer in den Stammtisch ja eigentlich schon einen Trumpf in der Hand haben. Warum hast du dann gesagt, nee, das muss jetzt noch weitergehen?

Zackes Brustik [00:06:27]:

Michaela Reitterer [00:07:13]:

Michaela Reitterer [00:07:13]: Ich habe ja auch gleichzeitig das Haus nebenan gekauft und haben zuerst einmal das alte Stammhaus, das war zu diesem Zeitpunkt schon 140 Jahre alt, thermisch komplett saniert, haben auch den grünen Bewuchs wieder an die Hausmauer angehängt, also so quasi, dass es sich auch wieder erfängt und tatsächlich auch wieder weiterwächst. Und dann haben wir nebenan das Haus weggerissen und haben dort ein Passivhaus hingebaut. Und bei diesem Passivhaus haben wir so viel Photovoltaik und Solar auf die Dächer und an die Fassade geknallt, haben unten einen Brunnen gegraben, uns das Brunnenwasser heraufzuholen und erzeugen in diesem Teil tatsächlich im Jahr so viel Energie, wie wir auch benötigen. Das machen wir eben mit der Solaranlage, mit der Photovoltaik, mit der Wasserwärmepumpe und das kalte Wasser dieser Wasserwärmepumpe, der wir beim Brunnenwasser die Wärme entzogen haben, das verwenden wir jetzt auch für die Toilettspülungen. Das ist jetzt sauberes Wasser.

Michaela Reitterer [00:07:13]:

Zackes Brustik [00:08:21]:

Zackes Brustik [00:08:21]: An der Stelle wie immer in knapp 60 Sekunden ein gerade für Nachhaltigkeitsverantwortliche spannendes Sustainability Offering von meinem Werbepartner IBM. Eine der größten Herausforderungen für Nachhaltigkeitsverantwortliche aktuell ist vermutlich gerade mit Blick auf die CSRD die Auswahl der richtigen ESG Software. Eins der Probleme es gibt zahlreiche Lösungen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, aber es gibt nur wenige so umfassend funktionierende Lösungen wie die IBM NVZ ESG Suite. Speziell in Bezug auf ESG Reporting bietet euch Envysi die Möglichkeit nicht nur eines, sondern gleich zahlreiche internationale Frameworks zu bedienen. Von SASB zu TCFD, zu den SDGs zu GRI und natürlich auch den ESRS der CSRD. Und es wäre natürlich kein IBM Produkt, wenn dabei nicht an den unterschiedlichsten Stellen Automatisierung und KI für die Beschleunigung der Prozesse eingesetzt werden würde. Zum Beispiel Dank Natural Language Processing für das schnellere Erfassen von GHG-Emissionen. Nicht umsonst wurde IBM vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Verdantix als führend im Bereich Enterprise Carbon Management Software eingestuft.

Zackes Brustik [00:08:21]:

Zackes Brustik [00:09:27]:

Zackes Brustik [00:09:27]: Mehr Infos gibt's von Sustainability Specialist Oliver Gahr auf LinkedIn und über den Link in den Show Notes. Also das heißt, ihr habt erstmal so das Thema Energie für euch gelöst und in dem Fall, was ist das richtige Wording jetzt bei euch? Ihr seid ein Null-Energie-Hotel oder wie werbt ihr?

Zackes Brustik [00:09:27]:

Michaela Reitterer [00:09:46]:

Michaela Reitterer [00:09:46]: Ja, Nein, wir sind eine Null-Energie-Bilanz, weil wir sind nicht energieautark, sondern aufs Jahr gesehen produzieren wir so viel Energie, wie wir benötigen, weil wir natürlich im Sommer mehr erzeugen und im Winter nicht so viel zusammenbringen, Eben aufgrund der fehlenden Sonne.

Michaela Reitterer [00:09:46]:

Zackes Brustik [00:10:02]:

Zackes Brustik [00:10:02]: Aber auch da spannend, das heißt, das war eine rein wirtschaftliche Kalkulation.

Zackes Brustik [00:10:02]:

Michaela Reitterer [00:10:06]:

Michaela Reitterer [00:10:06]: Am Anfang ja und ehrlich gesagt, ich habe mir auch gedacht, wenn die Sonne scheint und das Wasser unter dem Hotel durchfließt und der Wind weht, weil ich wollte ja auch Vertikalachsenwindräder auf das Dach haben, das wollten die anderen nicht, dann habe ich mir gedacht, also wenn das alles möglich ist, dann baue ich jetzt ein Haus, wo ich tatsächlich auch Energie erzeuge, weil ich mir gedacht habe, das ist normal. Und Ehrlich gesagt, es gab ja viele Energieplaner und Wissenschaftler und auch von den Universitäten, die damals zu mir gesagt haben, na ja, Frau Reiterer, zum Glück haben Sie nichts davon verstanden, weil sonst hätten Sie das nie gemacht. Und das stimmt vielleicht auch sogar, weil im Jahr 2008, das ist ja wirklich vor 16 Jahren, das war Steinzeit zu diesem Thema, und auch die Technologien waren noch völlig andere. Aber ich bin ehrlich gesagt so froh, dass ich es gemacht habe, weil wir ja damit erstens einmal in diesen letzten 16 Jahren richtig viel Energie auch selber erzeugt haben. Wir haben unser Hotel, mein Hotel, zu einer Marke gemacht und drittens einmal kam aus dem eigentlichen Ja, ich möchte damit Energie erzeugen so viel mehr, weil wir auch so viel von unseren Gästen gelernt haben, auch das, was ihre Erwartungshaltung war, dass wir eben dann zum Beispiel, als der Westbahnhof abgewandert ist, am Ende der Straße und zum Hauptbahnhof gegangen ist und wir diesen wirklich wichtigen Verkehrszubringer plötzlich verloren haben. An dem Tag sind wir hergegangen und haben gesagt, und ab heute sind wir komplett bio. Komplett. Seifen, alles essen, alle Getränke, alle Weine, alle Spiritosen, alles ist komplett bio.

Michaela Reitterer [00:10:06]:

Michaela Reitterer [00:11:46]:

Michaela Reitterer [00:11:46]: So, und das war dann wieder der nächste Weg.

Michaela Reitterer [00:11:46]:

Zackes Brustik [00:11:48]:

Zackes Brustik [00:11:48]: Das heißt also ihr habt irgendwo geworben, okay, energetisch steht unser Hotel top da und dann haben die Gäste gedacht, ja aber wieso ist euer Catering oder das Frühstück noch nicht bio? Das heißt, das meintest du mit dem Feedback von den Gästen?

Zackes Brustik [00:11:48]:

Michaela Reitterer [00:12:01]:

Michaela Reitterer [00:12:01]: Ja, Ja, die hatten halt auch, weißt du, jeder hat zu dem Thema Null-Energie-Bilanz. Wir waren auch damals sehr viel in den Medien. Und jeder hat auch eine andere Erwartungshaltung, auch ein anderes Kopfkino dazu. Mich haben ja auch Lieferanten angerufen und gesagt, ja, Also wenn sie dann das alles fertig haben, dann könnten sie ja auch ein Bio-Frühstück servieren. Und ich habe zu ihnen gesagt, Entschuldigung, Sie wollten nur einfach Energie sparen. Das heißt jetzt nicht, dass ich alles im Bio machen muss. Aber irgendwann habe ich natürlich auch über das nachgedacht. Aber es war kein Konzept im Jahr 2008, das völlig fertig war, wo ich jetzt sage, ich habe mich drei Tage lang eingeraucht und dann bin ich zu dem gekommen, sondern ich bin tatsächlich hergegangen und habe mit der Zeit von unseren Gästen, von der Welt, von dem, was meine Mitarbeiterinnen und ich machen wollten, gelernt.

Michaela Reitterer [00:12:01]:

Michaela Reitterer [00:12:52]:

Michaela Reitterer [00:12:52]: Wir haben Dinge ausprobiert, wir haben Dinge auch wieder abgestellt und haben einfach uns auf diese Art und Weise entwickelt. Das war kein Konzept, das damals zu diesem Zeitpunkt komplett gestanden ist. Das hätte ich mir nie vorstellen können vor 16 Jahren, dass wir einmal dort sein würden, wo wir jetzt sind, dass wir unsere eigenen Möbel bauen.

Michaela Reitterer [00:12:52]:

Zackes Brustik [00:13:10]:

Zackes Brustik [00:13:10]: Spannend, das ist so ein kleines bisschen Steve Jobs connecting the dot mäßig. So im Nachhinein wirkt es wie ein ganz großer Masterplan, aber viel davon war so ein kleines bisschen Zufall in der Petrischale sozusagen. Was mich jetzt trotzdem interessiert, weil du hast ja trotzdem gesagt, wir wollen gnadenlos nachhaltig werden. Also das war der Punkt, wo du gesagt hast, okay, jetzt aber richtig, Energie haben wir und die Kunden erwarten mehr und jetzt lasst uns mal richtig was draus machen oder wo war der Punkt, wo du gesagt hast, jetzt wird es wirklich Teil unserer Strategie, die wir bis ins Detail durchgehen?

Zackes Brustik [00:13:10]:

Michaela Reitterer [00:13:38]:

Michaela Reitterer [00:13:38]: Du, wir dürfen ja gar nicht vergessen, dass im Jahr 2008 hast du ja gar nicht so viele Ideen gehabt, weil, also abgesehen davon, dass wir noch nicht Instagram und das hatten, ja, aber du hast doch diese Ideen ja von nirgendswo bekommen, du hast ja auch gar nicht gewusst, was so in Wirklichkeit auch alles möglich ist, ja, und wir haben auch in der Kommunikation mit unseren Gästen uns noch nicht so viel getraut, wie wir uns heute trauen, weil damals hatten wir gerade erst vielleicht Facebook, das war's, und damit hast du nicht so viele Menschen erreicht, wie du heute erreichst. Wir sind heute viel mutiger mit dem, was wir auch tun und auch mit den Dingen, die wir nicht mehr tun, weil wir uns das auch trauen, weil wir sagen, das ist unsere Positionierung. Wir haben gesagt, bei jeder Entscheidung, die wir treffen, fragen wir uns selber, ob das auch tatsächlich das Richtige ist für eine nachhaltige Unternehmensführung. Und dieser Frage haben wir alles untergeordnet. Und auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei mir gearbeitet haben, haben ebenso agiert. Und da hat es eben auch Leute gegeben, die gesagt haben, naja, Frau Rätterer, das ist aber nicht sehr nachhaltig. Und ich habe gesagt, gewonnen. Punkt gegen euch, macht man nicht.

Michaela Reitterer [00:13:38]:

Michaela Reitterer [00:14:51]:

Michaela Reitterer [00:14:51]: Also das war schon auch mitunter der Fall.

Michaela Reitterer [00:14:51]:

Zackes Brustik [00:14:54]:

Zackes Brustik [00:14:54]: Und welche Kriterien habt ihr für Nachhaltigkeit genommen? War das so euer Bauchgefühl, das finden wir nachhaltig oder nicht? Habt ihr einen bestimmten Standard angeschaut? Welche Definition von Nachhaltigkeit war eure Orientierung?

Zackes Brustik [00:14:54]:

Michaela Reitterer [00:15:05]:

Michaela Reitterer [00:15:05]: Ehrlich gesagt war für mich die Orientierung der Hausverstand. In Wirklichkeit weißt du es ja nicht, was soll ich jetzt nehmen? Ich meine, wir haben das österreichische Umweltzeichen schon fünfmal bekommen, wir haben das europäische Umweltzeichen schon viermal bekommen, wir haben alle möglichen Auszeichnungen bekommen zu diesem Thema, aber in Wirklichkeit ist meine absolute Benchmark die Gästezufriedenheit. Das, was meine Gäste sagen, ihr macht es richtig super, weil letztendlich sind wir ein Hotel, wo sich die Menschen wohlfühlen sollen und wir nicht mit erhobenen Zeigefinger stehen und den Leuten sagen, was sie tun sollen und was sie nicht tun dürfen, sondern wir sind diejenigen, die sagen, wir machen das und wir hoffen, dass du dich dabei wohlfühlst. Das ist mein Benchmark.

Michaela Reitterer [00:15:05]:

Zackes Brustik [00:15:51]:

Zackes Brustik [00:15:51]: So viele Fragen, die gerade aufgehen. Aber ich fange mal kurz an. Was ich schön fand, was du gesagt hast, dass Lieferanten auf dich zukommen oder dass Mitarbeitende sagen, so, oh nee, da haben wir jetzt keinen Bock drauf, Frau Reiterer, sondern sagen, aber Frau Reiterer, da sind Sie nicht konsequent genug. Das heißt, das scheint eine positive Dynamik gewesen zu sein, also ein bisschen anders, als es vielleicht viele Mittelständler oder auch Unternehmen gerade kennen. Nicht, dass man die Mannschaft antreiben muss, sondern das hatte eine sich selbst verstärkende Dynamik.

Zackes Brustik [00:15:51]:

Michaela Reitterer [00:16:17]:

Michaela Reitterer [00:16:17]: Absolut. Also ich musste jetzt eigentlich, ich habe jetzt so ein unglaubliches Team immer schon gehabt und weißt du, was das Schwierigste war, war diese Fehlerkultur einzuführen. Es sind oft, ich weiß noch ganz genau in den Meetings, vor allem die jungen Frauen auch gesessen und haben gesagt, gell, aber Frau Reiterer, was ist, wenn das nicht funktioniert? Und dann habe ich gesagt, dann machen wir es übermorgen nicht mehr. Es passiert ja nichts, es ist doch wurscht. Ja, und wenn etwas passiert, uns ein Fehler, dann entschuldigen wir uns beim Gast überhaupt kein Problem. Der reißt uns ja deswegen den Kopf nicht ab. Also bitte probiert es und ihr dürft jeden Fehler auf der Welt machen. Ihr dürft es ihm halt nur einmal machen, weil aus dem lernen wir dann und in unserem Qualitätsmanagement wird das festgeschrieben und ein zweites Mal passiert uns dieser Fehler nicht.

Michaela Reitterer [00:16:17]:

Michaela Reitterer [00:17:04]:

Michaela Reitterer [00:17:04]: Aber ja, nur aus diesen Fehlern lernen wir auch. Das war richtig harte Arbeit, das einzuführen. Das macht aber auch etwas mit den Menschen, die für dich arbeiten, weil ihnen dieser Druck genommen wird, dass immer alles perfekt sein muss. Es muss nicht immer alles perfekt sein.

Michaela Reitterer [00:17:04]:

Zackes Brustik [00:17:19]:

Zackes Brustik [00:17:19]: Korrigiere mich, wenn ich falsch liege. So als Branchen-Outsider ist mein Eindruck, was Fehlerkultur angeht, ist gerade die Service- und Hotelbranche eher extrem unverzeihlich. Also ich habe erst tatsächlich vor zwei Wochen mitbekommen bei einem Dinner, wie sozusagen der Oberkellner, ich weiß, falsche Wort wahrscheinlich, aber der Oberkellner den vermutlich Azubi richtig vorgestern auch noch zusammengestaucht hat, weil der irgendwie die falsche Brotfarbe hingelegt hat. Also dunkles Brot anstatt helles Brot.

Zackes Brustik [00:17:19]:

Michaela Reitterer [00:17:46]:

Michaela Reitterer [00:17:46]: Ja, das würden wir nie machen. Nie machen. Und wenn ich das sehe, dann gehe ich zum Gast hin und sage, oi, jetzt haben wir ihm die falsche Farbe gegeben und bring ihm die andere Farbe vom Brot. Man kann ja alle diese Dinge auch ein bisschen charmant machen. Und Fehler passieren immer dort, wo Menschen arbeiten. Und wir haben eine sehr offene Kommunikation auch mit unseren Gästen. Wir bitten sie, wir ermutigen sie, uns zu bewerten, uns zu sagen, was gut war und was nicht so gut war. Und wir nehmen tatsächlich auch dazu Stellung.

Michaela Reitterer [00:17:46]:

Zackes Brustik [00:18:18]:

Zackes Brustik [00:18:18]: Das an sich sorgt schon für eine bestimmte Arbeitsqualität, aber du hast ja damit eingeleitet, dass das auch Kern dafür war, eure Nachhaltigkeitsstrategie bezogen auf die ökologischen Themen zu verbessern, weil die Mitarbeitenden sich trauen, von sich aus Dinge anzusprechen.

Zackes Brustik [00:18:18]:

Michaela Reitterer [00:18:31]:

Michaela Reitterer [00:18:31]: Ja, Nämlich sowohl Verbesserungsvorschläge zu bringen, als auch natürlich Dinge einfach abzuwinken oder zu sagen, wir glauben, dass aus diesem oder jenem Grund das nicht so gut funktioniert. Wir haben auch in unserem Intranet so ein Abstimmungstool, wo jeder Ideen hineinstellen kann und wo das in diesem Abstimmungstool auch gleich direkt diskutiert wird und nicht, weißt du, so während dem Arbeiten dauernd darüber diskutiert wird, sondern das wird tatsächlich in diesen, unter der Rubrik Ideen werden diese Ideen diskutiert und gegebenenfalls kann man dort auch abstimmen.

Michaela Reitterer [00:18:31]:

Zackes Brustik [00:19:11]:

Zackes Brustik [00:19:11]: Gute Kultur für bottom up, eines der wichtigsten Themen ja auch, was Nachhaltigkeit im Unternehmen angeht, dass man die Expertise von den Menschen, die tatsächlich ganz vorne stehen, sei es am Band oder bei den Kunden und da sehen, was könnte nachhaltiger sein, das einbringen können und das dann eben halt auch aufgenommen wird oder selbst wenn es nicht durchgeführt wird, zumindest zur Kenntnis genommen wird und begründet wird. Und dass man nicht das Gefühl hat, man läuft da so bottom-up als Mitarbeiter, hat man irgendwo ein Forum, kann was reinschreiben, nur das Gefühl zu haben, eine Rolle zu spielen, dann wird es aber wieder weggebügelt. Also das läuft bei euch andersrum. Die SDGs. Ich habe gesagt, euer spezieller Fokus, abgesehen vom Energiethema, sind die 17 SDGs. Wie kam es dazu und ist das eher, ich sag's jetzt bewusst fies, so ein kleines bisschen SDG Disneyland bei euch, dass die Gäste das erfahren, oder habt ihr die SDGs tatsächlich auch gründlich umgesetzt?

Zackes Brustik [00:19:11]:

Michaela Reitterer [00:20:00]:

Michaela Reitterer [00:20:00]: SDG Disneyland, super. Nein, also tatsächlich war ich so. Gabarage, das ist ein soziales Unternehmen, die Menschen, die aus dem Arbeitsmarkt rausgefallen sind, aus welchem Grund auch immer, durch Not oder Arbeitslosigkeit, Drogen, Alkohol, wozu immer oder vielleicht im Gefängnis waren, die werden wieder in den Arbeitsmarkt integriert und die arbeiten dort und werden darauf vorbereitet. Und dieses Unternehmen ist zu mir gekommen und hat gesagt, wie wäre es, wenn wir etwas gemeinsam machen, Frau Weiterer, haben sie schon einmal was von den SDGs gehört und wir haben uns gedacht, wir machen mit ihnen gemeinsam 17 Zimmer und wir bauen ihnen die Möbel upcycling. Und das hat genau so lange gedauert, also eine zehntel Sekunde bis ich ja gesagt habe, weil ich in der Sekunde das richtig cool gefunden habe. Ich habe dann ein Jahr wirklich die Teile für diese Zimmer zusammen gesammelt in ganz Österreich. Es hat dann auch sogar Gäste gegeben, die Dinge mitgebracht haben. Wir haben auf Facebook aufgerufen, es sind Leute ins Hotel gekommen, haben Bücher, Jeans, alles Mögliche abgegeben, die wir dann auch wiederum brauchen konnten, haben das also tatsächlich aktiv eingesammelt.

Michaela Reitterer [00:20:00]:

Michaela Reitterer [00:21:09]:

Michaela Reitterer [00:21:09]: Ich habe ein ganzes Jahr gesammelt und dann haben wir wirklich begonnen, diese 17 Zimmer zu bauen. Es kam dann in dieser Zeit leider auch Corona dazwischen. Da war dann mal kurz so, keiner hat gewusst, ob man jetzt weiterbauen darf oder ja oder nein. Und da war ich auch als Präsidentin natürlich sehr gefordert für die Rahmenbedingungen in der Branche. Wir hatten in der Zeit natürlich auch, weil wir nicht so viele Gäste hatten, gerade nur in diesen fünf Monaten, wo offen war, haben wir die Möglichkeit dann auch gehabt, die Dinge zu verbessern. Und das Thema SDG Zimmer ist dann erst, muss man wirklich sagen, ab dem Jahr 2022 so richtig durchgestartet. Davor waren weder die Medien noch, glaube ich, unsere Gäste. Am Anfang waren sie einfach froh, dass sie wieder reisen konnten.

Michaela Reitterer [00:21:09]:

Michaela Reitterer [00:21:56]:

Michaela Reitterer [00:21:56]: Und man muss schon auch dazu sagen, die haben gesagt, okay, das ist ein nachhaltiges Hotel, das ist ein familiengeführtes Hotel, die schauen auf die Regionalität, die machen das im Bio, die machen sich wirklich viel Gedanken darüber. Das war schon auch ein Vorteil, den wir gegenüber anderen Hotels hatten in dieser Zeit. Und erst danach ist das Thema SDGs dann wirklich so wieder gekommen, als auch die Medien wieder ein bisschen Zeit für was anderes hatten.

Michaela Reitterer [00:21:56]:

Zackes Brustik [00:22:21]:

Zackes Brustik [00:22:21]: Ich sortiere nochmal kurz die Timeline. Erst Null-Energie-Ansatz, dann habt ihr das ganze Thema Catering angegangen. Da müssen wir nochmal reinschauen, was wirklich jetzt bei Essen funktioniert und was nicht in Bezug auf eure Gäste. Und dann kam jetzt während Corona das SDG-Thema. Das heißt, ihr habt von den, ich glaube, 91 Zimmern 17 Zimmer mit einem SDG-Theme.

Zackes Brustik [00:22:21]:

Michaela Reitterer [00:22:41]:

Michaela Reitterer [00:22:41]: Ja, mittlerweile haben wir schon mehr, weil wir nur mehr neue Zimmer, die wir bauen, sind nur mehr wieder einem SDG gewidmet.

Michaela Reitterer [00:22:41]:

Zackes Brustik [00:22:48]:

Zackes Brustik [00:22:48]: Das heißt, du hast zum Beispiel ein Zimmer, das sich dem Thema Armut widmet, ein Zimmer, das sich dem Thema Wasser widmet.

Zackes Brustik [00:22:48]:

Michaela Reitterer [00:22:54]:

Michaela Reitterer [00:22:54]: Mittlerweile haben wir zwei Zimmer zum Thema Wasser, zwei Zimmer zum Thema Klimaschutz. Und jetzt kommen eben manche SDGs eben doppelt daher, weil wir jetzt heuer und nächstes Jahr zehn Zimmer neu machen und das sind wieder SDG-Zimmer.

Michaela Reitterer [00:22:54]:

Zackes Brustik [00:23:10]:

Zackes Brustik [00:23:10]: Aber jetzt meine Frage zum Thema SDG Disneyland. Da gibt es ja zwei Möglichkeiten. Da gibt es jetzt ein schön hergerichtetes Zimmer und du hast ja auch schon gesagt, das Material ist abgecycelt. Ihr habt dafür eine Werkstatt verwendet, die wiederum die soziale Nachhaltigkeit ins Spiel bringt, weil sie Menschen beschäftigen, die schwer in den Arbeitsmarkt zu integrieren sind bei anderen Betrieben. Das heißt, trotzdem kann es natürlich sein, cool, ich lerne was in dem Zimmer über Wassergesundheit oder über Armut oder über ein anderes der SDGs, aber setzt ihr dann operativ die SDGs in eurem Unternehmen auch Und alle 17 vor allem. Das war ja mein Versprechen im Intro. Ich hoffe, ich habe nichts Falsches versprochen.

Zackes Brustik [00:23:10]:

Michaela Reitterer [00:23:50]:

Michaela Reitterer [00:23:50]: Nein, nein. Das tun wir tatsächlich. Und das kann man bei uns auch nachlesen, weil wir unseren Geschäftsbericht und auch unseren Nachhaltigkeitsbericht, der hat genau 17 Kapitel, nämlich genau diese 17 SDG. Wir sagen nämlich, das machen wir zu eins, das machen wir zu zwei, das machen wir zu drei. Und damit haben wir ja wirklich die komplette Nachhaltigkeit, die soziale Nachhaltigkeit, die wirtschaftliche und die auch ökologische Nachhaltigkeit auch tatsächlich abgebildet. Und deswegen sagen wir, zu eins machen wir das, zu zwei machen wir das, zu drei machen wir das. Das ist ja auch mein Ratschlag an alle, sich in Wirklichkeit die SDGs zu nehmen, vielleicht mal bei drei SDGs anzufangen und dort zu sagen, zu diesen drei SDGs machen wir Folgendes und das machen wir schon richtig gut. Das ist ja tatsächlich ein wunderbarer Leitfaden.

Michaela Reitterer [00:23:50]:

Zackes Brustik [00:24:36]:

Zackes Brustik [00:24:36]: Nimm doch mal ein paar SDGs, die eher unerwartet sind. Also Energie kann ich mir sofort vorstellen. Wasser hast du schon gesagt. Ihr habt das erst mit dem Regenwasser versucht oder so, hat nicht geklappt. Er macht jetzt vielleicht ein paar andere Themen. Aber was sind eher so unerwartete oder knifflige SDGs?

Zackes Brustik [00:24:36]:

Michaela Reitterer [00:24:52]:

Michaela Reitterer [00:24:52]: Also von der Zimmereinrichtung tun wir uns natürlich bei Gleichheit für alle, bei Geschlechtergleichheit, bei keine Armut. Das ist schwierig in Möbel darzustellen und in Accessoires. Aber zum Beispiel beim Thema Keine Armut haben wir die Einrichtung dahingehend gemacht, dass wir gesagt haben, wenn du etwas lernst, wenn du eine Lehre machst oder eben auch die Schule abschließt, dann sind die Gefahr, dass du in die Armutsfalle rutscht, einfach nicht so stark, wie wenn du tatsächlich gar nichts machst. Und haben es auf dem Lernen, auf dem lebenslangen Lernen aufgehängt gegen die Armut.

Michaela Reitterer [00:24:52]:

Zackes Brustik [00:25:30]:

Zackes Brustik [00:25:30]: Und die Operationalisierung bei euch im Hotel, also das eine ist die Kommunikationsseite, euren Kunden gegenüber, also die Hotelgäste, die in dem Zimmer schlafen und angeregt werden. Und das andere ist, wie geht ihr dann das Thema Lernen oder Armut an? Also wie zahlt ihr auf dieses Ziel ein?

Zackes Brustik [00:25:30]:

Michaela Reitterer [00:25:43]:

Michaela Reitterer [00:25:43]: Wir zahlen insofern ein, dass wir ja sehr, sehr viele Führungen haben von Delegationen, Firmen, Schulen, alle die kommen, die wir auch immer bitten, dass sie etwas spenden. Und das, was hier gespendet wird, wird von uns jedes Jahr in einem anderen Projekt zur Armutsbekämpfung eben gespendet dann. Das wird nach einem Jahr dann eingezahlt in dieses Projekt.

Michaela Reitterer [00:25:43]:

Zackes Brustik [00:26:04]:

Zackes Brustik [00:26:04]: Das heißt Wissensaufbau sozusagen. Das heißt, dadurch, dass ihr so wegweisend seid jetzt in eurer Branche, kriegt ihr super viel Medienaufmerksamkeit. Kleine Nebenbemerkung, das ist natürlich bestimmt auch gut für die Wirtschaftlichkeit, kommen wir auch noch gleich darauf zu sprechen. Aber ihr nutzt eben diese Aufmerksamkeit, andere Leute anzustecken, die anzuregen und leitet das Geld einfach weiter. Wahrscheinlich jetzt auf Ziele, auf die ihr vor Ort vielleicht nicht so direkt einzahlen könnt.

Zackes Brustik [00:26:04]:

Michaela Reitterer [00:26:30]:

Michaela Reitterer [00:26:30]: Ja, oder auch, das wird immer von meinem Team festgelegt, welches Thema Ihnen heuer wichtig ist. Also letztes Jahr zum Beispiel waren es die Frauenhäuser. Wir haben für die Wiener Frauenhäuser gespendet, weil uns eben auch die Gewalt in der Familie oder gegen Frauen, Das war etwas, das meine Mitarbeiterinnen sehr berührt hat und da haben sie beschlossen, dass wir alle Spenden diesem Projekt zugute kommen lassen.

Michaela Reitterer [00:26:30]:

Zackes Brustik [00:26:54]:

Zackes Brustik [00:26:54]: Zwei Sachen. Das eine ist natürlich ein unglaublich schönes Thema und unglaublich cool, dass ihr das unterstützen könnt. Die jetzt dann doch und gerade ausgerechnet das bei dem Thema zu bringen, ist natürlich doof, aber die fiese Frage ist, es ist doch eher Philanthropie als strategische Nachhaltigkeit.

Zackes Brustik [00:26:54]:

Michaela Reitterer [00:27:10]:

Michaela Reitterer [00:27:10]: Ja, aber schau, bei strategischer Nachhaltigkeit, also strategische Nachhaltigkeit verstehe ich ja so, warum mache ich nachhaltig? Wenn das deine Strategie für dein Unternehmen ist, dann ist es ja meiner Meinung nach nur die halbe Mitte, weil in Wirklichkeit muss es ja vom Herzen kommen. Es kann nicht nur im Businessplan drin stehen. Wenn Nachhaltigkeit nur deine Strategie ist, aber nicht dein Anliegen und keine Attitude ist, dann wird es nie so gut funktionieren, wie wenn es dir auch tatsächlich ein Anliegen ist. Und deswegen muss es auch ein Anliegen sein. Es ist nicht nur eine Frage der Ökologie und auch der Strategie, sondern es ist auch tatsächlich dessen, wie setze ich es weil wenn ich es nur umsetze, weil es im Businessplan drinnen steht, dann ist es etwas anderes, als wenn ich es umsetze und auch die Dinge mitnehme, die halt auch den Menschen, die sich dafür jeden Tag einsetzen, auch wichtig sind. Und jetzt, ja, kann man natürlich auch sagen, ja, das ist auch Philanthropie, aber wir zahlen ja auch allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als faire Gehälter. Wir unterstützen sie bei allem, was sie brauchen. Ich gehe mit denen zum Gericht, wenn sie eine Wegweisung für ihren Mann brauchen.

Michaela Reitterer [00:27:10]:

Michaela Reitterer [00:28:23]:

Michaela Reitterer [00:28:23]: Ich helfe ihnen beim Privatkonkurs, weil sie auf den Kredit für ihren geschiedenen Mann unterschrieben hat und und und. Ich helfe ihnen, dass sie selber auch nicht in diese Armutsfalle hineinkrachen.

Michaela Reitterer [00:28:23]:

Zackes Brustik [00:28:32]:

Zackes Brustik [00:28:32]: Das finde ich einen unglaublich wichtigen Hinweis. Also diese Werte tatsächlich real umzusetzen und nicht zu sagen, ich überspitze es jetzt wirklich, das trifft nicht auf euch zu, aber das fiese ist, wir haben ein riesiges Unternehmen, machen riesige Umsätze und am Ende des Jahres spenden wir dann 0,01, 0,02 Prozent. Ein wichtiges Thema, machen aber dann eine riesige Story draus. So, das heißt, und der Rest ist dann egal, bei euch ist es anders. Ihr spendet zwar, wahrscheinlich dann aber tatsächlich auch in signifikanter Höhe. Und gleichzeitig lebt ihr das aber tatsächlich im eigenen Unternehmen Tag für Tag in Bezug auf die eigenen Mitarbeitenden?

Zackes Brustik [00:28:32]:

Michaela Reitterer [00:29:05]:

Michaela Reitterer [00:29:05]: Ja. Also sie wissen auch, ich habe ja keinen keinen Schreibtisch im Hotel, ich sitze ja in der Hotelhalle, wenn ich im Hotel bin und Sie können jederzeit zu mir kommen. Ich habe quasi die permanent offene Bürotüre. Sie können immer zu mir kommen und mich Ihre Hilfe bitten. Und das tun Sie auch.

Michaela Reitterer [00:29:05]:

Zackes Brustik [00:29:26]:

Zackes Brustik [00:29:26]: Jetzt überlege ich gerade, weil es gibt so viele Themen, die ich noch ansprechen will.

Zackes Brustik [00:29:26]:

Michaela Reitterer [00:29:31]:

Michaela Reitterer [00:29:31]: Sag mir doch einfach alles.

Michaela Reitterer [00:29:31]:

Zackes Brustik [00:29:32]:

Zackes Brustik [00:29:32]: Ja, ich weiß. Aber bevor wir dazu kommen, also was das alles Investitionen bedeutet und wie sich das wirtschaftlich für euch bezahlt, macht natürlich auch unter dem Strich noch kurz ein kleiner Exkurs. Sag doch mal kurz in drei Minuten eure allergrößten Nachhaltigkeitserrungenschaften. Womit kannst du trumpfen, wo du sagst, da haben wir so und so viel Ton XYZ gespart oder hier das und das?

Zackes Brustik [00:29:32]:

Michaela Reitterer [00:29:55]:

Michaela Reitterer [00:29:55]: Also natürlich haben wir so viel Energie erzeugt, dass wir da unglaublich viel gespart haben. Und das war ja auch so, als dann letztes Jahr die Energiekrise kam oder eigentlich ja schon vorletztes Jahr begonnen hat, da habe ich immer gesagt, ja, also natürlich trifft es uns auch, aber bei Weitem nicht in dem Ausmaß, wie es andere Hotels trifft. Das war das eine Thema. Da haben wir ein, das war ein wirklicher Triumph. Und das Zweite, was eine Errungenschaft für uns war, war diese Umstellung auf komplett Bio. Und da geht es mir nämlich auch darum, dass Bio auch regional sein muss. Jetzt kann man sich immer fragen, ja aber was ist jetzt regional? Das ist ja auch für jeden anders. Für uns wäre in Wien Ungarn regionaler als Tirol.

Michaela Reitterer [00:29:55]:

Michaela Reitterer [00:30:44]:

Michaela Reitterer [00:30:44]: Also das muss man ja für sich selber auch festlegen. Wir haben ja auch Diskussionen mit den Gästen gehabt, die gesagt haben, finden Sie jetzt, dass Tirol regional ist. Also irgendwann musst du ja auch für dich selber festlegen, was du daraus machst. Und wir hatten ja auch die Diskussionen, also wenn sie aber jetzt österreichische Glashaus-Tomaten haben, haben die einen größeren Fußabdruck als Bio-Tomaten aus Marokko, weil die sind sonnengereift. Also diese Diskussionen haben wir natürlich auch ohne Ende gehabt mit unseren Gästen. Und da muss man einfach auch für sich auch den richtigen Weg finden und sagen, wir haben für uns entschieden, dass das unser Weg ist. Für uns bedeutet regional das und deswegen tun wir es.

Michaela Reitterer [00:30:44]:

Zackes Brustik [00:31:25]:

Zackes Brustik [00:31:25]: Megaspannend. Allein, dass deine Gäste mit dir diskutieren, heißt ja eigentlich, du hast schon alles richtig gemacht, weil die haben einen unglaublich emotionalen Bezug zu dem Produkt. Nehmen es persönlich und was Besseres kann ja eigentlich als Hotelier gar nicht passieren.

Zackes Brustik [00:31:25]:

Michaela Reitterer [00:31:38]:

Michaela Reitterer [00:31:38]: Ja, ich finde es mega spannend. Ich finde das auch wirklich toll. Also warum haben sie Nutella? Also das war ganz früher noch. Wir hatten natürlich Nutella, da gibt es ja so eine lustige Geschichte, also darf man jetzt nicht sagen, eine Marke von Ferrero oder wie auch immer. Aber jedenfalls kommt ein Gast und sagt, Sie haben noch immer diese Schokocreme, wissen Sie, dass die überhaupt nicht nachhaltig ist? Und ich habe gesagt, also Ich gebe Ihnen völlig recht, haben Sie mit dem linken Fuß erwischt, aber es ist halt die beste Schokocreme. Sagt er, ja, aber Sie müssen sich einmal den Film anschauen. Ich glaube, er hieß irgendwie so etwas War for Chocolate oder so. Und wenn Sie sich diesen Film anschauen, dann wissen Sie, warum Sie das nicht mehr nehmen dürfen.

Michaela Reitterer [00:31:38]:

Michaela Reitterer [00:32:15]:

Michaela Reitterer [00:32:15]: Daraufhin habe ich gesagt, okay, also wir schauen uns diesen Film an, haben uns diesen Film angeschaut, haben einen Tag später eine Blindverkostung für lauter fair getradete Schokoladecremen gemacht im Bio, haben alle eben mit Alufolie überzogen, haben dann, nachdem das ganze Team alle Gläser leer genascht hat, beschlossen, welche Creme wir nehmen, haben die dann genommen. Dann kam der nächste Gast eine Woche später, du glaubst es nicht, und hat gesagt, warum haben sie eigentlich keine Nutella? Daraufhin haben die Mitarbeiterinnen alle ziemlich gesagt, ich glaube, sie haben noch nie den Film War for Chocolate gesehen. Und so hat's begonnen. Das waren so die Schritte, die wir halt nach und nach selber auch gelernt haben.

Michaela Reitterer [00:32:15]:

Zackes Brustik [00:32:54]:

Zackes Brustik [00:32:54]: Auch da wiederum, was kann man Gästen oder im allen Fall Kunden zumuten und wo wird es dann belehrend, wo fühlen die sich dann eher gegängelt?

Zackes Brustik [00:32:54]:

Michaela Reitterer [00:33:02]:

Michaela Reitterer [00:33:02]: Mir war ganz wichtig, dass man das auch mit ein bisschen einem Schmäh machen kann. Wenn du jetzt bei uns beim Hotel reinkommst, ist dort auf dieser sogenannten Einzerwand, wie wir sie immer bezeichnet haben, sind jetzt die 17 SDGs. Früher stand dort ein Spruch, Null-Energie-Bilanz ist zwar nicht sexy, aber wir haben trotzdem jede Nacht einen anderen im Bett liegen. Und man kann sich auch über das Thema ein bisschen lustig machen, weißt du, man kann das auch mit Charme machen. Man muss nicht so mit dem erhobenen Zeigefinger immer stehen. Und mir war wichtig, eine Agentur zu finden und die habe ich gefunden, eine wunderbare Agentur, die mich übrigens genau mit diesem Satz beim Bitch abgeholt hat, mit dem Null-Energie-Bilanz ist zwar nicht sexy, ihr seid meine Männer, das passt sofort, wir sind im Geschäft. Und die haben so ein unglaubliches Gefühl für uns. Ich wollte eben auch, dass die im Hotel schlafen, dass die viele Leute aus meinem Team kennenlernen, dass die wissen, wie wir alle funktionieren.

Michaela Reitterer [00:33:02]:

Michaela Reitterer [00:34:02]:

Michaela Reitterer [00:34:02]: Und dann haben die immer wieder Sätze für uns, also uns in den Mund gelegt. Und damit konnten wir das auf eine charmante Art und Weise erzählen und haben nicht das Thema gehabt, dass wir so technisch und belehrend dahergekommen sind. Und deswegen bin ich darüber sehr glücklich. Es war ja dann auch so, alle führenden Mitarbeiterinnen haben natürlich Visitenkarten bekommen und jede konnte aus zehn verschiedenen Sprüchen sich einen Spruch aussuchen, der auch auf ihrer Visitenkarte auf der hinteren Seite draufsteht, unter dem Logo des Hotels. Und das ist auch sehr bezeichnend, weil sich wirklich jeder das gesucht hat, was auch zu ihrer Position dazu passt und Respektive auch zu ihr als Person passt. Und dass immer wieder, wenn ich diese Visitenkarte von meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lese, bin ich so stolz auf sie, weil sie genau das Richtige ausgesucht haben und weil wir mit dieser Agentur wirklich einen guten Griff gemacht haben.

Michaela Reitterer [00:34:02]:

Zackes Brustik [00:35:00]:

Zackes Brustik [00:35:00]: Gibt es Sachen, wo ihr gemerkt habt, du hast es zum Beispiel mit dem Thema Wasser, da habt ihr gesagt, wäre eigentlich cool, aber geht halt nicht. Hast du ja ganz am Anfang gesagt. Ja. Essen auch ganz sensibel, wird auch schnell emotional. Du hast gesagt, also da muss man natürlich darüber streiten, welche, weiß nicht, Orange hat weniger Footprint, die im Süden gereift, aber transportierte oder die im Gewächshaus vor Ort produzierte Abwägung. Gibt es Themen, wo ihr gesagt habt, das haben wir denen versucht, keine Ahnung, veganen Lachs hinzulegen, aber das ging nicht?

Zackes Brustik [00:35:00]:

Michaela Reitterer [00:35:27]:

Michaela Reitterer [00:35:27]: Ja, also nicht das Thema veganer Lachs war es, sondern wir haben zwei andere Sachen probiert. Das eine war der Orangensaft, dass wir den Orangensaft geskippt haben und stattdessen naturtrüben Apfelsaft und Traubensaft aus Österreich nehmen wollten. Das geht gar nicht. Also der Orangensaft am Hotelbuffet ist der Tomatensaft aus dem Flugzeug. Auch wenn die Leute zu Hause keinen Orangensaft trinken, aber im Hotel trinken sie einen Orangensaft. Und damit sind wir unglaublich auf die Selfie gestiegen. Also das haben wir dann auch relativ schnell wieder geändert. Das zweite war, dass ich gesagt habe, okay, also wir machen jetzt kein Obst mehr im Winter, das nicht aus Österreich ist.

Michaela Reitterer [00:35:27]:

Michaela Reitterer [00:36:08]:

Michaela Reitterer [00:36:08]: Das heißt, wir hatten dann nur mehr Äpfel und Birnen. Und dann hatten wir in verschiedenen Körben unterschiedliche Äpfel gehabt und ein Apfelbuffet gemacht. Und die Gäste, weißt du, die nehmen den Apfel, dann legen sie ihn wieder in einen anderen Korb, dann haben die Mitarbeiterinnen am Nachmittag versuchen müssen, die Äpfel alle wieder zu trennen, die haben sich aber selber nicht ausgekannt, irgendwann haben die gesagt, Frau Reiter, ich kann mir bitte damit aufhören, das ist verrückt. Weil die meisten Äpfel sind rot-gelb. Also ganz selten, dass es einmal nur diesen gelben, goldenen Delizios in Österreich gibt. Aber sonst sind alle anderen Äpfel rot mit gelb und deswegen haben sie das auch untereinander vertauscht. Und sie haben gesagt, bitte lassen sie uns damit aufhören. Und ich habe gesagt, ja, es war ein netter Versuch, aber wir sind bombastisch daran gescheitert.

Michaela Reitterer [00:36:08]:

Michaela Reitterer [00:36:54]:

Michaela Reitterer [00:36:54]: Wir hören genau morgen wieder damit auf und machen ein paar Apfelkuchen draus.

Michaela Reitterer [00:36:54]:

Zackes Brustik [00:36:58]:

Zackes Brustik [00:36:58]: Jetzt auch wieder eine fiese Frage Oder eine abwegdifizile Frage. Jetzt könnt ihr natürlich irgendwie schauen, wie ihr das mit den Äpfeln vor Ort macht und da vor allem auch die lokale Produktion, auch Betriebe vor Ort stärken, was ja wunderbar ist. Aber als angenommen von den 91 Zimmern sind 88 mit Gästen aus Australien belegt, dann sind ja bei euch einfach die Scope-3-Emissionen so hoch, dass das keinen großen Unterschied mehr macht.

Zackes Brustik [00:36:58]:

Michaela Reitterer [00:37:21]:

Michaela Reitterer [00:37:21]: Ja, aber das ist zum Glück bei uns nicht der Fall. Also circa 75, 76 Prozent unserer Gäste sind aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und alle Gäste, die mit dem Zug anreisen, bekommen 10 Prozent vom Zimmerpreis nachgelassen. Das heißt, wenn die Gäste mit dem Zug oder mit dem Fahrrad anreisen, bekommen sie 10 Prozent vom Zimmerpreis nachgelassen. Das ist bei uns der sogenannte grüne Bonus. Der ist mir vor 14 Jahren, na mittlerweile vor 16 Jahren, unter der Dusche eingefallen und den haben wir eingeführt. Und damit haben wir auch unsere Direktbucher-Anteile natürlich unglaublich in die Höhe geschraubt, weil das ja natürlich nur für eine Direktbuchung gegangen ist und nicht für eine Buchung über einen OTE. Es hat auch Gäste gegeben, die mit dem Zugticket gekommen sind, wo sie mit dem Zug vom Flughafen zum Hotel gefahren sind.

Michaela Reitterer [00:37:21]:

Michaela Reitterer [00:38:10]:

Michaela Reitterer [00:38:10]: Das waren die ganz schlau, aber die haben wir natürlich durchschaut. Also das gilt nicht, sondern es gilt tatsächlich eine Zug-Anreise nach Österreich.

Michaela Reitterer [00:38:10]:

Zackes Brustik [00:38:17]:

Zackes Brustik [00:38:17]: Okay, auch spannende Strategie. Und 10% ist ja wirklich wesentlich. Also das ist jetzt nicht so und dann kriegst du vor Ort kostenlos ein Wasser ins Zimmer, ans Bett gestellt. Die Wirtschaftlichkeit. Also wie sagst du quasi, wo musstest du mehr investieren, als hättest du jetzt einfach gesagt, du fährst das Standardprogramm und machst ein gutes, solides Boutique-Hotel? Und wie hat sich das wieder eingespielt?

Zackes Brustik [00:38:17]:

Michaela Reitterer [00:38:39]:

Michaela Reitterer [00:38:39]: Also wir haben natürlich mehr ausgegeben für die Technik. Stichwort Photovoltaikanlage, Solaranlage, Brunnenwasser, Wasserwärmepumpe, Zisternen für die Klospülungen, zwei Wasserleitungen in jede Toilette hinein und und und. Aber wenn du ein Haus neu baust, dann sind diese Mehrkosten auch überschaubar. Im Stammhaus haben wir das Stammhaus haben wir nicht zu einem Passivhaus gemacht. Das wäre zum Beispiel eine Investition gewesen, die sich niemals rechnet, weil dafür die Gäste dann nicht mehr gezahlt hätten. Und dann haben wir auch als zweite große Investition, das war natürlich der Wareneinsatz, als wir auf Bio umgestellt haben, dass wir auch gesagt haben, okay gut, wie viel macht das tatsächlich mehr aus? Aber das ist ja etwas, das du dir über die Stückzahlen, die du das ganze letzte Jahr gehabt hast und die du ja abfragen kannst bei deinem Lieferanten, ganz einfach neu hochrechnest und dann weißt du, wie viel dich das mehr kostet. Das ist eine überschaubare Investition, zu der du dich entscheidest oder einfach nicht entscheidest. Das Thema Nachhaltigkeit ist halt einfach so, du musst es dir leisten können Und du musst es dir auch leisten wollen.

Michaela Reitterer [00:38:39]:

Michaela Reitterer [00:39:47]:

Michaela Reitterer [00:39:47]: Ich könnte ja mit dem Geld auch was anderes machen, nämlich zum Beispiel mir im Jahr und das mehr rausnehmen aus meinem Unternehmen. Aber ich bin dann halt schon so ein Mensch, wenn ich etwas verspreche oder ein Kopfkino bei Menschen starte, dann möchte ich, dass dieser Film auch für sie gut ausgeht. Und ich bin auch diejenige, die lieber überrascht anstatt enttäuscht. Ich bin diejenige, die gerne diese extra Meile mehr geht, dafür, dass jemand sagt, das war jetzt richtig gut. Und das ist das Thema, aber ja, zum Glück habe ich keine internationalen Investoren, ich habe auch keine Mitgesellschafter in meiner Gesellschaft, die Entscheidungen treffe ich alle selber. Und deswegen ist wahrscheinlich die eine oder andere Entscheidung, die ich treffe, nicht so wirtschaftlich, wie wenn ich jetzt ein 0815-Hotel hätte.

Michaela Reitterer [00:39:47]:

Zackes Brustik [00:40:39]:

Zackes Brustik [00:40:39]: Siehst du trotzdem an anderer Stelle sozusagen einen Return, den du nicht hättest, wenn du nicht nachhaltig wärst? Also du hast jetzt, das klang vorhin schon an, du hast wahrscheinlich eine einzigartige Medienaufmerksamkeit bekommen, die sich jedes Boutique-Hotel freuen würde.

Zackes Brustik [00:40:39]:

Michaela Reitterer [00:40:56]:

Michaela Reitterer [00:40:56]: Ja, haben wir. Also ich sage immer, okay gut, wenn du der Erste bist oder die Erste, wie in meinem Fall, dann bekommst du halt dafür auch keine Förderungen, weil die kommen alle erst nach dir. Also der, der der erste ist, weil dann hätten ja Beamte sich schon vorher Gedanken gemacht über so etwas und dann wären sie selber Unternehmer geworden. Also das kannst du mal xen, das gibt's nicht. Das heißt, meine indirekte Förderung war natürlich auch diese Aufmerksamkeit, die wir dafür bekommen haben. Das muss man natürlich zugeben. Und das ist auch toll, gleichzeitig muss man auch dazu sagen, das damalige Hotel zur Stadthalle, so wie ich es von meinen Eltern gekauft habe, in einer kleinen Gasse in der Nähe vom Westbahnhof. Das ist jetzt nicht die Einzellocation von Wien.

Michaela Reitterer [00:40:56]:

Michaela Reitterer [00:41:40]:

Michaela Reitterer [00:41:40]: Und obendrein haben wir auch aus dem nicht nur eine Marke gemacht, was das Übernachten betrifft, sondern auch eine Marke gemacht als Arbeitgeber. Wir haben sehr viel investiert, also an Zeit auch, auch sehr viel an Empathie, gute Arbeitgeber zu sein, haben aber jetzt auch die Situation, dass wir mehr Bewerbungen haben, als wir Mitarbeiterinnen benötigen. Und das ist in Zeiten wie diesen auch erstaunlich. Wir müssen keine Leistungen zurückfahren und wir müssen auch auf nichts verzichten. Ganz im Gegenteil, wir könnten immer noch mehr Leute aufnehmen. Und das ist schon auch wichtig, weil auch das kostet Geld. Und auch gehende Mitarbeiter, die dich verlassen, nehmen auch sehr viel an Know-how mit und nehmen auch sehr viel an Wissen mit und nehmen dir auch sehr viel Zeit weg, die du dann für die Suche von neuen Mitarbeitenden brauchst.

Michaela Reitterer [00:41:40]:

Zackes Brustik [00:42:32]:

Zackes Brustik [00:42:32]: Konkret, das Beispiel, den Punkt zu unterstreichen, Ich weiß in Frankfurt ganz neues Hotel, ich glaube NH, mit einer Skybar im 47. Stock. Und ich glaube, die mussten mehr als ein halbes Jahr warten, bis sie diese Skybar eröffnen konnten, weil sie schlichtweg kein Personal gefunden haben. Das war noch so ein bisschen Post-Corona, wo natürlich alle abgewandert sind, aber ich glaube quasi Mitarbeitenden-Attraktivität, gerade in der Servicebranche, kann man nicht überschätzen, den Faktor.

Zackes Brustik [00:42:32]:

Michaela Reitterer [00:42:57]:

Michaela Reitterer [00:42:57]: Bei uns ist es das Thema Nachhaltigkeit. Die jungen Menschen sagen, die kümmern sich etwas, was mir auch wichtig ist und deswegen, also Purpose-Driven Work, das ist genau der Punkt, der Sinn stiftet das Arbeiten.

Michaela Reitterer [00:42:57]:

Zackes Brustik [00:43:13]:

Zackes Brustik [00:43:13]: An dieser Stelle eine kurze Bitte in eigener Sache. Dank euch ist Gewinn der Zukunft kräftig am wachsen und ich würde mich enorm freuen noch mehr Hörende für das Thema Nachhaltigkeit zu gewinnen. Dafür könnt ihr einfach eine kurze Bewertung in eurer Podcast App hinterlassen, bei Spotify zum Beispiel Sterne, bei Apple Sterne und auch zwei Sätze und vernetzt euch gerne mit mir auch auf LinkedIn, die Themen, die ich hier nur mit meinen Gästen diskutieren kann, dann auch nochmal gemeinsam mit euch zu diskutieren. Zu jeder Folge gibt es den entsprechenden Beitrag. Hinterlasst eure Meinung, ob ihr mit dem, was wir besprochen haben, übereinstimmt, ob ihr eine andere Meinung habt und welche Themen ich generell noch im Podcast platzieren sollte. Also schnell das Smartphone raus, kurze Bewertung in eurer Podcast App und dann noch eine Vernetzung an mich auf LinkedIn schicken. Zack, ist brustig. Den Link findet ihr auch in den Show Notes.

Zackes Brustik [00:43:13]:

Zackes Brustik [00:43:58]:

Zackes Brustik [00:43:58]: Ich freue mich von euch zu hören. Cool, das heißt die Mitarbeitenden freuen sich, ihr kriegt Medienaufmerksamkeit wahrscheinlich mit immer noch. Könnt ihr auch teurer verkaufen? Ja. Also sagst du, wie viel Prozent teurer könnt ihr sein, weil ihr so dezidiert nachhaltig seid?

Zackes Brustik [00:43:58]:

Michaela Reitterer [00:44:14]:

Michaela Reitterer [00:44:14]: Das weiß ich nicht, weil mit wem soll ich mich vergleichen? Es gibt ja kein Haus in Wien, das so viel zu diesem Thema anbietet. Ich bin auch niemand, der in einer Tour schaut, was der Mitbewerb macht, sondern es ist eher umgekehrt. Der Mitbewerb schaut immer, was wir machen. Und wir gehen den Weg. Ich glaube, es ist wichtig, dass du dich zu einem Preis durchkriegst, der für dich auch selber passt. Weil deine Mitarbeitenden sind ja auch diejenigen, die die Zimmer verkaufen und es muss auch für sie passen. Wir haben ein Dynamisches Pricing. Wir belohnen alle Gäste, die früher buchen, wir belohnen die, die mit dem Zug anreisen und so weiter und so fort.

Michaela Reitterer [00:44:14]:

Michaela Reitterer [00:44:53]:

Michaela Reitterer [00:44:53]: Das tun wir alles, aber letztendlich sind wir niemand, der zu Silvester das Zimmer 600 Euro verkauft, sondern wir sind diejenigen, die lieber das ganze Jahr gut verkaufen, anstatt solche enormen Spitzen, so unsympathische, enorme Spitzen an manchen Tagen hineinzutreiben.

Michaela Reitterer [00:44:53]:

Zackes Brustik [00:45:10]:

Zackes Brustik [00:45:10]: Das bringt mich aber auch schon zu einer Überleitung. Das ist ja toll, dass das für den Michaela in Wien läuft, aber was haben wir davon, vor allem wenn ich jetzt, keine Ahnung, eine Kette bin und eben jetzt vielleicht auch darauf angewiesen bin, günstige Betten anbieten zu müssen. Ich glaube, gerade in der Hotelbranche ist es ja so, dass es durchaus gerade ganz viele Hotels hochgezogen werden und mit Dumpingpreisen wuchern. Also wie viel von deinen Ansätzen und Strategien lässt sich auf die Branche an sich und vor allem auch größere Player übertragen? Als Präsidentin des ÖHV hat dich die Frage bestimmt ja auch beschäftigt.

Zackes Brustik [00:45:10]:

Michaela Reitterer [00:45:42]:

Michaela Reitterer [00:45:42]: Ja und wurde mir auch schon mehrmals gestellt. Ich weiß es ja selbst, wir hatten ja auch in Wien bei den großen Ketten wie Intercont oder Marriott oder so natürlich viele Ideen, die die Direktoren gehabt haben und die sie gerne durchziehen wollten, die ihnen aufgrund der Vorgaben der Ketten so nicht erlaubt waren. Entweder gibt es die Direktoren nicht mehr oder die haben halt etwas anderes hochgezogen. Aber im Grunde genommen kann man ganz vieles selber auch machen. Die Frage ist halt nur, das ist bei mir anders und das ist aber auch gleichzeitig der große Unterschied. Alle großen Ketten haben Investoren und Betreiber. Also die Ketten sind die Betreiber, aber die Häuser gehören jemandem anderen. Manchmal bauen ja die Investoren einfach und suchen sich nach jemandem, der es betreibt.

Michaela Reitterer [00:45:42]:

Michaela Reitterer [00:46:27]:

Michaela Reitterer [00:46:27]: Und da hatten wir schon das Thema, zum Beispiel in Wien, dass ein Investor ein Certified Green Building gebaut hat, dann aber einen Betreiber gefunden hat, der gesagt hat, wir werden jetzt nicht wegen einem Hotel uns plötzlich eine nachhaltige Kommunikation antun, weil alle anderen Hotels, die wir in ganz Europa haben, sind nicht nachhaltig und wegen einem Hotel machen wir das jetzt nicht. Das zweite ist, dann möchtest du ein nachhaltiger Betreiber sein, hast aber ein Haus, wo es aus allen Ecken und Enden hinauspfeift und der Wind hineinpfeift, das ist halt auch schwierig. Also es muss ja schon das Konzept des Betreibers und das Konzept des Investors zusammenpassen. Deswegen ist das ganz wichtig, dass das im Vorfeld abgeklärt wird. Und wenn das dann so wäre, dass tatsächlich der Investor auch einen Betreiber findet, der das tut, dann könnte es ja passen. Man darf aber auch nicht vergessen, wenn heute ein großer, und das haben wir ja bei uns am Hauptbahnhof gesehen, als dort plötzlich ein Hotel nach dem anderen gekommen ist, wenn die Investoren diese Häuser auch aufsperren möchten, dann holen sie sich Bankgarantien. Deswegen spielt hier die Taxonomie unglaublich der Zukunft in die Hände. Diese nachhaltigen Maßnahmen, wo auch in Europa Geld in Zukunft von den Banken zur Verfügung gestellt wird, nur für nachhaltige Investitionen und deswegen glaube ich, dass das ein erster Schritt in die richtige Richtung ist.

Michaela Reitterer [00:46:27]:

Zackes Brustik [00:47:51]:

Zackes Brustik [00:47:51]: Und mit Taxonomie meinst du die EU-Taxonomie, die wir in einer der vorherigen Folgen auch besprochen haben. Gerne mal reinhören mit Patricia Mok und Oliver Thiesen, die erklären genau, warum die EU-Taxonomie nicht nur über Banken, Investierende, aber auf ganz normale Realwirtschaft einwirkt. Sehr spannende Folge. Bei der Gelegenheit, auch da spannend, viele Hotels, gerade die großen Ketten werben mit Nachhaltigkeit, aber ich finde das spannend, was du gesagt hast, dass es durchaus auch hinter den Kulissen passiert, genau aus Investitionsgründen. Und da auch ein Beispiel, das jetzt zufälligerweise das zweite Mal in dieser Folge sage ich NHO-Hotel ist, sage ich, ich werde nicht von ihnen bezahlt. Das war einfach nur zweimal tatsächlich ein Gasterlebnis. Das NHO Collection Hotel in Kopenhagen, Die haben wohl vor, ich glaube, zwei, drei Jahren oder so neu aufgemacht. Superspannender Case.

Zackes Brustik [00:47:51]:

Zackes Brustik [00:48:35]:

Zackes Brustik [00:48:35]: Das war ein altes Bankgebäude, ich glaube 50, 70 Jahre alt. Die haben das unglaublich aufwendig renoviert, ähnlich wie du. Nutzen den Fluss daneben zum Kühlen im Sommer, haben recycelten Beton in die Fassade reingebaut und haben auf dem Dach begrünt, haben glaube ich ein PPA, also ein Power Purchase Agreement mit einem Solaranlagenbetreiber abgeschlossen über die Jahre hinweg. Also super viele Sachen gemacht, die der Gast gar nicht mitbekommt. Einfach nur, weil sie dadurch ein Asset haben, was den absolut höchsten Nachhaltigkeitsstandard hatte bis dato in den nordischen Ländern. Und sie wissen, in 10, 20 Jahren, was auch immer regulativ passiert, unser Asset wird dann bestens dastehen.

Zackes Brustik [00:48:35]:

Michaela Reitterer [00:49:15]:

Michaela Reitterer [00:49:15]: Das ist ja auch der Grund, warum dieser eine Investor in Wien dieses Hotel als Certified Green Building gebaut hat, weil er gesagt hat, wenn ich in zehn Jahren dieses Gebäude verkaufe, bekomme ich mehr dafür, als wenn ich jetzt ein 0815-Haus hinstelle. Dass ich jetzt einen Betreiber habe, dem das egal ist, Ich bin nicht derjenige, der das in ein paar Jahren wieder verkaufen wird. Mein Käse ist einfach der, hier einen besseren Wiederverkaufswert zu erzielen.

Michaela Reitterer [00:49:15]:

Zackes Brustik [00:49:41]:

Zackes Brustik [00:49:41]: Und auch das spannend, also das betrifft ja jetzt nicht nur die Hotelbranche. Jeder, der mit Gebäuden zu tun hat, hat also quasi einfach aus Investoren Sicht, es ist ein kluger Schachzug von vornherein Nachhaltigkeit jetzt schon gründlicher anzugehen, als es vielleicht regulativ gefordert wird. Oder zum Beispiel taktisch die EU-Taxonomie ins Spiel zu bringen und da einfach die taxonomiekonforme Anteile zu erhöhen. Was das ist, hört ihr in der anderen Folge. Michaela, jetzt auch mal wieder kritische Frage, ÖHV, Präsidentin und jetzt in der EU-Kommission unterwegs, wir hatten vorhin schon die fliegenden Australier, Also wo hört Nachhaltigkeit auf? Ich glaube, gerade Österreich, bergiges Land, habe ich mir sagen lassen, ihr fahrt gerne Ski im Winter. Stichwort Skikanonen, schwierig. Also wie, wenn man es ernst meint, der Nachhaltigkeit. Was geht, was geht nicht mehr?

Zackes Brustik [00:49:41]:

Michaela Reitterer [00:50:31]:

Michaela Reitterer [00:50:31]: Naja, da muss ich jetzt gleich dazu natürlich Aufstellung nehmen. Gleichzeitig sind wir die, die im Sommer keine Klimaanlagen brauchen, weil es dort im Sommer in den Zimmern überall schön kühl ist. Und obendrein, und das ist tatsächlich eine Zahl, die jetzt hält, braucht, weil es ist letztes Jahr natürlich dieses Thema gegangen, Energieknappheit, unglaublich explodierende Preise, Skikanonen und so weiter und so fort. Also ich darf dir sagen, dass die Hotellerie und die Gastronomie, inklusive auch der viel zitierten Heidschwammeln, die in den Gastgärten stehen und und und, unter Schneekanonen und aller Bergbahnen bla bla, in Österreich einen Anteil von 1,8 Prozent an allen Energiekosten hat. Also das ist so verschwindend, dass wir darüber Nummer eins, glaube ich, nicht diskutieren müssen. Nummer zwei kommt auch noch dazu, dass wir eben, wie gesagt, weil wir im Sommer keine Klimaanlagen brauchen in den Bergen und die Alpen ja tatsächlich die Sommerdestinationen der Zukunft sein werden, weil es ja in den südeuropäischen Ländern auf kurz oder lang einfach zu heiß sein wird.

Michaela Reitterer [00:50:31]:

Zackes Brustik [00:51:39]:

Zackes Brustik [00:51:39]: Das ist natürlich gemein. Also auch wenn das euch in die Hände spielt, ist das natürlich eine sehr traurige Entwicklung.

Zackes Brustik [00:51:39]:

Michaela Reitterer [00:51:45]:

Michaela Reitterer [00:51:45]: Absolut. Aber ich meine, man muss das auch gegenrechnen, weißt du? Also das ist ja die Geschichte, wir hatten ja so unfassbar viele Medienanfragen in Österreich und auch in der ÖHV und auch unsere Staatssekretärin eben zu diesem Thema Heidschwammerl und Bergbahnen und so weiter und so fort. Das macht so einen minimalen Bruchteil der gesamten österreichischen Energie aus, dass es tatsächlich wurscht ist, über das zu diskutieren.

Michaela Reitterer [00:51:45]:

Zackes Brustik [00:52:11]:

Zackes Brustik [00:52:11]: Aber könnte man nicht trotzdem sagen, auch wenn es ein kleinerer Einteil ist, könnte der trotzdem eine Hälfte sein? Also ich meine, wir müssen ja alle, wenn wir Klimaziele 2050 angucken, wir müssen ja alle auf 10 Prozent runter, also 90 Prozent reduzieren. Wenn man von zehn Heizstrahlern neun ausschaltet, dann hat man schon die 90 Prozent eingespart.

Zackes Brustik [00:52:11]:

Michaela Reitterer [00:52:27]:

Michaela Reitterer [00:52:27]: Bei uns gibt es natürlich, was dich nicht überraschen wird, keinen einzigen Heilstrahler, Bei uns gibt es lauter Decken, da drauf steht Kuscheln statt Heizen.

Michaela Reitterer [00:52:27]:

Zackes Brustik [00:52:35]:

Zackes Brustik [00:52:35]: Aber genau den Punkt meine ich, wenn ich da rein darf, Michaela. Also wo kann man Gäste umherziehen? Könntet ihr jetzt theoretisch in Österreich auch sagen, wir ziehen sie dass sie jetzt halt Downhill fahren anstatt Ski?

Zackes Brustik [00:52:35]:

Michaela Reitterer [00:52:45]:

Michaela Reitterer [00:52:45]: Nein, ich weiß nicht, was das auch ist. Es wird in den niedergelegenen Skiregionen in Zukunft einen Winterurlaub ohne Skifahren geben. Winterurlaub heißt nicht automatisch Skifahren. Wir werden vielleicht in Zukunft zehn Monate statt nur sechs Monate mit den Mountainbikes fahren können im Jahr. Und wir werden halt nicht Schneeschuhwandern, sondern normale Wanderschuhe anhaben zum Wandern. Und es wird wirklich nur mehr in den höher gelegenen Regionen zwei oder drei Monate zum Skifahren geben. Aber es wird diese Regionen, die jetzt nur im Winter offen haben, weil das im Sommer niemanden interessiert hat, nach Obertauern oder nach Zürich zu fahren, das sind vielleicht die Destinationen der Zukunft. Die werden vielleicht in Zukunft im Sommer offen haben, weil es dort oben kühl ist, weil keiner eine Klimaanlage braucht und weil die Menschen dort untertags einfach nur 25 Grad haben und nicht 45.

Michaela Reitterer [00:52:45]:

Zackes Brustik [00:53:36]:

Zackes Brustik [00:53:36]: Also das heißt, ich glaube auch, egal welcher Branche man ist, man muss jetzt nicht Angst davor haben, nur weil die Dinge sich verändern, deswegen die Wirtschaft an sich einbricht, sie verändert sich oder verlagert sich oder verschiebt sich. Du bist ja auch Beraterin, das heißt, du arbeitest mit Betrieben und gibst deine Nachhaltigkeitserfahrungen und Strategien weiter. Womit tun sich dann deine Kunden in der Regel schwer oder sowas? Was sind so Dinge, die sie sich noch vorstellen können?

Zackes Brustik [00:53:36]:

Michaela Reitterer [00:54:01]:

Michaela Reitterer [00:54:01]: Natürlich ist immer das große Fragezeichen, wie bringe ich mein Team dazu, dass die mit mir an dieser Schnur ziehen und dass wir vorzugsweise auch alle in die gleiche Richtung ziehen. Das ist egal in welcher Branche das eine große Thema Und das zweite ist auch das Thema, was trauen wir uns, was können wir uns trauen, was können wir unseren Gästen oder auch unseren Kunden zumuten, was ist denn tatsächlich auch unsere eigene Überzeugung. Denn ich glaube, wenn du von etwas selber wirklich im Herzen überzeugt bist, dann kannst du es auch gut kommunizieren. Wenn du sagst, naja, ich weiß nicht, aber meine Chefin hat gesagt, das ist jetzt so, dann ist es jetzt nicht wahnsinnig mitreißend für den Gast, wenn er eine Frage stellt, denn mitunter kommen natürlich auch kritische Fragen. Und da ist es ganz wichtig, dass deine Leute in deinem Team das auch wirklich voll Selbstbewusstsein und voll Stolz auch rüber kommunizieren können. Und da ist, ja, das ist, glaube ich, eine große Herausforderung.

Michaela Reitterer [00:54:01]:

Zackes Brustik [00:55:04]:

Zackes Brustik [00:55:04]: Da würde ich jetzt erstmal, auch wenn ich kein Profi für Managementtheorie bin, voll zustimmen. Ich glaube, der Fehlschluss bei Nachhaltigkeit ist, die meisten denken, es ist eine Regulations-, Daten-, Mess-, Technologie-Frage. Aber gerade bei Menschen wie dir sieht man, die Unternehmer, die es wirklich gründlich und wirtschaftlich erfolgreich angehen, beides gleichzeitig, machen es in allererster Linie aus Wertegetriebenheit und tiefster Überzeugung. Und das heißt, man muss wirklich diesen grundlegenden Werte- und Kulturwandel im Unternehmen vollziehen. Was sind also, auf deinen vorherigen ersten Punkt zurückzukommen, so die 1, 2, 3 geheimen Hacks von Michaela, Mitarbeitende mitzunehmen?

Zackes Brustik [00:55:04]:

Michaela Reitterer [00:55:41]:

Michaela Reitterer [00:55:41]: Wir haben jetzt erst wieder unsere SDG-Botschafterinnen und Botschafter in einem Meeting gehabt. Bei uns konnten sich aus dem Team jede und jeder ein StG aussuchen, das ihnen besonders wichtig ist oder ihnen persönlich besonders am Herzen liegt. Und manche SDGs haben auch zwei Botschafter, weil da sagen sie auch, das mache ich gerne mit der oder mit demjenigen, weil das finde ich auch, dass das sehr gut passt. Und die suchen sich alle ihr SDG aus und für dieses SDG, Das hat dann auch ihre völlige Aufmerksamkeit. Wenn wir jetzt ein neues Zimmer haben, sind die die Ersten, die in diesem Zimmer drinnen sind, sich das auch anschauen. Die möchten auch bei der Planung dabei sein. Ich bin jetzt 60 Jahre geworden und habe von meinem Team ein unglaubliches Buch bekommen. Und in diesem Buch hat jede ihre Geschichte auch mit mir erzählt in all den Jahren und da war immer die letzte Frage, was wünschst du dir mit Frau Reiterer oder was wünschst du dir von Frau Reiterer und da waren sehr viele schöne Wünsche drinnen und unter anderem war ich möchte zum Beach Cleaning mit ihr nach Mexiko, also solche Sachen auch, ja, wo sie sich auch viele nachhaltige Sachen von mir gewünscht haben.

Michaela Reitterer [00:55:41]:

Michaela Reitterer [00:56:53]:

Michaela Reitterer [00:56:53]: Ich möchte gerne einmal einen Vortrag mit ihr halten, hat sich ein Wehrling von mir gewünscht. Also solche Sachen, auch zu seinem SDG, Das sind so Sachen, die mir dann so unglaubliche Freude machen, weil ich merke, dass ich sie tatsächlich mitgenommen habe. Und das kriegst du halt nicht mit Regulatorien hin oder weil du sagst, ja, wir müssen das jetzt machen, weil die EU gesagt hat, wir müssen das machen. Sondern, dann wirst du es nie zusammenbringen. Sondern, wenn du die Menschen, die für dich und mit dir arbeiten, da ins Boot holst, dann schaffst du das am allerbesten.

Michaela Reitterer [00:56:53]:

Zackes Brustik [00:57:25]:

Zackes Brustik [00:57:25]: Das heißt, das war ein Hack. Also ihnen eine ganz konkrete Aufgabe zu geben, wie jetzt zum Beispiel diese STT-Botschaftenprojekt, wo sie sich einbringen können und das zu ihrem Projekt machen können.

Zackes Brustik [00:57:25]:

Michaela Reitterer [00:57:34]:

Michaela Reitterer [00:57:34]: Genau. Zweiter Hack ist natürlich auch der, und das gebe ich jetzt da völlig zu, ja, also wenn es auch so klingen möge, als wären wir da eine Basisdemokratie oder so irgendwie. Nein, Also ich bin ein Teamplayer, aber Anne ist der Chef. Und das bin ich. Und letztendlich ist es so, dass ich sage, das ist meine Idee, was haltet ihr davon, das machen wir so und so. Seid ihr dabei, ja oder nein? Und das sind meistens alle dabei. Natürlich ist es nicht so, dass ich hier keine Zweifel dazu haben möchte oder so irgendwie, aber letztendlich laufen in Wirklichkeit dann immer alle mit und machen das mit großer Begeisterung. Aber, und da sind wir jetzt auch wieder dabei, du musst dir halt auch die Mühe machen, sie ins Boot zu holen und nicht so sagen, ja, weil ich gesagt habe, das ist jetzt so, sondern tatsächlich sie auch wieder hereinzuholen.

Michaela Reitterer [00:57:34]:

Michaela Reitterer [00:58:28]:

Michaela Reitterer [00:58:28]: Aber es gibt eine Entscheidung und es wird diese Entscheidung durchgezogen. Punkt.

Michaela Reitterer [00:58:28]:

Zackes Brustik [00:58:34]:

Zackes Brustik [00:58:34]: Da ist der zweite Heck, also eine ganz klare Richtung und Orientierung.

Zackes Brustik [00:58:34]:

Michaela Reitterer [00:58:38]:

Michaela Reitterer [00:58:38]: Ja. Und diese Orientierung ist ja auch tatsächlich schon beim Einstellungsgespräch klar. Und das ist auch das dritte, einer der dritten Punkte ist, es geht mir nicht die Fachkraft, es geht mir immer den Menschen. In der Dienstleistung können nur Menschen arbeiten, die andere Menschen lieben. Punkt. Der muss nicht der Beste im Service sein, er muss der Netteste im Service sein, weil es sind alle Leute in der Vollgrantik, dann brauchen sie auch nicht nur einen Mitarbeiter, der auch Grantiker ist. Ja, also deswegen geht es auch darum, verschiedene Talente in einem Team aufzunehmen und dieses Team so unterschiedlich zu gestalten, dass sie sich gegenseitig ergänzen und nicht alle das gleiche wollen. Weil wenn alle das gleiche wollen, dann sind alle so wie ich und dann wird niemand meine Schwächen abdecken können.

Michaela Reitterer [00:58:38]:

Michaela Reitterer [00:59:28]:

Michaela Reitterer [00:59:28]: Also das ist ein sehr diverses und sehr unterschiedlich talentiertes Team.

Michaela Reitterer [00:59:28]:

Zackes Brustik [00:59:33]:

Zackes Brustik [00:59:33]: Aber das heißt, dein Hauptfokus scheint schon eben auch auf den sozialen Aspekten der Nachhaltigkeit zu liegen und all die Kraft für die Transformation von einem Unternehmen, auch wenn es dann in Technologie geht oder so, schaffst du aus dem sozialen Gefüge?

Zackes Brustik [00:59:33]:

Michaela Reitterer [00:59:47]:

Michaela Reitterer [00:59:47]: Ja, weißt du wieso? Ich glaube ja, dass die Zukunft der Hotellerie sehr divers sein wird. Es wird genau zwei Möglichkeiten geben. Das eine ist ein völlig digitales Hotel, wo die Leute mit dem Handy einchecken, wo sie niemanden begegnen, wo sie sich vielleicht auch noch die Bettwäsche selber überziehen. Und wo sie in der Früh mit dem Handy oder mit der Uhr beim Automaten ihren Kaffee runterlassen oder sich das Frühstück aus verschiedenen Slots einer Vendingmaschine herausholen oder wie auch immer. Und das andere ist, dass Leute in Hotels kommen, wo sie möchten, dass sie sehr mitarbeiterintensiv betreut werden und dafür sind sie auch bereit zu bezahlen, denn die Dienstleistung wird immer teurer werden, Stichwort Mitarbeiterkosten. Und ich committe mich dazu, dass ich so ein Hotel bin. Und deswegen ist das Allerwichtigste in der Hotellerie, ist ja in Wirklichkeit, Essen schlafen Menschen. Also wenn du in einem Furchtbaumbett schläfst, geht es nicht.

Michaela Reitterer [00:59:47]:

Michaela Reitterer [01:00:42]:

Michaela Reitterer [01:00:42]: Wenn du kein gutes Frühstück hast, geht es auch nicht. Und Wenn die Leute alle dort grantig sind, geht's auch nicht. Punkt. Das sind die drei Hauptassets eines Hotels meiner Meinung nach. Und deswegen, ja, der Faktor Mensch ist einfach in der Dienstleistung ein meiner Meinung nach noch immer stark unterschätzter. Und Ja, das ist bei mir nicht der Fall.

Michaela Reitterer [01:00:42]:

Zackes Brustik [01:01:02]:

Zackes Brustik [01:01:02]: Zum Abschluss, was würdest du anderen mitgeben, die vielleicht gerade so an der Kippe sind, das erste Nachhaltigkeitsprojekt anzugehen? Vielleicht zum Beispiel haben sie sich gerade eine Solaranlage aufs Dach gepackt, die vielleicht auch in einer Position sind, wo sie jetzt nicht direkt schon von der CSRD betroffen sind, sondern es schon noch davon abhängt, dass sie intrinsisch eine extra Meile gehen und nicht auf die Regulation warten. Warum lohnt es sich anzugehen?

Zackes Brustik [01:01:02]:

Michaela Reitterer [01:01:23]:

Michaela Reitterer [01:01:23]: Ich glaube ja, dass jeder, jedes Unternehmen, das auch kleiner ist und dem Druckschluss unterliegt, dass sie jetzt noch nichts machen müssen zum Thema Taxonomie, auch zum Thema Reporting, weil es kommt ja erst 2028 für die kleinen Unternehmen und deswegen müssen wir heute noch nichts machen. Aber die haben vielleicht auch große Konzerne als Kunden und die müssen etwas machen. Und deswegen werden die Kleinen, die sich hier sehr wohl ein Reporting zu diesem Thema überlegen und genau kommunizieren, auch in Zahlen ausgedrückt, warum sie jetzt das oder jenes machen und wie sie tatsächlich das machen. Das wird für die Kunden, die reporten müssen und Zahlen brauchen, das da hereinzuholen von ihren externen Lieferanten oder Dienstleistern. In dem Fall werden die, die besseren sein oder den absoluten Vorteil haben. Also in dem Fall werden nicht die Großen die Kleinen fressen, sondern da werden die Schnellen die Langsamen fressen. Nämlich die, die schneller kapieren, dass wenn sie hier die extra Meile schon vor dem Jahr 2028 gehen, dass sie in diesen kommenden drei Jahren tatsächlich mehr davon haben werden.

Michaela Reitterer [01:01:23]:

Zackes Brustik [01:02:32]:

Zackes Brustik [01:02:32]: Vielen Dank dir Michaela, dass du heute vorbeigeschaut hast.

Zackes Brustik [01:02:32]:

Michaela Reitterer [01:02:35]:

Michaela Reitterer [01:02:35]: Vielen Dank, dass du mich da eingeladen hast in diesen Podcast. Ich habe es unglaublich nett gefunden und spannend und es hat richtig viel Spaß gemacht.

Michaela Reitterer [01:02:35]:

Zackes Brustik [01:02:44]:

Zackes Brustik [01:02:44]: Was für eine Ehre, dass ihr bis zum Schluss mit an Bord wart. Keine der nächsten Folgen zu verpassen, jetzt am besten schnell noch auf Abo in eurer Podcast App klicken, wenn ihr richtig cool seid auch noch eine Bewertung hinterlassen und dann freue ich mich natürlich, wenn ihr euch mit mir auf LinkedIn vernetzt, damit wir dort die Themen noch weiter diskutieren können. Ich freue mich schon, euch beim nächsten Mal wieder mit an Bord zu haben.

Zackes Brustik [01:02:44]:

Michaela Reitterer [01:03:14]:

Michaela Reitterer [01:03:14]: Untertitel der Amara.org-Community

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