#78 DEI, Omnibus, Kreislaufwirtschaft - eine Sustainability Managerin packt aus!
Shownotes
Wenn Du in Deinem Unternehmen die Nachhaltigkeitsstrategie verantwortest, dann mangelt es Dir gerade nicht an heißen Themen: Vom geopolitischen Druck aus den USA auf DEI und ESG Programme über Omnibus und den Clean Industrial Deal bis zu realen Klimarisiken für Produktionsstandorte - wo fängst Du als erstes an, um Dein Team und Unternehmen auf Kurs zu halten?
In dieser Folge packt die Head of Corporate Sustainability der Merck Group aus. Pamela Fandel macht mit mir einmal den Rundumschlag zu den Themen, die gerade alle Sustainability Manager umtreiben dürften. Hole Dir einen exklusiven Praxiseinblick in einen prototypischen Hidden Champion aus Deutschland!
✅ Wie nutzen sie Nachhaltigkeitsdaten jetzt schon für Risikoanalysen? ✅ Wie positionieren sie sich als globales Unternehmen zum DEI-Rollback aus den USA? ✅ Wie gehen sie mit der Unsicherheit von Omnibus und dem Clean Industrial Deal um? ✅ Welche Strukturen helfen ihr, Themen wie Kreislaufwirtschaft umzusetzen?
Eine super Folge für alle Unternehmenslenker*innen und Sustainability Manager, die sich fragen, wie ihre Peers die wichtigsten Herausforderungen angehen.
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Über den Gast Pamela Fandel: Pamela Fandel ist aktuell Head of Corporate Sustainability der Merck Gruppe. Vorher hat sie bereits den Nachhaltigkeitsbereich bei Unternehmen wie Werner & Merz und Panasonic Europe verantwortet und bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in die Podcast-Folge ein. 🔗 https://www.linkedin.com/in/pamela-fandel-a455084/ 🔗 DEI bei Merck: https://www.merckgroup.com/en/sustainability-report/2023/employees/diversity-equity-inclusion.html 🔗 Sustainability bei Merck: https://www.merckgroup.com/en/annualreport/2024/management-report/sustainability-statement.html
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Pamela Fandel: Das ist ein Job mit Sinn, gerade in dem Bereich Nachhaltigkeit und wenn man dafür brennt. Und klar gibt es Durststrecken, die gibt es auch immer wieder, aber letztendlich wissen wir ja, wofür wir das Ganze machen, nämlich tatsächlich für unsere Zukunft. Und ich glaube, das ist doch ein super Argument, diesen Job auch mit Herzblut und viel Durchhaltevermögen weiter zu machen. Also tatsächlich muss man momentan ganz stark auf diese ganzen Themen Risikomanagement, Aufbau von Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit, das Unternehmen zu schützen, das sind Themen, die kommen an.
Zackes Brustik: Mein Gott, ist da was los. Wenn du gerade die Verantwortung hast, die Unternehmensstrategie nachhaltig aufzustellen, liegen allerlei heise Themen auf deinem Schreibtisch. Der Druck aus den USA, die EY oder ESG Anforderungen einzustampfen, die Ungewissheit in der EU rund das Thema Omnibus oder den kommenden Clean Industrial Deal mit einem neuen starken Fokus auf das Thema Kreislaufwirtschaft oder andere Regionen in der Welt, die plötzlich ebenfalls Nachhaltigkeitsberichterstattungspflichten auf den Tisch bringen, wie zum Beispiel China. Was packst du da als erstes an und wie bleibst du mit eurer Nachhaltigkeitsstrategie auf Kurs? In dieser Folge machen wir einmal den kompletten thematischen Rundumschlag der wichtigsten Themen Und das nicht nur in der bloßen Theorie, sondern ganz konkret an einem exklusiven Praxisbeispiel. Ein absoluter Nachhaltigkeitsprofi wird mir Rede und Antwort stehen für einen Einblick in die Strategie 1 dieser prototypischen deutschen Hidden Champions. Pamela Pfandl ist aktuell Head of Corporate Sustainability bei Merck, arbeitet bereits seit 20 Jahren in den Bereichen unterschiedlichen Organisationen und ich bin mir sicher, sie wirft so leicht nichts mehr aus der Bahn. Freue dich daher auf wertvolle Einblicke für wirklich fast alle relevanten Themen deiner Nachhaltigkeitsstrategie. Und damit Herzlich willkommen bei Gewinne Zukunft, dem Nachhaltigkeits-Podcast der Pioniere und Professionals. Mein Name ist Zakkes und ich freue mich enorm, dass du mit an Bord bist. Los geht's.
Zackes Brustik: Herzlich willkommen Pamela. Super cool, dich hier mit an Bord zu haben.
Pamela Fandel: Zackes, herzlichen Dank, dass du mich eingeladen hast. Ich freue mich.
Zackes Brustik: Wir steigen gleich ein mit einem heißen Thema. Und ich muss ehrlich sein, ich habe jetzt so eine Stunde, bevor wir diese Folge aufnehmen, noch was ganz Fieses gemacht. 1 der heißesten Themen ist ja ein DIY. Wie positioniert man sich da gerade als Unternehmen? Man hat super viel aufgebaut und jetzt kommt aus der USA der Druck mit Wortwörtlich dieser Liste an verbotenen Wörtern, das alles wieder zurückzuschrauben. All die USA hat zum Beispiel alles wieder aus der Webseite gestrichen. Also bin ich mal bei euch auf die Webseite und tatsächlich habt ihr noch eine Landingpage, die mit D.I.Y. Überschrieben ist Und dann kommen da wirklich diese ganzen sehr wertvollen Schlagwörter noch mal ausdekliniert. Ihr benennt sogar noch den D.I.Y.-Officer. Also, ihr habt das immer noch organisationell verankert. Dann dachte ich, warte mal, jetzt gucke ich doch mal, dass ja die Deutsche wissen. Dann mache ich mal auf Englisch. Dann habe ich auf Englisch geswitcht, immer noch da. Da dachte ich, okay, jetzt bin ich ganz fies. Jetzt mache ich mein VPN auf Rechner-Location USA und gucke, ob wir das auch in den USA ausspielen. Und siehe da, tatsächlich, all diese heißen Wörter, die andere Unternehmen schon runtergestrichen haben, sich drücken oder wahrgewerden, sind bei euch noch auf der Webseite, obwohl ihr ein sehr relevantes USA-Business habt. Also wie könnt ihr euch das noch leisten? Oder was ist die Überlegung dahinter?
Pamela Fandel: Also wenn ich gewusst hätte, dass du mir diese Frage stellst, wäre ich nicht in diesen Podcast gekommen. Nein, also Spaß beiseite. Natürlich, du hast vollkommen recht, Der US-amerikanische Markt ist ein sehr wichtiger für uns, gerade für unsere Life-Science-Sparte, weil wir auch sehr viel Unis und Labore und so weiter beliefern. Und klar ist auch, Wir sind ein Unternehmen, das sich immer an die gesetzlichen Vorgaben in den Ländern, in denen wir tätig sind, halten muss. So auch in den USA. Und natürlich schauen auch bei uns die Anwälte nach, was dürfen wir noch und was dürfen wir nicht. Also das ist tatsächlich oberstes Gebot. Wir müssen compliant sein. Und auf der anderen Seite allerdings haben wir auch gesagt, naja, wir haben unsere Werte und wir haben oder wir müssen Wege finden, diesen eigenen Werten auch ein Stück weit treu zu bleiben und auch dieses Thema Diversität weiterhin hochzuhalten, weil das hat man ja nicht aus Selbstzweck gemacht, sondern tatsächlich sich überlegt, wir haben Arbeitskräfteknappheit und da ist dieses Thema Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung auch in den nächsten Jahren für uns strategisch bedeutend. Und es ist wichtig, die Chancengleichheit zu gewähren, auch ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Und für uns ist klar, dass wir als Unternehmen im Grunde mit der Belegschaft auch die Kundschaft und auch die Gesellschaft und die Kunden und die Mitarbeitenden widerspiegeln wollen. Also Tatsächlich werden wir auch so ein bisschen schauen müssen, was dürfen wir rein rechtlich und was nicht. Aber tatsächlich halten wir an diesem Thema Diversität und Pluralität in der Belegschaft fest.
Zackes Brustik: Das Thema landet ja dann schon eben halt auch bei dir. Also Das ist ja super eng mit dem Thema soziale Nachhaltigkeit verknüpft. Ich glaub schon, es gibt viele Unternehmen, die neuer Tanz machen. Ich kenn die EY verantwortlich aus großen Unternehmen, die sind mit nichts anderem beschäftigt, als auf der globalen Plattform Wörter zu tauschen. Aus Female Leadership Program wird nur noch Leadership Program. Ihr habt immer noch explizit benannt, das hab ich auch geschaut, auf dieser Webseite, ich kann Sie gerne verknüpfen zu all diesen Themen. Da benennt ihr diese Themen immer noch explizit. Man kann das ja auch blumig unterschreiben. Es gibt so Wörter wie Belonging oder so was. Es scheint für mich wirklich noch ein starkes Signal zu sein.
Pamela Fandel: Ja, aber ganz ehrlich, Zakis, wir schauen auch nach, was wir wirklich machen können noch in Zukunft und was nicht. Wir sind natürlich wie alle anderen Unternehmen auch dabei zu schauen, wie bewegt man sich in einem rechtssicheren Raum in dieser Situation.
Zackes Brustik: Also bisher aber auf jeden Fall finde ich das super. Wir werden gleich noch den Blick öffnen. Erstmal schiebe ich noch ein paar Fakten hinterher. Also du hast gerade eine super spannende Position, weil eben merkt ihr seid mit 21 Milliarden nicht besonders klein, habt 62.000 Mitarbeitenden in 3 Bereichen Healthcare, Life Science, Electronics. Da gibt es wahrscheinlich super viele spannende Nachhaltigkeitsthemen und auch Materialities, auf die wir später zu sprechen kommen. Aber du machst das auch nicht erst seit gestern. Du warst davor Head of Sustainability und Quality Management bei Werner & Merz, also ein super spannendes, nachhaltiges Unternehmen und das heißt von daraus zu Merck zu kommen, ist ja auch ein Signal, dass sie jemanden gesucht haben, der vorher in dem Unternehmer war, was dieses Thema wirklich bis ins kleinste Teil durchdekliniert hat und davor warst du lange bei Panasonic in ähnlichen Positionen und hast zum Beispiel auch ganz in den Anfängen, als es noch CSA hieß, auch warst du direkt in Brüssel vor Ort und hast dadurch auch sehr eng die Policy-Thematik mit bekommen. Wenn du jetzt mit all diesem Hintergrund wirklich über 20 Jahre Erfahrung auf das Jahr 2025 schaust, Was sind die heißesten Themen, die dich jetzt gerade umtreiben, wo du verantwortlich für die Gesamtstrategie für die Nachhaltigkeit bist? Und welche, ich sag mal, von den Top 3 Themen hattest du auf dem Plan? Und welche haben dich vielleicht komplett überrascht, wo du dachtest, ui, dass ich mich damit jetzt in 2025 beschäftige?
Pamela Fandel: Also sagen wir mal so, was momentan für viele Unternehmen oder viele DAX-Unternehmen natürlich sehr relevant ist, ist genau das Thema Berichterstattung. Und dass das mal solche Formen annehmen würde, hätte ich vor 20 Jahren, als ich in Brüssel war, tatsächlich noch nicht gedacht. Ein anderes großes Thema, nämlich eigentlich das große Thema schlechthin, ist die Transformation. Klimathemen, wie können wir unser Produktportfolio so gestalten, dass es eben nachhaltiger ist, das hat sich ja damals schon angebahnt. Und auch der Klimawandel war nichts Neues. Also von daher, das sind so Themen, die hatte ich auf dem Schirm. Aber diese Bürokratie, die irgendwann mal mit diesem Thema einhergehen würde, also das ist tatsächlich was, was mich nach wie vor Etwas erstaunt, sagen wir mal so. Obwohl ich jeden Tag damit zu tun habe. Das ist momentan 1 der Hauptthemen, neben der Transformation an sich, mit der wir uns beschäftigen. Wir sind mittendrin in der zweiten Runde für uns schon vom CSAD-Report. Unsere Wesentlichkeitsanalyse ist im vollen Gange, der Prozess. Ich muss sagen, dieses Mal ist es schon ein bisschen besser als das letzte Mal. Wir haben ja letztes Jahr sozusagen am lebenden Patienten operiert, da mal so ein Bild aufzumalen. Dieses Mal ist es schon so, dass man ein bisschen mehr Sicherheit in den Prozessen hat. Wir haben bessere Daten. Wir haben auch Vergleiche mit anderen Unternehmen. Das war ja letztes Jahr, haben wir ja in 1 ziemlichen Blackbox operiert, muss man sagen. Trotzdem ist es nach wie vor aufwendig und du hast es gerade gesagt, ja jetzt ist Omnibus und Quick Fix und Stop the Clock und wie sie alle heißen. Das zeigt, dass dieses Thema nach wie vor sehr, sehr volatil ist.
Zackes Brustik: Ich habe gesehen, ist klar, euer CSRD-Bericht ist schon draußen. Es gibt ja immer wieder diese Liste, die wollen alle haben. Es gibt so eine schöne, coole Google-Liste von, ich glaube, ESG Navigator war es, die haben sie, wo alle veröffentlichen CSRD, Berichte drauf sind. Da ist eure bestimmt auch schon gelandet. Wenn ihr diese Liste noch haben wollt, die gibt es immer mit dem Gewinn der Zukunft Newsletter, www.zackes.com/newsletter unter den Ressourcen ist sie verlinkt für alle Abonnenten. Da seid ihr auch drauf. Ich habe mal reingeguckt bei euch, weil ihr berichtet nach CSLD, dann habt ihr aber auch noch zusätzlich als Fußnote sozusagen alles für GRI aufgearbeitet mit drin, alles für die SASB, also das Sustainability Accounting Standards Board und auch noch für die Task Force on Climate Related Financial Disclosures, TCFD, also alles wirklich sehr sauber runter dekliniert sozusagen. Jetzt macht ihr diese Arbeit, aber wie zieht ihr das weiter durch? Weil wir haben es ja gerade gesagt, Omnibus, stop the clock. Man könnte jetzt ja auch sagen, gehen wir erst mal raus, halten die Füße still, gucken, was da passiert und widmen uns anderen wichtigen Themen und setzen Pamela auf Thema XY an.
Pamela Fandel: Also, sagen wir mal so, Merck war in der glücklichen Lage und ich bin ja erst seit 3 Jahren da, deswegen habe ich ja immer noch so ein bisschen die Outside-In-Perspektive oder bilde mir zumindest ein, dass ich noch nicht die Merck-Brille komplett anhabe. Merck hat schon seit 20 Jahren, wahrscheinlich schon mehr, einen Nachhaltigkeitsbericht gehabt. Und die haben schon seit sehr langer Zeit nach GAI berichtet. Das heißt, nicht finanzielle Performance zu berichten, war nichts Neues. Jetzt kommt die CSRD. Es ist eine europäische Gesetzgebung, aber wir sind ein globales Unternehmen und Viele Investoren sitzen auch außerhalb von Europa. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum wir zumindest dieses Korsett nach GII auch weiterberichten. Für uns ist dieses Berichten eine große bürokratische Arbeit, ein Aufwand Sondersgleichen. Aber letztendlich nutzen wir das ja auch schon sehr lange, eine Transparenz zu schaffen über das, was wir machen im Bereich Nachhaltigkeit. Für uns hat das durchaus eine strategische Relevanz. Diese Zahlen werden ja nicht nur zum Berichten genommen, sondern auch zur Steuerung im Unternehmen. Und von daher sind wir jetzt ganz weit davon entfernt zu sagen, wir halten jetzt erst mal die Füße still. Ich glaube, das können wir uns gar nicht leisten, auch weil wir sind ein riesen, du hast ja eben gesagt, 62.000 Mitarbeiter, ein großes Unternehmen, global tätig. Das ist wie so ein schwerer Tanker. Und der ist auf Kurs. Und den kann man auch nicht so leicht vom Kurs abbringen. Das dauert alles. Und letztendlich haben wir uns gut vorbereitet. Und auch jetzt mit diesem ganzen Durcheinander mit Omnibus. Und wird der A1 jetzt vereinfacht? Und wie wird er vereinfacht? Was ist mit den Face-ins und so weiter. Wir nehmen das, was gerade gilt und arbeiten weiter. Ansonsten
Zackes Brustik: wird es
Pamela Fandel: auch einfach schwierig für uns.
Zackes Brustik: Du hast jetzt so ein bisschen gesagt, so klar, also wenn es ein paar Berichtspflichten und Aufwand wegfällt, da würdest du eher dich freuen, weil das weniger Arbeit ist. Aber ich würde mal vermuten, dass das, woran man eigentlich arbeitet, Relevanz für euch hat. Also gerade das ist ja was, was man als großes Unternehmen hat und was kleine Unternehmen dann tragischerweise verlieren und das ist die Pflicht, sich mit den Risiken zu beschäftigen. Und das ist ja aktuell auch das Stichwort, wirklich noch in der Diskussion am Tisch zu bleiben, ist sozusagen das Risikomanagement. Das ist auch ein Stichwort, was glaube ich in den USA immer noch funktioniert. Also da geht es dann halt von ESG zu Risikomanagement und Standortsicherung oder sowas. Also was ist da bei euch rausgekommen, das wirklich untermauert, dass diese Nachhaltigkeitsdaten an sich, unabhängig davon, wie man sie berichtet, an wie viele Stellen, in welchen unterschiedlichen Formen und Standards, die unglaublich relevant sind, oder?
Pamela Fandel: Ja, auf jeden Fall. Also tatsächlich ist es mittlerweile so, dass diese Nachhaltigkeitsdaten ja auch wirklich in ganz viele verschiedene Abteilungen Einzug gehalten haben im Unternehmen, die diese Daten auch nutzen. Ob das jetzt, du hast es angesprochen, im Risikomanagement ist, wo wir global sagen, okay, hier die und die Klimarisiken gibt es, das haben unsere Analysen ergeben und bitte nehmt das in das Risikomanagement-Kataster oder wie auch immer das heißt, bei jedem Unternehmen sicherlich anders, auf und beziffert die und die müssen wir mitigieren und im Auge behalten. Oder bei Procurement, bei Beschaffungsthemen natürlich, diese ganzen Themen, Lieferkette spielt eine Rolle, aber auch, und das finde ich sehr, sehr spannend bei Merck, wenn es Investitionen geht und den Prozess der Investitionen. Wir haben ein Komitee, was sich trifft regelmäßig dann und sich anschaut, wie sehen die nächsten Investitionen aus? Wo wollen wir rein investieren? Und die haben mittlerweile einen Katalog von uns bekommen und kriegen die Daten von uns, auch zu schauen, okay, wenn wir jetzt so mal ganz praktisch gesagt in irgendeinem Land ein neues Produktionszentrum aufbauen wollen, wie sieht es denn da aus und was würde das für einen Footprint generieren? Ist das ein Water-Stress-Gebiet? Worauf müssen wir sonst noch achten? Und das schauen die sich dann neben den ganzen finanziellen Faktoren, die die ja sowieso schon immer auf dem Schirm haben, auch nochmal zusätzlich an. Und da sieht man durchaus den Wert der Daten, die auch außerhalb der Nachhaltigkeitsabteilung mittlerweile wie selbstverständlich genutzt werden zum Wohle des Unternehmens.
Zackes Brustik: Du hast jetzt gerade mögliche zukünftige Standorte angesprochen. Wenn wir auf die schauen, die ihr schon habt, da sind ja nicht wenige. Wo sind eure Materialitäten? Ich habe es ja gesagt, ihr habt ganz unterschiedliche Geschäftsgebiete, Healthcare, Life Science, Electronics. Und wenn ich bei euch reinschaue, ich habe jetzt die Zahlen auf die Schnelle aus dem Kopf und grob gerundet. Ich glaube insgesamt, Scope 1, 2, 3, habt ihr so knapp 4, 5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Ich glaube, davon sind auch ganz grob aus dem Kopf raus, wenn ich es mir richtig gemerkt habe, ungefähr so 1, 2 bis 1, 3 Millionen Tonnen Scope 1. Und jetzt wird es aber spannend, davon ganze 900.000, also fast 80 Prozent der Scope 1 Emissionen sind Prozessemissionen. Und da sind 2 sehr ungewöhnliche Fakten. Also das eine ist, dass Scope 1 bei euch grob fast ein Drittel, vielleicht 25 Prozent der Gesamtemission ausmacht. Bei ganz vielen ist es lediglich 10 Prozent. Plus in den Scope 1 Emissionen ein ganz ganz großer Anteil jetzt nicht Energie ist, sondern tatsächlich Prozessemissionen.
Pamela Fandel: Ja, das ist richtig. Das hat was mit unserem Electronics-Business zu tun. Und das ist für uns auch tatsächlich der wichtigste Hebel zur Dekarbonisierung in Scope 1. Und zwar haben wir 3 Standorte, wo dieses Thema NF3 eine große Rolle spielt. Und das ist einmal in Korea und in den USA vor allen Dingen. Und da geht es Spezialgase, die wir herstellen, auch für die Halbleiterindustrie. Und Da geht es das Thema Stickstoff-Triflorid, also NF3. Da haben wir aber auch tatsächlich letztes Jahr durch Abatement-Technologien 385.000 Tonnen CO2-Äquivalent schon reduzieren können. Das ist ganz spannend. Da ging es wirklich darum, finden wir die richtige Technologie oder nicht? Und wenn ja, war klar, dann wird sich der der Footprint extrem reduzieren.
Zackes Brustik: Also da ein Beispiel heranzuholen, das sehr oft so in der Chemiebranche und in anderen. Es gibt einerseits Prozesse, die sind einfach unglaublich hitzeintensiv und daher hat man diesen hohen Bedarf. Das wären dann die Brennstoffe, die sind da bei euch aber explizit ausgenommen. Dann gibt es andere Bereiche, zum Beispiel Zementwerk, einfach durch die Klinkerbeimischung gibt es chemische Prozesse in der Zementproduktion, die CO2 freisetzen. Das ist unglaublich schwierig, das anders zu machen. Also ich glaube, die Zementwerke haben eigentlich fast gar keine andere Chance, außer sie nehmen recycelten Zement, malen den, machen ihn zu neuem Zement. Da kommt man nicht drum rum. Aber das heißt, bei euch ist das zwar eine wahrscheinlich der wesentlichsten Bereich, aber ihr habt Möglichkeiten, das zu reduzieren?
Pamela Fandel: Richtig.
Zackes Brustik: Welche anderen Bereiche, würdest du sagen, sind für euch wirklich wesentlich, wo ihr ran müsst und wo ihr vielleicht auch schon Dinge geschafft habt und warum habt ihr es geschafft?
Zackes Brustik: Seien wir ehrlich, Nachhaltigkeitsverantwortliche in kleineren Mittelständlern sind oft EinzelkämpferInnen und daher ist nichts wertvoller, als sich mit anderen in ähnlicher Lage austauschen zu können, gemeinsam zu schauen, welche Strategien sich am besten bewähren. Und daher freue ich mich schon enorm auf den 10. Juli, denn dann trifft Gewinne Zukunft auf den schon legendären Praxisaustausch von Bosch Climate Solutions. Und das in Hamburg, exklusiv für bis zu 25 Sustainability Manager und komplett kostenfrei. Egal, ob ihr aus Hamburg seid, aus Norddeutschland oder sogar aus Süddeutschland dazukommen wollt, meldet euch an. Zwischen 12.30 Uhr und 17 Uhr haben wir ein dichtes Programm. Es gibt Einblicke von zum Beispiel Rebecca Gold, Leitung Green Company bei Hans Grohe. Wir haben Carolin Stüdemann, Geschäftsführerin von Viva Con Agua mit an Bord. Die Lara Can von Bosch Climate Solutions wird einen Input geben, gerade zum Thema Omnibus. Und wir haben auch eine Barcamp Session mit dabei, damit wir wirklich interaktiv an genau dem Themen arbeiten können, die euch als Gruppe in dem Moment
Zackes Brustik: am meisten weiterhelfen. Den Link gibt's in
Zackes Brustik: den Shownotes. First come, first served. Also schnell draufklicken, weiter geht's.
Pamela Fandel: Also klar, wesentlich, du hast es eben schon gesagt, ist dieses große Thema, was für die meisten wesentlich ist, was 2 Drittel ausmacht, ist Scope 3 Emissionen. Ich meine, da sind wir nicht allein mit diesem Thema. Und da, auch wie bei den allermeisten Industrien und Unternehmen geht es hier die vorgelagerte Wertschöpfungskette, also sprich was kaufen wir ein, welche Rohstoffe nutzen wir und deswegen ist für uns da der größte Hebel tatsächlich das Thema Lieferantendecarbonisierung Und da haben wir ein Programm aufgesetzt, eben mit den Lieferanten gemeinsam zu arbeiten und die entsprechend auch zu sensibilisieren und Aufklärung zu betreiben, unsere Ziele zu erreichen. Weil wir haben tatsächlich uns bei SBTI verpflichtet, mit Term Targets bis 2030. Und da haben wir gesagt, absolut wollen wir Scope 1 und 2 50 Prozent reduzieren und Scope 3 eben 52 Prozent im Verhältnis zum Bruttoergebnis. Und das zu erreichen, das schaffen wir nicht alleine logischerweise. Und da arbeiten wir mit den Lieferanten.
Zackes Brustik: Bis 2030 in 5 Jahren. Ja, genau.
Pamela Fandel: Das darfst du gar nicht sagen. Ist nicht mehr lang, ja, tatsächlich.
Zackes Brustik: Also, weil das ist ja die Frage. Ich habe gesehen, ein großer Anteil von eurer Emission, der war, glaube ich, noch spend-based, oder? Also das heißt an den Ausgaben orientiert, das heißt anders formuliert Schätzdaten.
Pamela Fandel: Genau, wir stellen gerade Also tatsächlich gehen wir immer mehr auf Weights jetzt, aber bis vor kurzem waren wir hauptsächlich spend-based noch orientiert.
Zackes Brustik: Gewicht ist ja aber auch immer noch nicht Factuals, oder? Also Gewicht heißt zwar, okay, dann seid ihr wahrscheinlich schon näher dran. Und oft tatsächlich reduziert sich ja einfach schon der Footprint, weil man von den Schätzdaten auf eine andere Allokation umschwenkt.
Pamela Fandel: Das stimmt.
Zackes Brustik: Aber noch viel spannender wäre ja tatsächlich, die Direktdaten zu haben, dann zu wissen, wo die größten Hebel sind. Also was braucht es da, bei den Lieferanten ranzukommen? Vor allem, wenn die jetzt gerade, gut bei euch sind vielleicht wahrscheinlich viele Lieferanten noch außerhalb der EU, aber wenn die jetzt erst mal regulativ aus dem Schneider sind plötzlich,
Pamela Fandel: dann
Zackes Brustik: sagen die ja wahrscheinlich so, eigentlich müssen wir doch gar nicht mehr.
Pamela Fandel: Ja, das ist tatsächlich, Das ist natürlich ein Thema. Wir haben auch eine Ich nagele mich nicht auf die Zahl fest, aber wir haben eine sehr große Zahl an Lieferanten. Und natürlich sind da auch einige außerhalb der EU. Da wieder die Kurve zu schlagen zu dem, was du am Anfang gesagt hast, Wenn man jetzt mal schaut in China, gibt es jetzt auch die kopierte CSDS.
Zackes Brustik: CSDS, die Chinese Sustainability Disclosure Standards.
Pamela Fandel: Richtig. Und das spielt einem dann natürlich wieder ein Stück weit in die Hände. Also von daher ist das in dem Moment natürlich wieder ein positiver Hebel für uns, an mehr Informationen zu kommen. Wir arbeiten aber auch mit Consortia zusammen, mit Together for Sustainability beispielsweise, da auch gemeinsam mit der Industrie zu überlegen, wie bekommen wir die Daten und wie sind die Daten auch valide und können wir uns darauf verlassen und von daher ja das ist ein Kraftakt, gar keine Frage.
Zackes Brustik: Bei der Gelegenheit, also wir haben gerade die CSDS aus der China-Comp angesprochen, also sind andere Standards für euch ernst zu nehmen und haben die eine ähnliche Granularität oder Tiefe, wie es ursprünglich die CSRD hätte? Also wie groß ist für euch sozusagen die Arbeit daran, in andere Märkte berichten zu müssen, wo ihr sagen könnt, okay, theoretisch schwimmen wir in der US raus, aber hilft uns gar nichts, weil plötzlich wollen die Chinesen von uns die Daten.
Pamela Fandel: Na gut, also bei den Chinesen ist es ja so, dass in China gelistete Unternehmen, also börsennotierte Unternehmen müssen berichten, das sind wir in China ja nicht. Insofern für uns gilt vorrangig die CSRD. Uns hilft es natürlich jetzt gerade auch wenn man sich die USA anguckt, dass man da die ISSB-Annäherung, das macht ja die EFRA gerade auch, dass die gemeinsam überlegen, wie kann man dann die Standards ein Stück weit angleichen. Das hilft natürlich immer, aber wir berichten ja nach der CSRD. Wir berichten jetzt nicht nach der chinesischen Regulierung.
Zackes Brustik: Hörst du das bei anderen Unternehmen? Also ich habe das schon auch gehört, war demnächst erst auf einem Event von, ich glaube, in Borea war es. Da waren durchaus auch einige große, große Mittelständler, Ringklinge oder so. Und die haben schon gemeint, dass gerade die chinesischen Standards für sie dort relevant sind.
Pamela Fandel: Also tatsächlich haben wir eine große Niederlassung auch in China. Und ich habe auch eine Kollegin in meinem Team, die sitzt in Shanghai und die schaut sich das auch relativ engmaschig an. Bisher ist jetzt für uns zumindest noch kein Grund zur Sorge oder wir haben jetzt da noch nicht irgendwie nach der Analyse entdeckt, da ist uns bisher was entgangen. Da haben wir noch gar nicht dran gedacht oder noch gar nicht nachberichtet. Von daher sind wir da noch relativ entspannt. Und ich glaube auch, dass China, man könnte ja denken, die rücken jetzt auch ab von ihrem Kurs. Wenn die EU das macht, dann denken die sich auch, Warum sollen wir das denn machen? Und auch da hat sie gesagt, das ist nicht der Fall. Also, China hält fest. Die haben ja auch diese Climate Peak oder Carbonization Peak bis 2030. Und dann wollen sie ja 2060 klimaneutral sein. Und ich glaube, wenn die einmal so richtig loslegen, dann werden die auch von der Technologie her ganz schnell ganz viel überholen. Ich sehe ja jetzt schon, was in China so läuft. Ich war vor 2 Jahren da und habe ein Unternehmen besucht. Das war ein großes Energieunternehmen. Da habe ich gesagt, was macht ihr denn zu Carbon Capture und Carbon Storage? Und dann haben die gesagt, ja, nö. Also, haben sie schon mal von gehört und sie haben da so ein Joint Venture laufen. Aber das war es dann auch. Und jetzt gerade letzte Woche habe ich mit einem Kollegen in China gesprochen und der hat gesagt, die sind da richtig groß eingestiegen und investieren da in der Wüste Gobi, bauen da Riesenanlagen und da habe ich auch gedacht, Wahnsinn und das ist nur 2 Jahre her.
Zackes Brustik: Das tut gerade richtig weh, das zu hören, weil es gibt halt, das ist ein kleiner Exkurs, der geht vom Thema weg. Ich bin auf super vielen Technologiemessen und es gibt leider sehr viele Technologien, die wir verspielen, wenn wir regulativen Schritt nach hinten machen und dann besetzt China den Markt. PV, Wind, jetzt Hydrogen und Katalysateur Und tatsächlich gab es so einen Markt, wo man sagen kann, den kann Deutschland als Green Tech Patentführungsnation der Welt noch, in Klammern, wirklich besetzen und das sind negative Emissionen. Ein unglaublich boomender Markt und da ist irgendwie so ein Potenzial, Ich glaube, das könnte 170.000 neue Arbeitsplätze in Deutschland schaffen, wenn wir das ähnlich angehen, wie wir damals PV angegangen sind. Das heißt eben all das kam Capture and Storage oder kam Capture and Utilization Thema. Aber wenn man jetzt hört, dass Chinesen schon eine große Dimension aufziehen, dann blutet mein Herz ein kleines bisschen. Vielleicht mal ein Thema, dem in 1 anderen Folge wirklich auf Grund nachzugehen. Der spannende Aspekt aber hier für uns, was ich herausgehört habe und das ist ja das Wichtige, zurück auf den roten Faden zu kommen, es passiert sehr viel in China, das tatsächlich ernst zu nehmen ist. Die haben gerade auch erst das erste Quartal mehr Erneuerbare im Energiemix gehabt als Kohle, Strom, also da passiert unglaublich viel und dieser Trend wird noch weiter ansteigen. Und klar, jetzt was ich bei euch herausgehört habe, das ihr schon sehr, sehr lange auf GRI berichtet, jetzt mit der CSRT, ist China für euch kein neues Brett, aber sie wollen die Daten. Und und das ist entscheidend. Das heißt, ich glaube gerade so Mittelständler, die bisher unter der Schwelle waren und jetzt denken, sie bleiben unter der Schwelle, für die sieht es dann ganz anders aus, weil die müssen diese Daten wahrscheinlich erstmal bereitstellen, wenn sie nach China liefern wollen. Kleiner Themenwechsel an dieser Stelle und das ist Klimarisiken. Wo habt ihr gesehen, okay, wir haben die unterschiedlichsten Standorte in Europa, in der Welt. Wie stark sind wir denn durch Klimarisiken betroffen? Was kam denn da bei euch zu Tage?
Pamela Fandel: Ja, also wir machen das schon so ein paar Jahre, dass wir Szenarienanalyse machen nach der Taskforce on Climate Related Financial Disclosures und da schauen wir uns einmal die quantitativen, aber auch die qualitativen Analysen an und gucken was die Risiken angeht. Einmal nach den physischen Risiken, das ist also tatsächlich solche Dinge wie Extremwetterereignisse, Überschwemmungen, Dürre und so weiter, aber auch diese sogenannten Übergangsrisiken, wie Veränderungen im Markt und politische Rahmenbedingungen und was hat das für eine Auswirkung auf uns. Und vielleicht erst mal zu den physischen Risiken. Da haben wir natürlich ganz klar gesehen, dass bestimmte physische Risiken, wie jetzt zum Beispiel Überschwemmungen, bestimmte Schlüsselstandorte, die wir haben, beeinträchtigen können. Also man muss sich jetzt nur mal anschauen, Spanien, mit dieser extremen Regen und Starkregen. Ich glaube, dass in dem Ausmaß haben es wahrscheinlich auch die besten Analysen nicht vorhersagen können. Und man muss wirklich ganz nah dranbleiben, immer wieder jährlich zu überprüfen, wo stehen wir denn gerade. Und wenn man sich mal diese ganzen Water Risk Maps anschaut, die verändern sich ja auch von Jahr zu Jahr aufgrund des Klimawandels. Und was wir jetzt machen, zu sagen, welche Standorte könnten denn theoretisch beeinträchtigt sein durch solche Extremwetterereignisse oder physische Ereignisse, ist ein ganz konkretes Beispiel, was wir momentan machen für unsere Standorte. Wir bearbeiten einen Leitfaden aus, in dem im Prinzip ganz praktisch steht, wie bereitet man sich vor bei extremen Wetterereignissen. Und wenn es nur ist, dass man die Abflüsse regelmäßig reinigt, auf ein ganz niedriges Niveau zu gehen. Aber tatsächlich geht es ja darum, wie können wir unsere Standorte entsprechend vorbereiten und zwar jetzt schon auf der einen Seite zu sensibilisieren, dass da was kommen könnte, aber auf der anderen Seite auch denen wirklich zu zeigen, hier ihr seid hier in einem Gebiet, da könnte es potenziell zu 1 Überschwemmung kommen und bereitet euch entsprechend vor. Das ist das eine, was wir machen. Und das andere ist natürlich, dass wir auch mit unseren Versicherern sprechen und schauen, haben wir einen angemessenen Versicherungsschutz? Muss man da vielleicht auch nochmal ran?
Zackes Brustik: Darf ich da direkt reinhaken? Weil Das kommt nämlich genau bei dem Thema, Banken wollen Daten und Versicherer wollen Daten. Ich kann mir vorstellen, dass das dann plötzlich ziemlich teuer werden kann. Ihr macht die Analyse, zu gucken, ob ihr überhaupt noch versicherbar seid. Merkt ihr dann, der Versicherer hat die Analyse auch schon gemacht und seinen Standort zugemacht?
Pamela Fandel: Also so weit sind wir Gott sei Dank noch nicht. Aber tatsächlich sind wir im permanenten Austausch mit den Versicherern und müssen natürlich auch nachweisen, dass wir uns entsprechend vorbereiten.
Zackes Brustik: Und du hast jetzt vor allem das Wasser angesprochen, was von oben kommt. Wie sieht es denn aus mit dem Wasser, was ihr vielleicht für eure Prozesse braucht und was von unten kommt? Also ich hatte vor 2, 3 Folgen eine mit der Geschäftsführung von Viva Con Agua. Da hat mir so reingeschaut, dass kurioserweise ausgerechnet in Deutschland tatsächlich der Wasserverbrauch dramatische Dimensionen erreicht. Da denkt man normalerweise an trockene Regionen der Welt, aber hier in Deutschland haben wir ein gravierendes Problem, was sich auf die Landwirtschaft, auf den Weinbau, auf Kühltürme, alles mögliche auswirken wird. Wie sieht es da aus? Habt ihr da schon Risiken ausgemacht?
Pamela Fandel: Ja, also wir haben tatsächlich uns auch das angeschaut und auch tatsächlich sind wir da in dem stetigen Austausch mit unseren Produktionsleitern, weil tatsächlich Deutschland bringt man jetzt nicht mit Wasserknappheit in Verbindung. Das ist dann erst mal große Augen, wenn man sagt, hier auch da ändert sich die Situation. Wir haben tatsächlich ein neues Wasserziel eingeführt, so eine Wassereffizienzquote, wo wir gesagt haben, wir wollen die Wasserentnahme im Verhältnis zum Umsatz verglichen 50 Prozent senken, auch bis 2030. Das ist so ein bisschen bei uns die magische Zahl. Und wir arbeiten wirklich konkret mit den 3 Sektoren, du hattest es eben erwähnt, Life Science, Healthcare und Electronics, an konkreten Projekten zur Wassereinsparung, eben zu diesem Wassereffizienz-Ziel beizutragen. Und das ist auch in der Schweiz beispielsweise. Also es ist nicht nur in Indonesien oder Afrika, wo man denkt, das ist ja offensichtlich, sondern tatsächlich arbeiten wir auch in der Schweiz mit Standorten zusammen, wo wir schauen, Wo können wir denn zum Beispiel Trinkwassernutzung für Prozessanwendungen einfach reduzieren? Und stattdessen das Wasser im Kreislauf führen oder Abwasserrückgewinnung betreiben? Also das sind ganz vielfältige Projekte, nicht nur außerhalb Europas.
Zackes Brustik: Hast du irgendwie ein paar Best Practices, die du teilen kannst, wo du sagst, das wäre vielleicht für andere Unternehmen spannend, sei es in der tatsächlichen Lösung oder in dem Prozess, wie ihr zu der Lösung gefunden habt?
Pamela Fandel: Also was wir tatsächlich machen und was uns extrem hilft in der Governance oder überhaupt in der Struktur im Unternehmen, Wir haben für bestimmte Nachhaltigkeitsthemen Arbeitsgruppen, die Mitglieder aus sämtlichen Unternehmensbereichen umfassen, also aus dem EHS-Bereich größtenteils, die sich genau mit diesen Themen gemeinsam beschäftigen. EHS? Entschuldigung, Environment Health and Safety. Und die dann quasi zuständig sind für einen bestimmten Cluster an Produktionsstandorten in ihren Bereichen oder in ihren Ländern. Und Mit denen arbeiten wir ganz engmaschig zusammen. Ich glaube, wir treffen uns alle 4 Wochen und besprechen genau diese Themen und tauschen Best Practices aus und entwickeln auch mit denen zusammen die Ziele. Und ich glaube, das ist auch so ein Tipp. Das musste ich auch ein bisschen auf die harte Tour lernen. Am Anfang, wenn man im Headquarter sitzt, das war noch ganz am Anfang bei Panasonic, da denkt man sich schlaue Dinge aus und gibt die dann weiter ins Unternehmen. Und dann scheitert das gläglich. Und das haben wir bei Merck wirklich richtig gut gemacht, weil wir immer alles, auch die übernehmensübergreifenden Nachhaltigkeitsziele, immer direkt mit den Sektoren gemeinsam erarbeiten. Nur dann hat es eine Erfolgsgarantie, weil ansonsten heißt es wieder, die aus dem Elfenbeinturm kommen und wollen uns erzählen, wie wir unser Business machen müssen. Und das hat sich auch in dieser Wassergruppe tatsächlich bewährt. Und die tauschen sich auch regelmäßig über Best Practices aus. Also ich weiß noch ein Beispiel war in Jakarta, da ging es ein Healthcare-Standort, also ein Pharma-Standort. Und da wurde eine Studie gemacht zur Abwasseraufbereitung. Und das Ziel war, dass man die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser für das Kühltürm-System ermöglicht, sprich das Leitungswasser als derzeitige frischwasserquelle zu ersetzen und dadurch wurde geplant die wasserentnahme zu reduzieren und und wasser zurück zu gewinnen und wieder zu verwenden und das weiß ist ein ganz frisches projekt das heißt die die maßnahmen die wir identifiziert haben die planen wir erst dann im kommenden jahr jetzt umzusetzen aber tatsächlich konnten wir sagen wir reduzieren oder wir haben dadurch durch diese Studie dieses haben wir 11.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr eine Reduktion erreicht. Und das ist schon eine ganz tolle Sache. Und sowas wird dann auch geteilt immer wieder mit den gesamten Experten, da auch Best Practice oder dieses geteilte Wissen einfach zu nutzen.
Zackes Brustik: Das klingt jetzt erst mal so, als hätte sich das schon etabliert, aber vielleicht war das auch vor deiner Zeit bei Merck. Was braucht es denn, wirklich die Akzeptanz an der Basis zu bekommen und die Motivation. Also wenn ich zurückdenke zum Beispiel, ich hatte hier auch den Werksleiter von ZF zu Gast und der meinte, du musst echt erst mal auf die low hanging fruits gehen und du musst auch beweisen, dass für den Standort was positiv ist. Nicht jeder hat sofort Bock Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, weil das gerade in der Produktion in Prozesse eingreift, die du auf keinen Fall anfassen willst, wenn sie gerade zuverlässig 24-7 laufen. Und zumal das ja jetzt auch Nachhaltigkeitsziele nicht immer auf die persönlichen KPIs des Werkleiters oder der Werkleiterin einzahlen. Also was braucht es und mit welchen Methoden seid ihr reingegangen, wirklich dann die Akzeptanz zu bekommen, das Momentum und die Bereitschaft, wirklich da Herzblut reinzuhängen?
Pamela Fandel: Also tatsächlich, und das ist ja bei allen Themen so, wenn man ein Anliegen hat, ist es immer dieses What's in it for me? Rüberzubringen. Was ist der Mehrwert auch für den Standort, wenn man mitmacht? Und gerade bei dem Thema Nachhaltigkeit hat man am Anfang low hanging fruits, wie du sagst. Also man fing an und sagt, ihr könnt ja mal die Glühbirnen austauschen durch LED. Und diese Erfolge, die waren am Anfang natürlich noch sehr sichtbar und haben auch richtig viel Geld eingespart. Und am Anfang war das einfach. Aber genau das waren natürlich vertrauensbildende Maßnahmen, zu zeigen, Nachhaltigkeit steht nicht im Widerspruch zu wirtschaftlichem Erfolg, sondern im Gegenteil garantiert ihn langfristig und immer wieder kommunizieren tatsächlich und immer wieder erklären, warum wir diese Dinge tun. Das war so ein bisschen das, was wir wirklich wie so ein Mantra vor uns hergeschoben haben.
Zackes Brustik: Auch da ein kleiner, wir schieben es schon an der Stelle ein, dann kommen wir gleich auch nochmal auf das Thema Kreislaufwirtschaft zu sprechen. Aus deiner 20-jährigen Erfahrung, ganz viele von meinen ZuhörerInnen, die haben gerade so den Sidestep gemacht aus dem Marketing rein in die Nachhaltigkeit oder frisch aus dem Nachhaltigkeitsstudio in die Rolle rein. Aber auf jeden Fall, was würdest du als langjährige Sustainability Managerin sagen, was hilft wirklich für die eigene Agenda im Unternehmen voranzubringen und was hilft vor allem jetzt in 2025, wo der Fokus vielleicht mal in eine andere Richtung geht, eher Richtung Geopolitik oder Wettbewerbsfähigkeit?
Pamela Fandel: Also erstens würde ich sagen, wir müssen die Sprache des Geschäfts sprechen. Also wenn du mit einem Finanzer sprichst, dann sprich mit Zahlen, bring Studien, bring Analysen. Das ist so das Erste. Wenn man mit Marketing spricht, klar, dann hat man einen ganz anderen Sprecher, als wenn man eben mit der Finanzabteilung spricht und versucht, da tatsächlich auch den Business Case aufzuzeigen. Da geht es natürlich viel den Business Case. Und ansonsten ist es wichtig, gerade im Moment, wie du sagst, auch das Narrativ, den Gegebenheiten anzupassen. Statt Also, tatsächlich muss man momentan ganz stark auf diese ganzen Themen, Risikomanagement, Aufbau von Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit, das Unternehmen zu schützen, das sind Themen, die kommen an. Und auch diese Aussage, dass wir in nachhaltiges Wachstum investieren müssen, letztendlich auch Risiken besser abschätzen zu können, transparente Lieferketten zu erwirken, auf Unsicherheiten reagieren zu können und Wettbewerbsvorteile auch nutzen können. Und das ist auch tatsächlich etwas, was ich immer mit den Produktmanagern rede. Die Produkte, die wir jetzt Schritt für Schritt quasi umbauen zu einem nachhaltigeren Portfolio, das eröffnet uns auch neue Märkte. Und in einem sehr regulierten Umfeld wie beim Merck ist das natürlich ungleich schwerer als bei einem Konsumgüterhersteller. Wir sind natürlich sehr viel regulierter und hier mahlen die Mühlen noch langsamer, weil wir diese ganzen Thema Qualifikationen haben und Kontrollen und da muss man dann auch schauen, okay, wo sind die größten Hebel, wo setzen wir da am besten an.
Zackes Brustik: Wenn du sagst reguliert, beziehst du dich wahrscheinlich vor allem zum Beispiel auf Themen wie Health.
Pamela Fandel: Genau, Pharma.
Zackes Brustik: Ja, Pharma ist natürlich hoch reguliert. Aber jetzt gerade die Spannbreite war spannend, weil du hast gesagt, als du Risikomanagement, Resilienz und so was benannt hast, habe ich gedacht, das sind bestimmt die Wörter, die du Richtung Vorstand verwendest. Und auf der anderen Seite hast du die Produktmanager. In dieser Spanne, wer ist kniffliger abzuholen?
Pamela Fandel: Das ist eine gute Frage.
Zackes Brustik: Und wer ist wichtiger für dich?
Pamela Fandel: Sind beide wichtig, würde ich sagen. Die GL ist natürlich wichtig, weil dieser Tone from the top, wie man immer so schön sagt, natürlich auch ganz andere Kräfte noch mal mobilisiert, als wenn sich ganz weit unten in der Kette jemand abstrampelt. Also von daher ist es natürlich für mich eine der wichtigsten Stakeholder ist die Geschäftsleitung, weil die müssen die Dinge auch unterstützen und die CFO entscheidet über Budgets. Von daher sind die für mich wichtig. Aber was für mich ebenso wichtig ist, ist tatsächlich, Nachhaltigkeit ist ja so ein Change-Thema. Das hat sehr viel mit Wandel zu tun. Das hat aber auch ganz viel mit Unternehmenskultur zu tun. Das heißt, man muss im Prinzip beide Seiten permanent beackern, wirklich Erfolg zu haben, weil die Produktmanager müssen auch verstehen, warum wir das machen und dass sie davon keinen Nachteil haben, sondern eher letztendlich und langfristig auch ihren Job damit sichern, das mal ganz platt auszudrücken.
Zackes Brustik: Letzte Nachfrage, gerade was jetzt das Risikomanagement angeht. Ich glaube, das habe ich auch bei euch im Bericht gelesen. Korrigiere mich, falls ich falsch liege. Ich habe sehr viel gelesen und ich hole das jetzt gerade aus dem Kopf, nicht aus meinen Notizen. Ich glaube, laut CSRD hast du ja quasi so unmittelbar mittelfristig und langfristig und ich glaube langfristig ist in der CSRD so 5 Jahre und ihr habt in einem Bericht geschrieben, dass ihr langfristig für euch in euren Zeitraum übersetzt vom Risikomanagement Navana sogar 5 bis 15 und 15 Jahre plus. Also was auf diesen langfristigen Timelines bezieht sich dann tatsächlich eben halt auch auf die Nachhaltigkeitsrisiken und wie tief geht ihr da rein?
Pamela Fandel: Ja, also wir sind momentan dabei, das ist ja auch eine Forderung in der CSRD, aber das ist auch tatsächlich für uns ein Ergebnis dieser Klimaanalysen. Wir machen diesen Climate Transition Plan und der schaut tatsächlich bis bis 2040. Aber klar, das ist natürlich dann sehr viel mit Annahmen verbunden und wir versuchen das im Prinzip schon in verschiedene Scheibchen aufzuteilen, zu schauen, was geht bis 2030, was ist dann 2035 der Fall. Aber wir schauen schon einen Zeithorizont an bis sogar bis 2050. Vor allem jetzt, wenn es Klimaszenarien geht.
Zackes Brustik: Ich meine, wenn man bis 2050 soll, kann es durchaus sehr düstere Szenarien geben. Also sagt ihr schon, es gibt Standorte, die machen mir lieber zu, weil dort einfach weiß nicht die Arbeitsbedingungen für die Menschen unerträglich werden von der Hitze her.
Pamela Fandel: Davon würde ich absehen, weil ich meine, ganz viele sind tatsächlich ja Annahmen. Und wir merken ja momentan, dass sich sehr vieles sehr schnell ändern kann. Und das wäre, glaube ich, zu weit gesprungen, wenn man jetzt sagt, okay, in 2050 machen wir Standort XY zu, weil es da kein Wasser mehr gibt. Und dass es alles zu einem großen Teil auf Annahmen basiert, wäre, glaube ich, auch nicht schlau. Aber es ist wichtig, dass man diese Dinge im Auge hat und immer wieder überprüft und schaut, wo stehen wir denn gerade? Weil dann ist man besser vorbereitet.
Zackes Brustik: Das Spannende ist eben, das ist ja ein Ausblick bis 2050. Ich glaube eben, das ist was, dass gegebenen Mittelständler verloren, der unterhalb der Schwelle ist und sich denkt, jetzt hat er sich einfach sehr viel Arbeit gespart. Das war wahrscheinlich schon sehr wertvoll, dass das ursprünglich in der CSRT vorgesehen war und in der ESRS, oder?
Pamela Fandel: Also ich glaube auch, weil tatsächlich für mich ist das, Nachhaltigkeit ist nun mal, man sagt ja immer es ist ein Marathon und kein Sprint und man muss in Jahrzehnten denken und das finde ich absolut wichtig, auch vorausblickend unternehmerisch wirtschaften.
Zackes Brustik: Also da ich die Chance habe mit dir exklusiv über Nachhaltigkeitsstrategie zu sprechen, weil ich glaube du warst bisher noch nicht in vielen anderen Podcasts. Wir haben ja einen ganzen Themenmarathon vor uns. Wir springen weiter. KW Kreislaufwirtschaft. Das ist ja auch 1 der Themen, das explizit unabhängig davon, was mit der CSRD passiert, ist es 1 der prominentesten Wörter im Clean Industrial Deal. Also da wird auch in der EU werden wir dranbleiben. Es passieren ganz viele Sachen wie auch der Product Pass. Allein schon wegen dem Thema Batterie und Rohstoffleakage. Also wir wollen, wenn wir einmal Lithium auf dem Kontinent haben, dann wollen wir es auch hier behalten und nicht wieder über die Grenzen verlassen und so. Es gibt sehr viele geopolitische Gründe dafür, Kreislaufwirtschaft umzusetzen, unabhängig von den sehr wichtigen Nachhaltigkeitsgründen. Wie sieht es da bei euch aus? Also wo habt ihr Dinge, die ihr verändern konntet? Wie relevant ist das Thema für euch? Ganz praktisch.
Pamela Fandel: Kreislaufwirtschaft ist auch ein Thema bei uns in der Nachhaltigkeitsstrategie. Wir haben auch Ziele gesetzt im Bereich Kreislaufwirtschaft. Die Circularity Rate, da komme ich gleich zu. Wir haben eine Strategie aufgesetzt oder ein Framework zu Kreislaufwirtschaft und haben wirklich von Sektor zu Sektor, weil wir haben diese 3 sehr unterschiedlichen Geschäftsbereiche uns auch angeschaut. Wo sind denn die größten Pain Points oder wo sind auch die größten Hebel bei den Sektoren? Wo kann man wirklich was verändern? Wo ist es möglich? Wo sind da vielleicht Low Hanging Fruits und wo müssen wir vielleicht langfristiger dran gehen?
Zackes Brustik: Fangen wir an mit den Pain Points, dann kommen wir zu den Hebeln und zu den low hanging fruits.
Pamela Fandel: Okay, also Paypoint natürlich ist es das Thema mit Ressourcenoptimierung, vor allen Dingen im Bereich Electronics, aber auch wenn man bei Verpackungen schaut, bei Headcare zum Beispiel, wir haben ja eben gesagt, die sind sehr, sehr stark reguliert, Das ist Pharma und wenn man da etwas verändern will, zum Beispiel wenn man sagt, man möchte PVC aus den Verpackungen rausbekommen, dann können wir das im Unterschied zu einem Konsumbüterhersteller nicht einfach umändern, sondern das ist ein sehr langwieriger Prozess.
Zackes Brustik: Kurze kleine Detailfrage da. Habt ihr dann auch manchmal sozusagen Zielkonflikte, weil ihr sagt eigentlich müsste das Silber beschichtet sein in der Verpackung, damit das hygienisch und steril ist, aber wir würden es also, dass ihr merkt, so Weil gerade Health und Pharma.
Pamela Fandel: Absolut, natürlich. Es gibt ja auch bestimmte Vorschriften, die nicht unbedingt der Nachhaltigkeit zugutekommen, wie du sagst, wenn das Beschichtungen sind, wo man sagt, eigentlich hätten wir die gerne nicht oder wir hätten gerne weniger Verpackungen. Aber dann sagt man, nein, das sind Medikamente, die müssen natürlich entsprechend geschützt sein. Das macht es natürlich schwierig. Auf der anderen Seite sehen wir auch, und das finde ich total spannend, im Pharma Bereich, dass zum Beispiel dieses englische Healthcare System, also das NHS, Die haben sich Ziele gesetzt, was Nachhaltigkeit angeht, die wirklich weitreichend sind. Und die sagen dann auch, wenn unsere Supplier, zu denen wir dann gehören, nicht mitziehen und nicht nachziehen, dann kaufen wir einfach nicht mehr von denen. Tatsächlich kommt jetzt auch der Pull aus solchen Bereichen, oder aus großen Krankenhaus-Konglomeraten, die schauen sich das auch mehr und mehr an. Von daher hilft uns das. Das spielt uns natürlich dann ein Stück weit in die Karten.
Zackes Brustik: Je mehr wir da sprechen, umso mehr gehen wir in Details rein, die wir gar nicht vorhatten. Aber ich finde das super spannend, weil es ja wieder ein Beispiel ist, ausgerechnet aus dem UK kommt, die ja eigentlich aus der EU raus wollten, wo man denken könnte, sie machen sich jetzt alles einfacher, als es in der EU wäre. Ausgerechnet daraus kommt und aus der NHS, das ist jetzt so ein Thema wie für sich, also Gesundheitsversorgung in Britannien, ein ganz interessantes Thema. Aber das heißt, die haben tatsächlich strengere Vorgaben als wir in der EU und die pushen das für euch.
Pamela Fandel: Also gut, die NHS sagt, ja, die haben ziemlich strenge Klimaziele und die gucken sich ihre Supplier ganz genau an. Und ich glaube, das wird dann auch irgendwann in Tendern durchaus relevant werden. Und von daher ist das nochmal ein zusätzlicher Pull, der da aus dem Markt wirklich rauskommt. Und in dem Fall vom NHS. Kurios.
Zackes Brustik: Also okay, aber ich hatte dich unterbrochen. Du wolltest sagen, okay, genau, das heißt, ein Anreiz für euch im Bereich Verwackung, was zu ändern und auch das Thema Kreislaufwirtschaft anzuschauen, dann Wettbewerbsurteil zu haben.
Pamela Fandel: Aber was wir uns tatsächlich auch anschauen, ist der Anfang unserer Wertschöpfungskette. Also wenn wir mal in diesen Bereich R&D gehen, Forschung und Entwicklung, da haben wir eine Initiative, die nennt sich umbrella. Umbrella deswegen wiederum, weil wir 3 verschiedene Business-Bereiche haben und wir haben eine Schirminitiative über alle 3 Bereiche drüber, deswegen heißt es umbrella. Und da machen wir eine Scorecard, oder es gibt spezifische Scorecards, die wir entwickelt haben, Nachhaltigkeits-Scorecards für alle 3 Unternehmensbereiche, die bereits in der Produktentwicklung nachhaltiges Design bewerten und messbare Kriterien über den gesamten Produktlebenszyklus beinhalten. Und da schauen wir jetzt, wenn es auf Kreislaufwirtschaft geht, Vor allen Dingen natürlich auf Materialeinsatz und Abfallbehandlung und Reduzierung, da die Weichen von Anfang an richtigzustellen. Und das ist eben auch unternehmensübergreifend für alle 3 Bereiche. Und in einem sehr frühen Stadium der Forschung und Entwicklungs kann natürlich sein, dass solche Projekte niemals wirklich eine Marktreife erreichen. Das ist dann nochmal ein anderes Thema. Das liegt dann aber nicht an der Nachhaltigkeits-Scorecard. Aber für uns ist es eben wichtig, wirklich ganz am Anfang der Wertschöpfungskette bei uns dann anzufangen und dafür zu sorgen, dass auch die Forschung und Entwicklung solche Dinge einfach mitdenkt von Anfang an. Und da schaut man eben nach Wasser oder Ressourcen, die man nutzt, auf Energieeinsparung. Und das ist das, was wir am Anfang der Wertschöpfungskette machen. Und dann ist ein großes Thema natürlich für uns dieses ganze Thema Abfall, logischerweise als produzierendes Unternehmen. Und deswegen haben wir ein bestimmtes Abfallziel erlassen. Das ist Neues. Wir nennen es auch tatsächlich Circularity Rate. Und wir wollen bis 2030, auch da wieder 2030, ist für uns ein magisches Jahr, eine Circularity Rate von 70 Prozent erreichen. Und die errechnet sich so, dass man sagt, die Summe von recycelten und vermiedenen Abfällen durch den Gesamtabfall. Und wir schauen uns da tatsächlich alle Produktionsabfälle an, die an unseren Standorten eben anfallen.
Zackes Brustik: Da gehe ich einfach kurz mal ganz schnell rein noch mit 1 Detailfrage. Gerade beim Abfallrecycling oder vermiedener Abfall, da ist das Stichwort thermische Verwertung nicht weit, weil oft sagt man so ja, das ist ja auch eine Wiederverwertung von Abfall, indem wir es halt irgendwo in unser Blockheizkraftwerk schieben und dann die Prozesse damit befeuern.
Pamela Fandel: Genau und das haben wir tatsächlich auch in dieser Circularity Rate eindeutig ausgeschlossen. Also die werden ausgeschlossen, weil wir sagen, Abfälle, die zur Rückgewinnung von Energie genutzt werden, sind nicht zirkulär.
Zackes Brustik: Hast du ganz konkrete Beispiele, die in der Produktion anfallen, wo du auch denkst, spannend, vielleicht für andere Mittelständler, egal was sie produzieren, weil das sind die typischen Kreislaufthemen, in die man reinläuft.
Pamela Fandel: Ja, habe ich und zwar nehme ich mal unseren Standort in Darmstadt. Das ist der größte Merkstandort weltweit und einzigartig auch deswegen, weil dort alle 3 Geschäftsbereiche produzieren und vertreten sind. Das heißt, der hat natürlich auch einen entsprechenden Impact auf Umweltauswirkungen sozusagen. Und da haben wir ein Projekt auf die Beine gestellt mit einem Dienstleister. Ganz grob, allen möglichen Packmitteln ein zweites Leben zu ermöglichen. Wir haben natürlich als Chemieunternehmen sehr viele Chemikalien, Rohstoffe, die in Fässern angeliefert werden. Und das sind wirklich mini kleine Fässer, bis 20 Liter größere Fässer. Und die wurden früher entsorgt oder bis vor 2 Jahren kostenpflichtig mussten wir die entsorgen lassen. Problem ist, kennt man, wenn man wenn man produzierendes Unternehmen ist, die sind dann Restentleert sozusagen, aber Restentleert bedeutet eben, dass die dann durchaus noch Flüssigkeit oder den Rohstoff ein Stück weit enthalten können im Fass.
Zackes Brustik: Ich sage mal in meinen Laienworten Sondermüll, weil wenn du sagst, Chemikalien sind da drin, klingt jetzt nicht so, als was, was man irgendwie auf den Kompost werfen kann.
Pamela Fandel: Ja, also nicht immer Sondermüll, aber tatsächlich gehört das dazu. Man kann es nicht einfach wegwerfen. Und diese restentwerten Fässer mussten wir kostenpflichtig entsorgen und haben dann mit einem Dienstleister gesprochen, der sagt, nein, Ich suche tatsächlich solche Fässer, die würde ich selber reinigen, wieder aufreinigen und wiederverkaufen. Tatsächlich ist es mittlerweile so, dass wir ein geringes Entgelt sogar für diese Fässer bekommen, an diesen Dienstleister verkaufen und der reinigt das selber auf und es lohnt sich für ihn offensichtlich und verkauft sie dann weiter. Und so haben wir diese Fässer, die ja an sich wirklich auch noch in einem Top-Zustand sind, müssen wir nicht mehr entsorgen, sondern können die in einem zweiten Leben sozusagen zuführen.
Zackes Brustik: Megaspannend. Das Beispiel erinnert mich auch wieder an die Folge mit dem Werksleiter von ZF in Bamberg, die auch dieses Ding hatten. Sie hatten Müllsorten, das war nicht unbedingt Sondermüll, aber eben gerade der ganze Verpackungsmüll für Getriebe oder Stahl oder sonst was. Da haben sie bezahlt dafür, dass er abgeholt wird. Und dann aber durch, und das ist gar nicht so einfach, das hinzukriegen, durch das richtige Matchmaking, dieses Unternehmen zu finden, für das das ein Rohstoff ist, und dafür dann, in dem Fall haben wir es sozusagen dann geschafft, von wir bezahlen dafür zu, wir kriegen 700.000 Euro im Jahr für diese Abfälle. Falls dich das interessiert, ich schicke dir im Nachgang den Folgen.
Pamela Fandel: Ja, sehr gerne.
Zackes Brustik: Vielleicht kann ich dir noch ein, 2 Tipps ganz konkret für diesen Fall geben.
Pamela Fandel: Du, absolut. Bin ich gern für zu haben, auf jeden Fall. Das hört sich natürlich dann noch tatsächlich noch an, wenn man da noch tatsächlich so viel Geld dafür bekommt, ist natürlich noch toller.
Zackes Brustik: Das war ein Beispiel. Aber eben das ist ja die Herausforderung bei der Kreislaufwirtschaft, dieses Matchmaking. Das hat er damals auch gesagt. Also eigentlich bräuchte es eine Plattform, dieses Matchmaking für all diese kleinen Prozessmaterialien macht, die für irgendjemanden da draußen der Welt ein Rohstoff sein könnten. Und das ist so eine der größten Schwierigkeiten, oder?
Pamela Fandel: Absolut, weil es ist halt auch sehr divers das Thema Abfälle. Es gibt ja so unvorstellbar viele verschiedene Arten von Abfällen. Das müsste schon eine Plattform sein, die von außergewöhnlicher Größe und Detailtiefe ist.
Zackes Brustik: Gibt es noch nicht. Also das haben wir das letzte Mal in der Folge, ist jetzt auch schon ein halbes Jahr her, als Painpoint wahrgenommen. Also wenn es da draußen welche gibt, die noch wirklich so den gordischen Knoten für die Kreislaufwirtschaft durchschlagen wollen, baut diese Plattform. Oder schickt mir einen Tipp für eine Plattform, die das tatsächlich schon in Detailtiefe kann und ich packe sie in den nächsten Newsletter rein. Das war ein Beispiel. Ich glaube, du hattest noch ein zweites Beispiel, auf das du hinaus wolltest.
Pamela Fandel: Genau, ich habe noch ein zweites Beispiel und zwar geht es darum, unsere Produktion von organischen Leuchtdioden. Kennt man besser unter dem Namen OLED. Ich glaube, da ist es jedem ein Begriff. Die stellen wir auch in Darmstadt her. Und diese OLEDs herzustellen, muss man oder braucht man Lösungsmittel. Und zwar nicht zu wenig Lösungsmittel. Und diese Lösungsmittel sind aus fossilen Energien hergestellt, also aus fossilen Rohstoffen hergestellt und tatsächlich von der von der Umweltauswirkung schwierig, das mal so auszudrücken.
Zackes Brustik: Diplomatisch auszudrücken, ja.
Pamela Fandel: Das diplomatisch auszudrücken. Dazu kommt noch, dass auch Lösemittel nicht günstig sind. Also auch tatsächlich, wenn man Lösungsmittel kauft, ist das auch keine Commodity, die man eben so mal bezahlt. Und da haben wir uns tatsächlich Gedanken gemacht, wie kann man diese Lösungsmittel besser recyceln und dadurch eben zur Ressourceneffizienz beitragen und CO2-Emissionen einzusparen. Und zum Teil reißen wir die selber wieder auf durch so einen Destillationsprozess. Und wir bieten aber auch unseren Kunden an, dass die Altprodukte wieder an uns zurückgeben können. Und man kann sich das so vorstellen, bei uns zumindest ist es so, dass die Lösungsmittel einen Anteil von 26 Prozent am Gesamtproduktionsabfall ausmachen. Also das ist nicht unerheblich, was da anfällt an Lösungsmittel Abfällen. Und seit wir diese Recyclingrate haben, haben wir mittlerweile tatsächlich auch eine Recyclingrate von den Lösungsmitteln von 71 % erreicht. Also da hätten wir sogar schon unser Ziel erreicht. Und 44 % davon breiten wir intern auf. Und das macht tatsächlich einen großen Unterschied.
Zackes Brustik: Macht das dann auch finanziellen Unterschied oder müssen dann eure Abnehmer ein Premium dafür bezahlen?
Pamela Fandel: Nee, das macht keinen finanziellen Unterschied.
Zackes Brustik: Jetzt haben wir wirklich einmal einen wilden Rundumschlag gemacht alle möglichen Themen, die bei dir auf dem Schreibtisch landen. Das alles zusammenzubringen als Sustainability Managerin, gar nicht so einfach, oder? Weil ich nehme mal an, das eine ist ja sozusagen, bisher kam die Prio ganz einfach durch die CSRD, seien wir ehrlich. Also ich glaube in den letzten anderthalb Jahren bis Omnibus kam, war ganz einfach, was muss ich machen? Ich muss erst mal die CSRD stemmen und dann kann ich mich auf das besehen, wofür ich eigentlich angetreten bin, nämlich die Nachhaltigkeitsziele über die Berichtspflicht hinaus. Das ist ja jetzt gerade ein bisschen weg. Das heißt, plötzlich muss man, was ja eigentlich super ist, selbst die Prios wieder setzen und kann sich den Dingen widmen, die eigentlich wichtig sind.
Pamela Fandel: Ja, also momentan sind wir, glaube ich, trotzdem immer noch so ein bisschen in der CSRD gefangen, weil sich da ja noch so viel tut. Aber du hast natürlich prinzipiell absolut recht. Auch das wird irgendwann Routine werden und dann muss man sich die Frage stellen, wo geht die Reise hin und wo sind die Prioritäten? Die sind immer noch dadurch, glaube ich, durch die Wesentlichkeitsanalyse, da bin ich ein absoluter Fan von diesem Instrument, auch für Unternehmen, die vielleicht gar nicht berichtspflichtig sind, dass man sich wirklich mal hinsetzt und sich überlegt, okay, wo sind denn die großen Hebel? Wo haben wir denn einen Impact, positiv wie negativ? Wo können wir was bewegen und wo müssen wir was bewegen? Und das Thema einfach von der Seite her aufrollt und dann auch schaut, wer sind unsere Stakeholder? Was sind die Anforderungen der Stakeholder? Was gibt es für Themen, die im Moment so draußen rumschwirren. Und all das muss man natürlich dann irgendwann mal zusammenführen und priorisieren und auch mit den internen Stakeholdern besprechen. Und das machen wir ständig. Also du musst das Ohr an der Basis haben im Unternehmen, du musst das Ohr in den Verbänden haben. Du musst einfach regelmäßig aufmerksam sein. Und das macht es kompliziert, aber es macht es auch richtig spannend. Und das ist ein Job, der hat keine Routine und wenn einem das gefällt, dann ist das ein Traumjob.
Zackes Brustik: Ja, das ist ein super schönes Statement hier, wo wir langsam die Einflugschneise zum Ende hin haben, weil ich glaube schon, super schön das zu hören und bitte unterstreicht das gleich noch mal, weil seien wir ehrlich, ganz viele, glaube ich, Assistability Manager sind gerade, so ist es, deprimiert, Weil entweder die Berichtspflicht wegfällt und damit ein wichtiger Hebel intern. Oder weil, so ehrlich muss man auch sein, gerade in kleineren, vielleicht hat man eine Kollegin verloren, weil der dann abgeschoben wurde in eine andere Abteilung, weil das Nachhaltigkeitsteam verkleinert wird. Oder die Beratungsagentur nicht mehr beauftragt wird, man verliert einen Sparing Partner außerhalb des Unternehmens. Also ehrlich, ich glaube die meisten haben gerade harte Zeiten. Also was würdest du sagen, warum lohnt es sich den Kopf hoch zu halten? Woran sollte man sich orientieren als Hoffnungsschimmer?
Pamela Fandel: Das ist ein Job mit Sinn. Ich finde, dass das erklärt. Es gibt ganz viele Jobs, wo man sich wahrscheinlich fragt, mache ich jetzt hier einen Unterschied? Aber ich glaube, gerade in dem Bereich Nachhaltigkeit und wenn man dafür brennt und das Unternehmen weiterbringt und wenn man nur 10 Kilo CO2 reduziert, dann hat man 10 Kilo CO2 reduziert. Das heißt, man wacht morgens auf und weiß, okay, mein Job macht einen Sinn. Und klar gibt es Durststrecken, die gibt es auch immer wieder. Aber letztendlich wissen wir ja, wofür wir das Ganze machen, nämlich tatsächlich für unsere Zukunft. Und ich glaube, Das ist doch ein super Argument, diesen Job auch mit Herzblut und viel Durchhaltevermögen weiterzumachen.
Zackes Brustik: Familie, ich glaube, vielen, vielen Dank. Wir haben so viele verschiedene Themen angesprochen. Wenn jemand zuhört, Fragen hat, du bist ja auch auf LinkedIn, glaube ich. Das heißt, Ich packe den Link in die Show Notes. Und ich glaube, du darfst dir noch, wenn du willst, entweder was wünschen oder du sagst so, ey, das war das Buch, das hat mich gerade wirklich so mit Motivation versorgt oder das Gespräch oder schau durch dieses Unternehmen oder diesen Case an. Was würdest du noch so als eine letzte Sache hinterlassen wollen?
Pamela Fandel: Also ich lese ja prinzipiell gerne Biografien von irgendwelchen Unternehmenslenkern und tatsächlich muss ich sagen, bin ich nach wie vor sehr großer Fan von dem Gründer von Panasonic, der Konoske Matsushita heißt der, der 1880 rumgelebt hat und schon damals wirklich sowohl Umwelt als auch Gesellschaft betrachtet hat in seinem Leben. Und der war auch 1 der ersten, der das Wochenende als arbeitsfrei gekennzeichnet hat. Der hat von ganz frühen Anfängen gesagt, Wasser ist eine kostbare Ressource. Der war ein wirklicher Visionär. Also Konoske Matsushita ist für mich ein 1 der großen Vorbilder gewesen, einfach als Unternehmenslenker und Gründer. Das hat mich sehr beeindruckt, ganz andere Kultur und ganz andere Zeit. Aber er hat auch ganz viele kluge Sachen gesagt und da denke ich heute noch dran.
Zackes Brustik: Super schöne Ressource, ich habe noch nie davon gehört. Es überrascht mich voll, hätte nicht gedacht, dass du mit sowas die Ecke kommst. Wir packen sie in die Show Notes rein, da kann man es direkt klicken und bestellen. Vielen, vielen Dank dir Pamela, dass du heute vorbeigeschaut hast.
Pamela Fandel: Ich danke dir, Zakis, hat Spaß gemacht.
Zackes Brustik: Und alle, die auch die nächste Folge mitbekommen wollen, abonniert den Podcast in eurer Podcast App, klickt auf die Glocke. Ich kann euch jetzt schon versprechen, es wird ein paar sehr wichtige Folgen geben. Ich bin gerade dran, jemanden von der Europäischen Investitionsbank zu erwischen, das Thema Green Industrial Deal ein bisschen näher mit den Insights aus Brüssel besprechen zu können und zu schauen, wie relevant das für euch ist. Und wenn ihr alle Ressourcen wollt, die wir in gewisser Zukunft immer wieder besprechen, dann abonniert den Podcast zackers.com slash newsletter und ihr kriegt Zugriff auf alle bestehenden Ressourcen, die ich jemals in hier in den letzten Folgen versprochen habe. Und damit bis zum nächsten Mal. Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
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