#90 Zwei neue ESG-Treiber: Internationale Datenanforderungen und Risikomanagement für Extremwetter.
Shownotes
Unter dem Radar begegnen deutsche Unternehmen bereits zwei gänzlich neuen Treibern für ihre ESG-Strategien. In dieser Folge berichten gleich zwei Sustainability Manager aus ihrer Praxis und geben Dir gewichtige Argumente an die Hand, die dir bei der internen Priorisierung helfen. Wie wirken sich Extremwetter jetzt bereits als Kostenfaktor auf Deine Standorte aus? Und welche Nachhaltigkeitsdaten wollen asiatische Kunden plötzlich auditieren?
Tina Werner arbeitet für Belfor, einen der weltweit größten Schadensanierer, und unterstreicht die Relevanz von Risikoanalysen direkt mit Berichten aus überschwemmten Industrieparks. Christian Hinse verantwortet die Nachhaltigkeitsstrategie bei einem globalen Zulieferer und erzählt, wie durch asiatische Kunden in Japan, Indien oder China gänzlich neue Anforderungen für ESG-Maßnahmen und Datenstrategien entstehen.
Nach dieser Folge weißt Du: ✅ Wie Du Klimarisikoanalysen, Notfallpläne und ESG-Reporting strategisch verbindest. ✅ Wie globale Anforderungen (und Kunden!) jetzt schon mit EU-Regularien gleichziehen – und wie Best-Practices aus Asien und den USA den europäischen Horizont erweitern. ✅ Warum „No-Regret-Maßnahmen“ und vernetztes Datenmanagement trotz Omnibus-Warteschleife keinen Aufschub dulden.
Höre, wie Podcast-Host Zackes mit seinen Gästen zwei vermeintlich unterschiedliche Themen auf einen Nenner bringt. Lass dich davon inspirieren, wie Profis aus der Praxis mit Unsicherheiten umgehen und Klimarisiken in echte unternehmerische Chancen verwandeln!
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SHOWNOTES: Tina Werner ist Project Lead CSRD & Sustainability bei BELFOR Europe GmbH. Belfor ist einer der weltweit größten Schadensanierer. Vernetze dich mit Tina: 🔗 https://www.linkedin.com/in/tina-werner-53ba63185/ 🔗 https://www.belfor.com/de/de/
Christian Hinsel ist Global Head of Sustainability Management (ESG) & Human Rights Officer bei der Hirschvogel Group. Einem Hersteller von Stahl- und Aluminiumbauteilen mit Werken weltweit. Vernetze dich mit Christian: 🔗 https://www.linkedin.com/in/christian-hinsel-112942234/ 🔗 https://www.hirschvogel.com/fileadmin/editor/01_Company/Sustainability/Hirschvogel-Nachhaltigkeitsbericht-2024_DE.pdf
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Tina Werner: In dem Moment, wenn ein Extremwetterereignis ist, eine Flut oder ein Brand, greifen alle auf alles zu, auf alle Dienstleister, die es gibt. Und dann hat man natürlich ein Problem, wen bedient man jetzt zuerst? Also wenn ich jetzt eine Versicherung anrufe und sage, ich habe einen Schaden in meinem Unternehmen, dann rufen aber meine 3 Nachbarunternehmen auch die gleiche Versicherung an. Die müssen dann entscheiden, wo schicken wir die Leute zuerst hin. Das ist ein Riesenproblem, das man eigentlich nicht auf dem Schirm hat, wenn man heutzutage über Risikomanagement redet, dass es nicht damit getan ist, eine Versicherung abzuschließen, sondern hier muss auch klar sein, dass ich eine Art Notfallplan habe als Risikomanager, dass eben die Zeit, bis ich Hilfe bekomme, nicht zu lang wird.
Christian Hinsel: Ich finde immer, dass das Thema ESG manchmal so rüberkommt in Deutschland, in Europa. Das ist nur ein deutsches Thema und wenn nur mal die Chinesen endlich mal da was machen würden für die Umwelt. Und ich erlebe eben, wenn ich in den Standorten bin, wie in China, Indien, haben wir viel Druck auch von unseren Kunden dort. Und wir haben jetzt auch gelernt, in Indien haben wir asiatische Kunden, also japanische Kunden, koreanische Kunden mit ihren Joint Ventures in Indien und die stellen eben Anforderungen, die nichts zu tun haben mit irgendwie EU, Green Deal oder CSRD. Das hat im indischen Werk dazu geführt, dass wir dort auch einem Audit zustimmen mussten, dass also eine Audit-Firma kam. Und die haben alle Energierechnungen des indischen Werkes seit 2019 überprüft.
Zackes Brustik: Während die EU regulativ wackelt, rennt uns die Welt davon. Ihr habt euch in der Community-Umfrage vor allem 1 gewünscht von mir. Gewichtige Argumente, die C-Suite beim Thema Nachhaltigkeitsstrategie an Bord zu halten. Und In dieser Folge bekommt ihr sie. In dieser Folge berichten euch gleich 2 Sustainability-Manager von ihrer Arbeit und helfen euch beim Argumente aufbauen. Vorne sozusagen wortwörtlich mit dabei, in Gummistiefeln, an der Front der Klimaveränderung, Tina Werner. Project Lead, SealsRD und Sustainability bei Bell4Europe, arbeitet also damit bei einem der weltweit größten Schadenssanierer. Was in Risikoanalysen sonst vielleicht noch fern und unkonkret wirkt, ist bei ihr schon Realität in der täglichen Arbeit. Sie kann sagen, wie sich Waldbrände, Überschwemmung jetzt schon auf unsere Wirtschaft auswirken, wie die Versicherungsbranche jetzt schon darauf reagiert und vor allem, wie ihr ganz konkret eure Werke darauf vorbereiten könnt. Für die zweite Perspektive mit abort Christian Hintzel, Vice President und Global Head of Sustainability Management bei der Hirschvogel Group, einem Hersteller von Stahl- und Aluminiumbauteilen mit Werken weltweit. Er war gerade erst in China und wird berichten, was er dort an Momentum wahrnimmt, das uns hier in Deutschland eigentlich komplett entgeht. Kann sagen, warum ihm japanische Kunden für den indischen Markt auf die Füße treten, was die Nachhaltigkeitsdaten und vor allem Maßnahmen angehen und wird auch berichten, warum er in diesem ganzen CSRD hin und her an sogenannten No-Regret-Maßnahmen dranbleibt. Das Spannende, er hat zum Beispiel sein Datensammeln bereits mit dem Risikoprozess verbunden. Da schlägt sich also wieder eine Brücke zu Tina. Freut euch auf 60 Minuten mit 2 wirklich relevanten Perspektiven auf eure Arbeit. Und damit herzlich willkommen bei Gewinne Zukunft, dem Nachhaltigkeits-Podcast der Pioniere und Professionals. Mein Name ist Zakis, ich freue mich enorm, dass ihr wieder mit an Bord seid. Wie immer vorab die Einladung meinen Newsletter zu abonnieren, zakis.com slash Newsletter. Einmal im Monat seid ihr dann up to date, welche Folgen gerade rauskamen und vor allem auch, welche Eindrücke, welche Themen ich aus all den Gesprächen, auf all den Events hinter den Kulissen mitgenommen habe und welche Entwicklungen wir als Profis im Blick haben sollten. Und zudem teile ich auch immer wieder kostenfreie Ressourcen, Materialien, die euch für die Arbeit weiterhelfen. Mensch, ich freue mich mega, euch beide an Bord zu haben, weil das eine super wertvolle Folge wird. Ihr habt beide einen einmaligen Blick, Das ergänzt sich mega. Herzlich willkommen, Tina.
Tina Werner: Hallo, Zakkes. Ich freue mich, dass ich hier sein darf.
Zackes Brustik: Christian, mega auch dich mit an Bord zu haben. Auch du international die ganze Zeit vernetzt. Warst gerade in China vor ein paar Wochen und ich bin mega gespannt von dir zu hören, was du dort mitgenommen hast. Entweder, weil es sich unmittelbar auf deine Arbeit auswirkt, oder weil du denkst, Holla, die Waldfee, kriegen wir in Deutschland gar nicht mit, was in China alles passiert. Schön, dich mit an Bord zu
Christian Hinsel: haben. Vielen Dank, Zakk, für die Einladung. Ich freu mich auf das Gespräch.
Zackes Brustik: Tina, ihr seid international aufgestellt als Schadensanierer. D.h., Ihr werdet immer dann aktiv, wenn ein Werk geflutet wurde, wenn der Hurricane was abgetragen hat, es brennt. Ihr habt insgesamt 14.000 Leute allein angestellt bei euch, die weltweit da sofort losgeschickt werden. D.h., ihr steht wirklich mit den Gummistiefeln mittendrin im Industriepark, im Gewerbegebiet und seht, Mensch, das hat nicht nur ein Unternehmen getroffen, das hat vielleicht 10, 20, sogar 50 Unternehmen getroffen, wirklich diese Unmittelbarkeit reinzubringen. Du musst dir doch eigentlich, wenn du jetzt wirklich nur in deutsche Talkshows schaust oder deutsche Medien liest, musst du dir doch denken, so, sag mal Leute, kriegt ihr eigentlich mit, was in der Welt passiert?
Tina Werner: Alles, was du sagst, kann ich absolut unterstützen. Wir stecken mittendrin im Klimawandel und das sieht man ja einfach, dass die Extremwetterereignisse in den letzten Jahren massiv zugenommen haben. Und wenn man in die letzten Jahre schaut, wir kennen sicherlich alle noch die große Flutkatastrophe im Ahrtal, aber letztes Jahr zum Beispiel hatten wir auch dieses große Sturm, Tief Boris, wo massive Überschwemmungen in Bayern, Österreich, Polen, Tschechien, Rumänien und zwar alles innerhalb von kürzester Zeit stand dort alles unter Wasser. Und neben der Tatsache, dass natürlich erst mal den Leuten geholfen werden muss, geht es aber natürlich dann darum zu gucken, wie geht es jetzt eigentlich vor Ort dann weiter. Also das kann man sich eigentlich nicht vorstellen, diese gigantischen Regenmassen, die dann in, also nicht nur in die Straßen, in Häuser, in die Fabrik hallen. Überall ist dieses Wasser Meter hoch und gleichzeitig gibt es da natürlich auf einmal einen kompletten Bedarf an Menschen, die helfen. Auf der einen Seite natürlich den Menschen vor Ort 1 zu 1, aber auch den Unternehmen, die von jetzt auf gleich mit 1 Betriebsunterbrechung zu tun haben, was neben dem Schaden oder neben dem Schrecken immer auch einen unglaublich großen wirtschaftlichen Schaden zur Folge hat, den man in dem Moment, wo der Schaden ist, noch gar nicht absehen kann. Und hier reinzugehen und dann wirklich zu gucken, wie kann ich den Leuten helfen? Und das bedeutet eben wirklich rein, erstmal das Wasser raus. Oder wenn es gebrannt hat, wie gehe ich damit Dann ist alles voller Ruß, dann kommt die Feuerwehr, alles steht voller Löschwasser. Das muss erstmal raus, das Wasser. Und dann muss man halt schauen, wie schnell kriegt man diesen Schaden dann vor Ort bewältigt. Weil Vielen ist gar nicht klar, zum Beispiel nach 1 Brandkatastrophe, dass das Löschwasser eigentlich den viel größeren Schaden verursacht, weil es nämlich dann die Produktionsstrecken, die Maschinen, beginnt alles sofort zu rosten, also es beginnt die Korrosion. Und dann zu gucken, dass man den Leuten da schnell hilft, dass sie ihren Betrieb ans Laufen bekommen, das ist eine unserer Hauptaufgaben vor Ort.
Zackes Brustik: D.h. U.a. In Regionen, wo vielleicht Waldbrände zunehmen, oder hier in Europa, wo wir v.a. Über Überschwemmungen reden, oder natürlich auch in Südeuropa, auch über Waldbrände. Bevor ich da noch tiefer eintauche, Christian, ist das ein Thema, was euch mit euren Werken auch schon umtreibt? Also guckt ihr so? Das Problem ist ja immer, das ist ja so ein klimapsychologisches Problem, dass wir immer davon ausgehen, also eine dieser Biases, den Katharina von Bronswijk auch schon erklärt hat. Wir denken immer, es trifft eher den Nachbarn. Also klar haben wir Ahrtal mitbekommen, deswegen kommen wir aber noch lange nicht auf die Idee, irgendwie 100 Kilometer weiter uns Gedanken über Hochwasserschutz zu machen. Wie konkret geht ihr dieses Szenarien für eure Werke durch?
Christian Hinsel: Ja, wir haben auch die Klimarisiken im Blick. Wir haben auch dieses Jahr erstmalig wirklich ausführlicher eine Klimarisikoanalyse durchgeführt, wirklich unsere Standorte mal abzuklopfen, auch unsere wichtigsten Lieferanten weltweit, wo denn die Risiken sind. Wir sehen jetzt zum Glück noch nicht so große Risiken, wirklich Richtung Schäden. Da sind die Wahrscheinlichkeiten noch gering. Wir hatten zum Glück jetzt aus der 87-jährigen Unternehmensgeschichte auch nicht irgendwie größere Schäden. Durch das mal vielleicht das eine oder andere Brandereignis, aber jetzt nicht klimabedingt. Wir sind natürlich auch im Blick der Versicherung. Natürlich sind alle Standorte entsprechend versichert und da kommen ja auch die Fragen her. Entsprechend, was sind denn eure Risiken? Aber was bei uns schon immanent ist, jetzt schon Thema ist, ist bei Klimarisiken jetzt weniger das Thema Schäden, sondern Verfügbarkeit von Ressourcen, zum Beispiel von der wichtigen Ressource Wasser. Wie sieht es aus mit Wasserverfügbarkeit an den Standorten?
Zackes Brustik: Das heißt, ihr produziert ja wirklich tonnenweise Stahl- und Aluminiumbauteile.
Christian Hinsel: 380.000 Tonnen im Jahr fertigen wir Bauteile aus Aluminium und Stahl.
Zackes Brustik: Das muss alles geformt werden, das ist Hitze, das wird gekühlt. Wie unmittelbar wirkt sich das bei euch aus, zum Beispiel in Indien oder China, was das Kühlwasser angeht? Also könnt ihr durchrechnen, wer bei euch hat das durchgerechnet, zu gucken, so in 3 Jahren bekommen wir ein handfestes Problem.
Christian Hinsel: Ja, das ist nicht nur in 3 Jahren. In Mexiko haben wir aktuelle Untersuchungen, wollen auch nach 1 eigenen Quelle bohren, uns da noch besser zu versorgen mit Wasser. Ja, es ist jetzt schon ein Thema, ist nicht nur in der Zukunft ein Thema. Krass.
Zackes Brustik: Und dann ist natürlich auch klar, nach 1 Quelle bohren ist es für euch gut, aber insgesamt ist es wahrscheinlich eine Region, wo dann alle diese Ressourcen kämpfen und das Gerangel losgeht und damit kommen wir zurück zu dir, Tina. Das heißt, das ist wahrscheinlich das Problem, irgendwie man muss sich absichern, alle brauchen dann aber zum kritischen Zeitpunkt die gleichen Ressourcen.
Tina Werner: Ja, vielleicht ganz gerne nochmal einen Schritt zurückgehen, auch zu dem Thema Automobilzulieferer. Wir hatten ja letztes Jahr in Valencia diese nie dagewesene Flut und da waren halt auch vor allen Dingen Automobilzulieferer betroffen. Insofern auch nochmal die Frage an dich zurück, Christian, weil wenn man jetzt über Südeuropa nachdenkt, dann denkt man ja vor allen Dingen an Brand und man hat dann vielleicht entsprechende Maßnahmen, dass man irgendwie nicht in dem Waldbrandgebiet seine Lagerhalle hat. Aber eine Sturzflut, wie sie es dort gegeben hat, war ja vorher überhaupt nicht vorstellbar. Und das auch noch mal zu deiner Frage, zum Thema Extremwetterereignisse nebenzu, dass man das halt auch so sehen kann. Weil das sind einfach auch Extremwetterereignisse, die man vielleicht vor ein paar Jahren noch gar nicht auf dem Schirm hatte, dass wir in Valencia jetzt auf einmal mit 1 Flut kämpfen und nicht mit einem Waldbrand. Und was dann natürlich passiert ist bei den Automobilzulieferern, ist eben, dass nicht nur eben die Betriebe vor Ort betroffen waren, sondern dass das natürlich Teil 1 großen Lieferkette ist, sodass auch bei großen Automobilkonzernen dann eben auch da riesige Verzögerungen zu verschmerzen waren und entsprechend natürlich auch der wirtschaftliche Schaden dann auch einfach groß war.
Zackes Brustik: Ich weiß, Ich habe das bei euch auch im Blog gesehen, Tina. Ihr habt geschrieben, von einem Zulieferer aus Slowenien, der glaube ich 80 Prozent der Automotives in Europa bedient. Und das heißt, ein einziges Werk von einem Zulieferer für ein ganz spezielles Bauteil wird platt gemacht und europaweit haben alle OEMs ein massives Problem. Christian, du wolltest da gerade mit reinhüpfen. Bei euch, du hast es mir im Vorgespräch glaube ich verraten, ihr hattet einen Geologiestudenten, der das für euch durchgibt.
Christian Hinsel: Ja, den haben wir auch noch, einen Geografiestudenten. Da kann ich auch wirklich damit werben. Wir haben immer viele Studierende bei uns im ESG-Team. Das ist ungeheuer hilfreich aus verschiedenen Disziplinen, Wirtschaftspsychologie, Wirtschaftsingenieure und wir haben eben auch Geografiestudenten und ein Geografiestudent von der Uni Augsburg, der macht dort jetzt seinen Master, der hat uns eben die Klimarisikoanalyse durchgeführt.
Zackes Brustik: Aber wenn man jetzt, ich sag mal so, vielleicht ist der ja nah genug an diesen Szenarien dran, aber hättest du jetzt vor 2 Jahren irgendwie Experten gefragt, Tina, hätten die ja gesagt eben, macht euch Gedanken Waldbrand, aber wäre nicht auf die Idee gekommen, die Sturzflug zu bearbeiten. Also kann man diese Risiken überhaupt abschätzen?
Tina Werner: Naja, Also ich denke mal, dass das Werkzeug der Klimarisikoanalyse, das ist schon ziemlich hilfreich für große und mittelständische Unternehmen, weil da eben genau alle diese Dinge, auch die ganzen wissenschaftlichen Daten mit einfließen. Und selbstverständlich wissen wir, dass durch die Erwärmung der Meere, wir einfach sehr wesentlich mehr Wasserdampf in der Atmosphäre haben und dass sich natürlich dann Regengebiete, die über Europa ziehen, mittlerweile einfach sehr, sehr stark mehr mit Feuchtigkeit gefüllt haben, sodass man das, natürlich kannst du das nicht voraussagen, du kannst jetzt nicht sagen im nächsten Jahr gibt es ein Wetterextrem, so das kann man nicht voraussagen. Aber ich denke schon, dass man grundsätzlich auf der Datenlage, die bereits vorhanden ist, seine eigenen Klimarisiken ganz gut abschätzen kann. Was man aber nicht abschätzen kann, und da ist jetzt, finde ich, noch mal zurück zu der Frage, wo du eben warst, ist, du sicherst dich ab. Du hast einen Risikomanager, der trifft Maßnahmen. In der Regel schließt er eine Versicherung ab. Also Entweder eine Elementarschadenversicherung oder eine Betriebsunterbrechungsversicherung. Und dann ist es aber so, dass, wenn der Schaden kommt, die Leute doch in der Regel überfordert sind. Was mache ich jetzt? Wen rufe ich zuerst an? Wer ist verantwortlich? Wie komme ich so schnell wie möglich an Menschen, die mir helfen in meiner Notsituation? Und das ist, genau, wo du sagst, dieses Thema Verfügbarkeit. Verfügbarkeit von Dienstleistern, von Menschen, Das ist eine totale Illusion. Die hat man dann nicht. Weil du bist dann in dem Moment, wenn ein Extremwetterereignis ist, eine Flut oder ein Brand, wo greifen alle auf alles zu, auf alle Dienstleister, die es gibt. Und dann hat man natürlich ein Problem, wen bedient man jetzt zuerst? Also wenn ich jetzt eine Versicherung anrufe und sage, ich habe einen Schaden in meinem Unternehmen, dann rufen aber meine 3 Nachbarunternehmen auch die gleiche Versicherung an. Die müssen dann entscheiden, wo schicken wir die Leute zuerst hin. Das ist ein Riesenproblem, das man eigentlich nicht auf dem Schirm hat, wenn man heutzutage über Risikomanagement redet, dass es nicht damit getan ist, eine Versicherung abzuschließen, sondern mir muss auch klar sein, dass ich eine Art Notfallplan habe als Risikomanager, dass eben die Zeit, bis ich Hilfe bekomme, nicht zu lang wird, weil gerade bei großen Unternehmen, da kostet ein Tag Produktionsausfall locker mal 1000000 Euro und dann ist der Schaden, den ich habe, weil mir die Produktionshalle abgebrannt ist, nicht zu vergleichen mit dem gesamtwirtschaftlichen Schaden, der mir durch letztendlich dadurch entsteht.
Zackes Brustik: Apropos Versicherung, Das Problem ist doch eigentlich, dass wahrscheinlich im meisten Falle bei der Versicherung gar niemand mehr ans Telefon geht, oder? Weil ihr seid ja international aktiv, das heißt Kalifornien oder Miami, Florida. Da bist du ja teilweise in Gebieten, wo du überhaupt nicht mehr versichern kannst. Wahrscheinlich auch nicht als Gewerbebetreibender mit einem Produktionsstandort, oder?
Tina Werner: Ja, also in Europa ist das so noch nicht der Fall. Also in Europa kann man schon noch seine Elementarschäden versichern. In Amerika sieht das jetzt zum Teil tatsächlich schon anders aus. Also in Florida gibt es mittlerweile Probleme, sich gegen Hurricanes zu versichern, oder in Kalifornien stellen sich die Versicherungen quer Richtung Brandschaden. Oder eben, es ist so, und das ist eine Sache, die wir auch in Europa sehen, dass die Versicherungsprämien zum Thema Elementarversicherung irrsinnig hoch werden und man natürlich als Risikomanager 1 Unternehmens gucken muss, leiste ich mir diese Prämie oder sorge ich irgendwie anders vor? Also das ist durchaus ein Thema.
Zackes Brustik: Ganz konkret, das heißt, ist ja schon der Punkt, ich hatte es in der Anmoderatorin schon gesagt, wo ihr jetzt wahrscheinlich schon ein Dollar- oder Eurozeichen hinter jetzt schon passierende Klimawandelveränderungen setzen könnt für Unternehmen. Also seht ihr diese Kurve, man streitet ja immer, das ist Klima, das ist Wetter, aber ich glaube eure auch quasi die Schadenssumme von Versichertenschäden, das ist in den letzten 20 Jahren hat sich das verdoppelt bis zu verdreifacht, oder?
Tina Werner: Also in 25 war das zweitteuerste Jahr für die Versicherungen weltweit. Also Man geht von über 100 Milliarden Dollar Schaden aus, allein in 25. Das war nur höher, ich glaube, 2011, als die Lukia-Katastrophe in Fukushima war. Und man kann ganz klar sehen, dass die meisten Versicherungsschäden, ich rede jetzt mal von Großunternehmen, auf Naturkatastrophen zurückzuführen sind. Also insofern ja, für die Unternehmen und für die Versicherungen wird das zunehmend teurer.
Zackes Brustik: Habt ihr das auch schon gemerkt, Christian?
Christian Hinsel: Ja, da muss ich dazu sagen, dass jetzt also diese Klimarisik nicht so im Fokus sind, ehrlich gesagt, im Unternehmen. Ja, wir haben sie auf dem Schirm, das habe ich erzählt. Wir haben auch erstmalig letztes Jahr die doppelte Wissenschaftsanalyse durchgeführt, weil wir uns auch auf die CSRD vorbereiten. Da haben wir eben so wie die genannten Risiken mit Wasser identifiziert. Wir haben das jetzt auch verheiratet mit unserem Enterprise Risk Prozess. Da sind jetzt gerade eben die neuen Fragenkataloge wieder an die Risk Owner gegangen zur Bewertung, inklusive ESG Risiken erstmalig, die vorbewertet waren in der doppelten Wesentlichkeit. Also so versuchen wir natürlich auch von Seiten ESG und Risk Management mehr Augenmerk darauf zu lenken. Aber ganz ehrlich sind natürlich die wirtschaftlichen Herausforderungen, Die aktuelle Wirtschaftslage, die Herausforderungen als Automobilzulieferer, da erstmal im großen Fokus der Geschäftsführung und Geschäftsleitung und Führungskräfte. Und ja, es gibt auch Klimarisiken in der Zukunft, aber es ist jetzt nicht so, dass die im Tagesgeschäft irgendwie schon immer wieder adressiert werden, aber wir haben es hier auf dem Schirm.
Zackes Brustik: Mega spannend, was du sagst, Christian, weil das ist natürlich der Druck. In Automotive wissen wir alle, die großen müssen leider Leute entlassen. Das heißt, das ist ein enormer wirtschaftlicher Druck. Das kommt dann wahrscheinlich auch bei euch als Zulieferer an. Gleichzeitig steigen die Klimarisiken und es gibt ja diesen Global Risk Report vom World Economic Forum und da siehst du eben in der Zwei-Jahres-Perspektive ist das Thema Klima nicht so präsent. Da ist es Inflation, da ist es eben das Wirtschaftswachstum, da ist es die soziale Polarisierung. Schwenkst du auf die 10 Jahre Perspektive, sind 5 der Top 10 Risiken klimawandelbedingt. Es sind Probleme in der Kommunikation wahrscheinlich, Tina, oder? Also wie schafft man diesen Spagat, von dem was Christian beschrieben hat, diese unmittelbar drängenden wirtschaftlichen Probleme versus diese sich jetzt schon als wortwörtlich dunkle Wolken am Horizont abzeichnenden ebenfalls wirtschaftlichen Risiken.
Tina Werner: Ja, ich glaube, das ist genau so, wie Christian das sagt. Wenn man in einem Wirtschaftsunternehmen arbeitet, hat man erstmal die ersten Probleme, sind die wirtschaftlichen Themen, die in den nächsten 2 Jahren zu bewältigen sind. Habe ich genug Absatzmärkte? Kann ich meine Leute weiterhin beschäftigen? Wie sind die politischen Regularien und so weiter. Und es ist immer noch so, dass die Klimarisiken irgendwie als theoretisch in weiter Zukunft gesehen werden. Du sagtest das ja vorhin auch so. Es trifft immer den Nachbarn. Es trifft nicht mein eigenes Werk, sondern es trifft irgendwie Leute in Regionen, wo ich gar nicht einen Standort habe, bis es mich dann irgendwann selber trifft und ich dann auf einmal den Klimawandel sehr stark, sag ich mal, selber zu spüren bekomme. Christian?
Christian Hinsel: Ja, vielleicht salopp gesagt, Also bei uns hat niemand schlaflose Nächte momentan im Unternehmen, weil vielleicht morgen das große Starkregenereignis kommen könnte auf einen unserer Standorte, muss man ganz ehrlich so sagen. Aber wir haben natürlich viele Themen, gerade mit wirtschaftlichen Herausforderungen und da geht es wirklich jetzt die nächsten ein, 2, 3 Jahre hier auch zu bestehen als Zulieferer. Als Zulieferer, der noch den Großteil seiner 6000 Arbeitsplätze in Deutschland hat, der aber auch international agiert. Und wie gesagt, für mich ist es schon ein Erfolg als ESG-Manager, dass wir solche Klimarisiken mit ins Risikomanagement integriert haben, dass wir die bewerten lassen auch durch die Risk-Owner, dass wir bei der einen oder anderen, beim einen oder anderen Thema mitigieren und uns diese Risiken annehmen.
Zackes Brustik: Ich muss mal kurz, bevor du darauf eingehst, Tina, ein kurzes Ding herausarbeiten, weil das schwang hin zu implizit mit Christian. Aber was ihr gemacht habt, ist sehr clever. Also weil es freut sich ja niemand, wenn die Nachhaltigkeitsabteilung, den Pain kennen jede, wenn die sich irgendwie im Werk wällen. Erstmal muss die Leute international rankriegen, wissen, wer ist zuständig, dann haben die überhaupt keinen Bock oder verstehen auch nicht wirklich, was du von ihnen willst und so. Und was ihr gemacht habt, ist sehr clever, weil ihr quasi das Risikomanagement als Prozess schon etabliert ist, wahrscheinlich auch die Ansprechpartner. Habt ihr euch da einfach herangedockt für die Nachhaltigkeitsdatenanfrage und habt diesen Prozess sozusagen synchronisiert?
Christian Hinsel: Ja, ich würde es mal nennen synchronisiert. Wir haben letztes Jahr gestartet wirklich mit ausführlichen Workshops, Befragungen, Stakeholder-Interviews und haben dann natürlich auch festgestellt, warum geht jetzt auf die gleichen Risk-Owner nochmal einen Monat später der Risk-Manager zu? Mit dem Enterprise Risk Management macht keinen Sinn. Und ich glaube, ich darf es an der Stelle erwähnen, dass wir gelernt haben vom Unternehmen BASF, von der Tanja Kastor. Die haben uns da mal gezeigt, im Rahmen von der European Business School sind wir ganz gut vernetzt. Und da haben wir von denen gelernt, wie sie das synchronisiert haben und wirklich, dass dann Risk-Owner, Risk-Manager, aber auch wir von ESG da an einem Tisch sitzen, aber eben die Abläufe vereinfachen, verschlanken, aber so, dass die ineinander greifen und nicht irgendwo parallel im Unternehmen laufen.
Zackes Brustik: Auch nur ganz schnelle Detailfrage, Abläufe verschlanken. Du hast es gesagt, das Enterprise Risk Management, nutzt ihr dann auch die gleiche Dateninfrastruktur hinter, keine Ahnung, dem ERP oder läuft das alles in Excel-Tabellen oder bastelt ihr dann doch irgendwie alle an den einzelnen Datentöpfen rum?
Christian Hinsel: Ja, irgendwie von allem. Also wir haben natürlich ein ERP-System, aber wir haben natürlich auch Excel im Einsatz und das ist nicht so knapp. Aber es ist ja nicht so die Frage der Tools, sondern wirklich, wie wir zusammenarbeiten, wie wir die Dinge einsteuern gemeinsam, wie wir die Dinge gemeinsam bewerten. Und weil du auch erwähnt hattest, die Herausforderung, die Werke zu erreichen. Also wir sind auch sehr gut vernetzt. Ich hatte heute früh schon wieder auch Kontakt zu Kollegen in China und Indien.
Zackes Brustik: Gleich kommen wir auf das China-Thema und die anderen Aspekte der Daten, weil diese Daten willst ja nicht nur du, die wollen plötzlich auch Regulatoren in China, Indien oder Japan. Letztes Beispiel dazu, das ist ja ein Problem. Manche Standorte stehen schon. Und was ist jetzt teurer? Sozusagen ich packe alles zusammen und verlagere das, ich weiß nicht, 100 Kilometer ins Inland, von der Küste weg oder vom Waldrandgebiet weg. Ich rüste auf. Hast du irgendwie ganz konkrete Beispiele, wo ihr sagt, die oder jenes Unternehmen geht da so und so mit Ich weiß nicht. Also jetzt Horror-Szenario, das werden wir jetzt nicht vertiefen, aber vor 2 Wochen ging ja der Aufruf von, ich glaube, 30 WissenschaftlerInnen, die gesagt haben, in Deutschland, wir müssen eigentlich in den nächsten 3 Jahrzehnten die Küstenregionen aufgeben. Die Debatte wollen wir ja nicht vertiefen, aber in abgeschwächter Form treibt euch ja genau dieses Szenario
Tina Werner: Also wir haben zum Beispiel einen sehr großen Kunden, Die sprechen mit uns natürlich ganz konkret über ihre Standortrisiken. Das heißt, für die ist es elementar wichtig, dass ihre Standorte sicher sind und geschützt sind vor Extremwetterereignissen. Und mit denen wird dann am Tisch diskutiert, okay, was bedeutet das denn eigentlich? Muss ich jetzt meinen Standort 30 Kilometer weiter wegsetzen mit einem enormen Kostenaufwand? Oder entwickle ich zusammen mit meiner Versicherung oder mit uns ein Risikoszenario, wo ich diesem Extremwetterereignis irgendwie gewappnet bin, dass ich mir schlau überlege und zwar im Vorfeld, wie kann ich eigentlich, weil ich nicht in der Lage bin, in den nächsten 10 Jahren für ein Wahnsinnsgeld einen neuen Standort 30 Kilometer weiterzubauen, Wie kann ich das lösen? Und das beginnt schon damit, dass man in das Unternehmen reingeht, sage ich jetzt mal mit 1 3D, mit so einem 3D-Schadenscan guckt, was ist da drin, welche Maschinen stehen da drin, wie ist die gesamte Halle zum Beispiel aufgebaut, sodass ich dann in dem Fall, wenn es zu einem Schaden kommt, mit jemandem zusammenarbeiten kann, der innerhalb von 24 Stunden reingeht und auch schon das Unternehmen kennt und genau weiß, wo sind denn die kritischen Maschinen, wo sind die kritischen Produkte, die ich als allererstes schützen muss. Und das machen wir ganz oft.
Zackes Brustik: Wo sind die kritischen Maschinenprodukte? Und wo ist dieser Mensch auf der Welt, der genau dieses Produkt wieder instand setzen kann? Und ist er dann bei mir im Werk oder steht er beim Nachbarn im Werk, weil der ein bisschen mehr für die Prämie gezahlt hat und der Hotline als erstes rankommt, wie es formuliert.
Tina Werner: Ich glaube, das ist keine Sache der Prämie. Die Versicherungsprämie sind im Zweifel dieselben. Wenn ich Unternehmen A und Unternehmen B habe, dann zahlen die im Zweifel dieselbe Prämie für die Elementarversicherung, wenn sie in derselben Branche arbeiten, würde, theoretisches Beispiel. Aber die Frage ist, wer kommt zuerst rein und saniert den Schaden? Und darum geht es dann in der Risikoanalyse 1 Unternehmens fest. Also wirklich zu definieren, dass sichergestellt wird, dass, wenn ich einen Schaden habe, sofort innerhalb der nächsten 24 Stunden jemand kommt und mir bei der Sanierung hilft.
Zackes Brustik: Christian. Ja, ich wollte nur
Christian Hinsel: noch mal betonen, weil ich jetzt gesagt habe, dass diese Risiken nicht so im Fokus sind wie andere Herausforderungen. Aber wie gesagt, wir haben ja die Klimarisikoanalyse durchgeführt. Wir haben auch die entsprechenden Risiken bewertet. Und wir haben jetzt eben zum Glück auch keine Hochrisikogebiete identifiziert für unsere Standorte. Wo ich sage, wir müssten unbündelbar jetzt handeln. Und wie gesagt, haben wir ja auch bestimmte Themen jetzt mit reingegeben in das Enterprise Risk Management. Wenn dann natürlich jetzt in ein paar Wochen die Rückmeldung kommt von den Risk Ownern, von einem Werkleiter, der sagt, Hilfe, mein Werk seufzt ab oder morgen brennt hier alles, dann würden wir da natürlich auch noch stärker reingehen.
Zackes Brustik: Bis das kommt, hoffen wir, dass es nicht kommt. Aber in der Zwischenzeit hast du alle anderen Themen, die dich umtreiben. Unabhängig davon gibt es unterschiedlichste Treiber, von denen du live berichten kannst, wie sie dir jetzt schon in anderen Regionen der Welt begegnen. Also was treibt dich zum Beispiel, wenn wir nach Asien schauen, Christian.
Christian Hinsel: Genau, wir sind ja ein deutschstämmiges Unternehmen hier mit Sitz in Denklingen in Oberbayern und haben eben Werke auch in Indien, China und Mexiko im Ausland seit mehreren Jahren. Und Ich finde immer, dass das Thema ESG manchmal so rüberkommt in Deutschland, in Europa. Das ist nur ein deutsches Thema und wenn nur mal die Chinesen endlich mal da was machen würden für die Umwelt. Ja und was sollen wir denn anrichten als kleines Deutschland mit unserem geringen Beitrag? Oder viel wird auf die EU geschimpft mit den Regularien, dass das ja alles nur gemacht wird wegen der EU. Und ich erlebe eben, wenn ich in den Standorten bin, wie in China, Indien, Mexiko weniger, gebe ich zu, aber gerade Indien und China haben wir viel Druck auch von unseren Kunden dort. Wir haben in China viele Kunden, also deutschstämmige Automobilhersteller mit ihren Joint Ventures, die die gleichen Anforderungen stellen wie in Europa, sprich an Sekundärmaterialanteil im Aluminium zum Beispiel oder auch die Herstellung von Stahl mit erneuerbaren Energien. Das heißt, da sind sehr ähnliche Anforderungen wie in Europa gegeben. Wir haben jetzt auch gelernt, in Indien haben wir asiatische Kunden, also japanische Kunden, koreanische Kunden mit ihren Joint Ventures in Indien. Und die stellen Anforderungen, die nicht zu tun haben mit irgendwie EU, Green Deal oder CSRD, sondern die haben eben als Unternehmensziel herausgegeben, die Dekarbonisierung auch in der Lieferkette und auch die Einhaltung von Menschenrechten, sozialethischen Standards in den Lieferketten Und da haben wir also auch ausführliche vertragliche Verpflichtungen gegenüber unseren asiatischen Kunden. Das hat im indischen Werk dazu geführt, dass wir dort auch einem Audit zustimmen mussten, dass also eine Audit-Firma kam und die haben alle Energierechnungen des indischen Werkes seit 2019 überprüft, zu bestätigen, dass unsere gemeldeten Emissionen im Scope 1 und 2 korrekt sind. Denn wir reporten jetzt seit einigen Jahren alle Scope-Emissionen für die Hirschvogel Group, entsprechend auch für alle werke und wir wollten wirklich validierte angaben zu scope 1 und 2 wie gesagt koreanische und japanische kunden in indien und das ist eben nicht nur ein europäisches thema.
Zackes Brustik: Also das heißt mein Bild vor Augen wäre jetzt zum Beispiel Toyota will Autos in Indien verkaufen, will dabei aber dekarbonisieren und schaut dann, was der deutsche Zulieferer in Indien für sie produziert und ob das auf die Strategie einzahlt oder nicht. Sind das ähnliche Daten, die gefordert werden? Sind das auch quasi ähnlich anspruchsvolle Benchmarks, die die haben wollen? Ist das ein komplett neuer Prozess?
Christian Hinsel: Das sind sehr ähnliche Daten. Also auch die asiatische Automobilindustrie arbeitet dann mit Scope 1, 2, 3 nach Greenhouse Gas Protocol und den verschiedenen Standards. Also da sind wenig Unterschiede, da ist eigentlich ein gleiches Verständnis. Mit der Herausforderung, dass es eben nicht den einen Berichtstandard gibt, sondern dann kommt vom einen Kunden das Excel-File und vom anderen die Plattform. Vom nächsten das Portal, das zu befüllen ist. Das heißt, wir befüllen dann mit ähnlichen Daten, natürlich kundenspezifisch, deren Portale, Plattformen, Excel-Files, was auch immer da kommt. Und wir arbeiten sehr kundenorientiert. Also wir machen da nicht mehr, als der Kunde verlangt, aber der Kunde verlangt mittlerweile so viel, dass die uns ganz schön auf Trab halten.
Zackes Brustik: Kurz, das heißt, wenn der japanische Automobilhersteller das für den indischen Markt macht, muss ich ja daraus, oder auch vielleicht sogar für den chinesischen Markt, muss ich daraus ableiten, dass Indien und China schon einigermaßen Gas geben, was die Dekarbonisierung oder Nachhaltigkeitsziele angeht. Also jetzt unabhängig vom Automotive-Bereich. Wie nimmst du das wahr, wenn du da vor Ort bist?
Christian Hinsel: Ja, China ist natürlich mehrgleisig unterwegs. Sie investieren ganz kräftig in erneuerbare Energien. Ja, sie investieren auch noch in Atomkraftwerke, in andere Energieformen. Was ich im September erlebt habe, ich durfte zu einem Energieversorger, der uns versorgt in der Region, wir sind südlich von Shanghai mit unserem Standort und dieser Energieversorger hat uns erstmal in ein Kohlekraftwerk geführt. Da habe ich gedacht, na toll, der ISG-Manager im Kohlekraftwerk.
Zackes Brustik: Bitte kein Foto machen, bitte nicht auf Social Media posten. Genau, ich werde
Christian Hinsel: ein Foto nicht posten mit dem Kühlturm im Mittaggrund. Nein, aber was die uns eben zeigen wollten, ist eine nagelneue Carbon Capture Anlage. Das ist noch im Pilotbetrieb Experimentieranlage, mit der sind die dann in der Lage im Jahr aus dem Rauchgas, das im Kohlekraftwerk entsteht, 15.000 Tonnen CO2 zu extrahieren. Also das sind diese Themen, wo eben China auch voranschreitet, innoviert, investiert. Und wir waren dann bei dem Energieversorger auch in dem Gaskraftwerk mit 1 nagelneuen Gasturbine aus Europa von europäischer Technologie, die da gerade aufgebaut wurde. Es hat mir gezeigt, ja sie sind mehrgleisig unterwegs, aber man liest ja auch die neuen Rekorde, wie viel China jetzt allein dieses Jahr an Erneuerbaren zugebaut hat. Es heißt immer so, was China zugebaut hat an Erneuerbaren entspricht dem, was der Rest der Welt zugebaut hat in dem Jahr, wenn nicht sogar mehr. Das ist jetzt immer noch kein Riesenanteil für so ein großes Land wie China. Ich glaube, Photovoltaik so 10 bis 15 Prozent Anteil. Aber sie schreiten kräftig voran. Und was ich schon gelernt habe und gesehen habe, auch in den vielen Gesprächen, die ich geführt habe, dass es eben schon klare Zielsetzungen gibt, auch diesen Fünfjahresplan der Regierung. Und dann geht es eben wirklich mit Vollgas in die Richtung. Und dann wird investiert, innoviert, wird nicht groß in Frage gestellt, ob man das jetzt will oder braucht und China daraus eben ein Geschäftsmodell entwickelt. Da war auch gerade vor ein paar Tagen eine spannende Reportage im ZDF zu dem Thema, wie China halt erkannt hat, okay, das ist unser Geschäftsmodell grüner Technologien, einmal für den Binnenmarkt, ja Allein wenn man auch sagt, okay, das eine ist CO2-Reduzierung, aber das andere ist auch Luftqualität. Städte wie Peking oder Shanghai haben heute eine ganz andere Luftqualität. Ich bereise Shanghai seit 25 Jahren immer wieder mal. Früher waren es ganz tolle Sonnenuntergänge mit allen lila und Farbtönen. Heute schaut es dann eher aus wie bei uns, weil man wieder einen relativ klaren Blick hat und eben nicht diese ganzen Abgase. Und das ist ja auch schon ein Zugewinn, den China erkannt hat. Und China bereitet sich natürlich darauf vor oder gar nicht vorbereitet, sondern ist mittendrin, auf diese Technologien dann eben in die Weltmärkte zu drücken.
Zackes Brustik: Das ist krass, was uns da entgeht an Geschäftsfeldern, die wir haben vielleicht schleifen lassen. Du hast ja gesagt, die bauen, klar, Gasturbine ist jetzt vielleicht nicht ideal, aber das wird eine hocheffiziente Gasturbine sein. Ich glaube auch in China ist das schlechteste Kohlekraftwerk effizienter als das beste in den USA. Also ja, sie bauen Kohlekraftwerke, aber Sie haben Peak Coal eigentlich glaube ich schon erreicht und vor allem auch Peak Fossile sozusagen. Das heißt, bei Ihnen zeigt die Kurve nach unten unterm Strich.
Christian Hinsel: Ja, und ich war auch bei einem Stahllieferanten von uns, der uns dort mit Stahl beliefert bisher. Und da war ich auch schwer beeindruckt, Wenn die auf dem Werksgelände 3 eigene Windräder haben und alle freien Dachflächen und Fassaden mit Photovoltaik belegt, dann sagt das ja schon mal was aus. Und die haben auch eine ganz neue Fertigungslinie für Elektro-Lichtbogenverfahren. Das ist das Stahllerstellungsverfahren, wo ich von Schrott arbeiten kann. Da kann ich dann 99 Prozent eben aus Schrott arbeiten, habe damit auch wieder einen niedrigen Footprint, niedrigen CO2-Fußabdruck. Und ja, das bieten die an auf dem chinesischen Markt, aber die chinesischen Stahllersteller bauen diese Anlagen und diese Technologie, auch auf den europäischen Markt zu drängen.
Zackes Brustik: Tina, ich weiß, das ist jetzt nicht euer Bereich, aber du kriegst ja mit, was eure Kunden machen. Du weißt, welche Werke die haben. Ihr seid auch in verschiedenen asiatischen Ländern vertreten. Was nimmst du regulativ wahr an Themen, die uns hier in unserer deutschen Nabelschau regelmäßig entgehen?
Tina Werner: Genau, also dadurch, dass wir international arbeiten und in Europa die Holding ist und wir unter der CSAD-Pflicht liegen, jetzt mit dem Berichtsjahr 27, schauen wir natürlich ganz genau hin, was unsere europäischen und unsere asiatischen Töchtergesellschaften, die zu uns gehören, was dort vor Ort geschieht. Allerdings ist es so, tatsächlich, dadurch, dass wir hier in Europa situiert sind, müssen die asiatischen Landesgesellschaften mit unter der CIS-ADI berichten. Also jetzt sage ich mal wir als Belfor, unsere Kunden selbstverständlich nicht, aber wir nehmen auch da gerade in Asien, mit China sind wir jetzt nicht vertreten, aber in Japan, in Südkorea, in Thailand, Dort nehmen wir durchaus Regularien wahr, also auch vor Ort jetzt schon. Und bei uns ist das ja so, dass wir auch, genau wie du das gerade beschrieben hast, wir kriegen von den Großen, bei uns hauptsächlich von den Versicherungen, die anfragen, wie es denn mit unserer eigenen Nachhaltigkeit bestellt ist. Das heißt, wir sind genauso konfrontiert mit Fragebögen, die wir ununterbrochen ausfüllen müssen, weil natürlich für die großen Versicherungen beispielsweise es für die auch wichtig ist, dass die ihre Lieferkette dekarbonisieren. Und die Anfragen kommen ja eben auch weltweit. Ich erwähnte das ja eben schon, dass wir für einen sehr großen Versand Händler arbeiten. Und da kam die Anfrage zum Beispiel über UK rein. Und da muss man natürlich gucken, aha, wie kriegt man dann die Fäden in der Holigen wieder zusammen, dass wenn ein riesiges internationales Unternehmen nach dem Carbon Footprint fragt, fragen die ja nicht nur nach dem Footprint in UK, sondern die fragen natürlich auch, wie sieht es eigentlich in den anderen Ländern aus? Und insofern ist das für uns halt immer sehr wichtig, immer als Gesamtunternehmen zu agieren, mit allen Ländern sozusagen im Gleichschritt zu gehen.
Christian Hinsel: Vielleicht eine Frage an dich, Tina, von meiner Seite, wenn das der Versicherungsbranche alles so wichtig ist und ja auch der Finanzbranche wichtig sein muss. Ich vermisse da in Brüssel eigentlich die starke Stimme der Finanz- und Versicherungsbranche. Wenn wir uns jetzt anschauen, wie jetzt die CSRD in die Mangel genommen wird, wo jetzt dieser Schwellwert immer höher gesetzt wird, dass immer weniger Unternehmen berichten müssen. Also wir mit unseren 6000 Mitarbeitenden gehen davon aus, dass wir ab dem Geschäftsjahr 2027 nach CSRD berichten. Darauf bereiten wir uns auch vor. Aber mich wundert immer, wenn man die Diskussionen hört von Brüssel, von der EU, Warum ist da nicht eine stärkere Stimme noch von der Finanz- und Versicherungswirtschaft, die sagt, nein, jetzt macht das auch mal, wie es ursprünglich geplant ist. Ja, vereinfachen, aber nicht, dass 95 Prozent der Unternehmen wegfallen.
Zackes Brustik: Darf ich da noch einen draufsetzen, Thiele? Weil das ist genau eine Frage, die ich mir auch immer stelle. Hat da die Versicherungsbranche einfach eine viel zu schwache Lobby? Ist so den einzigen Menschen, den man dafür nimmt, ist hin und wieder der CEO von der Münchner Reh gefühlt, jetzt so als Laie außerhalb der Branche? Das ist manchmal eine Stimme, die in den allgemeinen Nachrichten durchdringt, aber irgendwie sehr ruhig.
Tina Werner: Also ich erlebe das nicht ganz so ruhig wie ihr. Ich bin da wirklich näher dran und sehe natürlich durchaus, dass Institutionen wie die Europäische Zentralbank bei der Vergabe ihrer Kredite ab diesem Jahr sehr genau prüft, haben die Unternehmen auch eine Nachhaltigkeitsstrategie oder haben die eine Klimarisikoanalyse gemacht. Also mein Eindruck ist immer ja, es gibt eine relativ laute Stimme, die man hört aus Brüssel und man erlebt ja auch die Diskussionen, die in Brüssel gerade stattfinden. Hoffentlich werden wir nur diese Woche endlich eine Verabschiedung der ESRS erfahren, aber Mein Eindruck ist schon seit längerem, dass es so eine politische Ebene gibt, wo eine sehr starke Lobbyarbeit betrieben wird, die sich gegen zu hohe Klimaziele usw. Wendet, weil sie angeblich die Wirtschaft behindert. Auf der anderen Seite ist aber ein riesen Prozess gibt, der schon längst läuft in der Versicherungsbranche, im Finanzsektor, die ganzen großen Unternehmen. Das läuft sozusagen aus meiner Sicht fast ein Stück weit wie unter dem Radar, aber mächtig. Wir sind täglich, du hast es eben ja auch gesagt, Christian, damit konfrontiert, dass wir eigentlich ohne datenbasiertes CO2-Management eigentlich gar nicht mehr arbeiten können, weil es ein Standard ist, der von unseren Kunden erwartet wird.
Christian Hinsel: Ja, dieser ganze Omnibus-Prozess schadet ja insgesamt dem Thema. Ich werde ja auch mal gefragt, ja macht ihr überhaupt noch was mit ESG? Müssen wir noch was tun? Ja, wir sind allen Kunden verpflichtet entsprechend und wir haben keinen einzigen Kunden, der irgendwo gerade zurückrudert und sagt, naja, war nicht so gemeint mit der Dekarbonisierung, lasst es mal und meldet mal nicht mehr die Footprints.
Zackes Brustik: Da wollte ich dich fragen, Christian, gibt es denn jetzt so gerade durch den ganzen Omnibus-Aufschiebungsprozessen, das geht ja wirklich hin und her, erst kommt das, dann geht es zurück, jetzt hat das Parlament dann doch wieder quasi den ein oder anderen arg weitreichenden Abschwächungsvorschlag abgelehnt. Also man weiß, man ist ja wirklich quasi mittendrin im Schleudertrauma. Gibt es irgendwie so Sachen, wo du sagst, die hätten wir uns sparen können, Christian, oder die sparen wir uns jetzt? Gibt es Themen, wo ihr sagt, so unabhängig was der Regulator will, da bleiben wir auf jeden Fall dran.
Christian Hinsel: Zum Glück haben wir uns schon einiges gespart, wie das bekannt wurde. Also wir hatten gerade im Januar diesen Jahres die doppelte Wesentlichkeitsanalyse abgeschlossen, den Prozess beschrieben, den Prozess vom Wirtschaftsprüfer auch anerkannt bekommen und dann kam Omnibus und wir waren dann intensiv in Gesprächen mit der Geschäftsführung und hatten dann von anderen gehört diesen Begriff No Regret Maßnahmen, also Maßnahmen, die man dann trifft, wo man sagt, naja, es kommt jetzt erst in 2 Jahren, aber bitte nicht alle stehen und liegen lassen. Dazu gehört natürlich das große Thema Daten, Daten, Daten, Datenverfügbarkeit, Datenqualität, aber auch Themen wie jetzt dieses zusammenführende Risikoprozesse, Also doppelte Wesentlichkeitsanalyse und Enterprise Risk Management haben wir jetzt in den vergangenen Monaten vorangetrieben. Und wir werden jetzt für 2025 voraussichtlich einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, der nicht mehr wie in den vorherigen nach der Global Reporting Initiative ist, sondern wir nennen es mal vorsichtig angelehnt an die ESRS. Diskutieren gerade die amended ESRS oder die vom letzten Jahr, wahrscheinlich noch die ursprüngliche, weil die andere noch nicht verabschiedet ist.
Zackes Brustik: Tina, du wolltest da direkt was hinzufügen.
Tina Werner: Ja, also Ich wollte das eigentlich ergänzen zum Thema No-Regret-Moves. Bei uns ist das ganz genauso. Wir sind ja klassischer Mittelstand. Wir sind auf dieses Thema durch die CES-ID und die Regularien neben unseren Kundenanführungen so richtig in Schwung gekommen. Als dann der Omnibus kam, standen wir genau vor der gleichen Frage. Wie gehen wir damit Wir haben aber festgestellt, ein Unternehmen dieser Größe braucht einfach für Prozesse auch Zeit. Ich sagte das ja eben schon, ich mache das immer alles mal 12 für Europa plus 5 asiatische Länder und die alle bei der Stange zu halten und zu gucken, wo kommen denn jetzt die Daten her, alle Rechnungen zusammenzuführen, alles in ein gemeinsames Tool zu führen, dann die entsprechenden Ergebnisse und Analysen da ausziehen zu können, ist für ein Unternehmen oder für ein klassisches deutsches Mittelstandsunternehmen, glaube ich, echt eine Herausforderung. Deswegen war für uns eigentlich relativ klar, ja, CSAD ist verschoben, aber wir müssen auch weitermachen, tatsächlich dann 27, auch mit allen Ländern, so am Start zu sein, dass wir wissen, dass wir die Daten auch erheben können.
Zackes Brustik: Hast du da irgendwie Tipps und Tricks? Also wie hältst du die Leute zusammen? Mit welchen Prozessen machst du das konkret? Und auch, falls ich das unterjubeln darf, weil das kam auch in der Umfrage, eine Frage dazu quasi, wie schafft man das möglichst effizient? Auf der einen Seite ECOVAT ist zu bedienen und Christian, bitte ergänze die 3 ISO-Zahlen. Du hast sie drauf.
Christian Hinsel: 14.001, 50.001, 45.001. Also Umwelt, Energie, Arbeitsschutz.
Tina Werner: Genau.
Zackes Brustik: Umwelt, Energie, Arbeitsschutz und all diese verschiedenen Standards und Daten. Also wie mache ich das prozessual mit den Menschen und wie mache ich das vom System her für die Daten?
Tina Werner: Also wie haben wir das gemacht? Also wir haben in der Holding ein Core-Team gebildet. Wir haben das Management an Bord geholt, Also bei uns ist das aufgehangen am CFO, weil es ja hier vor allen Dingen auch erst mal Datensammlung und Datenauswertung ging. Das heißt, wir haben ein Core-Team und ich koordiniere das sozusagen mit den Ländern. Das heißt, wir haben einen Verantwortlichen für die CSRD, für das Thema Nachhaltigkeit in allen 12 europäischen Ländern plus Asien und haben das wie folgt gemacht. Wir haben im Prinzip ein Auftaktmeeting gemacht, wir haben einen Auftaktworkshop gemacht, das Thema erstmal zu erklären. Also die Menschen, mit denen ich da zusammenarbeite, die kommen durchaus aus den unterschiedlichsten Abteilungen. Es sind nicht alles Nachhaltigkeitsmanager. Es sind Leute aus der Kommunikation dabei, es sind Leute aus dem Controlling dabei. Also ganz unterschiedliche Kompetenzen haben wir da an einen Tisch gebracht. Und dann haben wir uns halt überlegt, wie bekommen wir alle diese Daten aus den Ländern zusammen und haben uns dann dafür entschieden, nach einem sehr ausführlichen Screening, das über ein Tool zu machen, auf das alle Länder parallel Zugriff haben. Und da gehen wir jetzt auch nach dem Omnibus zusammen voran und erheben aktuell gemeinsam den Carbon Footprint. Doppelte Wesentlichkeitsanalyse haben wir schon gemacht im letzten Jahr. Aber alleine, auch mal so Dimension zu zeigen, die doppelte Wesentlichkeitsanalyse hat ein Jahr gebraucht, bis wir sozusagen da den Haken von unserem Wirtschaftsprüfer dran hatten. Also diese Prozesse dauern einfach lange. Und was sich bei uns unglaublich bewährt hat, ist in den regelmäßigen Statusterminen, die wir online machen, und wo wir alle Probleme, die sich auftun, wo kriege ich jetzt die Stromrechnung her? Oder was mache ich denn damit, wenn ich feststelle, die Reisekosten werden in dem Land für Scope 3 so berechnet, in dem anderen Land aber ganz anders. Wie kriege ich das übereinander? Wie kann ich das harmonisieren? Und da haben wir eine richtige Arbeitsgruppe zusammen mit unseren Beratern, die uns auch das Tool zur Verfügung stellen. Und das diskutieren wir dann in diesen Meetings. Wir haben uns auch dieses Jahr schon zweimal getroffen. Und das war wirklich toll, dass ich alle Kollegen aus den europäischen Ländern einladen konnte. Wir haben in München unser Forschungs- und Entwicklungszentrum, da haben wir große Räume, wo wir uns treffen konnten und da haben wir die Leute geschult, sowohl im Thema Scope 1, 2, 3, als auch im Tool, als auch in das Thema Nachhaltigkeit allgemein. Und dadurch gab es eine ganz große Communitybildung. Und jetzt trauen sich die Leute auch in den Meetings, wenn wir uns online treffen, mal was zu fragen.
Zackes Brustik: Ich kann mir gerade vorstellen, korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber natürlich, du hast ja auch kulturelle Unterschiede. Und wenn du asiatische Kolleginnen bestimmte Sachen fragst, hast du natürlich die ganz normale Herausforderung der interkulturellen Kommunikation, dass die anders drauf sind als wir, gerade als wir Deutschen. Und einen nicht korrigieren, obwohl sie eigentlich ganz klar nicht mit einverstanden sind. Tina, noch eine schnelle Frage. Wir sehen es nicht als Werbung, ich finde es einfach nur spannend zu hören, wer welches Tool nutzt und falls jemand Fragen hat, sich bei dir auch auf LinkedIn melden kann, darfst du sagen, welches Tool ihr nutzt?
Tina Werner: Ja, also wir sind sehr zufrieden mit unserem Tool. Wir benutzen Cubemos Und wir haben uns das auch wirklich sehr sorgfältig im Vorfeld, haben uns wirklich viele Tools angeguckt, haben Testaccounts gemacht, ich habe die Länder mit reingenommen. Und wir haben uns letztendlich für KubeMos entschieden aus 2 Gründen. Also A können die unsere komplexe Organisationsstruktur, wie wir sie auch schon im Finanzbericht haben, konnten die 1 zu 1 ins Tool übertragen. Das heißt, ich habe 18 Mandanten parallel und gleichzeitig, und du weißt ja auch, wie es ist, geht es natürlich auch immer den persönlichen Faktor. Die beraten uns auch. Kjukmus hat eine Nachhaltigkeitsberaterin für uns sozusagen abgestellt, mit der wir zusammen mit der Kollegin, wir empfinden uns auch als Kollegen, gemeinsam durch diesen Prozess gehen. Wir sind sehr zufrieden tatsächlich.
Zackes Brustik: Cool. Und wie gesagt, ich sehe das nicht als Werbung, sondern es ist wertvoller Austausch für alle, weil diese Tool-Frage jeden beschäftigt. Also wenn ihr da Fragen habt, vernetzt euch mit Tina. Ich bin mir sicher, dass sie ihre Erfahrungswerte gerne weitergibt. Bei dir, Christian, weiß ich, Das steht noch aus, so viel habe ich herausgehört, in der Mischung aus Excel-Tabellen und Andocken ans
Christian Hinsel: Ja, wir haben auch ein Tool, aber mein Erfolgsfaktor ist eigentlich die Vernetzung weltweit in die Werke hinein. Und da haben wir jetzt auch gar nicht überall eigene Strukturen aufgebaut, einfach aus Budgetgründen, also nicht irgendwo in jedem Werk ein Abteilungsleiter ISG oder ähnliches und ein eigenes Team, weil man uns einfach der bestehenden Strukturen bedient, Umweltmanagement, Energiemanagement, ja, die sind ja schon länger vernetzt. Wir haben einen Kollegen in Polen, der Zentralfunktion für IHS, der hat seine monatlichen Calls mit den Umweltmanagerinnen und Managern der Werke, mit den Arbeitsschutzmanagerinnen und Manager und so weiter. Unser Energiemanagement ist bestens weltweit vernetzt und diese ganzen vorhandenen Strukturen nutzen wir, bringen uns dann ein und machen dann eben mal in einem Umweltcall ein Kapitel E4 oder E5 zum Thema in dem Call und befüllen damit auch unser CSRD-Wissen und unsere Berichtswesen. Und da thematisieren wir genauso, wenn ich jetzt die Werke frage, wie viele Abfallmengen hattet ihr im Vorjahr? Was wird denn da reportet? Was ist denn definiert als Abfall in den verschiedenen Regionen der Welt? Und Schule ist sicherlich hilfreich, aber die Frage ist ja wirklich, wo hole ich mir die Daten und habe ich an allen Standorten noch das gleiche Verständnis dazu.
Zackes Brustik: Und das heißt, aus all diesen unterschiedlichen Anforderungen aus China, Indien, Deutschland, EU, also wo sagt ihr dann so, okay, das ist die Maßnahme, die setzen wir und wie entscheidet ihr dann, die setzen wir in Deutschland oder in Indien oder in China, wie priorisiert ihr das, was ergibt sich da konkret dann raus, nicht nur an Daten angefordert, sondern an Maßnahmen umgesetzt?
Christian Hinsel: Also es ergeben sich viele Umsetzungsmaßnahmen aus dem Fast-Tages-Geschäft der Energiemanager, Umweltmanager und Managerinnen vor Ort an den Werken, die eben erkennen, hier können wir Strom sparen, hier können wir entsprechend Dinge besser machen. Wir haben auf jeden Fall eine weltweite Strategie für erneuerbare Energien. Zum Beispiel auf allen Dächern im Werk China haben wir Photovoltaik. Indien hat alle Dächer belegt, belegt jetzt auch ein paar Flächen noch auf dem Werksgelände. Das heißt, Photovoltaik ist auch an den Standorten ein ganz wichtiger Baustein von der Energieversorgung. Und es gibt immer wieder schöne Beispiele, die wir auch gar nicht als ISG-Team irgendwie einsteuern oder vorschreiben, sondern wo eben das Werk dran ist. Ja, wo können wir uns laufend verbessern, auch in der Energieeffizienz. Zum Beispiel unser Standort Binghu, also in China, die haben gerade ein intelligentes LED-Industriebeleuchtungssystem installiert. Also haben die alten Lampen alle ausgetauscht gegen LED, aber auch mit 1 intelligenten Steuerung, also so eine Art Bewegungsmelder in den Hallen. Ja, wenn dann auch automatisiert produziert wird, Muss ja nicht in allen Bereichen immer wieder Licht brennen. Oder wenn dann auch die Nachtschicht mal nicht belegt ist. Und die haben wir jetzt gerade gemeldet, weil ich gerade einen Artikel schreibe für unsere Hauszeitung zu den Themen. Also die melden rechnerisch im Jahr, gespart ja schon mal an dem Standort China, allein dieses LED-Beleuchtungssystem künftig 865 Tonnen CO2-Äquivalente ein.
Zackes Brustik: Weißt du auch, wie viel Geld das einspart?
Christian Hinsel: Ja, ich habe die Amortisationszeit, haben sie jetzt gemeldet, mit 22 Monaten, also so 2 Jahre.
Zackes Brustik: Das finde ich so krass an diesem Beispiel. Es sind die absoluten low hanging fruits und ich höre das auch von ganz vielen Leuten, die sagen so, oh können wir bei der Werbung schalten oder so. Die sind immer im Energieeffizienzbereich als Lösungs- oder Beratungsanbieter unterwegs und die haben alle Probleme, den Fuß in die Tür zu bekommen, weil wir das alle so weglächeln. Ach, LEDs, ne?
Christian Hinsel: Und das sind wohlgemerkt keine Wohlfühlmaßnahmen, weil ESG mal gesagt hat, da könnte man was tun. Die sind wirtschaftlich durchgerechnet, wirtschaftlich bewertet. Wir haben keinen Euro zu viel übrig. Das heißt, wir würden es nicht tun, wenn es sich nicht rechnen würde.
Zackes Brustik: Und so wenige setzen das oder gehen das an? Da könnte man wirklich regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammenwerfen oder sich die Haare raufen. Es rechnet sich. Es macht es einfach. LEDs auszutauschen, Intelligenz zu steuern, ist so ein No-Brainer, der CO2 und Geld spart. Also wirklich, wenn ihr das noch nicht umgesetzt habt, auch spannend dabei herauszuhören, das haben die Chinesen gemacht, von sich aus. Nicht, weil wir ihnen auf die Füße getreten sind. Wahrscheinlich produzieren sie auch noch die intelligente Steuerung, die LEDs so oder so
Christian Hinsel: und irgendwann werden wir das importieren für Geld. Genau, meine Rolle als ESG Manager im Konzern ist dann eben zu sagen, lernen wir denn voneinander? Wer weiß denn jetzt, dass in China etwas optimiert wurde? Wissen das die anderen Werke? Vielleicht tauschen die sich auch mal, aus welches System installiert werden, wie es gemacht wird. Ja, das ist das Wichtigste überhaupt, der Best Practice Austausch.
Zackes Brustik: Wir haben jetzt ganz viel nach Asien geschaut, was da treibt. Und ich weiß, Tina, das fällt, glaube ich, nicht in deinen Zuständigkeitsbereich, aber du kriegst es ja mit durch deine Kollegin. Was tut sich denn in den USA oder in anderen Regionen eher in der Richtung, dass uns auch bewusst sein sollte, weil uns das ähnlich auf Trab halten könnte?
Tina Werner: Ja, das ist eine super spannende Frage. Und tatsächlich ist es so, ich meine, jetzt weiß natürlich jeder, dass unter der Regierung Trump die amerikanischen Klimaziele erst mal zurückgestellt wurden. Und trotzdem, und das erleben wir ja genauso wie auch in allen anderen Regionen der Welt, dort sitzen natürlich auch die großen Unternehmen, die, egal ob sie jetzt unter 1 Trump-Regierung sind oder unter 1 demokratischen weiterhin ihre Berichtspflichten erfüllen. Und insofern sind wir da genauso damit konfrontiert, sowohl in Amerika als auch in Kanada und in den USA ist es ja auch so, dass beispielsweise in Kalifornien sehr, sehr strenge Umweltgesetze bereits herrschen. Und wenn man heute die Nachrichten gehört hat, ist es ja ganz interessant zu sehen, dass die amerikanische Regierung keine Delegation zur Kopf schickt. Kalifornien aber schon, weil die natürlich ganz andere Umweltgesetze bereits installiert haben. Also die fordern zum Beispiel ab diesem Jahr von großen Unternehmen ihre CO2-Emissionen 1, 2 und 3 zu berichten. Und zwar knallhart, auch wenn sie es nicht machen, gegen große Strafen. Also insofern muss man Amerika, glaube ich, oder die USA ein bisschen detaillierter betrachten und nicht nur auf der obersten Ebene. Also insofern, da findet nach wie vor viel statt. Und in Kanada, das ist so ein bisschen ähnlich wie in Europa, die haben auch ambitionierte Klimaziele. Auch die wollen klimaneutral werden bis 2050, haben entsprechende Gesetzgebungen auf den Weg gebracht, haben einen CO2-Preis installiert. Und auch da sind die Unternehmen mit unterschiedlichen Regularien konfrontiert. Und was aber ganz schön ist, ist, dass wir, glaube ich, dann doch sehen müssen, Europa, trotz abgespeckter Klimaziele, sind wir nach wie vor auch Vorreiter in Sachen Klima auf der Welt. Und ich finde das jetzt spannend, dass unsere Muttergesellschaft ist ja in den USA, wir haben eine Schwestergesellschaft in Kanada. Die gucken natürlich ganz interessiert, was machen wir hier in Europa? Und dann ist es so, dass wir uns auch mit denen regelmäßig abstimmen, zu berichten, welche Regularien wir in Europa haben, wie wir die Daten sammeln, welche Kundenanforderungen wir haben. Und da sind die durchaus interessiert, weil sie dann doch in letzter Konsequenz auf ähnliche Anforderungen treffen. Ganz spannend.
Zackes Brustik: Da schließt sich der Kreis. Also wenn wir gesagt haben, hier der Druck in der EU ist weg, schaut ins Ausland, weil da geht's weiter. Das Ausland schaut dann doch auch noch einigermaßen wohlwollend zurück und interessiert. Also das heißt, wir haben schon viel gute Arbeit gemacht. Die bestehen bleibt. So viel habe ich ja auch schon herausgehört und die vielleicht demnächst dann doch auch wieder relevanter wird, als es vielleicht in den letzten Monaten schien. Christian?
Christian Hinsel: Ja und deswegen tue ich mir auch immer so schwer damit, wenn es heißt, naja wir als Deutschland sind zu klein, wir können da nichts bewegen, Warum tun wir überhaupt noch was in der Richtung? Wir haben da schon eine ungeheure Strahlkraft, auch wie ich es geschildert habe, wenn in China Geschäftsmodelle aufgebaut werden. Das ist in China eben nicht nur für den Binnenmarkt in China, sondern die schauen genau hin, wo sie Geschäfte machen können in der Welt und auch in Europa und auch in Deutschland. Und alleine auch durch unsere Kunden und Unternehmen wie uns, die halt als deutschstämmige Unternehmen in China aktiv sind, ja unsere deutschen Kunden in China haben mir erst neulich bestätigt, dass sie auch in China eben an den entsprechenden Zielen, Dekarbonisierung und so weiter festhalten. Ja, dann macht das doch auch was in dem Land und bewirkt doch auch Veränderung.
Zackes Brustik: Das Schöne ist, der Bogen ist wieder zurückgekommen. Das heißt, also wir bleiben dran und das waren 2 sehr gänzlich unterschiedliche Perspektiven, die wir hier zusammengebracht haben im Podcast. Das war ja einfach nur die Frage, quasi welche unterschiedlichen Treiber gibt es, die wir im Schirm haben sollten, weil die hier in der allgemeinen deutschen Diskussion vielleicht untergehen und den Blick aufs Wesentliche trüben. Was ich mitgenommen habe ist, A, in der Wirtschaft läuft es weiter, unabhängig von den Diskussionen. Also sie sind weiter vor allem am Dekarbonisieren, also am CO2-Footprint runterschrauben. B, Banken und Versicherer bleiben auch dran und da kommt noch einiges auch in der EU auf uns zu, wo die plötzlich Daten haben wollen. C ist jetzt schon einfach effektiv ein Kostentreiber. Klimawandel, Veränderung, gerade durch Extremwetterereignisse und die nehmen zu. Sie kommen immer wieder und dann mit dem Siegel Jahrhundertflut, Jahrhundertsturm, Jahrhundertirgendwas. Also das ist ein de facto Kostentreiber. Im schlimmsten Fall, weil das Werk platt gemacht wurde oder aber trotzdem spürbar noch im Falle, weil die Maßnahmen in der Vorbereitung natürlich auch einfach Geld kosten. Also das Thema muss man einfach auf den Blick haben. Plus das alles zu koordinieren, kein leichter Job. Also das heißt, gerade wenn man international unterwegs ist, es lohnt sich, die Menschen Prozesse weiterhin aufzubauen, mit den Kollegen in Kontakt zu kommen, zu schauen, dass man an die Daten rankommt. Und das ist ja auch eine Geschichte, die ich in den letzten Folgen immer wieder höre, auch von Hannah Helmke in der vorherigen Folge gehört habe, zu diesem No-Regret-Messenger, wie sie angesprochen hat. Die Daten zu haben, unglaublich wichtig. Da dran zu bleiben, dran zu kommen, sie auf die richtigen Plattformen zu setzen, egal welches Szenario euch umtreiben wird, das braucht ihr auf jeden Fall. Und ich glaube, das ist auch so ein Thema, bei dem man hoffentlich in der C-Suite Relevanz behält und weiterhin am Entscheidungstisch mitreden darf. Vielen, vielen Dank an euch 2. Habt ihr noch ein Final Statement, Grüße, Wünsche, wo ihr sagt, so, ey, liebe Community von ZAKKES, wenn ihr das Thema für euch gelöst habt, meldet euch bei uns. Das würde mich mega interessieren. Oder meldet euch, wenn ihr dieses Thema lösen wollt.
Christian Hinsel: Ja, also ich hätte eine Botschaft an die Community, denn ich höre den Podcast auch schon länger und das ist ja wirklich ein Podcast von und für Nachhaltigkeitsmanagerinnen und Manager. Und ich weiß ja auch aus den vergangenen Jahren, ich mache jetzt Nachhaltigkeitsmanagement hier im Unternehmen verantwortlich seit 3 Jahren und habe ja schon vorher viele Jahre Erfahrung im Unternehmen und habe ja auch mal Höhen und Tiefen natürlich jetzt durchlebt, die letzten Monate und Jahre, gerade wenn in der Öffentlichkeit Nachhaltigkeit immer wieder in Frage gestellt wird und da einfach so die Botschaft an alle die zuhören, an die verantwortlichen Nachhaltigkeitsmanagerinnen und Manager sage ich immer, wenn es einfach wäre, würden es andere machen. Und da möchte ich euch allen Mut zu sprechen, weiter dran zu bleiben am Thema. Es lohnt sich.
Zackes Brustik: Ja, das ist tatsächlich genau ein Statement, was ich gerade auch in meiner Keynote habe. Morgen habe ich zum Beispiel eine für den Messeverband. Wenn es einfach wäre, könnten es andere machen. Und ich finde auch, dieser ganze Gegenwind, dann muss man sich einfach dicker anziehen. Es ist wie Jahreszeiten. Also mal ist halt Frühling, du rennst raus, die Hormone, die Sonne, alle geben dir Rückenwind. Und irgendwann im Herbst kommt halt die Depression. Und dann ist es völlig normal, dass man sich wortwörtlich ein dickeres Fell anzieht. Und Ich glaube, in der Phase sind wir gerade. Dickeres Fell anziehen, auf das Wesentliche konzentrieren. Der Frühling wird wiederkommen. Tina?
Tina Werner: Ja, und einfach immer sich vor Augen stellen. Wir machen das Richtige. Es ist total gut, das Richtige zu tun, dran zu bleiben, Weil alles das, worüber wir heute reden, über den Wohlstand, in dem wir hier leben, den wollen wir erhalten für unsere Kinder, für unsere Kindeskinder und deswegen dranbleiben.
Zackes Brustik: Vielen, vielen Dank euch! Nach dem Podcast ist vor dem Podcast. Also dann schnell noch den Podcast abonnieren in eurer Podcast-App auf die Glocke drücken und wie immer auch den Newsletter abonnieren, zackes.com slash newsletter, ZACKES dot com slash newsletter. Ich schicke euch einmal im Monat die kürzeste Zusammenfassung der Folgen, die ihr vielleicht verpasst habt und vor allem Angereicher mit ganz vielen Tipps und Themen, die mir so über den Weg laufen auf den verschiedenen Konferenzen, auf denen ich mich tummel und vor allem auch, die ich aus den Gesprächen hinter den Kulissen mitnehme, wenn das Panel auf der großen Bühne vorbei ist. Also freut euch da noch auf wirklich spannende Insights, Wissen und wie immer auch viele kostenfreie Ressourcen. Zackes.com slash newsletter. Und schreibt mir auf LinkedIn, ich freue mich jederzeit über Austausch, Themen, die euch wichtig sind, Menschen, die ihr im Podcast sehen oder hören wollt. Sagt einfach Bescheid.
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