#92 Omnibus beschlossen - warum Banken 2026 trotzdem eure ESG-Daten wollen. Und das nicht zu knapp.
Shownotes
Bist du sicher, dass die Entbürokratisierung im gerade frisch beschlossenen Omnibus-Paket weniger ESG-Maßnahmen bedeuten? In dieser Folge entlarven Alexandra Bolena, ESG-Investments-Expertin, und Meike Lerner, Nachhaltigkeitsreferentin einer Bank, die größten Irrtümer rund um CSRD, CSDDD und Sustainable Finance in Europa. Host Zackes Brustik bringt beide Autorinnen der bekannten „Für Dummies“-Reihe erstmals zusammen – und liefert Dir als Sustainability Manager, ESG-Berater oder C-Level Insights aus erster Hand: "EU Sustainable Finance Anforderungen für Dummies".
Nach dieser Episode weißt du: ✅ Warum der Finanzsektor das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen neu antreiben wird. ✅ Warum die Änderung des Kreditwesengesetz (KWG) oder die EU-Gebäuderichtlinie die Rolle der Banken für deine Nachhaltigkeitsstrategie verändern. ✅ Warum Banken künftig Transitionspfade und ESG-Daten einfordern – auch von Nicht-CSRD-pflichtigen Unternehmen.
Klingt trocken? Nicht mit diesen zwei Expertinnen! Alexandra und Meike liefern einen lebendigen Crash-Kurs in EU-Sustainable-Finance-Maßnahmen rund um die ESMA (European Securities and Markets Authority), SFDR, Artikel 7,8 und 9 oder die EBA-Guidelines. Genau richtig, wenn du als Sustainability-Profi neue Hebel suchst, um die Geschäftsleitung bezüglich der ESG-Strategie am Ball zu halten.
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SHOWNOTES: Alexandra Bolena war zunächst in der Politik tätig, bevor sie 2001 in die Finanzbranche wechselte. Auf institutionelle Anleger und das Thema »Alternative Investments« fokussiert, berät sie mit »Bolena Impact Investments« Versicherungen und Pensionskassen und bietet nachhaltigen Assetmanagern an,sie beim Markteintritt in Österreich zu begleiten. 🔗 https://www.impact-investments.at/Home/ 🔗 https://www.linkedin.com/in/alexandra-bolena-1a765411/ 📗 Alexandras Buch 'Nachhaltig investieren für Dummies': https://www.wiley-vch.de/de?option=com_eshop&view=product&isbn=9783527722778
Meike Lerner ist auf Nachhaltigkeitsberatung, Wissenstransfer und Nachhaltigkeitskommunikation spezialisiert. Sie ist Expertin für die Auswirkung der EU-Taxonomie auf kleine und mittlere Unternehmen und für die Umsetzung gesetzlicher und freiwilliger Berichtsstandards sowie den Themenkomplex Sustainable Finance. Aktuell arbeitet sie als Senior Nachhaltigkeitsreferentin der Bank im Bistum Essen. 🔗 https://www.linkedin.com/in/meike-lerner-122a77145/
📗 Meikes Buch 'Nachhaltige Unternehmensstrategien für Dummies': https://www.wiley.com/en-us/Nachhaltige+Unternehmensstrategien+fü%3Br+Dummies-p-9783527845644
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Transkript anzeigen
Alexandra Bolena: Letztes Jahr wurde zum ersten Mal auch eine Bank, ich glaube es war eine spanische Bank, tatsächlich von der Eber gestraft in einem relativ hohen sechsstelligen Bereich, was für eine Bank jetzt kein Vermögen ist, aber es zeigt die Tendenz, in die es geht. Durchtauchen und hoffen wird schon nicht so schlimm sein, funktioniert nicht mehr. Also die Aufsicht schaut darauf, dass Banken das wirklich tun. Die Banken müssen auf die Unternehmen schauen und auf einmal haben wir das Thema wieder dort, wo es mit der CSRD und mit der CSD über Bord geworfen wurde. Und ich glaube eins ist ganz, ganz wichtig, sich vor Augen zu führen. Omnibus ist eine Entbürokratisierungsinitiative, aber keine Abschaffung der Nachhaltigkeitsverpflichtung. Diese Transitionswege sind nach wie vor Pflicht, um sich finanzieren zu können.
Meike Lerner: Was ja auch schon im Hintergrund seit ein paar Jahren passiert, dass Banken tatsächlich schon von ihren Kunden im Kreditportfolio ESG Risiko Scores erstellen. Also da fängt man jetzt an oder schon die letzten zwei Jahre eigentlich diese Daten zu sammeln und das wird wahrscheinlich jeder Geschäftsführer auch kennen. Diese ESG Fragebögen, die kommen blöderweise von allen Banken separat. Also da gibt es jetzt auch wenig Vereinheitlichung blöderweise und da werden eben so Sachen abgefragt, auch welche Versicherungen hast du, wie ist dein Asset eben versichert, aber auch Scope 1, 2, 3 Emissionen.
Meike Lerner: Warum?
Meike Lerner: Weil wir genau diese Anforderungen als Bank haben, diese Risiken im Kreditprozess mit einzuwerten. Langfristig bedeutet das nämlich höhere Risiken, eine höhere Eigenkapitalhinterlegung bei Banken.
Zackes Brustik: Gerade knallen in der ein oder anderen Chefetage die Sektglocken, denn das Omnibus Paket ist beschlossen und es entfallen allerlei Pflichten, die ursprünglich unter dem Green Deal mal geplant waren. Und das, was noch greift, wurde oft weit nach hinten verschoben. Aber dass man sich da mal nicht zu früh freut, denn im Finance Bereich passiert Erstaunliches, vor allem auch in 2026 und so kann es kommen, dass plötzlich Banken anklopfen und all die ESG Daten oder Risikobewertungen haben. Wollen, dere man sich gerade glaubte entledigt zu haben. Wenn ihr also als Sustainability Profis in eurer Organisation die Themen anschiebt, solltet ihr jetzt die Ohren spitzen. Es gibt den kompletten Input zum Thema Sustainable Finance in der EU und was euch dabei in die Karten spielt. Und dafür habe ich gleich zwei Expertinnen mit an Bord. Zum einen Alexandra Bolena betreut seit über 20 Jahren institutionelle Anleger. Zum Thema alternative Investments und hat mit ihrer eigenen Firma Bolena Impact Investments seit Jahren den Fokus auf ESG Themen und Impact Investments, lehrt an Fachhochschulen in Unternehmensseminaren zum Thema Nachhaltigkeit, Klimarisiken, Green Deal und ist zudem auch noch On Roads Ambassador. Außerdem mit an Bord Michael Lerner, Sie eine Nachhaltigkeitsreferentin bei der Bank im Bistum Essen, also kennt wirklich die Praxis und vor allem auch die Kommunikation mit Unternehmen, ist nämlich auch Expertin für ESG Themen und die Auswirkungen der EU Taxonomie auf Unternehmen in Deutschland. Und beide zusammen sind übrigens auch Autorin einer extrem bekannten Buchreihe, doch dazu gleich mehr. Damit herzlich willkommen bei Gewinne Zukunft, dem Nachhaltigkeitspodcast der Pioniere und Professionals. Mein Name ist Zakes. Ich freue mich enorm, dass ihr hier für das Staffelfinale 2025 mit an Bord. Seid. Und wenn ihr wissen wollt, was euch nächstes Jahr erwartet und wann es losgeht, jetzt noch schnell den Newsletter abonnieren, zakes com Newsletter, zack i s com Newsletter, dann seid ihr immer up to date. Los geht's. Mensch, mega toll euch mit dabei zu haben. Richtig schön mal jemanden aus Österreich mit dabei zu Alexandra.
Alexandra Bolena: Ja hallo Oswin.
Zackes Brustik: Und ich freue mich schon wirklich auch auf deine Insights. Du steckst ja auch tief drin, was in Brüssel passiert, bist gut vernetzt, warst früher sogar auch mal als Politiker in regionalen Österreich unterwegs. Das heißt, wir können bei dir hoffentlich gleich viele O Töne mit einsammeln.
Alexandra Bolena: Also O Töne, da tue ich mir jetzt vielleicht ein bisschen schwer, weil so schnell sagen die Menschen gar nichts, wie die Regulatorik sich ändert. Aber der Tenor prinzipiell ist zweiteilig. Die einen Gott sei Dank sind wir das Thema los und haben wir diesen Entbürokratisierungswahnsinn hinter uns und die anderen sagen ganz klar, wir müssen an diesem Thema dranbleiben, weil naturwissenschaftliche Fakten lassen sich nicht leugnen und Regulatorik und Berichtspflicht hin oder her. Wir haben mit Problemen zu kämpfen, was die Umwelt betrifft, was das Klima betrifft und das ganze Thema wird jetzt eher ein Risikomanagement Thema als ein Reporting Thema. Und das ist gut so, denke ich.
Zackes Brustik: Warum das Thema dann vor allem gerade den Banken unter den Nägeln brennt. Das werden wir jetzt in den nächsten 60 Minuten vertiefen. Aber erstmal noch herzlich willkommen, Maike. Schön, dich mit an Bord zu haben, Expertin für die Themen. Aber wie gesagt, aus der Praxis kennst du wirklich auch quasi, wie das dann bei euch tatsächlich wahrscheinlich als O Töne ankommt von all den Menschen in den Organisationen, die entweder tatsächlich Bock haben und denken, warum geht da so viel hin und her oder die überrascht sind, wenn ihr PL auf die Zukunft nach bestimmten Themen fragt.
Meike Lerner: Vielen Dank, Zakes, für deine Einladung, hier im Podcast teilzunehmen Und ich glaube, du hast es schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Dieses Jahr ist viel passiert. Man hatte den Eindruck, es geht drei Rollen rückwärts, aber vielleicht auch die Perspektive auf 26 und eben der Blick in die Banken, dass auf Unternehmen auch wieder einiges zukommt und die Einschätzung, wie Unternehmen das wahrnehmen, haben wir schon eher die Wahrnehmung, dass die Relevanz weiter auch gesehen wird. Aber natürlich ist es auch immer eine Finanzierungsfrage, wie viel investiert man dann noch in diese Projekte, wenn sie regulatorisch dann nicht mehr notwendig sind. Da ist natürlich ein bisschen mehr Zurückhaltung da, aber ich glaube, der Konsens, dass man was machen muss, sehen wir eigentlich, dass der schon da ist. Es geht dann eher darum, wann machen wir was mit welchen, mit welchen Investments.
Zackes Brustik: Das mit den Investments, das ein super spannendes Thema, was auch beim Impact Festival aufkam bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Aber das ist ein Thema, das teaser ich jetzt nur kurz, da kommen wir, glaube ich später im Podcast drauf zurück. Erstmal noch ein krasser Zufall. Ihr kenn und ich wusste auch nicht, dass ihr beide Autorinnen seid und es gibt sich Ihr seid beide Autorin in der extrem bekannten Für Dummies Reihe. Alexandra, du hast nämlich das Buch geschrieben Sustainable Finance für Dummies. Also das heißt eigentlich wirklich so für Endkonsumenten wie mich.
Alexandra Bolena: Ich würde sogar auf Deutsch übersetzen nachhaltig investieren für Dummies. Das versteht ganz sicher dann jeder.
Zackes Brustik: Das versteht jeder, genau. Und du wiederum, Maike, hast nachhaltige Unternehmensstrategien für Dummies geschrieben. Also euch beide in einer Folge durch Zufall zusammen zu haben, das ist genau die wir brauchen. Das heißt, wir machen jetzt sozusagen eine Sustainable Finance für Dummies für Sustainability Manager eine Spezialausgabe eurer Bücher sozusagen, was rauskommen würde, wenn man sie verbindet. Also richtig cool. Beide Bücher verlinke ich natürlich in den Shownotes, also dazu später mehr. Aber steigen wir erst mal ein. Wir nehmen die Folge ungefähr so eine Woche nach der Verabschiedung des Omnibus Paketes auf. Alexandra, was sind die wichtigsten Änderungen, die man auf dem Schirm haben muss? Du hast ja schon geteasert, die einen jubeln, die anderen trauern. Wie bewertet ihr das?
Alexandra Bolena: Also Omnibus betrifft ja unmittelbar drei Themenkomplexe. Das ist einerseits die CSRD, die Reporting Standards Directive, das zweite die CSD, die Lieferketten Thematik, das dritte CPEM, der Cross Border Adjustment Mechanismus, damit energieintensive, emissionsintensive Tätigkeiten nicht ausgelagert werden Und das dritte ist die Taxonomie. Welche Tätigkeiten, welche Wirtschaftstätigkeiten werden als nachhaltig angesehen. Vor Omnibus wären hier relativ viele Unternehmen auch im KMU Bereich berichtspflichtig gewesen. Das sind sie jetzt nicht mehr. Also der Faktor wurde von 1 zu 10 verringert. Es sind wesentlich weniger Unternehmen berichtspflichtig bei der CSD. Jetziger Stand der Dinge, Es ist noch nicht final beschlossen. Ab 5000 Mitarbeiter nun 1,5 Milliarden Umsatz. Ich habe hier mitgeschrieben, seit 9 Dezember ist das so. Also weiß man, dass es so sein sechs Tage her. Also wir sehen, in welchem aktuellen Thema immer wir uns befinden. Und bei der CSRT, also bei der Reporting Direktiv, soll die Schwelle bei 1000 Mitarbeitern und 450 Millionen Umsatz sein. Das heißt 85 Prozent jener Unternehmen, die noch vor Omnibus, vor Omnibus dachten, sie wären reportingpflichtig, sind es jetzt nicht mehr. Das ist der aktuelle Stand der Dinge. Aber Omnibus hat eine Regulatorik nicht erfasst und die betrifft die Finanz und Bankenaufsicht, das heißt die EBA Thematik. Und die Europäische Bankenaufsicht hat einen ganz, ganz klaren Schwerpunkt beim Thema Klimarisiken, Nachhaltigkeitsrisiken. Und das betrifft jetzt nicht nur unmittelbare physische oder Transitionsrisiken, sondern natürlich auch ganz stark logistische Themen. Wenn ich ein Klimarisiko habe, dann heißt das auch, dass vielleicht meine Schifffahrtswege, die ich im Transportwesen brauche, nicht mehr verfügbar sind. Und das ist jetzt nur ein Beispiel. Und alle diese Themen sollen bei Banken jetzt im Fokus sein. Da weiß die Meike sicher mehr, wenn es um Kreditvergaben geht, aber auch bei der aktuellen Betreuung von Kreditkunden. Also diese Risiken müssen implementiert werden auf der Finanzseite. Das heißt, die Banken werden wieder an die Unternehmen herantreten, Reporting ja oder nein, um darüber Daten zu haben, um klare Transitionspfade zu erfahren, wie sich Unternehmen eine Zukunft angesichts der naturwissenschaftlichen Fakten, die das Klimawandel anpassen werden. Weil das ist das Risiko der Banken.
Zackes Brustik: Also das war jetzt ja bis Omnibus schon genug regulatorisches Schleudertrauma. Wenn ich dir jetzt zuhöre, Alexandra, denke ich mir, alle denken juhu, wir sind das los und haben überhaupt nicht im Blick, dass dann meine Formulierung von der anderen Seite plötzlich eine Keule wieder angeschwungen kommt, die einem ins nächste Schleudertrauma katapultiert. Michael Also wie ist denn dein Blick drauf? Ich glaube zwei Fragen an Du bist die erste Bankerin quasi in Anführungszeichen, die ich hier im Podcast habe. Warum ist das Thema für euch so relevant, unabhängig davon, was die Regulatorik macht? Also wie sehr hängt euer Geschäftsmodell davon ab? Und dann die Was passiert? Also das klang jetzt unglaublich, was Alexandra erzählt, dass da quasi unglaublich viel kommt, worüber fast niemand redet oder was niemand auf dem Schirm hat.
Meike Lerner: Erstmal um das klarzustellen. Ich bin keine Bankerin, deswegen wollte ich.
Zackes Brustik: In Anführungszeichen, du arbeitest für eine Bank. Genau.
Meike Lerner: Also noch mal, wenn wir jetzt noch mal sehen, woher kommen die ganzen CSRD Taxonomie, woher kommen diese ganzen Anforderungen? Es bezieht sich ja alles auf den Green Deal und im Green Deal war eigentlich schon verankert, dass die Banken dort in der Pflicht sind, Denn Intention des Green Deals war ja, die Wirtschaft nachhaltig zu transformieren aus der Wirtschaft selbst heraus. Und man hat da schon identifiziert, dass die Finanzwirtschaft der Treiber ist. Und es wurde also wirklich ein rundes Paket geschnürt über Offenlegungsrichtlinien für Banken. Also was ist in nachhaltigen Fonds wirklich drin, dass Banken da viel stärker in der Pflicht sind über die Taxonomie, dass Banken berichten müssen, wie viel investieren wir in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten bis hin zur CSRD, mit der Unternehmen eben den Banken berichten sollten, was sie in Sachen Nachhaltigkeit tun. Und diese Informationen waren ja primär auch für die Banken, um eben diese Transformation, diese Shifting the Trillions ist ja da immer so der der Oberbegriff, diese Shifting the Trillions wirklich aktiv steuern zu können. Also die Banken waren von vornherein sozusagen im Mittelpunkt dieser ganzen Green Deal Regulatorik. Was uns jetzt weggebrochen ist, ist im Prinzip die Seite der Unternehmen, die jetzt nicht mehr oder viele, Alexandra hat es gerade gesagt, 85 Prozent weniger Unternehmen, die jetzt ihre Zahlen offenlegen müssen. Das heißt, was wir jetzt haben, ist im Prinzip ein Datenleck auf Bankenseite. Die Informationen, die wir brauchen, um um wirklich beurteilen zu können und um reporten zu können, was machen wir denn im Bereich Nachhaltigkeit, um das auch steuern zu können, die haben wir plötzlich nicht mehr. Und dennoch bleiben wir aber in der Pflicht, weiter diese Dinge zu berücksichtigen, weil es sind tatsächliche Risiken, mit denen wir es zu tun haben. Das ist auch, also Banken sind nicht, haben natürlich eine Moral, aber an der Stelle geht es nicht um moralische oder ethische Fragen, sondern geht es um ganz knallharte Risiken. Physische Risiken, also Hitze, Überflutung und so weiter, bedrohen die Sicherheiten, die bei uns hinterlegt sind. Wenn du Immobilien als Sicherheit hinterlegt hast und die sind einem Überflutungsrisiko ausgesetzt, dann ist das ein Ausfallrisiko. Wir haben die transitorischen Risiken mit steigenden Energiekosten sinken die Gewinne, man hat eine schlechtere Kapitaldienstfähigkeit der Unternehmen. All das spielt tatsächlich rein. Und genau, also wir haben jetzt nicht mehr die, die Informationen von den Unternehmen über die CSRD, müssen die aber dennoch abfragen, weil Alexandra hat es gesagt, seit Januar 25 gibt es die EBA Guideline, die Unternehmen oder die Banken verpflichtet Transitionspläne zu erstellen, wo wir genau diese Risiken darstellen und Minimierungsmassnahmen darstellen sollen. Jetzt sind nicht alle Banken in Deutschland, werden nicht von der EBA überwacht, sondern von deutschen Aufsichtsbehörden. Und auch da, und das ist Das neue für 25 gibt es mit dem sogenannten BRUBEC, das ist ein Anpassungsgesetz, wo europäisches Recht in deutsches Recht übergehen wird, wird es im Januar, vielleicht auch im März Anpassungen an Kreditwesensgesetz geben, wo auch für alle Banken in Deutschland diese Transitionspläne verpflichtend werden.
Zackes Brustik: Die Abkürzung Brubeck, Maike kurz ausbuchstabiert, damit die Leute das googeln können.
Meike Lerner: Bankenrichtlinienumsetzungs und Bürokratieentlastungsgesetz, da steckt die Entlastung doch schon drin im Begriff.
Zackes Brustik: Das sind so Worte, die gibt es nur aus Berlin oder Brüssel. Also genau, weil hier immer wichtig ist, die Abkürzung tatsächlich Google Bar zu machen. Danke dir. Ich höre von voll vielen von euch, dass die C Suite aktuell wirklich nichts von Nachhaltigkeit wissen will, dass sie die Budgets gekürzt haben, im schlimmsten Fall sogar euer Team verkleinert haben. Aber das hält ja so intrinsisch motivierte Sustainability Profis wie euch nicht auf. Schaut euch einfach die Themen an, in denen ihr ohne Investition den Fußabdruck effektiv verkleinern könnt, aka Strom oder Gas. Und daher gibt es einen kurzen Werbeblock für Polarstern. Jeden Monat am 8. Schaue ich nämlich in meine Mails und ich freue mich, weil ich Bescheid bekomme, wie viel ich dank meines flexiblen Ökostromtarifs gespart hab. Echter Ökostrom ist übrigens ultra selten. Die NGO Robin Wood hat 1200 Versorger in die Lupe genommen, festgestellt, dass nur 0,8 Prozent wirklich überzeugen in Sachen Ökostromqualität. Mit dem Grüner Strom Label ist Polarstern natürlich einer davon. Und wenn ihr Ökostrom schon habt und dann jetzt noch einen Schritt weiter gehen wollt, wechselt doch einfach euren Gewerbegasanbieter. Polarstern bietet euch beides 100 Prozent öko zertifiziert. Und wenn ihr dann irgendwann in der Chefetage doch wieder ein offenes Ohr für ein komplett neues Energiekonzept da ist, das heißt, wenn Ressourcen da sind, die PV aufs Dach zu bauen oder ein Flottenladekonzept zu entwickeln, dann habt ihr mit Polarstern schon den richtigen Partner an eurer Seite. Die können mit euch Schritt für Schritt die komplette Transformation von Energie, Wärme und Mobilität durchgehend. Polarstern ist übrigens das erste Social Business im Energiemarkt. Das heißt, sie sind B Corp und GWÖ zertifiziert. Und wenn ihr jetzt euch denkt Social Business, das klingt irgendwie so klein und unzuverlässig, ne? Polarstern hat zum Beispiel auch die PV aufs Olympiastadion Berlin gebaut. Die haben Kunden wie Spike, Personio, Alnatura und Partnern mit Unternehmen wie Airbnb. Also nutzt den Jahreswechsel, eure Energiethemen neu aufzustellen. Meldet euch bei Matthias von Polarstern hier über Gewinne Zukunft bekommt ihr das Erstgespräch von 30 Minuten komplett kostenlos. Infos gibt es in den Shownotes.
Alexandra Bolena: Ich denke aber, es ist ganz wichtig, weil die Maike jetzt eines erwähnt hat. Also es geht ja nicht nur um die Aktivseite, um die Fondsverwaltung, in welche Unternehmen investiere ich und wie sehe ich mir dort an, wie mein Risiko ist. Das ist ja nur die eine Seite. Die zweite Seite ist eben diese Passivseite und die dürfte mit dem deutschen Bube genau erfasst sein. An wen gebe ich Kredite, wie schauen meine Bondemissionen aus, Wie können Banken in Zukunft Unternehmen finanzieren und diese Risiken sozusagen am Schirm haben. Und das ist, glaube ich, fast noch der mächtigere Arm. Und der Green Deal hat ja eines erkannt, der große Leverage, also der große Hebel sitzt in der Finanzindustrie. Das ist genau shifting the trillions. Das ist das, was es eigentlich meint. Und da wird dann auch immer von privaten Investoren gesprochen. Wer sind denn private Investoren? Das sind ja nicht die wir, du ich und auch nicht die, die ich in meinem Buch anspreche, sondern die großen Privatinvestoren, Versicherungen und Pensionskassen, also Pensionskassen verwalten auch Milliarden. Auch die sind aufgefordert, in Österreich haben wir die Green Finance Alliance hier ganz klar das Risiko zu minimieren. Also da geht es um unsere Pensionen. Die sollten möglichst so angelegt sein, dass sie nicht irgendwelchen klimarelevanten Risiken ausgesetzt sind, die keiner am Schirm hat.
Zackes Brustik: Darf ich da kurz fragen? Also man hört ja zum Beispiel, dass der norwegische Pensionsfonds, ich glaube eine der größten der Welt, eine Trillion, korrigiere mich, falls ich falsch liege, also eine unvorstellbar große Summe an Geld, die da drin liegt. Und die haben auch angefangen, ihre Portfolios genau nach diesem Kriterium auszumisten, zu schauen, welche Investments sind ein Risiko anbetracht der jetzt schon relevanten Klimawandel auswirkt. Ganz genau, Ich glaube auch, der niederländische Pensionsfonds hat auch, also die Zahl stimmt nicht 100 Prozent, aber ich glaube, es waren so roundabout 20 Milliarden bei BlackRock rausgeholt. Also das heißt, da sind einige schon wirklich, Existieren das jetzt schon durch?
Alexandra Bolena: Ja, ja. Also diese Angst vor Stranded, die mir blühen, wenn ich die naturwissenschaftlichen Fakten nicht zur Kenntnis nehme. Und die naturwissenschaftlichen Fakten sind klimarelevante Fakten, wie gesagt, Es geht nicht nur um die Überflutung eines Industriegebäudes, es geht um Transportwege, es geht um Rohstoffe in diesen Lieferketten. Also das ist ja sehr, sehr, sehr, sehr vielfältig. Jetzt habe ich noch die letzte große Privatinvestorengruppe, sind natürlich auch Versicherungen, die auch auf beiden Seiten betroffen sind. Also einerseits veranlagen Versicherungen unsere Versicherungsprämien. Wo investieren sie das? Das ist ein Thema. Und das Zweite ist auch wie können die noch Risiken versichern? Das heißt auch bei der Versicherung ist sozusagen nicht auf der Anlegeseite, sondern auf der Passivseite die Wie kann ich angesichts verändernder Rahmenbedingungen eine Versicherungsprämie gestalten? Das heißt auch das kommt auf die Unternehmen zu. Werde ich überhaupt noch versichert?
Zackes Brustik: Geht das meistens noch, Aber es wird teuer und du brauchst andere Lösungen, oft vielleicht sogar an der Versicherung vorbei direkt mit dem Schadenssanierer.
Meike Lerner: Ergänzend dazu, zu diesen Risiken und zur Versicherbarkeit würde ich auch noch eben was ergänzen. Also jetzt neben dem Brubeck, was jetzt nächstes Jahr kommt, was eigentlich diesen Anspruch der Datenlieferungen oder auch für Banken des Darstellens, Wie wollen Sie Ihr Kreditportfolio emissionsärmer bekommen als Ergänzung. Diese Anforderungen, die gibt es ja schon länger. Also Unternehmen werden das kennen jetzt vielleicht nicht die Nachhaltigkeitsmanager oder vielleicht doch, aber vielleicht sind auch schon mal Geschäftsführer auf die Nachhaltigkeitsmanager zugekommen und haben Hey, wir haben ja von unserer Bank so einen ESG Fragebogen bekommen. Die wollen jetzt plötzlich irgendwie wissen, wie wir in Sachen ESG aufgestellt sind. Und das ist im Prinzip auch schon so ein bisschen der Vorläufer, was ja auch schon im Hintergrund seit ein paar Jahren passiert, dass Banken tatsächlich schon von ihren Kunden im Kreditportfolio ESG Risiko Scores erstellen. Also da fängt man jetzt an oder schon die letzten zwei Jahre eigentlich diese Daten zu sammeln. Und das wird wahrscheinlich jeder Geschäftsführer auch kennen. Diese ESG Fragebögen, die kommen blöderweise von allen Banken separat. Also da gibt es jetzt auch wenig Vereinheitlichung blöderweise. Und da werden eben so Sachen abgefragt, auch Welche Versicherungen hast du? Wie ist dein Asset eben versichert? Aber auch Scope 1, 2, 3 Emissionen.
Alexandra Bolena: Warum?
Meike Lerner: Weil wir genau diese Anforderungen als Bank haben, diese Risiken im Kreditprozess mit einzuwerten. Langfristig bedeutet das nämlich höhere Risiken, eine höhere Eigenkapitalhinterlegung bei Banken. Das heißt, wir müssen aus Sicherheitsgründen, Betriebssicherheitsgründen, wie auch immer, müssen wir das mit berücksichtigen, weil jedes Risiko kostet am Ende Geld und das muss sich im Kredit dann auch in den Konditionen widerspiegeln. Und bei ESG stehen wir dann noch am Anfang, aber auch da wird es in den kommenden Jahren sich dahin entwickeln, wenn die Datenlage besser ist, dass natürlich Kredite teurer werden, wenn das Unternehmen nicht nachhaltig ist.
Zackes Brustik: Was ich da heraushöre, ist doch eigentlich ein Auffahrunfall mit Ansage. Also weil einerseits kommt die EU und zieht die Daumenschrauben an im Finanzsektor und andererseits nimmt sie den ganzen Unternehmen die Richtspflicht weg. Und das heißt, jeder, der unter die ESRS Schwelle oder die CSD Schwelle fällt, kann sich überlegen, ob er den VSE macht oder nicht, hat dann noch ewig Zeit, bis ihm dann irgendein Großkunde auf die Nerven geht und sagt, jetzt brauche ich aber die Daten. Also das kann sich ja nicht aufgehen. Ich habe zum Beispiel auch irgendwie das jetzt ein halbes Jahr her mit einem, ich glaube CTO von der wirklich großen Bank gesprochen, die hatten ein umfassendes Daten und KI Projekt am Laufen, um all diese Themen auswerten zu können. Die haben das komplette Team wieder abgesägt in meinen Worten sozusagen, weil ihnen schlichtweg die Daten für diese Projekt fehlen, weil sie nicht mehr Zugriff auf all diese ESG Daten ihrer mittelständischen Kunden haben. Also das kann ja nicht gut gehen.
Meike Lerner: Genau das ist zum Nachteil der Unternehmen, muss man auch sagen, wenn die Unternehmen jetzt meinen, sie müssten diese Daten nicht liefern, ist das eher zu deren Nachteil. Denn was wir machen müssen, wir haben es jetzt mehrmals gesagt, Banken müssen auch diese Transitionspläne erstellen, jetzt auch mit dem neuen KWG Gesetz, was nächstes Jahr kommt, Kreditwesengesetz, wo diese Transitionspläne dann auch drinstehen werden. Das heißt, wir müssen jetzt, und das haben alle Banken jetzt im letzten Jahr gemacht, wir müssen ja wissen, wie viel finanzierte Emissionen haben wir. Denn Finanzierte Emissionen sind das, was unsere Kunden an Emissionen ausstoßen. Denn was wir als Bank emittieren, das ist ja verschwindend gering im Vergleich zu den Emissionen, die wir im Kreditbuch haben. Das heißt, was alle Banken jetzt gemacht haben, sie haben ihre finanzierten Emissionen ermittelt, um zu wissen, wo stehen wir und wo können wir hin und wie müssen wir mit unseren Kunden sprechen oder was müssen wir sagen, denen auch als Ziele geben, wie die ihre Emissionen senken müssen, denn das sind bei uns die Hauptemissionen. Und aktuell, wenn du halt keine Echtdaten von den Kunden hast, dann nimmst du halt Schätzwerte, dann guckst du die Branche an, dann guckst du dir verschiedene andere Parameter an, die sich anwenden lassen. Da werden die Unternehmen aber vermutlich eher schlechter bei wegkommen, als wenn sie ihre tatsächlichen Scope 1 bis 3 Emissionen geben und wir auf dieser Basis dann unser Portfolio sozusagen beziffern können.
Zackes Brustik: Also kurzes Take away, Wenn du also quasi nicht mit Schätzdaten, sondern mit Factuals arbeitest, dann hast du auch deinen Mitbewerbern schon einen Schritt voraus, zum Beispiel besseren Kreditkonditionen. Das war jetzt für mich so ein kleines Take away schon ganz pragmatisch für Sustainability Manager.
Meike Lerner: Ob das jetzt aktuell schon mit besseren Kreditkonditionen hinterlegt ist, weiß ich nicht, weil du kannst ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Also ich glaube, da brauchen wir noch ein paar Jahre, bis wir wirklich gute Datenlagen haben. Aber du hast natürlich im Gespräch mit deiner Bank bist du im Vorteil, wenn du darlegen kannst, du kümmerst dich schon drum, du ermittelst deine Scope 1 bis 3 Emissionen und hast vielleicht auch schon Reduktionspfad, den du selber verfolgst. Das ist natürlich in diesen ganzen Kreditprozessen ein Riesenvorteil, der sich sicherlich nicht negativ auswirken wird, sagen wir es mal so.
Zackes Brustik: Ganz vorsichtig vor meiner nächsten Frage, Alexandra, du wolltest noch was hinzufügen.
Alexandra Bolena: Ja, aber da würde ich fast an die Meike weitergeben, da bin ich keine Expertin, aber es gibt Picker und ich weiß jetzt auch nicht, wofür Picker steht, Aber genau das ist ja eine Regulatorik, die sozusagen dafür steht, dass je valider die Daten, je mehr du nachweisen kannst, dass deine Daten stimmen und nicht nur irgendwie geschätzt sind, dass du dann eben auch bessere Konditionen kriegst. Also auch das ist ein Teil.
Meike Lerner: Also PIKE wird die Methodik nach der, also die war auch in den esrs, in der CSRD verankert, dass pikev eine Methodik ist. Da kannst du für verschiedene Assetklassen, sei es fürs Kreditportfolio, für Depo A und im Kreditportfolio noch mal unterschieden. Private Baufinanzierung, gewerbliche Immobilien gibt es eben Algorithmen und Formeln dahinter gelegt, mit denen du eben diese finanzierten Emissionen ermitteln kannst.
Zackes Brustik: Auch für unsere Akronymbücherei weißt du, für was das steht.
Meike Lerner: PCAF steht für Partnership for Carbon Accounting Financials. Wie gesagt, das ist eine Methodik, die man da anwendet, auf die viele Banken sich beziehen, weil sie eben einmal gut durchdacht wurde. Also es ist jetzt keine, keine Regulatorik, sondern eine Methodik, um das jetzt auch nicht noch mal klarzustellen.
Alexandra Bolena: Genau, letztes Jahr wurde zum ersten Mal auch eine Bank, ich glaube es war eine spanische Bank, tatsächlich von der Eber gestraft in einem relativ hohen sechsstelligen Bereich, was für eine Bank jetzt kein Vermögen ist, aber es zeigt die Tendenz, in die es geht. Durchtauchen und hoffen wird schon nicht so schlimm sein, funktioniert nicht mehr. Also die Aufsicht schaut darauf, dass Banken das wirklich tun. Die Banken müssen auf die Unternehmen schauen und auf einmal haben wir das Thema wieder dort, wo es mit der CSRD und mit der CSD über Bord geworfen wurde. Und ich glaube, eins ist ganz, ganz wichtig, sich vor Augen zu führen. Omnibus ist eine Entbürokratisierungsinitiative, aber keine Abschaffung der Nachhaltigkeitsverpflichtung. Diese Transitionswege sind nach wie vor Pflicht, um sich finanzieren zu können.
Zackes Brustik: Diese Frage liegt mir die ganze Zeit schon auf der Zunge. Die Banken brauchen Transitionspläne und was explizit rausgestrichen wurde, ich glaube, bei der CSD sind die Transitionspläne, also gerade für die Unternehmen. Also da kommen ja wieder auf diesen, ich sage es jetzt mal in meinen Worten, wirklich diesen Auffahrunfall mit Ansage. Also wie soll sich das aufgehen? Also der Transitionsplan der Bank ist natürlich nicht der der Kunden, aber irgendwie um den zu bauen, musst du ja auch.
Meike Lerner: Wissen am Ende schon indirekt eben schon. Und das ist ja mit diesem finanzierten Portfolio natürlich.
Alexandra Bolena: Ich hatte das Vergnügen, jetzt vor zehn Tagen eine Sustainable Finance Konferenz, den Vorsitz zu führen und da war auch Bankenvertreterin, die ganz klar gesagt hat, es gibt natürlich auch super Chancen für Banken. Die Rollen haben sich komplett verändert. Sie müssen jetzt Kunden begleiten, sie müssen Kunden aufklären, sie müssen die an der Hand nehmen und die in diesen Transitionspfad führen, also eine komplett neue Rolle für Banken, die aber natürlich auch unheimliche Chancen bietet. Und da ist auch noch eine andere regulatorische Bestimmung gefallen, das ist die EPBD. Frag mich nicht wofür es steht. Auf Deutsch ist es die Gebäuderichtlinie, wo ganz klar Banken auf bestehende Kunden zugehen. Das ist der Plan dieser Bank und ihr habt entsprechend dieser Richtlinie diese oder jene Risiken in eurem Portfolio. Wir können euch helfen, die zu minimieren. Also es ist auch für Banken gibt es durchaus noch etliche Themen, wo man sagen kann, okay, wenn ich das gezielt angehe, dann ist das eine Win Win Geschichte, weil dann helfe ich die Wirtschaft zu transformieren, habe weiter als Bank ein Geschäft und habe eine engere Kunden, weil ich sie dabei begleiten kann.
Meike Lerner: Genau was du sagtest auch Alexandra, ich habe die ganze Zeit genickt, das können jetzt die Hörer natürlich nicht sehen. Genauso es kommt von verschiedenen Seiten. Wir haben eben auch die Gebäuderichtlinie, aber da muss man auch sagen, es ist eben auch für Banken schwierig. Die ist die europäische Gebäuderichtlinie, die soll auch jetzt Anfang des jahres, also Anfang 26 in deutsches Recht umgewandelt werden. Und wir wissen immer nie, was kommt, denn Dann wird es 1 zu 1 übernommen, wird das noch mal adaptiert. Das sind dann ja immer diese Umsetzungsgesetze, auf die wir dann auch warten müssen. Und bei dieser Gebäude EU Gebäuderichtlinie wird es eben darum gehen, jetzt mal so ganz grob vereinfacht, dass man sich, ich habe ja gerade gesagt, die Unternehmen haben ja schon so ein Risiko Score jetzt auch bei den bei den Banken, dass man sich einfach mal die anguckt, auch die im gewerblichen Immobilienbereich zum Beispiel unterwegs sind bei den Banken und sagt, man schaut sich die schlechtesten 15 Prozent des Portfolios an, ob das jetzt 15 oder 10 sind, weiß ich nicht mehr auswendig, schaut sich die an und geht auf die zu, dass die eben Sanierung vorantreiben. Und ich gebe dir recht, das ist Alexandra für Banken auch wirklich eine super Chance. So sehen wir das auch nach wie vor. Wir sehen die Nachhaltigkeit als Chance für uns und auch für die Kunden, sehen eben nur die Herausforderung, an die Daten zu kommen. Aber jetzt muss man auch fairerweise Nicht jede Branche lässt sich gleichermaßen gut transformieren. Du hast es eingangs die Landwirtschaft gesagt, das ist natürlich eine unheimliche Herausforderung und da kannst du als normale Volksbank beispielsweise, die im ländlichen Bereich stark da unterwegs sind. Du kannst ja nicht sagen, wir machen jetzt ein Divest und wir nehmen jetzt keine Landwirte mehr als Kreditkunden, weil die versauen uns unser CO Portfolio. Das kannst du ja nicht machen. Es gibt Banken wie die unsere, die finanzieren die Gesundheits und Sozialwirtschaft und ich glaube, da hat niemanden Interesse daran, dass da die Finanzierung dieser Einrichtung darunter leidet. Wohl wissend, dass das Gesundheitswesen der 5 stärkste Emittent weltweit ist. Also ein Krankenhausbett emittiert so viel CO wie vier Einfamilienhäuser. Also da haben wir natürlich unheimliche Zielkonflikte. Da können wir nicht einfach oh Mensch, da kriegen jetzt ganz schlechte Kreditkonditionen, weil die haben keine gute CO Bilanz, das jetzt so nicht funktionieren. Das heißt, wir sagen das immer so einfach dahin. Die Branchen müssen sich transformieren. Das ist unter Umständen mit wirklich sehr krassen Zielkonflikten verbunden und dann ist es auch die Aufgabe der Banken und so sehen wir das sehr gut abzuwägen, was hat jetzt gerade für uns auch den gesellschaftlich größten Mehrwert. Und da können wir nicht alleine nur auf die CO Emissionen referenzieren, sondern da müssen wir uns das Gesamtbild wirklich anschauen und darin liegt aber auch die Chance. Und aber wir müssen damit unseren Kunden in den Dialog gehen, genau wie du sagst, Alexander, wir müssen die begleiten, mit denen in den Dialog gehen und gemeinsam Lösungen finden, von denen die Gesellschaft profitiert und nicht die Regulatorik heißt das auch.
Zackes Brustik: Jetzt mal wieder platt gesagt. Also machen wir uns nichts vor. Anfang des Jahres wurden glaube ich bei McKinsey ey reihenweise die ESG Abteilung gestrichen. Ganz viele ESG Berater waren gerade frisch im Job, sind dann wieder raus und arbeiten jetzt in der Jennifer Abteilung oder so. Aber müsst ihr tatsächlich jetzt dann als Banken diese Abteilung aufbauen, um diesen Dialog stemmen zu können? Dann ist ja nicht gerade ohne.
Meike Lerner: Also das haben wir schon gemacht. Das haben wir im Prinzip auch schon gemacht. Das war schon mitgedacht im Rahmen dieser CSRD Umsetzung und auch der Taxonomie, die wir ja auch eben hätten machen müssen. Da sind wir jetzt auch raus. Auch als Bank sind wir jetzt aus der CSRD raus. Aber sozusagen, dass wir das jetzt nicht einfach an die Kunden schieben können, unkommentiert, das war schon klar. Das war von vornherein mitgedacht dass man gerade bei den institutionellen Kunden sehr stark in den Dialog gehen muss. Wir hatten auch schon, als der Omnibus noch nicht angerauscht kamen, Austauschformate. Wir hatten Webinare mit dem Kunden, um das auch aufzuklären, um möglichst transparent auch zu sein, was wir wirklich brauchen und wofür wir das brauchen. Weil wir haben auch festgestellt, es war ein unheimlicher Unmut. Und das ist natürlich jetzt auch ehrlich gesagt ein bisschen ungerecht, wobei ich jetzt nicht finde, dass Banken da irgendwie großes Mitleid verdient haben. Aber jetzt sozusagen die ganze Verantwortung für diese Transformation und die Datenbeschaffung den Banken aufzuerlegen, hat uns natürlich auch so ein bisschen bei dem Thema in Misskredit gebracht. Und wir haben schon gemerkt, dass es ein unheimliches, weil jetzt nochmal Gesundheitssozialsektor, die haben echt andere Probleme gerade als ihre Co Sachen zu reporten. Und wenn man da jetzt aber trotzdem noch kommt als Bank und sagt, das brauchen wir jetzt aber auch noch, dann löst man da keine Freudenschreie aus. Und haben wir uns bemüht, wirklich das ganz transparent und engmaschig auch zu begleiten, um die Notwendigkeit eben auch darzulegen.
Alexandra Bolena: Also jetzt habe ich vielleicht doch noch einen O Ton auch aus Brüssel, aber der will sicher nicht zitiert werden. Die Frage, warum kam es jetzt überhaupt zu Omnibus? Und das wurde mir von einem Mitverhandler so beschrieben, dass er gesagt, ja, weil wir einfach mit der CSD komplett übers Ziel geschossen haben. Also du kannst nicht bis in die letzte Lieferkette alles nachweisen. Warum wurde bei der CSD übers Ziel geschossen? Weil die Big Four hier den Goldrausch gesehen haben und Unmengen hineinverhandelt haben in der Annahme, sie können das dann den Unternehmern sozusagen als Geschäftsfeld umhängen, um dort Beratungspflichten zu übernehmen. Und da ging es aber nur um die Regulatorik, da ging es nur um die Berichtspflicht. Und da dann hat die Industrie aufgeschrieben und gesagt, wir können nicht ununterbrochen berichten, darum geht es ja gar nicht. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren, auf die echten Risiken, die müssen wir erfassen. Und das ist jetzt das Ziel dieses Omnibus. Weg von dieser reinen Reporting Geschichte, wo wir dann einen Datenfriedhof haben zur Identifizierung der echten Risiken. Und die haben letztlich dann die Banken im Buch. Und jetzt ist diese ganze Verantwortung von den Big Four, die hier den Goldrausch hatten, zu den Banken gewandert und könnte mir vorstellen, dass hier auch ein gewisser personeller Austausch erfolgt. Aber insofern sind diese vielen Loops, die da gedreht wurden, hoffentlich am Ende des Tages auch sinnvoll. Es geht nicht darum, Daten zu produzieren, sondern sich zukunftsfit aufzustellen an der Stelle.
Zackes Brustik: Alexandra, vielleicht eben so ein kleiner Part Sustainable Finance für Dummies. Wie hängt denn das alles zusammen? Weil jetzt Begriffe, die mir im Vorfeld quasi zugeflogen sind, die ich aber noch nicht so, ich sag mal, in Organigramm packen kann, sind. Du hast die SFDR, du hast die Sustainable Finance Directive oder Finance Disclosure Regulation. Genau, dann hast du die ESMA, die European Securities and Markets Authority, das habe ich bei dir im LinkedIn Post gesehen, Alexandra, ein Arbeitsprogramm für 2026 veröffentlicht. Also welche verschiedenen Zusammenhänge muss ich kennen, welche Mechanismen greifen da ineinander, was muss ich auf dem Schirm haben als Sustainability Manager?
Alexandra Bolena: Also ich glaube, die SFDI ist relativ egal. Also nein, das stimmt nicht. Im Fondsmanagement ist sie sehr wichtig. Im Moment hatten wir die Möglichkeit, nach Artikel 8 oder 9 Fonds bezüglich Nachhaltigkeit zu bewerten. Das wird es in Zukunft nicht mehr geben. Man arbeitet jetzt daran an Artikel sieben, acht und neun. Sieben sollen foos sein, die in Unternehmen investieren, die sich in der Transformation bewegen. S, also Sustainability FUß sollen jene sein, die nach Ausschlusskriterien oder Best in Class in die richtige Richtung gehen, Punkto Nachhaltigkeit. Aber wenn wir sozusagen die schlechten ausschließen, hat die Regulatorik dann irgendwann auch erkannt, das kann es ja nicht sein. Wir müssen ja auch den Schlechten dabei helfen, besser zu werden. Deswegen dieses T für Transformation. Das ist jetzt Artikel 7, das sind die neuen. Dann haben wir Sustainability Fonds, das werden Artikel 8 sein und 9 sind dann mein E ist ESG und S ist dann Sustainability. Also 9 sind dann die DS, die wirklich in innovative Technologien, in neue Themen, die uns dabei helfen, die Welt ein Stückchen besser zu machen, investieren. Also da gibt es bei der Sustainable Finance Disclos Regulation Änderungen. Das hat aber vor allem das Fondsmanagement am Radar. Die ESMA wiederum ist der Zusammenschluss der europäischen Aufsichtsbehörden. Also in Österreich haben wir die FMA, in Deutschland hat sie die BaFin, die auch ganz stark einen Fokus auf diese Themen legen. Und jetzt werfe ich noch zwei Zahlen in den Raum. Wenn wir uns vor Augen führen, dass 50 Prozent des globalen GDP von Biodiversität abhängen und 60 Prozent davon, dass wir vernünftige Wasserzugänge haben, dann kann man und sauberes Wasser, dann kann man sich schon vorstellen, was für Risiken hier auf uns zukommen, wenn wir das nicht in den Griff kriegen. Und genau das sind auch die Themen der ESMA, der europäischen Finanzmarktaufsichtsbehörden, sich das anzuschauen, damit wir eben im Asset Management, aber auch im passiven Kreditportfolio keine Risiken haben oder weniger Risiken haben, diese Stranded Assets zu verhindern, die auf uns zukommen, wenn wir diesen schwerfälligen Danke nicht in die richtige Richtung bringen. Wenn mehr als die Hälfte der kompletten Wertschöpfung abhängig ist von Natur und Wasser und von all diesen Dingen, dann spricht hier bitte jetzt nicht Greenpeace, sondern da spricht die Wirtschaft, die Finanzindustrie. Und beim Weltwirtschaftsforum in Davos wurden auch wieder die 10 größten Risikofaktoren dargestellt und auf 2 Jahressicht sehen die größten Wirtschaftsführer dieser Welt 2 klimarelevante Risiken und auf 10 Jahressicht, also 5 der 10 größten Risiken sind Umwelt und klimarelevant und nachhaltigkeitsrelevant. Wir wissen weltweit aussieht, also wir haben genug Sorgen Und trotzdem sind 5 der größten nachhaltigkeitsrelevant.
Zackes Brustik: Und da hat die ESMA ein eigenes Arbeitspapier angesetzt. Weißt du, was die genau vorhaben und wie wiederum quasi ist das dann relevant für Sustainability Manager?
Alexandra Bolena: Genau das zu tun, was die Maike jetzt erzählt hat. Darauf schauen, dass Banken diese Themen im Blick haben.
Zackes Brustik: Wieder der Ball zu dir, Meike. Wie sieht denn dann die Arbeit ganz konkret aus? Also ich glaube, das hattest du auch mal an anderer Stelle geschrieben oder vorgetragen, wie krass das BIP schrumpft, wenn wir nichts machen. Also einfach was für eine große Auswahlrisiken das sind, was ja dann auch wieder heißt, das BIP schrumpft, die Unternehmen können ihre Kredite nicht zurückzahlen, euer Business geht den Bach runter sozusagen. Also wie löst ihr das auf, wenn du jetzt zum Beispiel mit einem Krankenhaus zusammenarbeitest oder Kredite vergeben sollst und du merkst, ja, aber die haben Geld krass gekürzt, die haben eh kein Budget.
Meike Lerner: Ja, also das ist jetzt ein Sonderfall tatsächlich auch diese Gesundheits Und Sozialwirtschaft, da geht es eben auch um Refinanzierung. Das ist ja jetzt auch kein normales Wirtschaftsunternehmen. Die werden von Kassenbeiträgen refinanziert und solche großen Sanierungsaufwendungen beispielsweise, die sind in diesen Budgets nicht mit drin. Das heißt, das können wir auch gar nicht lösen. Da muss da muss eine Gesetzesänderung her, da muss das SGB V geändert werden, damit es eine andere Refinanzierung gibt. Aber das ist ja jetzt gar nicht unser Thema. Tatsächlich ist es aber so, dass du hast auf einen Artikel referenziert, den ich letztens veröffentlicht habe, da geht es darum, dass dieses Nicht Tun einfach viel, viel teurer ist als das Tun. Und das sind eben diese hohen Verluste, die wir dann haben, wenn wir eben nichts tun. Die Alexandra hat es gesagt, sind die ganzen Wertschöpfungsketten, die zusammen zusammenbrechen, wenn wir auch ganz viele Ökosystemdienstleistungen nicht mehr auf die zurückgreifen können. Diese Ökosystemdienstleistungen, das ist ja wirklich angefangen von sauberer Luft, von Hitzeschutz bis hin zu Medikamenten, Wirkstoffen, also das ist ja wirklich eine ganze Palette. Und wenn uns das verloren geht, dann braucht man jetzt nicht lange überlegen, dann können wir bestimmte Medikamente nicht mehr herstellen. Gleichzeitig werden viel mehr Leute krank werden, können schlechter versorgt werden und so weiter und so fort. Es gibt viele Ausfälle, auch dass Mitarbeiter eben viel häufiger ausfallen wegen Hitze, wegen Krankheit und so weiter. Also tatsächlich für die Gesamtwirtschaft ist das Nichtstun verdammt teuer.
Zackes Brustik: Da wird auch nächste In der neuen Staffel kommt eine Folge ganz mit einem Fokus auf den Krankenhausbereich, weil die die fantastischsten Kreislaufwirtschaftsherausforderungen haben. Gleichzeitig ganz vorne sind an der Front an den Themen, die du gerade beschrieben hast, plötzlich Die Pollenbelastung fast 350 Tage im Jahr. Also super spannendes Thema. Wer da wirklich quasi die eine oder andere harte Nuss knackt, hat was zu erzählen, was für alle anderen sustainabil, Profi, super spannend. Ich freue mich schon mega auf die Folge. Aber Alexandra, du wolltest da noch kurz was hinzufügen.
Alexandra Bolena: Ja, anschließend an das, was Maike gesagt Das, was Unternehmen haben sollten, ist einen Plan. Und das wäre auch im Rahmen der CSR die Anforderung gewesen, sich einen Transitionsplan zu überlegen, indem ich mal eine Stakeholder Analyse mache und schau, okay, was sind eigentlich die wichtigsten Player in meinem Business und eine Wesentlichkeitsanalyse dann auch machen, sage okay, wo habe ich eigentlich meine größten Risiken? Und ich spiele das mit meinen Studenten immer durch anhand eines Käsefabrikanten und das beginnt mit der Kuh auf der Alm, der es zu heiß ist und deswegen gibt sie keine Milch mehr und endet beim beim Käse, der nicht verkauft wird. Und was mache ich dann mit dem und wie verpacke ich ihn und wie transportiere ich ihn? Also das komplette System einfach mal anschauen, out of the box day denken, verrückt sein. Vielleicht kommt man darauf, dass man wirklich auch sein Businessmodell nändern muss. Also Verbrennermotor Stichwort. Also das geistert jetzt gerade durch die Medien, wird glaube ich, heute verhandelt und morgen dann endgültig verkündet.
Zackes Brustik: Da muss ich jetzt kurz fragen. Also jetzt wurde so viel Lobbyarbeit betrieben für das Aus vom Verbrenner aus, Aber haben denn die Finanzinstitute überhaupt noch Lust, das Audi, Mercedes, MAN zu finanzieren?
Alexandra Bolena: Ja, nein, nein, du hast durchaus recht. Und in der österreichischen Tageszeitung war heute ein Interview mit einem Kiem Manager, der gesagt Wir wissen, dass die Verbrenner nicht die Zukunft sind und auch es ist die E Mobilität, weil wir brauchen ja auch Infrastrukturen. Es ist fein, wenn wir alle von Wasserstoffautos träumen, aber man muss ja dann auch noch die Infrastruktur aufbauen. Und da haben wir jetzt eindeutig global einen Weg eingeschlagen, der relativ ausgetreten ist. Da wird sich nicht mehr viel ändern. Also E Mobilität ist das Thema der Zukunft und es wird Industrien geben, die müssen sich ihr Businessmodell überlegen. Ich meine, Nokia hat auch, hat die Smartphones verschlafen, Kodak hat irgendwie, die hat auch verschlafen. Es wird nicht nur Gewinne in diesem System geben, aber es gibt unheimlich viele Chancen und auch Unternehmen, die jetzt vielleicht noch eine Wirtschaftstätigkeit verfolgen, die nicht zukunftsträchtig ist. Je früher sie das erkennen, desto früher können sie sich dann auf die Transition einstellen und etwas verändern. Und das ist wieder diese große Chance.
Zackes Brustik: Ich weiß, Maike, du wirst da was hinzufügen. Aber trotzdem noch mal meine Frage. Also den Appell würde wahrscheinlich jeder, der hier zuhört, sofort unterschreiben. Aber praktisch würde ich schon von ausgehen, dass Mercedes, Audi, Porsche trotzdem noch gute Kredite bekommen in den nächsten Jahren. Theoretisch dürfte das ja gar nicht mehr der Fall sein. Praktisch wird es wahrscheinlich trotzdem so laufen, oder?
Meike Lerner: Ja, das können wir hier glaube ich gar nicht so beurteilen. Und da muss man auch ehrlicherweise sagen, jetzt da geht es ja darum, auch um die Frage muss man vielleicht auch unterscheiden. Also es geht ja mal um die Frage, sind die Verbraucher innen bereit solche Unternehmen zu finanzieren, weil die sind ja am Kapitalmarkt finanziert und da geht es jetzt auch gar nicht, ja geht's auch um Kredite oder so, aber das ist jetzt auch nicht so das Business unserer Bank zum Beispiel, deswegen kann ich da jetzt auch nichts zu sagen. Aber die Frage ist ja auch, das sind ja Kapitalgesellschaften, kriegen die noch Geld über den Kapitalmarkt? Und das wird dann eher die Frage sein, Das Ziel vielleicht auch so ein bisschen in diese Richtung. Es gibt ja große Fondsgesellschaften, wo es auch beispielsweise entweder die Sparkassen oder wir gehören jetzt zur genossenschaftlichen Finanzgruppe, wo wir als gesamte Finanzgruppe hinter stehen. Und da ist es schon so, oder es ist auch schon vorgekommen, dass sich die Fondsanbieter da rausziehen. Also beispielsweise hatten so Shell und wie sie alle hießen ja irgendwie auch vollmundig vor ein paar Jahren gesagt, Unternehmen in Transition. Ja, also wir, natürlich sind wir jetzt hier mit unserem Geschäftsmodell nicht nachhaltig, aber wir machen uns auf den Weg, wir stellen, wir stellen auf erneuerbare Energien um und und und. Viele haben Rückzieher gemacht und da kannst du natürlich dann so als große Fondsgesellschaft sagen, alles klar, da machen wir in die West und das sind dann echt große Summen und das passiert schon, das passiert auch, wenn VW den Uiguren Skandal nicht löst. Also da hat man einen Hebel über diesen Finanzmarkt, dann gehen wir jetzt mal weg von diesen Krediten, weil ich glaube der Hebel ist dann an der Stelle größer betrifft das Unternehmen. Insofern, ja, wenn es auch ein Unternehmen hat eine Anlagestrategie, wird sein Geld irgendwie investieren wollen und dann ist die Frage, will ich das nachhaltig anlegen, das Geld oder konventionell? Da muss man auch noch mal unterscheiden, wenn ich jetzt sage, dann gehen die Fondsgesellschaften da raus, dann bezieht sich das auf nachhaltige Fonds. Und das ist noch mal eine ganz wichtige Unterscheidung. Das heißt nicht, die gehen da komplett raus, das ist auch das Thema bei Waffen oder so. Es geht ja immer, wir reden ja hier von Nachhaltigkeit und dann reden wir von nachhaltigen Fonds, von nachhaltigen Finanzprodukten Das ist noch mal eine ganz wichtige Unterscheidung.
Alexandra Bolena: Also einerseits ist mit dieser Unterscheidung oder Nänderung von Artikel 8 und 9 in Artikel 7 8 und 9, wo mit 7 eben auch Transformation erfasst werden soll. Aber das ist wie gesagt alles noch in Schwebe. Da gibt es nur diese Überschriften im Moment. Aber ergänzend zu den Fondsmanagern, die die Meike genannt hat, sind wir da natürlich bei den anderen großen Asset Ownern. Da sind wir beim Nostro von der Versicherung, bei der Eigenveranlagung und bei den Pensionskassen. Und die kriegen auch den Druck einerseits von der Finanzmarktaufsicht und auch Europa. Also Europa macht die Richtlinien für die Versicherungen und die soll, wenn sie Bestimmungen sagen, eben auch mit wie viel Eigenkapital muss was hinterlegt werden. Und wenn diese Industrien dann einfach mit einem höheren Risiko versehen sind, dann muss ich mir Eigenkapital hinterlegen als Versicherung und dann ist es als Versicherung unten. Also die werden, die sind unter Druck und wenn sie weiter sagen, wir wollen weiter Verbrenner. Ja, das ist also aus meiner Sicht ist das wirklich die falsche Strategie und der Kia Manager hat das sehr schön auf den Punkt gebracht. Das ist Vogel Strauß Politik war das.
Zackes Brustik: Kia wie der Autohersteller.
Alexandra Bolena: Der Österreich Vertreter von Kia war heute.
Zackes Brustik: Im Interview in der Zeit Wahnsinn. Und dass es einen alternativen Weg gibt, sieht man auch daran, dass Spanien immerhin, ich glaube die zweitgrößte Autoherstellernation in Europa, haben sich zur Elektromobilität bekannt. Die bleiben dabei, dass bis 2035 jedes neu produzierte Auto zu 95 Prozent ein batterieelektrisches oder mit einem alternativen Antrieb versehenes Auto ist. Das heißt, dann haben auch die ganzen Fonds alternativ.
Alexandra Bolena: Ja, natürlich. Und in Norwegen, glaube ich, wurden mittlerweile 95 Prozent aller Neuzulassungen sind E Autos. Da ist ja auch der Druck da. Wir haben ein ein Thema noch gar nicht besprochen und zwar sind wir vielleicht noch wichtig. Das eine ist auch das Thema Queen Washing. Damit habe ich natürlich als Unternehmen auch ein unheimliches Risiko, ein Reputationsrisiko. Und da ist die Regulatorik also auch einmal also am richtigen Weg. Manches wird verschoben, manches ist bereits da, aber es ist für Unternehmen nicht attraktiv, an den Pranger gestellt zu werden. Und ihr habt in Deutschland den goldenen Geier, wo immer wieder Unternehmen dafür ausgezeichnet werden, wie gut sie im Queenwashing sind. In Österreich haben wir auf dem Verein für Konsumenteninformationen, das ist eine Plattform, die haben eine Plattform eingerichtet, also eine Art Whistleblower Plattform, wo du als Konsument Unternehmen nennen kannst und die schauen sich dann an, wie ehrlich meinen die es wirklich, Das ist ja nicht lustig für Unternehmen. Das ist auch noch mal ein teures Risiko, das letztlich wieder auf die Banken durchschlägt.
Meike Lerner: Absolut. Und genau, aber dieses Greenwashing ist auch eine wichtige Säule auch dieser ganzen europäischen Regulatorik. Auch die CSRD sollte ja letztlich Greenwashing vorbeugen, denn was man auch immer vergisst, durch diese doppelte Wesentlichkeitsanalyse sollten Unternehmen ja angehalten werden, wirklich nur das Wesentliche darzulegen. Und was nicht wesentlich ist, darfst du dann ja auch gar nicht berichten. Das heißt, du wirfst den Scheinwerfer auf die interessanten Themen und kannst nicht irgendwie in einem Blabla die Dinge verschleiern, die wirklich relevant sind. Also das war ja auch ein Hebel. Und es gibt darüber hinaus ist auch noch mit EMCO, das steht für Empowering Consumers, gibt es auch noch eine europäische Richtlinie, die eben genau das auch verhindern soll. Es gibt ja da auch für Banken ganz viel die Offenlegung dient dazu, dass wir offenlegen müssen, wenn wir einen Fonds als nachhaltig deklarieren, was bedeutet das, was ist da drin. Es ist auch in der Vermögensberatung sind die Kolleginnen und Kollegen auch rechtlich verpflichtet, nach der MiFID II eine Nachhaltigkeitspräferenzabfrage zu machen. Das soll, also das war, ist eben so ein Gesamtpaket, was jetzt aber leider durch den Omnibus wirklich zerschlagen wurde, muss.
Alexandra Bolena: Man tatsächlich sagen, oder halt nur Einzelteile zerschlagen wurden. Ja, weil die MCO ist also eben die heißt umgangssprachlich ist das die Greenwashing Richtlinie, die Empowering Consumer Richtlinie und dann hätte es auch noch die Green Claims Richtlinie geben sollen. Die wurde jetzt ein wenig verschoben im Zuge von Omnibus, aber man sieht diese einzelnen Bausteine, einzelne Bausteine sind noch immer da.
Zackes Brustik: Du hast jetzt gerade dieses Mosaik oder fragmentierte Bild an noch relevanten Regulationen angesprochen. Ich glaube, eine, die gerade heißt diskutiert wird und zu der ich auf jeden Fall auch eine Folge machen will in der nächsten Staffel, ist die PPR, glaube ich, also die Packaging und Packaging Waste Regulation. Das wiederum geht da so ein kleines bisschen auf das Thema Kreislaufwirtschaft an. Und ich glaube auch beim Thema Kreislaufwirtschaft haben Banken und Finanzinstitute ein großes Interesse, weil ganz brisantes Thema, Europa als rohstoffarmes Land ist ja unglaublich von Stoffströmen abhängig und da ist das Thema nicht nur aus Nachhaltigkeitssicht ganz fragil, sondern auch aus geopolitischer Sicht. Das heißt auch hier ist wahrscheinlich das Thema Kreislaufwirtschaft bei Finanzakteuren ganz oben auf der Prior Liste, oder?
Alexandra Bolena: Ja, eines der sechs Umweltziele ist ja Kreislaufwirtschaft und insofern ist es mit der Taxonomie auch erfasst. Details habe ich dazu jetzt nicht am Schirm, aber du hast vollkommen recht, wir haben ein Rohstoffproblem, also gerade in der Bauindustrie zum Beispiel, also wieder Zemente wieder verarbeitet werden kann, ist ja auch ein riesiges finanzielles Thema, das dann auch bei Banken landet. Also ja klar, Kreislaufwirtschaft, das wäre jetzt.
Zackes Brustik: Eine Vorlage zu einer Frage, die ich noch stellen wollte, ist, und jetzt vermische ich mal zwei Beispiele. Das eine, ich hatte es ja vorhin genannt, Landwirtschaftliche Rentenbank, die waren beim Impact Festival, das ist super spannend, wir hatten über Haltungsform diskutiert und dass in Deutschland überwiegend Schweine, Rinder werden immer noch in Haltungsform 1 bis 2 gehalten halten, also weit entfernt von Öko oder Bio. Und das Problem ist, die landwirtschaftliche Rentenbank, das sozusagen so wie die KfW für den Landwirtschaftssektor und die haben ganz viel super günstige Kredite zur Verfügung für Landwirte, um ihre Ställe umzubauen. Die Landwirte denken sich, puh, das ist eine Investition für die nächsten 10 bis 20 Jahre. Was weiß ich, ob Lidl in Zukunft meine Haltung Stufe 3 abkauft oder ob die sagen, ne, wir machen jetzt einen auf alternative Proteine, weil sich das Konsument innen Verhalten geändert hat. Und das heißt, die Kredite werden nicht abgerufen aus Angst vor regulativem Hin und Her, vor Consumer Trends. Das heißt, Transformation, die möglich wäre, passiert nicht. Das ist das eine Beispiel. Das andere ist, ich hatte den CEO von Holze, einer der weltweit größten Zementhersteller, den Deutschlandchef hatte ich da, die haben hunderte Millionen in ein CCU und CCS Ready Zementwerk investiert, noch bevor das Gesetz dafür da war, dass es legal ist, sozusagen wegen dem Regierungswechsel hat das gedauert, auch so ein Ding. Also du hast auf einen Seite quasi Akteure, die einfach Angst haben vor Regulativen hin und her und deswegen Transformationsfinanzierung nicht abrufen. Auf der anderen Seite hast du welche, die einfach intrinsisch motiviert voll ins Risiko gehen. Wie nehmt ihr das wahr? Also wie viel Vertrauen ist auch einfach kaputt gegangen, um selbst wenn man Transformation finanzieren will, das dann auch tun zu können?
Meike Lerner: Ja, also ein ganz schwieriger Punkt. Diese Regulatorik auf der Seite, ich habe es vorhin schon genannt, nehmen wir wieder die Gesundheits und Sozialwirtschaft, die eben refinanziert wird über Beiträge. Das trägt ja wirklich die Blüten. Also wenn jetzt ein Pflegeheimträger sagt, wir setzen jetzt auf erneuerbare Energien und wir setzen eine Photovoltaik aufs Dach, dann wird er insofern noch bestraft, als dass er dann weniger von seinem verhandelten Budget abruft und fürs Kommen, also von seinem Energiebudget und fürs kommende Jahr dann bestraft wird, weil er weniger Geld für Energie bekommt, weil er ja vorher was investiert hat, um erneuerbare Energie zu erzeugen. Es wird ihm dann aber abgezogen. Das heißt, er wird bestraft. Er hat irgendwie eine große Investition, die er nicht refinanzieren kann, aus welchen Mitteln auch immer getätigt und das resultat ist eine Strom-Ersparnis des konventionellen Stroms. Und dafür wird er bestraft. Also das sind so Idiotien, die machen es dann natürlich überhaupt nicht attraktiv. Warum soll man dann diese Investition machen, Selbst wenn man viele und gerade viele Einrichtungen aus dem Gesundheits und Sozialsektor haben das auch in ihrer Satzung auch die sind ja eben, ob das jetzt eine Caritas oder die Diakonie ist, also dieser ganze Sozialsektor ist ja noch auch sehr christlich geprägt. Die haben also diesen die den Gedanken der Bewahrung der Schöpfung in ihrer Satzung und die sind da wirklich sehr motiviert, Sachen zu machen. Aber das geht in die Richtung der Beispiele, die du genannt hast. Da steckt halt einfach zu viel Wahnsinn drin, als dass man das dann wirklich so in der Praxis umsetzen kann in.
Zackes Brustik: Dem Clash der unterschiedlichen Verordnungen, Richtlinien und so.
Alexandra Bolena: Also ich gebe der Maike hundertprozentig recht. Im Moment ist es so, dass Unternehmen, die vorausschauend gearbeitet haben, bestraft werden, weil sie viel von dem, was sie gemacht haben, jetzt so nicht mehr brauchen. Aber ich denke und ich habe da auch ein paar Gespräche geführt, die Ja, das war zwar idiotisch, dass wir jetzt hier Reporting Standards aufgebaut haben, die wir nicht brauchen, aber der ganze Prozess war essentiell wichtig. Also die sehen immer noch das Positive und den Vorsprung, den sie einfach jetzt auch branchenintern haben für Unternehmen, die das noch nicht gemacht haben. Und mein Gott, wir dürfen alle immer schlauer werden. Also ich habe kurz das Bonmot erzählt, wer hinter dieser Wahnsinnsregulatorik stand. Vielleicht stimmt es auch nicht, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass da die großen Beratungsunternehmen ein tolles Businessmodell gesehen haben, haben und es gehen weit wieder einen Schritt retour. Wir sind als Gesellschaft auch in einem Transitionsprozess, nicht nur die Unternehmen, wir alle. Und vieles, was wir richtig machen wollen, machen wir vielleicht noch nicht richtig, aber wir müssen den richtigen Weg gehen und stehen bleiben ist falsch. Drill, Baby Drill ist sicher auch falsch, aber ob da jetzt die erste Abzweigung links oder die zweite rechts die richtige ist und ob man zwischendurch in einer Sackgasse landet, das passiert.
Zackes Brustik: Das sind zwei ganz wichtige Statements, die ganz häufig kommen, auch wirklich von anderen Profis im Podcast ist Wer die DWA einmal gemacht hat, bereut das nie wieder. Das ist quasi dieser ganz, ganz große fatale Fehler beim VSME, dass ganz viele kleine mittelständische Unternehmen diese Erfahrung nicht machen werden und erst gar nicht realisieren werden, warum das für sie so ungefähr unglaublich wertvoll ist jenseits der Reportingpflichten. Und das andere ist ja, es ist Trial and Error. Also ich meine, der Green Deal ist echt jung im Vergleich zu anderen großen etablierten Systemen, gerade zum Beispiel Finanzberichtspflichten, die Jahrzehnte hatten, das aufzubauen und man wird nicht sofort den perfekten Wurf landen bei so einem riesigen komplexen Thema.
Alexandra Bolena: Ja, also die Meike hat jetzt auch den Wert der Schöpfung bei kirchlichen Einrichtungen genannt und ich will da zwei Beispiele bringen. Ich habe mal Investoren angesprochen für ein Unternehmen im Bereich Insektennahrung und ich habe da eine sehr spannende Erfahrung gemacht, weil die Hälfte der potenziellen Venture Capital For sagt interessant, schicks mir durch. Die andere Hälfte hat mir gesagt, bleib mir davon fern, das ist Tierquälerei. So und jetzt sind wir beim Thema Werte und wir versuchen mit der Taxonomie nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten zu definieren. Ich nenne ein In Finnland gibt es zwei grüne Parteien, beide unterstützen eine Atomkraft. Wir haben keine europäisch einheitlichen Werte. Wir haben so was wie eine Menschenrechtskonvention, über die diskutieren wir auch gerade, aber auch diese Werte verändern sich und es gibt keine eindeutig richtigen Antworten. Das ist der Punkt.
Zackes Brustik: Ganz heißes Thema, wir haben nur noch fünf Minuten, aber zumindest mal kurz ankratzen will ich das, weil das, was Alexandra anspricht, ist ja für euch auch eine ganz heiße Frage, Maike. Also es geht ja darum, Risiken abzusichern. Und was machst du jetzt als katholische Bank, wenn du siehst, eigentlich haben wir bisher nie in Waffen investiert oder in Rüstung, aber theoretisch ist ein gewisser Grad an Verteidigungsfähigkeit notwendig, um Risiken vorzubeugen und Assets auch zu erhalten. Ist ja keine triviale Frage für euch, oder Es war auch eine Diskussion, die es auf dem Impact Festival gab. Ich habe es leider nicht mitbekommen. Hannah Helmke Saß mit Airbus im Penne eben zu der Frage, bis zu welchem Grad sind Investitionen in Rüstung auch einfach notwendig, um Nachhaltigkeit zu ermöglichen?
Meike Lerner: Ja, genau, das ist eine spannende Frage, mit der wir uns auch beschäftigt haben. Um das jetzt mal ganz vorweg auf eine kurze Formel zu bringen. Rüstung ist notwendig, aber nicht nachhaltig. So sehen wir das. Es gibt da aber andere Ansichten zu und die deutsche Kreditwirtschaft hat im Herbst 2024 ihr vormals selbst gesteckt Ziel gerissen, nachdem Unternehmen, die mehr als 10 Prozent ihres Umsatzes mit Rüstung generieren, nicht in nachhaltigen Fonds vertreten sein dürfen. Das wurde gerissen und da haben jetzt auch verschiedene Sonderinstitute sich dagegen gestellt, haben gesagt, bei uns nicht, auch wenn das jetzt erlaubt ist. Aber auch da ist es wirklich ganz wichtig zu unterscheiden. Es geht um nachhaltige Geldanlagen, um ethisch nachhaltige GeldAnlagen. Jedem ist es freigestellt, Aktien von Rheinmetall und Co. Zu kaufen. Das heißt nicht, dass diese Unternehmen vom Finanzmarkt abgeschnitten sind. Deswegen noch mal ganz, ganz wichtig diese Unterscheidung. Natürlich kriegen die Finanzierungen über den Kapitalmarkt, dann sind diese Fonds aber bestenfalls bitte nicht als nachhaltig deklariert, weil wir schon glauben, ob das jetzt Privatpersonen sind oder auch Unternehmen, die es mit der Nachhaltigkeit ernst meinen, wenn die ihr Geld anlegen und sich bewusst für als nachhaltig deklarierte Geldanlagen entscheiden, dass die davon ausgehen, dass sie da eben kein Rheinmetall oder was auch immer, ich nenne es jetzt einfach nur als Oberbegriff, drin haben. Und da denke ich, da muss eine Verlässlichkeit da sein. Und trotzdem ist es wichtig, dass jetzt vor den geopolitischen Hintergründen natürlich irgendwie Rüstung noch mal anders auch finanziert werden muss. Das geht zum Beispiel auch, wir haben das, wir haben auch sehr strenge Richtlinien und Kriterien für unsere eigenen Anlagen, also auch wir als Bank legen das Geld an und bei uns ist Rüstung definitiv ausgeschlossen, wie ganz viele andere Sachen auch, Tierversuche und so weiter und so fort. Es geht aber auch beispielsweise bei Staatsanleihen, ist ganz aktuell darum, da gab es bisher ein Ausschlusskriterium, Staaten, die mehr als vier Prozent ihres BIP in Rüstung investieren, sind ausgeschlossen, weil man eigentlich bis vor wenigen Jahren davon ausgegangen ist, dass diese Staaten kriegstreiberische Absichten haben. Das kann man ja heute so nicht mehr sagen. Also wenn Land wie Polen jetzt natürlich aufrüstet und sagt, wir stecken mehr als vier Prozent unseres BIP in Verteidigung, dann ist das total legitim. Das heißt, da müssen wir schon auch wieder diskutieren, ist diese Grenze bei uns für ethisch nachhaltige Geldanlagen, ist das noch die richtige oder müssen wir da vielleicht noch wieder einen anderen Hebel finden? Also das ist ein ganz wichtiger Punkt, das musst du immer wieder neu verhandeln. Aber entscheidend ist da, und das ist erstmal die erste Richtschnur, geht es darum um nachhaltige Geldanlagen oder um konventionelle? Und bei Nachhaltigkeit denke ich weiterhin kann man die Latte ruhig hochsetzen, weil ich glaube, dass die Anleger das erwarten und die Anleger sind eben nicht nur die Privatperson, sondern auch die Unternehmen, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahne schreiben.
Zackes Brustik: Ganz heißes Thema, das werden wir nicht diffizil ausdiskutieren, das war auch gar nicht Ziel dieser Folge, aber ich wollte es zumindest einmal kurz platzieren. Hast du noch einen Gedanken dazu, Alexandra?
Alexandra Bolena: Ja, ich könnte dann, also ich würde da gerne noch ergänzen, da sind wir wieder beim Thema Sustainable Finance. Wir haben ja nicht Neben diesen Artikel 7, 8 und 9, wo Transformation ESG und Sustainability ist, auch nationale Gütesiegel, also das ist zum Beispiel FNG Siegel im Dachraum, in Österreich heißt es UZ 49 wo eben auch ganz gewisse Themen ausgeschlossen sind oder nur mit gewissen Prozentsätzen, sei das jetzt Capex oder Opex dargestellt. Werden. Und allein wenn man sich den Vergleich zwischen dem österreichischen Umweltzeichen und dem FNG Siegel ansieht, sieht man, dass hier unterschiedliche Themen, also dass Österreich einfach auch wieder andere Werte hier hat als Deutschland. Also bei uns ist Gentechnik ein heißes Thema, bei uns war Atomkraft immer ein absolutes no Go. Wir hatten dafür kein Problem mit Alkohol in nachhaltigen Fonds. Also du siehst, wie allein in Nachbarstaaten hier die Werte schon sich unterscheiden. Und Thema Rüstung ist sicher auch so ein Fall, wo man, da gebe ich aber der Maike recht, ich würde es auch in einem nachhaltigen, nachhaltigen Fonds nicht sehen. Aber wenn man sich Gütesiegel anschaut für Finanzprodukte, sollte man halt auch schauen, was beschreibt dieses Nachhaltigkeits Gütesiegel eigentlich und was für Kriterien wendet es an.
Zackes Brustik: Das wiederum wäre ein Thema. Wer das vertiefen möchte, ich glaube, der ist dann genau richtig in deinem Buch, Alexandra, Nachhaltig investieren für Dummies.
Alexandra Bolena: Genau.
Zackes Brustik: Und wer sich dafür interessiert, wie nachhaltige Unternehmensstrategien aussehen und ganz frisch im Thema erst trotz Omnibus frisch in diesen Podcast dazugestoßen ist, lest also nachhaltige Unternehmensstrategien für Dummies von Meike. Ich freue mich mega, dass ihr beide hier zu Gast wart, eigentlich als Autorin für diese wunderbare Reihe und jetzt mit mir ganz spontan eine Sustainable Finance für Sustainability Manager Dummies Reihe gemacht habe. Ich habe unglaublich viel gelernt. Ich bin definitiv als Dummy in diese Folge gegangen, ins Rennen gegangen. Ich glaube von ich weiß definitiv noch viel weniger als meine Hörer zu diesem Thema. Also ich glaube, das war unglaublich wertvoll. Ich habe viel gelernt. Ich bin mir sicher, meine Hörer innen auch für ihre Arbeit als Sustainability Manager und wie relevant das Thema ist. Also wenn ihr noch nicht mit euren Banken gesprochen habt, das ist einer der wichtigsten Hebel, wo ihr auch unglaublich viele Argumente bekommt, dann wiederum für die interne Diskussion mit euren Vorgesetzten, am besten wahrscheinlich mit dem CFO. Und wenn man den CFO hat, dann geht es vielleicht auch zum CEO über. Vielen, vielen Dank an euch beide. Habt ihr noch einen Abschluss, Appellieren, eine Empfehlung, eine Buchlektüre, irgendwas, was ihr meinen Hörenden mitgeben wollt.
Meike Lerner: Maike, du hast es genau zusammengefasst und richtig zusammengefasst. Sag es. Vielen Dank dafür. Vielen Dank, dass wir darüber sprechen durften. Das ist ein Thema, was eben nicht wohlgelitten ist, tatsächlich jetzt auch im Rahmen dieser ganzen Debatte. Und ich kann auch wirklich nur dazu animieren und aufrufen, in das Gespräch mit den Banken zu gehen. Es ist kein Gegeneinander, das ist auch keine Drangsalierung, sondern es ist eine Notwendigkeit. Und uns ist auch klar, dass wir den Weg da mit den Unternehmen gemeinsam gehen müssen. Und wir freuen uns da über Dialoge. Wir freuen uns, wenn Kunden direkt auf uns zukommen. Also wie gesagt, wir sehen das absolut als Miteinander und nicht als Gegeneinander. Und die Transparenz und der Austausch dazu sind eigentlich der Schlüssel, damit wir dann auch wirklich die Chancen heben können, die eben in dem Thema stecken.
Alexandra Bolena: Dann nutze ich das auch noch für ein Schlusswort. Eine meiner liebsten beruflichen Tätigkeiten ist das Abhalten von diesen Klima Simulationsspielen. Du hast kurz erwähnt, dass ich ein DA bin. Da schreibt man en roads für die Straße. Das ist ein fantastisches Tool, um auf eine interaktive Art und Weise Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Das ist vom MIT entwickelt, das ist ein Klimaspiel, mittlerweile in 21 Sprachen übersetzt, ein Planspiel, das wir auch bei Unternehmen, ich mit einem Kollegen, bei Unternehmern und bei Banken und an Fachhochschulen anbieten, um eben genau für die Effizienz verschiedener Maßnahmen Verständnis zu schaffen. Also ein heißer Tipp, das ist Open Source. Jeder kann sich das ansehen. Bitte dort hineinschauen und ein bisschen herumspielen, um zu sehen, welche Maßnahmen haben welchen Effekt sein Dashboard, wo man Maßnahmen setzen kann und man sieht, wie sich die auf den Energiemix und die Temperaturerwärmung bis ins Jahr 2100 ausweiten.
Zackes Brustik: Unglaublich effektiv, diese Gamification und diese strategischen Planspiele, um in das Thema Nachhaltigkeit reinzukommen in ganz kurzer Zeit und die ersten Aha Punkte zu setzen. Auch das wiederum, wie gesagt, während wir die Folge aufnehmen, ist das Impact Festival zwei Wochen her, da waren andere Anbieter auch mit am Start, Climate Fresk, die auch unglaublich erfolgreich sind weltweit, weil diese Spielemomente ganz schnell für Aha Momente sorgen. Wenn euch also mit dem VSME die DWA weggefallen ist, das ist vielleicht eine Gelegenheit, ganz kurz und ohne dass es einen großen Invest braucht, Menschen im Unternehmen abzuholen, mit Aha Momenten zu versorgen, in dem Fall verlinke ich natürlich erst auch in den Shownotes. Vielen Dank an euch beide. Danke dir für die finale Folge der Staffel hier im Q und Q 2025. Mache eine kurze Winterpause dieses Jahr wirklich nur ganz kurz. Mitte Januar sollte es weitergehen, dann wahrscheinlich direkt mit dem Einblick in eine brandneue Bertelsmann Studie, die wirklich zum ersten Mal empirisch belegen kann, dass Unternehmen, die besonders in die Innovation ihre Businessmodelle investieren, das Thema hat Fohlen, gleichzeitig auch besonders häufig in ihre Nachhaltigkeitsmassnahmen investieren und wahrscheinlich dadurch besonders resilient sind. Wie das zustande kommt, werden wir besprechen mit dem Studienautor und auch den Einblick in ein Unternehmen zu bekommen, was extrem erfolgreich in dem Bereich unterwegs ist. Ich freue mich schon mega drauf und wie auch schon angesprochen, wird es die eine oder andere Folge für den Krankenhausbereich geben, weil da unglaublich viel Spannendes passiert, von dem wir alle lernen können. Also kommt dazu im neuen Jahr zur neuen Staffel. Bis dahin Zakis Com Newsletter, dann seid ihr immer mit an Bord und kriegt eben auch noch mit, was ich auf dem einen oder anderen Event eingesammelt habe. Bis dahin.
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